Snacks sind schnell konsumiert und lecker. Auch wenn die kleine Zwischenmahlzeit längst geschluckt wurde, wirkt der feine Geschmack nach. Und genauso soll Snackable Content sein: schnell zu erfassen und nachhaltig wirkungsvoll. Das geht am besten mit Emotionen. Humor ist deshalb ein besonders beliebter Aufhänger für die Botschaften kleiner Content-Häppchen.
Zu den grössten Herausforderungen im Online-Marketing zählt heute die Erregung der Aufmerksamkeit von User*innen, die ständig mit einer Flut von Inhalten konfrontiert werden. Marketer*innen wissen, dass die Aufmerksamkeitsspanne dieser überfluteten Nutzer*innen weiter sinkt, es gilt also, immer schnelleren Content zu präsentieren. Inhalte, die den User*innen ins Auge fallen, die sie mit einem Blick verstehen, sodass ihr Interesse geweckt wird. Eben Snackable Content, der rasch zu konsumieren ist. Und schon geht’s zum nächsten Häppchen.
Memes, die Betrachter*innen zum Lachen bringen, sind beispielsweise ideale Content-Snacks. Ein eyecatchendes Bild erregt die Aufmerksamkeit, der kurze Text darunter wirkt in der Kombination witzig. Da gemeinsames Lachen verbindet, werden solche Inhalte häufig in sozialen Medien geteilt. Memes sind sozusagen der Inbegriff von Snackable Content, schnell konsumierbar und mit positiven Emotionen verknüpft.
Warum schmeckt Snackable Content den User*innen besonders gut?
Moderne Zeitgenoss*innen bewegen sich in einer schnelllebigen Welt, im digitalen Umfeld noch mehr als im echten Alltag. Im Internet werden Inhalte meist nur noch gescannt, mobile Nutzer*innen scrollen besonders rasch weiter. Sie konsumieren Content am liebsten flott und in kleinen Häppchen. Das amerikanische Statistic Brain Research Institute hat bereits im Jahr 2015 in einer Studie herausgefunden, dass durchschnittliche User*innen eine Aufmerksamkeitsspanne von nur 8,25 Sekunden haben. Mehr Zeit haben Marketer*innen also nicht, um das Interesse potenzieller Kund*innen zu wecken. Internetnutzer*innen haben Hunger nach Informationen, die Ihnen in möglichst gehirngerechten Häppchen präsentiert werden sollen. Eben als Snackable Content.
Als Fast Food des Online-Marketing passen solche Inhalte in die Medienlandschaft der heutigen Zeit. Wer aus einer berufstätigen Zielgruppe kommt, hat im Alltag keine Zeit für ausgedehnte Mahlzeiten. Neben der Planung von Job und Karriere konsumieren Erfolgreiche ihre Nahrung im Alltag flugs mal nebenbei. Und genauso wünschen sie sich auch die Aufbereitung ihrer Informationen im Web.
Das bringt für Marketer*innen einige Vorteile mit sich. Snackable Content ist wesentlich günstiger zu erstellen und verbraucht weniger Ressourcen als gross angelegte Kampagnen. Über die kleinen Inhalte in Social-Media-Posts kommt man schnell und direkt in Kontakt mit potenziellen Interessent*innen. So kannst du mit wenig Aufwand deinen Traffic und deine Markenbekanntheit steigern. Die grosse Herausforderung liegt darin, Aufmerksamkeit zu erregen und Emotionen zu wecken. So klein die Content Pieces auch sind, es soll möglichst viel an Mehrwert, Information oder Unterhaltungswert drinstecken.
User*innen Appetit machen mit Snackable Content
Wenn ein kleiner Snack richtig gut schmeckt, macht er Appetit auf mehr. Wer bleibt schon bei einem einzigen Stück Schokolade? Die Aufgabe von Marketer*innen besteht also darin, mit kleinen Häppchen den grossen Appetit der User*innen anzuregen. Und zwar fix. Denn in den sozialen Medien soll die Aufmerksamkeitsspanne im Schnitt sogar nur 2,7 Sekunden betragen.
Die Inhalte müssen also
- optimal auf die Zielgruppe ausgerichtet sein.
- an die jeweilige Plattform angepasst werden.
- unaufdringlich und nicht werbend wirken.
- auch mobil leicht zu konsumieren sein.
- auf den ersten Blick verstanden werden.
