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Roland Bieri | Inhaber Bi-Com Communications Marketing

Source: businessinsider.com

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Roland Bieri
Inhaber der Agentur Bi-Com Communications Marketing, Gründer des Swiss Award Corporate Communications®  

Ecole Supérieure de Commerce in Neuchâtel, Absolvent des zweiten Jahresseminars des SAWI in Biel anfangs der 70er Jahren als dipl. Werbeassistent SRV, dem damals einzigen Diplom in der Kommunikationsbranche. Berater bei McCann Erickson Genf/London und Dr. Rudolf Farner Zürich (heute Publicis), Werbeleiter des Unternehmens Tages Anzeiger AG (heute Tamedia).

Gründung und während zwei Jahrzehnten Führung der Agentur B&S Bieri & Sollberger AG, der ersten Fullservice-Agentur im Mittelland. Nach Verkauf mit 18 Mitarbeitern und Umsetzung eines Franchising-Projekts in Sydney, 2001 Gründung der heutigen Bi-Com Communications Marketing, 2004 Start des Swiss Award Corporate Communications.

Verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder, einer Tochter und eines Sohnes, im Vorstand diverser Vereine und Organisationen. Interessiert an neuen Technologien, gutem Essen, vorzüglichem Wein, italienischen Autos. Gerne und viel auf Reisen.

Herr Bieri, Sie sind Gründer und Geschäftsführer der Bi-Com. Welchen Projekten und Arbeiten nehmen Sie sich genau an?

Nachdem ich früher eher grosse und internationale Budgets betreuen durfte, habe ich mich mit meiner Kleinagentur auf regionale/nationale Kunden konzentriert, mit dem Ziel zusammen mit freischaffenden Fachexperten ein umfangreiches Angebot zu bieten. Ein wichtiges Standbein ist nach wie vor die Entwicklung von digitalen Lösungen.

Im Jahr 2004 haben Sie den Swiss Award Corporate Communications, den einzigen «Schweizer Preis für Unternehmenskommunikation», ins Leben gerufen. Was hat Sie dazu bewegt und welche Bedeutung hat der Swiss Award Corporate Communications für Sie?

Zu diesem Projekt kam ich rein zufällig. Der Kommunikationsclub Headline stand vor dem 50. Vereinsjahr. Als Vorstandsmitglied war mir die Aufgabe zugeteilt, einen Jubiläumsauftritt zu lancieren. Die Idee war ursprünglich ein einfacher Anzeigenwettbewerb mit der ansässigen Tageszeitung. Doch per Zufall vernahm ich, dass die Hochschule Nordwestschweiz (heute FHNW) den ersten Studiengang «Corporate Communication» ausschreibt. Wir wurden uns schnell einig, gemeinsam einen Award mit der zur damaligen Zeit noch unbekannten Bezeichnung zu lancieren. Der Start war ein regionaler Erfolg so dass wir anschliessend auch auf nationaler Ebene Sponsoren gewinnen konnten. Ein grosser internationaler Brand hatte sogar angebissen, unter der Voraussetzung, dass der Award national ausgeschrieben wird. So kam es zum gesamtschweizerischen Preis.

Aber wie es halt mit Sponsoren manchmal geschieht, sprangen im fünften Jahr die FHNW und die zwei Lead-Partner ab, und die Mitinitianten zeigten keine Lust mehr. Kurz und ungut: Der Award stand vor dem Aus. Doch dank des Engagements meines Sohnes Daniel Bieri, der seit dem Start in das Projekt involviert war, entschlossen wir uns weiterzumachen und dazu nach neuen Partnern zu suchen.

Heute dürfen wir auf den gesamtschweizerischen Berufsverband pr suisse als Branchenpartner und seit neustem auch die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) als Knowledge-Partner zählen. Aktuell sind wir bereits an der Organisationsphase der 14. Durchführung 2018, wobei neu Daniel die Projektleitung übernommen hat. Gleichzeitig diskutieren wir im Organisationskomitee im Sinne einer langfristigen Sicherung des Awards mögliche Modelle für eine neue, nachhaltige Trägerschaft.

Im Rückblick auf die langjährige Erfahrung in der Werbung: Welcher Meilenstein macht Sie als Agenturinhaber besonders stolz?

