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Influencer:innen kontaktieren: Dos und Don’ts bei der Anfrage

Source: businessinsider.com

Im Umgang mit Influencer:innen gibt es für Unternehmen einiges zu beachten. Das beginnt bereits bei der Anfrage. Doch was sollte man dabei auf jeden Fall vermeiden und was gehört unbedingt in eine Kooperations-Anfrage an Influencer:innen? Hier gibt es einige Tipps und Hinweise, wie die Anfrage (besser) gelingen kann.

Die Arbeit mit Influencer:innen ist für viele Unternehmen inzwischen besonders wichtig. Sie stellen Produkte vor, werben für Dienstleistungen oder drehen Reels, TikToks und Co. Doch damit es überhaupt zu einer Zusammenarbeit kommen kann, braucht es zunächst einmal den Kontakt. Und dabei können Unternehmen durchaus eine Menge falsch machen. Aber welche Dos und Don’ts gibt es bei der Anfrage an Influencer:innen überhaupt? Wir klären auf.

Don’ts bei der Anfrage von Influencer:innen: Darauf sollte man verzichten

Es beginnt bereits bei der Ansprache: Hallo, Guten Tag oder auch Liebe:r Influencer:in – damit macht man sich als anfragendes Unternehmen nur in den seltensten Fällen Freund:innen. Eine unpersönliche Ansprache sollte auf jeden Fall vermieden werden. Noch schlimmer ist es fast nur, wenn man merkt, dass die Anfrage an zig andere Personen in identischer Form versandt wurde.

Denn auch Influencer:innen wollen sich wertgeschätzt fühlen und nicht als „grosse Masse“ wahrgenommen werden. Wird man dann mit einer allgemeinen Anrede angesprochen, führt das nicht wirklich zu Begeisterung und vielfach kommt es gar nicht erst zu einer Zusammenarbeit – schon gar nicht zu einer langfristigen und erfolgversprechenden Kooperation.

Fehler im Text der Anfrage? Besser nicht!

Genauso sollte eine Anfrage an Influencer:innen immer mehrfach geprüft werden, damit es nicht zu groben Fehlern oder Verwechslungen kommt. Es ist schon des öfteren passiert, dass Influencer:in A eine Anfrage erhielt, in der das Profil oder die Webseite von Influencer:in B genannt wurde – oder eben andersherum. Auch das macht für Influencer:innen schnell deutlich, dass sie nicht die erste oder einzige Wahl und damit absolut austauschbar sind.

Es ist also auf jeden Fall darauf zu achten, die Anfragen korrekt zu formulieren und ausserdem auf die passende Ansprache zu achten. Statt unpersönlichen Texten sollte zudem eine individuelle Formulierung gewählt werden, die sich tatsächlich auch auf die Tätigkeiten des Influencers bzw. der Influencerin bezieht und deren Tun wertschätzt. So kann man zumeist schon den Grundstein für eine vielversprechende Zusammenarbeit legen.

Don’ts bei der Influencer:innen-Anfrage auf einen Blick

Im Folgenden gibt es die wichtigsten Don’ts bei der Anfrage von Influencer:innen noch einmal in der Zusammenfassung:

  • Verschicken von Standard-E-Mails an zahlreiche Empfänger:innen
  • kein individueller Inhalt in den Anfrage-Mails
  • thematisch nicht passende Anfragen, z.B. Angebote für Tiernahrung an Beauty-Influencer:innen schicken
  • Fokus einzig auf Reichweite richten und den Menschen dahinter nicht beachten

Influencer:innen ansprechen: So geht es besser

Nachdem die Don’ts bei der Ansprache und Kontaktaufnahme mit Influencer:innen nun bekannt sind, geht es darum, wie man es besser machen kann. Was also sind die Dos beim ersten Kontakt zu Influencer:innen und wie kann man möglichst einfach Influencer:innen an sich binden? Ein erster Anhaltspunkt ist dabei der Aspekt Augenhöhe. Die Kontaktaufnahme sollte demnach stets auf Augenhöhe erfolgen und Wertschätzung sowie auch Respekt ausdrücken. So fühlen sich die meisten Influencer:innen verstanden und ernst genommen und es besteht eine grössere Chance, eine Antwort auf die erste Anfrage zu erhalten.

Zudem kommt es auch immer auf den Mehrwert an, und zwar auf beiden Seiten. Welchen Mehrwert hat ein:e Influencer:in also durch eine mögliche Kooperation – abseits der finanziellen Ausgleichszahlungen, die in aller Regel vereinbart werden. Kann dadurch die eigene Präsenz gesteigert werden? Sind Aufstiegschancen möglich oder lässt sich die Reichweite steigern? Das sind für viele Influencer:innen wichtige Aspekte, sodass darauf auch direkt eingegangen werden sollte.

