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Social Recruiting: So finden Unternehmen neue Arbeitnehmer*innen im 2022

Source: businessinsider.com

Im Homeoffice wird vielen Arbeitnehmer*innen erst richtig klar, ob und wie sehr sie ihre Arbeit tatsächlich mögen – das Team sieht man nur in einigen Zoom-Meetings, der gratis Kaffee und der Stehpult sind auch im Büro geblieben. Alles was bleibt, ist die Arbeit selbst. Und wenn die keinen Spass macht, wird das Homeoffice zur Probe. Schnell findet man sich dann auf Facebook, Instagram oder LinkedIn, wo man herumscrollt, damit die Zeit schneller rum geht…

Ja, und für Arbeitgeber*innen, die Verstärkung im Team suchen, ist das die ideale Möglichkeit, online neue Arbeitnehmer*innen zu finden. Es ist längst nichts Neues: das Social Recruiting. Social Recruiting, auch Social Media Recruiting oder Social Hiring genannt, beschreibt sich selbst schon recht gut. Arbeitgeber*innen rekrutieren Angestellte über Social-Media-Kanäle, sei dies Instagram, Facebook, LinkedIn oder Twitter.

So funktioniert Social Recruiting

Das Social Recruiting bringt diverse Möglichkeiten mit sich, um mittels sozialen Medien zu neuen Mitarbeiter*innen zu gelangen. Es beschränkt sich bei weitem nicht darauf, die Stelleninserate auf Facebook und LinkedIn zu posten, denn das Social Recruiting ist auch Teil des Employer Brandings.

So können sich Unternehmen auf Social Media möglichst attraktiv als Arbeitgeber*in positionieren und die Vorteile oder Benefits für Mitarbeitende aufzeigen. Das funktioniert besonders gut, wenn bestehende Mitarbeiter*innen Inhalte auf ihren eigenen Social-Media-Profilen veröffentlichen, die ihre positive Sicht auf das Unternehmen oder ihren Support dafür aufzeigen. Das kann für Arbeitsuchende bereits ein Grund sein, sich über das Unternehmen und seine offenen Stellen zu informieren.

Beim Social Recruiting geht es aber nicht nur darum, Content zu posten, sondern auch, Kontakte zu knüpfen. Etliche Recruiter*innen sind auf Kanälen wie LinkedIn unterwegs und können Profile von Usern und Userinnen begutachten, um gezielt passende Personen anzuschreiben. Auch können Mitarbeitende und Recruiter*innen Posts von Stellensuchenden kommentieren oder eigene Aufrufe für offene Stellen im Unternehmen publizieren.

Beim Social Recruiting ist es zudem von Vorteil, wenn man Social-Media-Erfahrung hat – im organischen und im paid Bereich. Wer sich unsicher ist oder von mehr Know-how profitieren will, kann mit einer Social-Media-Recruiting-Agentur zusammenarbeiten, die sich damit auskennt.

Das sind die Vorteile des Social Recruitings

Wie oben bereits erwähnt, wirkt das Social Recruiting gleich doppelt: Nicht nur finden Arbeitgeber*innen passende Bewerber*innen, sondern sie können sich als Unternehmen in einem super Licht präsentieren. Anstatt dass Arbeitssuchende also nur Stellenportale durchstöbern, können sie beispielsweise auf Instagram auf das Unternehmen aufmerksam werden und sich für eine Stelle dort interessieren.

Arbeitnehmer*innen erreichen, die nicht aktiv auf Stellensuche sind

Des Weiteren erreicht man mittels Social Media Recruiting eben nicht nur aktive Arbeitssuchende, sondern auch passive. So einige Arbeitnehmer*innen sind zwar nicht 100% zufrieden in ihrem momentanen Arbeitsverhältnis, suchen aber trotzdem noch nicht nach einem neuen Job. Ist ein Unternehmen im Social Media Recruiting aktiv, so können eben solche passive Arbeitssuchende angesprochen werden, indem sie das Unternehmen online als guten Arbeitgeber kennenlernen.

Das kann dann quasi der Tropfen sein, der das Fass zum überlaufen bringt. Die (nicht aktiv suchende) Person sieht, dass das Unternehmen ihr einiges zu bieten hat und kann sich spontan dazu entscheiden, sich zu bewerben. So können Fachpersonen akquiriert und das Team passend ergänzt werden.