Ziel des Postens von Snackable Content in den sozialen Medien ist die Verbreitung der Inhalte durch die User*innen. Liken, kommentieren und teilen vergrössert die Sichtbarkeit der Inhalte. Daran kannst du dich auch selbst beteiligen, ohne eigenen Content zu erstellen. Schau auch mal in die Posts deiner Kund*innen und werde dort aktiv. Wenn eine deiner Käufer*innen beispielsweise eine positive Bewertung deines Produkts postet, kannst du diese als Snackable Content teilen und so die Weiterverbreitung ankurbeln. Ein leckeres Content Häppchen, das ohne jeglichen Aufwand Werbung für dein Produkt macht.
Snackable-Content-Kostproben
Snackable Content ist wie eine Kostprobe deines Angebots. So wie Lebensmittelhersteller*innen auf Messen den Besucher*innen kleine mundgerechte Häppchen zum Probieren neuer Leckereien anbieten, machst du virtuell mit Memes & Co. auf dein Produkt oder deine Dienstleistung aufmerksam. Kleine gehirngerechte Content Pieces machen den User*innen Appetit auf dein Angebot.
Best Practice Beispiele:
How to-Video von Tasty auf Facebook
Mit einem einminütigen Kurzvideo zeigte Tasty den Facebook-User*innen, wie man einen Cheeseburger mit Onion Rings zubereitet. Innerhalb von zwei Jahren wurde dieser Post 3,7 Millionen Mal geteilt.
Podcast-Teaser der Süddeutschen Zeitung
Ebenfalls auf Facebook wies die SZ in einem Teaser auf einen Podcast zum neuen Polizeigesetz in Bayern hin. Der 36 Sekunden lange Teaser mit Verweis auf Podcast und Landingpage wurde 10.500 Mal aufgerufen.
Weitere snackbare Content-Häppchen mit guten Erfolgsaussichten:
- Instagram-Stories
Die bildlastige Social Media-Plattform eignet sich hervorragend für Snackable Content. Internetuser*innen lieben Geschichten, vor allem dann, wenn sie ihnen als mundgerechte Content-Häppchen präsentiert werden.
- Boomerangs
Die beliebten Instagram-Klassiker gibt es auch als separate App. Mini-Videos in Endlosschleife bieten dir hohe Sichtbarkeit mit wenig Aufwand.
- Kurzzusammenfassungen von Artikeln oder Ratgebern
Wenn du einem längeren Text eine Kurzzusammenfassung nach dem Motto ‚Das Wichtigste in 30 Sekunden‘ voranstellst, können User*innen ihren ersten Heisshunger nach Information stillen. Schaffst du es damit, Appetit auf mehr zu wecken, werden sie auch den restlichen Text lesen. So kannst du Snackable Content beispielsweise in deinen Blog integrieren.
- Infografiken
Infografiken könnte man als Kurzzusammenfassung im Bild bezeichnen, sie sind daher noch schneller zu snacken als ein komprimierter Text. Je eyecatchender die Gestaltung, desto höher die Anziehung für die User*innen.
- Jeder Plattform ihre Snacks
Auf Facebook kannst du deinen Interessent*innen Content-Snacks in Form von Kurzvideos, Bildern oder Memes anbieten. Snapchat ist vor allem für kleine Videos geeignet und getwittert wird natürlich mit Kurztexten. Auf Pinterest wirken Bilder ohne viel Text am besten, auch Infografiken sind hier richtig platziert.
TIPP Du hast eine ganze Menge Content auf Lager, der aber alles andere als snackable ist? Kein Problem, solche Inhalte kannst du ganz einfach häppchenweise aufbereiten. Einen vorhandenen Artikel könntest du beispielsweise mit einer Kurzzusammenfassung snackable anteasern. Oder den User*innen mit einer Infografik auf Pinterest schmackhaft machen. Ein Interview mit einem knackigen Meme zu bewerben geht auch noch, wenn es nicht mehr so ganz aktuell ist. Und Podcasts verlangen heutzutage natürlich nach einem Social Media Teaser, der den User*innen-Appetit anregt.
Fazit
Je intensiver ein Probier-Häppchen schmeckt, desto länger lässt man es sich auf der Zunge zergehen. Und desto länger bleibt es in Erinnerung. So ist es auch mit Snackable Content. Das Wichtigste daran ist die schnelle Konsumierbarkeit. Darüber darfst du aber den Inhalt nicht vergessen. Sonst vergisst der/die schnelle Konsument*in deinen Snack auch gleich wieder. Es kommt also darauf an, möglichst viel Information in eine kurze Aufmerksamkeitsspanne zu packen. Das ist die Kunst des Snackable Contents.