Was ist Mobile Marketing? Und wie nutze ich mobiles Marketing erfolgsbringend, um Kund*innen zu erreichen und zu überzeugen? Das und mehr findest du hier heraus!
Inhaltsverzeichnis
Was ist Mobile Marketing? Die Definition
Im weitesten Sinne zählen sämtliche Marketing-Massnahmen, die über Tablets oder das Smartphone laufen, zum Mobile Marketing. Tablets und Smartphones sind dabei als Mobile Marketing Devices zu verstehen. Mobiles Marketing dient dazu, den Konsument*innen Informationen zu Produkten, Leistungen sowie Medieninhalten wie Musik, Filmen und Spielen bereitzustellen. Auch der Verkauf von physischen Produkten über Tablets und Smartphones fällt unter den Begriff Mobile-Marketing.
Je nach Einsatzfeld, das sich von der Übermittlung von Informationen bis hin zum mobilen Verkauf von Produkten erstrecken kann, versucht mobiles Marketing, das Verhalten von User*innen auf Mobile Marketing Devices zu beeinflussen. Dafür werden Online-Shops, Aktionen und Leistungen so zugeschnitten, dass sie ideal auf den mobilen Endgeräten dargestellt werden können. Zudem stehen im mobilen Marketing weitere Instrumente zur Verfügung.
Grundlagen der Mobile-Marketing-Massnahmen
Durch die Nutzung von mobilen Endgeräten ergeben sich beim mobilen Marketing neue Voraussetzungen, die bei der Erstellung der Marketing-Strategie und der Marketingmassnahmen zu berücksichtigen sind:
- ein kleinerer Bildschirm
- ein intuitiver Touchscreen
- das veränderte Verhalten der Nutzenden
Neben den Anforderungen, die sich an die Darstellung auf mobilen Endgeräten an eine Website stellen, müssen auch Apps und Widgets für die mobile Nutzung optimiert werden. Dabei müssen bei der Optimierung auch die Betriebssysteme, mit denen die mobilen Endgeräte betrieben werden, berücksichtigt werden. Dies sind in der DACH-Region derzeit vor allem Android und iOS. Laut Befragungen erzielte Googles Betriebssystem Android einen Anteil in der Nutzerbasis von rund 40 Prozent. Der Anteil von Apples iPhone liegt bei 45 Prozent. Andere Betriebssysteme sind bei uns aktuell nicht relevant.
Im Rahmen des mobilen Marketings müssen Webseiten, Apps und Widgets kurze Ladezeiten, eine gute Usability sowie eine einfache Navigation aufweisen. Darüber hinaus sollte auch die Mobile User Experience, das Nutzerlebnis auf mobilen Endgeräten, unterstützt werden. Für die Vermarktung ist eine einfache Anbindung der Apps an den Google Play Store und den Apple App Store erforderlich.
Vorteile von Mobile-Marketing-Massnahmen
Heutzutage ist das Smartphone überall präsent. Während 2014 nur 41 Prozent der Bevölkerung ein Smartphone besassen, sind es 2021 stolze 81 Prozent. Fast jede und jeder ist inzwischen mit Geräten wie einem Smartphone oder einem Tablet im Netz unterwegs. Demnach nutzt jede*r Zweite Social Media über das Handy, checkt E-Mails unkompliziert in der S-Bahn auf dem Weg zur Arbeit oder shoppt bequem via Smartphone-App in der Mittagspause. Selbst die Bezahlung an der Supermarktkasse funktioniert in vielen Shops schon per Smartphone.
Laut einer Prognose von Statista wird die Anzahl der Nutzer*innen des mobilen Internets im Jahr 2023 auf insgesamt 69 Millionen steigen. Auch der sprunghafte Anstieg des genutzten Datenvolumens ist eine Kennzahl dafür, dass Smartphones für nahezu alle Bedürfnisse genutzt werden. Unternehmen können deswegen mittels mobilen Marketings weitere Kundenstämme generieren und bestehende auf neuen Wegen erreichen.
Zudem macht es das mobile Marketing Unternehmer*innen besonders einfach, die Möglichkeiten, die sich aus dem Web 2.0 ergeben, für ihre Zwecke zu nutzen. Besonders die Interaktivität erweist sich als grosse Chance für Unternehmer*innen. Über mobiles Marketing ist es für sie ein Leichtes, mit Kund*innen bzw. Kaufinteressent*innen in Kontakt zu treten. So steht mobiles Marketing für Kommunikation in beide Richtungen. Anders als bei der klassischen Werbung, die immer nur von Werbetreibenden zu Kaufinteressent*innen verläuft, können Unternehmen beim mobilen Marketing direkt und unmittelbar mit Kund*innen und Kaufinteressent*innen interagieren.