Mit messerscharfem Targeting die passenden Mitarbeiter*innen finden

Auf Social Media gibt es etwas, das Plakate oder Jobinserate so nicht bieten können: das Targeting. Auf quasi allen Kanälen ist es möglich Posts für klar definierte Zielgruppen zu schalten. So kann man das Alter, die Region oder auch die Interessen der User, die den Beitrag sehen sollen, einschränken. Mithilfe des Targetings erreichen Unternehmen Personen, die gemäss ihrem Profil ideal auf die Stelle passen können. Das Targeting ist oftmals eine Möglichkeit bei Paid Massnahmen (Werbeanzeigen), jedoch bieten einige Plattformen das Targeting auch bei organischen Posts an.

Auch wenn Anzeigen auf Social-Media-Kanälen wie Facebook oder Instagram kosten, so spart Social Recruiting in den meisten Fällen Kosten ein. Das Platzieren von Stelleninseraten auf Jobportalen bringt finanzielle Aufwände mit sich, so auch klassische Werbungen, Publikationen in Printmedien oder gar kurzen TV- oder Radiospots.

Die Viralität der sozialen Medien für sich arbeiten lassen

Nebst dem Vorteil, dass Kandidat*innen direkt angeschrieben werden können auf Social Media, ist auch das Teilen und Weiterleiten ein wichtiger Faktor. Sieht ein*e User*in ein interessantes Stellenangebot auf einem Social-Media-Kanal, so kann er dies mit wenigen Klicks seinem Umfeld weiterleiten. So erhält das Unternehmen ohne Aufwand weitere potenzielle Bewerber*innen.

Das sind die Nachteile des Social Recruitings

Ist das Social Recruiting richtig umgesetzt, so gibt es selten Nachteile dieses Trends. Es gibt jedoch einige Punkte, die Unternehmen und Recruiter*innen beachten sollten, damit das Social Media Recruiting Bewerber*innen nicht eher abschreckt als anlockt.

Ein authentischer Social-Media-Auftritt ist unerlässlich

Als erstes ist es zentral, dass das Unternehmen authentisch und einheitlich auftritt. Übermässig genutzte Floskeln oder leere Versprechen gehören nicht auf die Social-Media-Kanäle des Unternehmens oder gar in die Inbox geeigneter Kandidat*innen. Alles, was kommuniziert wird, soll von den Bewerber*innen auch so wahrgenommen werden können. So sollte sich ein*e Arbeitgeber*in nicht als besonders nachhaltig positionieren, wenn alle Mitarbeitenden mit dem eigenen Geschäftsauto zur Arbeit kommen und es in den Büroräumlichkeiten keine einzige Möglichkeit zum Recyceln des Abfalls gibt.

Die Posts, die geschalten werden – seien dies Stelleninserate, Berichte über das Unternehmen und dessen Erfolge, Informationen und Updates zum Unternehmen oder zum Unternehmen als Arbeitgeber – sollen mit dem Corporate Design und der Corporate Identity übereinstimmen. Auch müssen die Beiträge qualitativ hochwertig sein. Das bedeutet nicht nur scharfgestochene Bilder, sondern beispielsweise auch fehlerfreie Texte.

Ohne klare Strategie ist auch Social Recruiting kein Selbstläufer

Zu guter Letzt gilt auch beim Social Recruiting: Wahlloses posten auf diversen Kanälen ist nicht zielführend. Es soll auch hier eine Strategie und ein Konzept dahinter stecken. Arbeitgeber*innen sollten sich überlegen, wen sie ansprechen wollen und auf welchen Plattformen mit welchen Inhalten sie ihre Zielgruppe erreichen können.

Worauf sich Arbeitgeber*innen zudem achten müssen

Informiert man sich über das Thema Social Media Recruiting, so wird schnell klar, dass der Trend seine Berechtigung hat. Mit simplen, aber gezielten Massnahmen können potenzielle Bewerber*innen angesprochen und abgeholt werden und das Unternehmen spart sich dabei Mühe und Kosten.

Der Arbeitgeber bzw. die Arbeitgeberin sollte sich beim Social Recruiting immer vor Augen halten, was das Ziel ist und wie dieses am besten erreicht werden kann. Auf welchen Kanälen treiben sich die Zielgruppen herum und mit welcher Art von Content erreicht man diese am besten?  

Regelmässigkeit, Authentizität und Kreativität bringen Arbeitgeber*innen ans Ziel beim Social Recruiting. Wird ein Plan aufgestellt, wie das Unternehmen sich online als Arbeitgeber*in positionieren will und wird diesem, bei positiv ausfallender Evaluation, gefolgt, so können mittels Social Recruiting wertvolle und langfristige Mitarbeiter*innen gefunden werden.  

Nicole Langhart

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