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Affiliate-Marketing

Source: businessinsider.com

Affiliate-Marketing das Topmodel der Werbung

Was 1997 durch den Amazon-Gründer aus einer Partylaune heraus entstand, gehört heute sozusagen zum guten Ton des Online-Marketings. Gemeint ist das internetbasierte Provisionsprogramm Affiliate-Marketing oder Partnerprogramm. Es ist sowohl ein besonders wichtiges Marketing-Instrument als auch ein lohnenswertes Geschäftsmodell, ohne in Vorleistung gehen zu müssen. Was allerdings längst kein Geheimnis mehr ist: Affiliate-Marketing bietet die Möglichkeit, mit der richtigen Strategie viel Geld zu verdienen oder verdienen zu lassen. 

Eine Idee, die alles veränderte

Wenn man den Erzählungen glauben schenken darf, war es Jeff Bezos, der von einer jungen Frau auf einer Cocktail-Party gefragt wurde, ob es machbar sei, auf ihrer Webseite thematisch passende Bücher gegen eine Provision zu vermarkten – sie besass eine Scheidungsplattform. Mit dieser Frage änderte sich alles, denn Bezos beschloss nach diesem Abend, ein Vertriebsmodell namens Associates-Programm zu entwickeln, das Webseitenbetreibenden nach erfolgreicher Vermittlung eine Provision auszahlte. Wenn man den Namen Bezos hört, sollte es keine Überraschung sein, dass bereits im ersten Jahr 60’000 Unternehmer*innen daran teilnahmen. Mittlerweile sind es nach Angaben von Amazon Millionen. Und auch heute noch zählt der Versandriese zu den Spitzenreitern.

Es dauerte nicht lange, bis sich das Amazon Partnerprogramm – besser bekannt als Affiliate-Amazon – als erfolgreich herausstellte und viele ähnliche Modelle nachzogen. Inzwischen ist Affiliate-Marketing nicht mehr aus dem Online-Marketing wegzudenken, es nimmt sogar eine zentrale Rolle ein. So freuten sich 2019 74 Prozent der Affiliates, 61 Prozent der Merchants und 90 Prozent der Agenturen über steigende Umsätze.

Was ist Affiliate-Marketing?

Das Affiliate-Marketing ist ein Instrument des Online-Marketings, welches auf Vermittlungsprovision basiert. Es entsteht dabei eine geschäftliche Partnerschaft, bei dem ein Affiliate (auch Publisher genannt) einem Unternehmen (auch Merchant genannt) auf seinen Webseiten oder auch Social-Media-Kanälen Kommunikationsfläche zur Verfügung stellt und diese mit einem sogenannten Affiliate-Link versieht. Der Publisher lenkt seine Kontakte mit diesem Link auf die Leistungen des Merchants und erhält dafür eine Provision pro Kauf oder Abschluss. Die Idee an sich ist nicht neu, sie gehört seit Jahrzehnten zum täglichen Geschäft von vertriebsorientierten Organisationen und zu Vertriebsstrukturen von Vertriebs- und Netzwerkpartnerschaften.

Wenn man sich das Wort Affiliate etwas genau ansieht oder es übersetzt, kommen dabei Adjektive heraus wie: verbunden, angeschlossen oder angegliedert. Dadurch lässt sich die Angliederung von Partnernetzwerken und der Zusammenschluss von Vertriebspartnern ableiten und auch gut nachvollziehen. Oft synonym für Affiliate-Marketing verwendete Begriffe sind untern anderem: Affiliate-Programme, Partnerprogramme oder Associate-Programme.

Wie funktioniert Affiliate-Marketing?

In der Praxis bewirbt ein Partner, auch Affiliate genannt, Produkte oder Dienstleistungen eines Unternehmens, Merchants genannt, auf seiner Website. Für jede erfolgreiche Vermittlung, die über diese Werbemassnahme bzw. Webseite des Affiliate generiert wurde, erhält er eine Provision oder vorher vereinbarte Vergütung. Die Vergütung wird immer ganz individuell verhandelt und die Bezahlung erfolgt tatsächlich erst, wenn eine bestimmte Aktion ausgeführt wurde. Das kann beispielsweise die Bestellung eines Produkts oder der Klick auf ein Banner sein. Zu beachten ist allerdings, die Provision immer im Auge zu haben und auch mal bei der Konkurrenz nachzusehen.

Merchants

Der Merchant wird unter anderem Advertiser oder Seller genannt, was so viel wie Händler bedeutet. Er ist im Affiliate-Marketing der Werbetreibende. Er muss sein Geschäft am Laufen halten, indem er mit gezielten Werbemassnahmen seine Produkte bewirbt und potenzielle Kund*innen davon überzeugt, bei ihm zu kaufen. Dennoch ist seine Reichweite begrenzt. Mit einem Affiliate hat er die Möglichkeit, seinen Content beziehungsweise seine Produkte oder Dienstleistungen auf den passenden Affiliate-Seiten zu bewerben, um mehr Kund*innen anzusprechen und den Umsatz zu erhöhen. Der Merchant bezahlt den Affiliate aber nur dann, wenn ein Klick, Verkauf oder Lead zustande gekommen ist. Neben der Kundenakquise kann somit auch der Bekanntheitsgrad gesteigert werden.