Darüber hinaus eröffnen Marketing-Massnahmen für mobile Endgeräte die Option einer noch gezielteren Kundenansprache, die sich an den persönlichen Bedürfnissen der Endverbraucher*innen orientiert. Mit dem Smartphone sind Konsument*innen ständig erreichbar und können so mit Marketingmassnahmen unabhängig von Ort und Zeit angesprochen werden. Zudem ermöglicht diese Marketing-Form dadurch eine weitere Personalisierung der Inhalte, die so unmittelbar auf die Interessen und jeweiligen Situationen der Endverbraucher*innen zugeschnitten sind. Gerade zum Erreichen junger Zielgruppen können sich Unternehmen durch gezielte Mobile-Marketing-Aktivitäten ein enormes Potenzial zunutze machen.
Instrumente des Mobile Marketings
Damit die geplante Kampagne gelingt, nutzen professionelle Mobile-Marketing-Manager*innen spezielle Instrumente. Unter anderem:
Mobile-Webseiten – je schneller desto besser
Wer über das Handy surft, möchte nicht lange warten. Lange Ladezeiten sollten deswegen tunlichst vermieden werden. Im Idealfall wird eine gesonderte Webseite erstellt, die nur über das mobile Endgerät abgerufen werden kann. Das mobile Pendant zur Landingpage sollte auf das mobile Endgerät angepasst sein und die wichtigsten Informationen liefern, ohne zu überladen zu wirken.
Responsive Design ist seit dessen «Erfindung» im Jahr 2010 von Ethan Marcotte immer noch das Zauberwort für angepasste Benutzeroberflächen und eine benutzerfreundliche Usability im Web sowie auf Smartphones oder Tablets. Eine Webseite passt im Zuge des Responsive Designs die Inhalte an die Grösse des Displays an. Das Responsive Design ist ein Rankingfaktor von Google und entscheidet damit auch darüber, an welcher Stelle die jeweilige Webseite in der Suchergebnisliste bei Google auftaucht.
App-Marketing
Ob nun Apples App Store oder Googles Play Store: Apps – also kleine Anwendungen, beziehungsweise Programme für das Smartphone oder das Tablet – sind ein stetig wachsender Markt im mobilen Sektor des Online-Marketings. Der Vorteil liegt in dem auf das System angepassten Design und die zumeist einfache Handhabung. Eine gut programmierte und für die Kund*innen sinnvoll erscheinende App, die einen erkennbaren Mehrwert bietet und der sie zum Download motiviert, bindet an das Unternehmen oder die Marke. Dabei kann es sich um simple Informationen über das Unternehmen oder auch um Unterhaltung handeln, Hauptsache die Aufmerksamkeit der Nutzer*innen ist geweckt. Neben der Möglichkeit, die eigene Bekanntheit zu erhöhen, können beim App-Marketing auch Werbebanner integriert werden.
Mobile-Commerce
Beim Mobile-Commerce werden geschäftliche Transaktionen durch Nutzung mobiler Endgeräte abgeschlossen. Der mobile Einkauf wird dabei entweder über Mobile-Websites, die für die mobile Nutzung optimiert sind, oder über Apps abgewickelt.
Mobile-SEO
Durch die Mobile-Marketing-Devices ergeben sich auch für die Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO, neue Anforderungen. Auf Tablets und Smartphones kommt insbesondere dem Local SEO eine wichtige Funktion zu, welches das Ranking innerhalb der lokalen Suche verbessern kann.
QR-Codes
Die kleinen, teils kryptisch aussehenden Zeichen spielen in Japan schon seit Jahren eine tragende Rolle. In QR-Codes lassen sich in verkürzter Form Inhalte zu Produkten oder Dienstleistungen komprimieren. Mit einem einfachen Scan können Kund*innen so schnell an die gewünschten Informationen gelangen, ohne zum Beispiel mühsam eine URL abtippen zu müssen. Weltweit ist die Nutzung von QR-Codes für unterschiedlichste Zwecke weiterhin auf dem Vormarsch. Die Integration einer Scan-Funktion in die Kamera-Apps von iOS- und Android-Geräten dürfte einen Teil zur Akzeptanz der Technologie beigetragen haben.