Den einen Meilenstein gibt es nicht. Es ist vielmehr eine ganze Reihe davon, die sich im Lauf meiner nun bald fünfzigjährigen Berufsausbildung angesammelt haben. Zu nennen wären etwa der seinerzeitige Agenturstart ohne jeglichen Kunden in einer unbekannten Region zwischen Zürich und Bern, die 20jährige erfolgreiche Führung dieser Agentur mit meinem Partner Martin Sollberger – oder dann eben der bereits erwähnte Award, der nun bereits ins vierzehnte Jahr geht.

Globalisierung, Digitalisierung und auch Individualisierung sind starke Trends in der Kommunikation. Wie verändern diese Ihrer Meinung nach die Branche, und wie wie gehen Sie damit um?

Ich habe die Veränderungen ja alle am eigenen Leib erlebt. Waren wir früher noch mit Reinzeichnungen in der Präsentationsmappe unterwegs, so geht es heute online hin und her. Unsere Agentur war bei den technischen Neuerungen immer bestrebt, bei den Erstanwendern mit dabei zu sein: angefangen von der IBM-Kugelschreibmaschine, über die Olivetti-Speichermaschinen, den Telefax, das autogebundene «Natel», den ersten Mac «Classic» mit kleinem Schwarz/Weiss-Bildschirm, den «Palm» bis zu den heutigen Desktops, Tablets und Smartphones. Dank meinen Kindern habe ich mich auch früh mit den Themen Internet und Sozialen Medien befasst, was mir im Agenturalltag hilft. Das alles hat die Geschwindigkeit und die Möglichkeiten in der Kommunikation enorm gesteigert. Ob dabei auch die dialogische Qualität immer im Gleichschritt mitgezogen hat, ist eine andere Frage…

Was sind Ihre Ziele mit der Bi-Com für die nächsten Jahre?

Nun, ich bin ja nicht mehr der Jüngste und betreue nur noch einzelne interessante Projekte. Somit gibt es beruflich kein grosses, langfristiges Ziel mehr, es geht primär um die Nachfolgregelung. Aber solange ich noch gesund bin und Spass an der Arbeit habe, mache ich mit Freude weiter.

Im Jahr 2006 haben Sie die Auszeichnung als «Kommunikator des Monats» vom Verband SW/PS Schweizer Werbung erhalten, und im Jahr 2015 waren Sie Teil der Wahl für den «Vordenker Award» von M&K. Was bedeutet dies für Sie, und inwiefern bestätigt es Ihnen Ihre Arbeit und Ihr Engagement?

Es ist schön zu sehen, wenn meine Arbeit geschätzt wird. Das motiviert zusätzlich. Beide Auszeichnungen standen übrigens ja in Verbindung mit dem Swiss Award Corporate Communications, was darauf hindeutet, dass die Branche diesen Preis schätzt und wir damit offenbar auf dem richtigen Weg sind.

Wie sieht bei Ihnen ein «normaler» Arbeitstag aus? Gibt es diesen überhaupt?

Den «normalen» Tag gibt es in unserer Branche nicht, weil jeder mit neuen Herausforderungen und Überraschungen aufwartet. Das bedingt Flexibilität und unablässige Neugier, auch für jemanden, der wie ich seit langem im Beruf tätig ist.

Wie managen Sie Ihre anspruchsvolle Position als Geschäftsführer, sodass Ihre Freizeit nicht zu kurz kommt? Stichwort Work-Life-Balance?

In unserer Branche und als Führungsperson ist man dauernd am Arbeiten. Aber für mich ist das Schönste, dass ich dies gar nicht als «Büez» empfinde. Man ist mit Leidenschaft immer auf Empfang und nimmt überall Inputs auf. Ausserdem sind in meinem Freundeskreis die meisten auch in der Branche tätig, so dass stets ein reger und anregender Austausch stattfindet. Für mich ist es der perfekte Job. Gleichzeitig ist es natürlich schon wichtig, sich bewusst Auszeiten zu nehmen und das Smartphone wegzulegen. Ich gehe zwei- bis dreimal die Woche schwimmen um den Kopf zu lüften, und unternehme immer mal wieder Kurz-Trips ins Ausland.

Wir von marketing.ch bedanken uns ganz herzlich bei Ihnen für ihre Zeit und das spannende Interview!

Redaktion

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