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Zweitmarke

Was ist eine Zweitmarke?

Eine Zweitmarke ist eine Marke, die von einem Unternehmen parallel zu seiner Hauptmarke betrieben wird. Ziel einer Zweitmarke ist es, eine differenzierte Marktpositionierung zu erreichen, neue Zielgruppen anzusprechen oder sich in anderen Preissegmenten zu etablieren. Während die Hauptmarke häufig auf bestimmte Kernwerte oder ein etabliertes Marktsegment ausgerichtet ist, bietet die Zweitmarke Flexibilität, um andere Marktnischen oder Kundensegmente zu bedienen, die von der Hauptmarke möglicherweise nicht abgedeckt werden. Durch die Schaffung einer Zweitmarke kann ein Unternehmen seine Marktpräsenz erweitern und Risiken diversifizieren, ohne dabei den Ruf oder die Positionierung der Hauptmarke zu beeinträchtigen.

Warum eine Zweitmarke?

Die Entscheidung, eine Zweitmarke zu etablieren, basiert auf strategischen Erwägungen, die darauf abzielen, unterschiedliche Marktsegmente zu erreichen, während das Image der Hauptmarke unangetastet bleibt. Der Einsatz einer Zweitmarke erlaubt es Unternehmen, gezielt auf die Bedürfnisse und Präferenzen spezifischer Kundengruppen einzugehen. Durch diese Trennung kann das Unternehmen sein Angebot erweitern und diversifizieren, ohne die Kernidentität oder die Kundenbindung seiner Hauptmarke zu beeinträchtigen.

Vorteile einer Zweitmarke

Die Einführung einer Zweitmarke bietet verschiedene Vorteile für Unternehmen:

  1. Zielgruppenerweiterung: Durch eine Zweitmarke kann ein Unternehmen neue Zielgruppen ansprechen, die möglicherweise durch die Hauptmarke nicht erreicht werden.
  2. Differenzierung im Markt: Eine Zweitmarke ermöglicht es, unterschiedliche Marktsegmente oder Nischen effektiver anzusprechen und somit die Marktpräsenz zu erweitern.
  3. Risikostreuung: Die Zweitmarke kann als Sicherheitsnetz dienen, um Risiken zu diversifizieren. Bei einer Krise oder einem Imageverlust der Hauptmarke bleibt die Zweitmarke möglicherweise unberührt.
  4. Preisgestaltungsfreiheit: Unternehmen können mit der Zweitmarke unterschiedliche Preissegmente abdecken, ohne das Preisgefüge der Hauptmarke zu beeinflussen.
  5. Innovationsplattform: Die Zweitmarke bietet die Möglichkeit, neue Ideen, Produkte oder Dienstleistungen zu testen, ohne das Image der Hauptmarke zu gefährden.
  6. Unabhängige Markenpositionierung: Die Zweitmarke kann unabhängig von der Hauptmarke positioniert werden, was eine flexible Anpassung an Marktveränderungen ermöglicht.
  7. Vermeidung von Markenüberdehnung: Anstatt die Hauptmarke auf zu viele Produktbereiche oder Segmente auszudehnen, kann die Zweitmarke spezifische Bedürfnisse bedienen, wodurch die Kernidentität der Hauptmarke erhalten bleibt.
  8. Gezielte Marketingstrategien: Für jede Marke können spezifische Marketingstrategien entwickelt werden, die auf ihre jeweilige Zielgruppe und Marktpositionierung zugeschnitten sind.
  9. Stärkung des Gesamtportfolios: Eine erfolgreiche Zweitmarke kann das gesamte Markenportfolio stärken und zur Steigerung des Unternehmenswerts beitragen.
  10. Klare Markenabgrenzung: Durch die Einführung einer Zweitmarke können Unternehmen klare Grenzen zwischen verschiedenen Produktlinien und Markenidentitäten ziehen, was die Markenklarheit erhöht.

Indem sie diese Vorteile nutzen, können Unternehmen ihre Marktstrategien diversifizieren und ihre Wettbewerbsposition stärken.