Mobile Advertising
Werbeanzeigen und Banner stellen ein immer noch verlässliches Mittel zur Kund*innenansprache dar. Auch im Bereich mobiles Marketing können kleine Anzeigen am Bildschirmrand oder Pop-ups, die an die kleineren Bildschirme angepasst sind, einiges bewirken. Bereits im Jahr 2018 wurde mit mobiler Onlinewerbung 7,96 Milliarden Euro Umsatz generiert. Und die Tendenz ist weiterhin steigend. Werbeanzeigen werden im mobilen Sektor an die kleinen Bildschirme angepasst. Diese Ad-Formate sollten Marketer*innen auch künftig im Blick behalten:
- Rewarded Video Ads insbesondere im Mobile-Gaming-Bereich
- Story Ads – Bewegtbild ist das Format der Stunde
- In-App-Advertising
- Shoppable Ads
In-Game Mobile Marketing
Mobile Spiele erfreuen sich nach wie vor grosser Beliebtheit – ob in der U-Bahn oder auf dem Sofa zu Hause. Eine attraktive Möglichkeit sind deshalb Anzeigen, die speziell auf Spiele auf dem Smartphone oder Tablet ausgerichtet sind. Ob am unteren Bildschirmrand oder ebenfalls als bildschirmfüllendes Pop-up: So kann mittels gut platzierter Werbung eine höhere Reichweite im diesem Bereich des Marketings geschaffen werden.
Mobile Payment
Die Mobile- Marketing Devices eröffnen neue Möglichkeiten zur Abwicklung der Bezahlung auf mobilen Endgeräten. Voraussetzung dafür ist, dass mindestens ein*e Teilnehmer*in ein mobiles Bezahlsystem nutzt. So kann mit dem Smartphone auch im Ladengeschäft bargeldlos gezahlt werden.
Mobile Banking
Mittels Mobile Banking ist User*innen der Abruf ihrer Depot- und Kontofunktionen über ihr mobiles Endgerät möglich. Auch Transaktionen lassen sich mit diesen Devices auf dem Smartphone oder Tablet abwickeln.
Whats-App Marketing
Der beliebte Messenger-Dienst WhatsApp hat die klassische SMS komplett in den Schatten gestellt. Im Februar 2020 wurden zwei Milliarden monatlich aktive Nutzer*innen gemessen. Trotz einiger Einschränkungen, mit denen Marketer*innen 2019 zu tun hatten, bleibt WhatsApp ein wichtiger Kanal zur Kommunikation mit Kund*innen. Zahlreiche Neuerungen wie eine offizielle API-Schnittstelle sorgen dafür, dass der beliebte Messenger auch weiterhin ein interessantes Tool im Messenger-Marketing bleibt. Wichtig ist jedoch, dass alle gängigen Vorkehrungen getroffen werden. Wie zum Beispiel das Opt-in-Verfahren, damit sich WhatsApp-Nutzer*innen nicht in ihrer Privatsphäre belästigt fühlen.
Mobile Couponing
Mobile Coupons eröffnen für Marketer*innen neue Möglichkeiten zur Verkaufsförderung. Die auf den Mobile-Marketing-Devices verfügbaren Coupons können sowohl direkt online als auch im Ladengeschäft vor Ort eingelöst werden und sollen auf diese Weise einen Beitrag zur Verkaufsförderung leisten.
Zielgruppe gezielt auf mobilen Endgeräten ansprechen
Mobiles Marketing wird überwiegend dort eingesetzt, wo eine Zielgruppe erreicht werden soll, die fast nur via Mobilgerät online ist. Dass dazu längst nicht mehr nur die Generation U40 zählt, ist schon vielen Unternehmen bewusst. Ältere Kund*innen kaufen etliche Produkte immer öfter über das Tablet oder Smartphone. Wichtig ist für diese Konsument*innen, dass möglichst alle Artikelinformationen schnell und immer verfügbar sind. Dies erfordert eine Professionalisierung der Mobile-Marketing-Massnahmen.
Die lokale Zielgruppe erreichen mit Geo-Targeting
Standortbezogene Werbung und Services sind für alle Unternehmen interessant, die ihre Marketingmassnahmen lokal ausrichten. Das gelingt durch Geo-Targeting. Indem man Verbraucher durch die IP-Adresse ortet, gelingt die standortbezogene Werbung und die gezielte Ansprache je nach Lokalität. Nach Aktivierung von GPS oder Eingabe der Postleitzahl werden Nutzer*innen Angebote aus der Nähe angezeigt. Die Kund*innen werden mit einer Karte an den Point-Of-Sale (POS) geleitet und können so ein Angebot sofort nutzen. Ebenfalls nützlich sind in dem Zusammenhang Bonuspunkte, die bei dem Besuch eines bestimmten Ortes gesammelt werden können und so die Nutzer*innen regelmässig an den Ort zurück locken.
Mobile Marketing: ein kurzer Ausblick
- Durch Augmented Reality und das Metaverse werden Verbraucher*innen Mobile Ads in den nächsten Jahren noch intensiver erleben. So kann vor allem die junge Zielgruppe noch besser angesprochen werden.
- Engere Verzahnung von Mobile Ads und Online-Shopping dank steigender Beliebtheit von Online-Bezahldiensten
- Der globale Ausbau des 5G-Netzes ermöglicht Marketer*innen zukünftig noch komplexere Arten der Werbegestaltung im Mobile Marketing.