Follower ist gleich Follower? Nicht ganz. Tatsächlich ist es für deinen Erfolg auf Social Media entscheidend, ob deine Follower passiv durch deine Inhalte scrollen, oder ob sie liken, kommentieren und mitdiskutieren. In diesem Artikel zeigen wir dir, warum eine Community auf Social Media für deine Brand so wichtig sein kann, und wie du dir Schritt für Schritt eine aufbaust.
Wusstest du, dass die Mehrheit der Nutzer:innen auf Social Media nur passiv unterwegs ist? Keine Kommentare, keine Shares, und nur selten ein Like. «Lurker» nennt man diese Gruppe in den sozialen Netzwerken. Der Begriff stammt vom Englischen «to lurk» – also «lauern» oder «belauschen».
Dass es Lurker auf Social Media gibt, ist nichts Neues. Doch Studien und Medienberichte zeigen immer deutlicher, wie klein die Gruppe der aktiven Social-Media-User tatsächlich ist. Daran ist natürlich nichts falsch – schliesslich darf jede Person Social Media so nutzen, wie sie möchte. Für Social-Media-Marketer:innen ist dieser Trend jedoch besonders spannend.
Denn während die Anzahl Follower:innen für einen Account selbstverständlich wichtig bleibt, sind Interaktionen – also Likes, Shares und Kommentare – mindestens ebenso entscheidend. Über Erfolg oder Misserfolg auf Social Media entscheidet heute oft nicht die Menge, sondern die Qualität deiner Follower:innen. Eine Marke mit 5’000 engagierten Follower:innen kann deswegen viel mehr Wirkung erzielen als eine mit 50’000 stillen Mitleser:innen.
In anderen Worten: Eine Community aus aktiven Followern sind dein wichtigstes Standbein auf Social Media. In diesem Beitrag zeigen wir dir deshalb, wie du deine Follower auf Social Media zur Interaktion motivierst und so Schritt für Schritt eine Community für deine Brand aufbaust.
Was macht eine Community aus?
Was unterscheidet eigentlich eine Audience von einer Community? Die Antwort klingt simpel, ist im Social Media Marketing aber unglaublich wichtig: Eine Audience hört zu – eine Community diskutiert mit.
Die Lurker von vorhin fallen da ganz klar in die Gruppe der Audience. Sie folgen Accounts, um informiert oder unterhalten zu werden. Als passives Publikum konsumieren sie Inhalte, liken vielleicht hin und wieder einen Post und ziehen dann weiter. Für Social-Media-Manager:innen eher wenig wertvoll.
In einer Community hingegen entstehen Dialoge. Anstatt nur zu reagieren, bringen diese User sich aktiv ein, teilen Meinungen, Erfahrungen, Ideen und kritisieren auch hin und wieder mal (im Idealfall natürlich immer auf Augenhöhe). Das sorgt einerseits für deutlich mehr Engagement auf der Plattform, was dann auch dem Algorithmus gefällt und oft mit zusätzlicher Sichtbarkeit belohnt wird. Andererseits entsteht dadurch ein Gefühl von Authentizität. Deine Follower:innen wollen hier sein, sich austauschen und über deine neuesten Posts oder Produkte sprechen. So wächst mit der Zeit eine emotionale Bindung zu deiner Brand.
Warum Community-Marketing strategisch so wichtig ist
Plattformen wie Instagram, TikTok oder LinkedIn belohnen längst nicht mehr nur Reichweite, sondern vor allem Interaktionen. Je mehr sich Nutzer:innen mit einem Beitrag beschäftigen, ihn kommentieren oder teilen, desto stärker wird er vom Algorithmus sichtbar gemacht. Für Marketer:innen heisst das: Inhalte, die Gespräche auslösen, erzielen organisch mehr Reichweite als solche, die nur konsumiert werden.
Damit wird deutlich, warum eine aktive Community so wertvoll ist. Eine engagierte Followerschaft sorgt für Sichtbarkeit – auch dann, wenn kein Budget für Ads vorhanden ist. Wer diesen direkten Kontakt zu seiner Zielgruppe pflegt, schafft sich eine stabile Grundlage, die nicht von kurzfristigen Algorithmus-Änderungen abhängt.
Und daraus entsteht wiederum ein weiterer Vorteil: direkter Austausch. Kommentare, Diskussionen oder private Nachrichten geben Einblick in das, was die Zielgruppe wirklich bewegt, was sie interessiert und, besonders wichtig, wo sie Kritik üben. Diese Rückmeldungen liefern dir Erkenntnisse, die für nicht nur für dein Social-Media-Marketing, sondern die gesamte Strategie deiner Brand wichtig sind.
Langfristig stärkt eine aktive Community also nicht nur den Markenwert, sondern auch die Loyalität der Kund:innen. Menschen, die sich mit einer Marke verbunden fühlen, bleiben ihr eher treu und empfehlen sie weiter.
Fünf Schritte, um eine Community aufzubauen
Eine Community entsteht nicht über Nacht. Es braucht ganz schön viel Arbeit, eine und eine gehörige Portion unbequemer Authentizität, um aus den Lurkern auf deinem Kanal eine Community zu bilden, die nicht nur ein Like dalässt, sondern auch mitreden will. Die folgenden fünf Ansätze helfen dir, den Aufbau strukturiert und nachhaltig anzugehen.