Ebenso sollten Unternehmen auch nicht zu starr in ihren Vorstellungen sein und den angefragten Influencer:innen eigenen Raum lassen. Für Ideen, die Gestaltung und auch allgemein für verschiedene Formen der Zusammenarbeit. Viele Kampagnen kann man so auch ideal gemeinsam entwickeln und sollte dies schon im ersten Anschreiben – zumindest grundlegend – mitteilen.

Vorab-Anfrage zur Kontaktaufnahme bietet sich an

Ein weiterer Tipp für die erste Kontaktaufnahme mit Influencer:innen ist es, vor einer konkreten Anfrage erst einmal vorab nachzuhaken, auf welchem Weg ein:e Influencer:in kontaktiert werden möchte. Manche Influencer:innen bevorzugen den Mailkontakt, andere setzen eher auf einen Anruf. In anderen Fällen läuft die Kontaktaufnahme über ein Management. Häufig sind derartige Angaben bereits in den Social-Media-Profilen zu finden oder auch auf der Webseite der Influencer:innen.

Die Chance auf eine Rückmeldung steigert man somit, wenn man direkt den richtigen Weg der Kommunikation wählt und nicht wahllos E-Mails versendet oder ungefragt anruft.

Dos bei der Influencer:innen-Anfrage im Fokus

Nicht nur bei den Don’ts gibt es eine kleine Auflistung, auch die wichtigen Dos rund um den Erstkontakt mit Influencer:innen gibt es hier noch einmal auf einen Blick:

  • Kontaktaufnahme auf Augenhöhe mit Respekt und Wertschätzung
  • eigene Vorstellungen präzise und kurz vorstellen
  • individuelle Anfragen schicken und vorab prüfen, wie ein:e Influencer:in kontaktiert werden möchte
  • mitteilen, dass eigene Vorstellungen und Ideen Berücksichtigung finden können

Unternehmen sollten nicht bei Influencer:innen betteln

Kommt es am Ende zu einer Zusammenarbeit, ist das oft eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Es kann aber auch anders kommen und man bekommt entweder keine Antwort (dann sollte man die Don’ts auf jeden Fall noch einmal verinnerlichen und prüfen) oder aber eine Absage. In einem solchen Fall gibt es zwei Dinge, die man vermeiden sollte:

  • um eine Zusammenarbeit regelrecht betteln
  • unfreundlich werden

Unternehmen, die bei Influencer:innen um eine Kooperation betteln, schmälern ihren eigenen Wert und lassen den Eindruck entstehen, sie wären auf eine:n Influencer:in angewiesen. Und unfreundliche Reaktionen würden das eigene Ansehen ebenfalls schmälern.

Was man hingegen tun könnte: ein besseres Angebot unterbreiten. Falls es an der Zusammenarbeit selber nicht liegt, sondern an der Vergütung, könnte man – zumindest bei vorhandenem Budget – noch einmal nachbessern und das Angebot optimieren.

Im Rahmen der Kooperation: Sich mit einbringen und aktiv sein

Wenn die Anfrage an Influencer:innen erfolgreich ist und es zu einer Zusammenarbeit kommt, ist die eigene Arbeit allerdings noch nicht vorbei. Es liegt auch während der Kooperation an den Unternehmen, weiterhin Präsenz zu zeigen und sich aktiv einzubringen. Dazu gehört es zum Beispiel, ein:e zuverlässige:r Ansprechpartner:in zu sein und auf Fragen schnellstmöglich zu antworten.

Ebenso sollte man die Inhalte, die Influencer:innen erarbeiten und veröffentlichen, im Anschluss auch auf den eigenen Kanälen verbreiten und in den Dialog gehen. Dazu gehört es, auf Kommentare zu reagieren, Posts, Stories und Co. zu liken. Ebenso kann und sollte man sich in Form einer Reaktion oder eines Kommentars für die Zusammenarbeit bedanken.

Und noch ein Aspekt ist besonders wichtig: Kooperationen und bezahlte Zusammenarbeiten sollten stets entsprechend gekennzeichnet werden, zum Beispiel mit der Bezeichnung Werbung oder auch als Anzeige.

Fazit: Mit etwas Fingerspitzengefühl gelingt die Ansprache von Influencer:innen

Im Grossen und Ganzen muss man für die erfolgversprechende Kontaktaufnahme zu Influencer:innen nur einige Dinge beachten und mit Respekt vorgehen. Wer Influencer:innen persönlich anspricht und deutlich macht, dass man sich mit deren Tun auseinandergesetzt hat, hat den ersten Schritt bereits getan und kann auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit hoffen. Auf eher anonyme Massenschreiben sollte man jedoch grundsätzlich verzichten – häufig erhält man darauf nicht einmal eine Rückmeldung.

Besser ist es also, individuell vorzugehen und einzelne Influencer:innen auch mit passenden Nachrichten zu kontaktieren – und das auf deren bevorzugten Kommunikationswegen. Zumeist ist das via E-Mail, es kann jedoch auch Ausnahmen geben.

So kommt die Kooperation mit Influencer:innen mit grösserer Wahrscheinlichkeit zustande.

Hauke Eilers-Buchta

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