Herausforderungen und Risiken

Die Implementierung einer Zweitmarke geht mit bestimmten Herausforderungen und Risiken einher. Zu diesen gehören das Potenzial für Verwirrung unter den Konsumenten, wenn die Unterscheidung zwischen der Haupt- und der Zweitmarke nicht klar definiert ist. Außerdem erfordert es eine strategische Ressourcenallokation, um sicherzustellen, dass sowohl die Hauptmarke als auch die Zweitmarke effektiv unterstützt werden. Ein weiteres Risiko liegt in der möglichen negativen Beeinflussung des Markenimages und des Ansehens der Hauptmarke, falls die Zweitmarke nicht den Erwartungen entspricht oder negative Assoziationen hervorruft. Diese Faktoren erfordern eine sorgfältige Planung und Management, um das Potenzial der Zweitmarke vollständig auszuschöpfen und gleichzeitig die Integrität der Hauptmarke zu wahren.

Zielgruppen und Positionierung

Eine wesentliche Überlegung bei der Einführung einer Zweitmarke ist die klare Definition der Zielgruppen und Positionierung. Die Zweitmarke sollte sich eindeutig von der Hauptmarke unterscheiden und eine eigenständige Identität haben, um Verwechslungen oder Kannibalisierungseffekte zu vermeiden. Die genaue Kenntnis der Zielgruppenbedürfnisse ist dabei von zentraler Bedeutung.

Wann ist eine Zweitmarke sinnvoll?

Die Einführung einer Zweitmarke ist insbesondere dann sinnvoll, wenn das Unternehmen in unterschiedlichen Marktsegmenten aktiv sein möchte, ohne dass eine alleinige Marke alle Anforderungen erfüllen kann. Dies könnte durch unterschiedliche Produktlinien, Preisniveaus oder geografische Märkte bedingt sein.

Beziehung zur Hauptmarke

Die Beziehung zwischen der Zweitmarke und der Hauptmarke ist von entscheidender Bedeutung. Diese kann entweder transparent kommuniziert werden, wenn die Zweitmarke als Teil der Unternehmensfamilie positioniert ist, oder bewusst verschleiert werden, um eine unabhängige Wahrnehmung zu schaffen. Die klare Kommunikation ist hierbei unerlässlich.

Erfolgsmessung

Die Erfolgsmessung einer Zweitmarke erfolgt anhand verschiedener Kennzahlen, darunter Umsatzentwicklung, Marktanteilsgewinn, Kundenloyalität und Markenbekanntheit. Eine detaillierte Analyse dieser Daten ermöglicht es, die Effektivität der Zweitmarke zu bewerten und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.

Fazit

Die Einführung einer Zweitmarke im Marketing stellt eine strategisch bedeutsame Entscheidung dar, die zahlreiche Vorteile für ein Unternehmen mit sich bringen kann. Sie ermöglicht es, neue Zielgruppen zu erschließen und bestehende Märkte effektiver zu bedienen, ohne das Image oder die Positionierung der Hauptmarke zu beeinträchtigen. Durch die gezielte Ansprache unterschiedlicher Marktsegmente oder Nischen kann die Zweitmarke eine bedeutende Rolle bei der Erweiterung des Markenportfolios spielen.

Ein wesentlicher Vorteil einer Zweitmarke liegt in der Möglichkeit, unterschiedliche Preissegmente anzusprechen und somit das Produktspektrum zu diversifizieren. Dies bietet den Freiraum, innovative Produkte oder Dienstleistungen zu testen und neue Marketingstrategien zu erproben, ohne das Risiko einer Markenüberdehnung der Hauptmarke einzugehen. Darüber hinaus ermöglicht die Zweitmarke eine flexible und unabhängige Markenpositionierung, die auf spezifische Kundenbedürfnisse zugeschnitten ist.

Die Zweitmarke dient auch als Instrument zur Risikostreuung. In Krisenzeiten oder bei Herausforderungen in der Markenwahrnehmung kann sie das Unternehmen absichern, indem sie die negativen Auswirkungen auf die Hauptmarke minimiert. Durch die Einführung einer Zweitmarke kann ein Unternehmen somit seine Marktpräsenz stärken, während es gleichzeitig die Kernidentität und -loyalität seiner Hauptmarke bewahrt.

Insgesamt gesehen, trägt eine gut geplante und positionierte Zweitmarke wesentlich zum langfristigen Erfolg und zur Steigerung des Unternehmenswerts bei. Sie bietet eine Plattform für Innovation, Diversifikation und strategische Flexibilität in einem sich ständig wandelnden Marktumfeld.

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