1. Ein klares Ziel definieren
Bevor du mit dem Aufbau beginnst, solltest du dir erst einmal überlegen, wofür deine Community überhaupt steht. Willst du Wissen teilen, Support bieten, Austausch ermöglichen oder einfach Nähe zu deinen Kund:innen schaffen? Diese Frage ist entscheidend, denn sie beeinflusst die Art deiner Inhalte und den Ton deiner Kommunikation. Eine Community, die sich um Fachwissen dreht, braucht andere Formate als eine, die Lifestyle oder Unterhaltung in den Mittelpunkt stellt. Wenn dein
2. Austausch fördern
Eigentlich ist es ganz simpel: Wer Fragen stellt, erhält grundsätzlich auch Antworten. Je mehr du also zum Mitreden einlädst, Feedback zu neuen Features einforderst oder auf Meinungen zum neusten Release reagierst, desto mehr werden deine Follower auch in Zukunft mitreden wollen. Schon kleine Interaktionen zeigen, dass du zuhörst. Ein einfaches «Danke für deinen Input» oder «schön, dass wir dir helfen konnten» zeigt deinen Followern, dass es dir nicht egal ist, was sie über deine Brand denken.
Hierbei besonders wichtig: Viele Marken trauen sich nicht, direkt auf Kommentare zu Antworten oder in Posts Meinungen einzufordern, weil sie Angst haben, unprofessionell oder unseriös zu wirken. In Wahrheit passiert aber genau das Gegenteil. Bei «neutralen» Enthaltungen auf Social Media fühlen User sich oft ein bisschen im Stich gelassen. Wer hingegen offen auf seine Community zugeht, Fragen beantwortet und Feedback sichtbar aufgreift, zeigt Haltung, Kundennähe und dadurch auch Professionalität.
3. Nutzer:innen aktiv einbeziehen
Eine Community lebt davon, dass Menschen sich einbringen dürfen. Wenn du deinen Follower:innen immer nur fertigen Content vorsetzt, werden sie passiv bleiben. Gib ihnen stattdessen Raum, eigene Ideen einzubringen – zum Beispiel durch Umfragen, Challenges oder Calls-to-Action in deinen Posts. Lass sie mitbestimmen, welches Thema als Nächstes behandelt werden soll, oder bitte sie, ihre Erfahrungen zu teilen.
User-generated Content ist hier dein bester Freund. Wenn deine Community eigene Beiträge, Fotos oder Ideen einreichen darf, fühlt sie sich ernst genommen und wird Teil des Ganzen. Ganz nebenbei bekommst du so authentischen Content, der mehr über deine Marke aussagt als jede Hochglanzkampagne. Wer sich selbst in deinem Feed wiederfindet, bleibt meist länger dabei.
4. Raum für Exklusivität schaffen
Menschen lieben es, Teil von etwas Besonderem zu sein. Dieses Gefühl kannst du auf deiner Social-Media-Plattform gezielt fördern. Zum Beispiel mit kleinen Einblicken hinter die Kulissen, Early-Access-Aktionen oder Formaten, die nur für deine aktivsten Follower:innen zugänglich sind. Das muss nichts Grosses sein. Manchmal reicht schon ein spontaner Livestream, in dem du Fragen beantwortest oder ein neues Produkt zeigst, bevor es offiziell gelauncht wird.
Wichtig ist, dass deine Community spürt: Hier bin ich näher dran als der Rest. Dieses Gefühl von Vertrautheit ist oft mehr wert als jedes Rabattangebot. Und es wirkt: Wer das Gefühl hat, etwas Exklusives zu erleben, kommt wieder – und nicht etwa, weil er muss, sondern weil er will.
5. Langfristig denken und dranbleiben
Community-Building ist kein Sprint, sondern eher ein Marathon. Wer nur kurzfristig interagiert oder nur während Kampagnen aktiv ist, wird kaum Kundenbindung aufbauen. Plane stattdessen Formate, die immer wiederkehren, wie etwa wöchentliche Q&As, thematische Serien oder Feedback-Runden nach jedem Produkt-Launch.
Und ganz wichtig: Auch wenn das Engagement mal abnimmt, immer präsent bleiben. Beziehungen brauchen Pflege, und das gilt online genauso wie offline. Wenn du über längere Zeit sichtbar bleibst, auf Feedback reagierst und dich weiterentwickelst, wächst deine Community mit dir.
Fazit: Community schlägt Reichweite
Am Ende läuft alles auf eines hinaus: Reichweite ist wichtig – aber ohne Community bleibt sie oberflächlich. Likes, Klicks und Views zeigen, dass Menschen dich sehen. Eine Community zeigt, dass sie dich kennt.
Marken, die ihre Community ernst nehmen, investieren nicht nur in Zahlen, sondern in Menschen. Sie schaffen Räume für Austausch, geben Einblicke, zeigen Haltung und bleiben erreichbar – auch dann, wenn der Algorithmus einmal nicht mitspielt.
Wir hoffen, du konntest aus diesem Artikel etwas für deine eigene Social-Media-Strategie mitnehmen und wünschen dir viel Erfolg beim Aufbau deiner Community!