Affiliates

Jeder, der eine eigene Website oder einen Blog oder Ähnliches hat, kann als Affiliate tätig werden. Der Affiliate – auch Publisher oder Vertriebspartner genannt – kann durch die Vermarktung fremder Produkte auf seiner Webseite Geld verdienen und somit eine weitere Einnahmequelle generieren. Das einzige, was er dafür tun muss, ist, Werbemittel des Merchants auf seiner Webseite einzubinden, um die Produkte und Dienstleistungen zu bewerben. Wichtig ist, dass beispielsweise die Bannerwerbung und die Zielgruppe zur Website passen. Denn wird mit der Werbung nicht die richtige Zielgruppe angesprochen, wird diese auch nicht draufklicken. Der Affiliate fungiert dabei als Partner und je nach vorher vereinbartem Vergütungsmodell erhält er eine Provision.

Affiliate-Netzwerke/Affiliate-Plattformen

Mit Affiliate-Netzwerken sind Plattformen gemeint, die als unabhängige Schnittstelle zwischen Merchant und Affiliate fungieren. Sie führen beide Parteien zusammen. Durch diese Netzwerke wird nicht nur die Suche nach passenden Kooperationspartner*innen erleichtert, sie übernehmen ausserdem eine Vielzahl von Tätigkeiten wie Abrechnung, Tracking-Massnahmen oder Kund*innensupport. Mit einem zusätzlichen Affiliate-Netzwerk kann nicht nur der Erfolg von Werbemassnahmen gemessen, sondern auch weiter optimiert werden.

Affiliate-Link bedeutet übersetzt so viel wie angegliederte Verbindung. Dabei handelt es sich um einen von Unternehmen zur Verfügung gestellten Partner-Link, der eine Kennung des Partners erhält. Die Vermittlung funktioniert bei dieser Variante per Link-Klick.

Affiliate-Marketing-Agenturen

Manchmal entscheiden sich Merchants auch dazu, das Afffiliate-Marketing an spezialisierte Agenturen zu übergeben. Je nach Unternehmen ist der Erfolg des Affiliate-Marketings von der professionellen Programmpflege oder Kund*innenneugewinnung abhängig. Ausserdem ist es sinnvoll, die Werbemittel in regelmässigen Abständen zu erneuern. Für den Fall, dass ein Merchant genau diese Kapazitäten oder gar Fähigkeiten nicht aufbringen kann, ist ein hinzuziehen einer Agentur unbedingt empfehlenswert. Nicht vergessen sollte man den Schwerpunkt Customer-Journey-Tracking und die damit verbundene Analyse, die von grosser Bedeutung für das Affiliate-Marketing ist. Um wirklich aussagekräftige Schlüsse aus den Online-Marketing-Aktivitäten ziehen zu können und Touchpoints aufzudecken, ist eine genaue Analyse zum Thema Customer-Journey unabdingbar. Nur so ist es möglich, den Weg der Kund*innen zu dokumentieren und das richtige Marketingbudget festzulegen.

Wie wird denn jetzt abgerechnet?

Für die Vergütung des Affiliate-Marketings gibt es unterschiedliche Modelle, die sich etabliert haben.

  • Pay per Click: Diese Art der Abrechnung ist sehr beliebt, weil bei ihr nicht pauschal abgerechnet, sondern eine Provision nur dann gezahlt wird, wenn ein Klick erfolgt.
  • Pay per Lead: Diese Variante ist ausschliesslich für den Merchant interessant, weil eine Provision nur dann fällig wird, wenn eine Aktion durchgeführt wird, beispielsweise bei einer Anmeldung für den Newsletter oder bei einer Bestellung.
  • Pay per Sale: Bei dieser Methode wird nur dann gezahlt, wenn auch wirklich etwas gekauft wurde. Die Höhe der Vergütung richtet sich meist nach einem vorher definierten prozentualen Anteil oder einer vereinbarten Festvergütung.

Immer auf dem neusten Stand bleiben

Im digitalen Zeitalter geht ohne Handy schlichtweg nichts mehr, kein Netz ist das Wort des nahenden Weltuntergangs. Darum ist das Smartphone für das Affiliate-Marketing von grosser Bedeutung. Kamen doch bereits 2016 die meisten Affiliate-Traffics von mobilen Endgeräten. Seit 2018 gilt die Geschwindigkeit nun auch als Ranking-Faktor. Mittlerweile haben sich Unternehmen und Affiliates darauf eingestellt, ihre Webseiten und Shops anzupassen oder sogar eigene Apps zu entwickeln. Dennoch sollte ein Onlineshop immer responsive sein. Der Bestellprozess sollte trotzdem noch via Smart Device bequem in wenigen Schritten möglich sein.

Fazit Affiliate-Marketing

Neue Prognosen für den US-Markt haben besagen, dass 2022 satte 8,2 Milliarden Euro für Affiliate-Marketing ausgegeben werden. 2021 sind es geschätzt 6,5 Milliarden. Für alle, die in das milliardenschwere Affiliate-Marketing-Geschäft einsteigen möchten, empfiehlt sich die Suche nach einer gewinnbringenden Nische. Ungeachtet der Nische bietet Affiliate-Marketing Vorteile für beide Seiten. Die Werbenden steigern ihren Bekanntheitsgrad und haben die Möglichkeit, neue Kund*innen zu gewinnen. Die Vertriebspartner erhöhen ihren Umsatz und profitieren dadurch von der Partnerschaft. Setzt man Affiliate-Marketing gezielt und richtig ein, kann sich daraus eine erfolgreiche Zukunft für Unternehmer*innen ergeben. Allerdings muss klar sein, dass Erfolg auch Zeit benötigt und nur mit einer gut durchdachten Idee wachsen wird. Je besser du die Werbestrategie planst, desto mehr Traffic kannst du erzeugen.

 

Redaktion

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