Die Digitalisierung ist allgegenwärtig – TV, Radio, Tablet, Laptop und Smartphone dominieren den Alltag. Wir scrollen durch spannende Blogartikel, interessante News-Reports, erheiternde Feed-Posts und verlockende Angebote. Was dabei verborgen zu scheinen bleibt: All diese Internetseiten sind exakt für uns konzipiert. Durch Interessen, Vorlieben und Suchanfragen fallen wir in eine bestimmte Nische. Websites ziehen ihren Vorteil aus den entstehenden Algorithmen und führen einen Wettbewerb darum, am höchsten zu ranken – und zwar mithilfe von SEO.
Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist unerlässlich, um mehr organischen Traffic zu generieren und Marketingziele zu erreichen. In der heutigen vernetzten Welt ist eine starke digitale Präsenz für Unternehmen entscheidend. SEO optimiert sowohl Inhalte als auch technische Aspekte einer Webseite, um sie benutzerfreundlicher und leichter auffindbar zu gestalten.
Externe Agenturen unterstützen beim Aufbau einer SEO-Strategie, doch immer mehr Firmen setzen auf eigene Inhouse SEO-Teams. Der Aufbau solcher Teams ist komplex, doch mit den richtigen Tipps gelingt es, SEO im Unternehmen auf ein neues Level zu heben. In diesem Artikel zeigen wir, wie Unternehmen ihr eigenes Inhouse SEO-Team aufbauen können.
Vor welchen Herausforderungen stehen Unternehmen?
So wichtig und zielführend Inhouse SEO für ein Unternehmen auch sein kann, so komplex und kompliziert kann dessen Implementierung sein. Bevor man über den Aufbau eines eigenen SEO-Teams nachdenkt, sollte man sich vergegenwärtigen, welche Herausforderungen es zu meistern gilt:
1. Umdenken
Unternehmen, welche noch keine SEO-Strategie in ihr Unternehmen integriert haben, stehen vor dem ersten grossen Schritt, ein Umdenken im Unternehmen stattfinden zu lassen.
Suchmaschinenoptimierung ist ein komplexer Prozess, der etablierte Prozesse und viel Erfahrung für effiziente und nachhaltige Arbeit benötigt. Alte Strukturen und Routinen müssen verworfen und neu zusammengesetzt werden.
Das Unternehmen muss sich von alten Mustern, die bisher nicht zielführend waren, trennen und neue, innovative Expertisen annehmen.
2. Langfristige Denkweise
Vielen Unternehmen fehlt die Geduld, die es braucht, eine erfolgreiche und gewinnbringende SEO-Strategie aufzubauen. Suchmaschinenoptimierung erfordert eine langfristige, zukunftsgerichtete Denkweise der Führungsetage.
Ergebnisse sind oft erst nach einigen Monaten oder Jahren sichtbar. Geduld und Verständnis sind hier die Schlüsselworte für erfolgreiches SEO.
3. Führungsetage
Die Suchmaschinenoptimierung sollte nicht nur einen einzigen Teilbereich des Unternehmens betreffen, sondern alle Abteilungen miteinander vernetzen. Für Erfolge muss das gesamte Unternehmen mit all seinen Teilbereichen aufeinander abgestimmt sein.
Aus diesem Grund muss SEO in der Führungsetage diskutiert werden. Nur so kann sie ganzheitlich im Unternehmenskern implementiert werden.
4. Fehlendes Fachwissen
Wer ein eigenes Inhouse SEO-Team aufbauen möchte, steht zunächst vor der Schwierigkeit, sich fehlendes Fachwissen anzueignen. SEO wird hauptsächlich aus der Praxis heraus erlernt. Bis dato gibt es keine Ausbildung oder keinen SEO-Studiengang. Selbst in modernen Studiengängen werden ausschliesslich die Grundlagen der Suchmaschinenoptimierung vermittelt, weshalb sich das Wissen meist nur darauf begrenzt.
Um angemessen erlernt zu werden, erfordert SEO also Praxis. Den perfekten Start in die Welt der Suchmaschinenoptimierung bieten daher SEO-Kurse, die unerfahrene Unternehmen an die Hand nehmen und ihnen Schritt für Schritt die einzelnen Teilprozesse theoretisch und praktisch näherbringen.
5. Aufbau komplexer Prozesse
Ordnung ist das halbe Leben und in der Welt der SEO ein fundamentaler Bestandteil. SEO konzentriert sich nicht nur auf technische Aspekte, sondern auch auf den Content, auf die Überwachung der einzelnen Prozesse, die Abstimmung mit anderen Abteilungen und vieles mehr.
Um ein stabiles Inhouse SEO aufbauen zu können, müssen also zunächst verschiedene komplexe Prozesse aufgebaut werden:
- Wer ist für den Content zuständig?
- Welches Monitoring wird etabliert?
- Wie wird Linbuilding at Scale betrieben?
- Gibt es Schnittstellen mit weiteren Abteilungen?
- Wie können Daten aus unterschiedlichen Teilbereichen gesammelt und ausgewertet werden?
Wie Unternehmen sich ein eigenes SEO-Team aufbauen
1. Den Bedarf analysieren
Bevor man mit dem Aufbau eines Inhouse SEO-Teams startet, sollte zunächst der Bedarf im Unternehmen analysiert werden. Das heisst, folgende Fragen müssen durchdacht werden:
- Welche SEO-Aufgaben müssen im Unternehmen erledigt werden?
- Welche Ressourcen stehen bereits zur Verfügung?
- Wie viele Mitarbeiter benötigt das Unternehmen, um das Inhouse SEO-Team effektiv zu gestalten?
- Welches Budget steht zur Verfügung?
2. Die richtigen Teammitglieder finden
Die Suche nach passenden Mitarbeitern für das Inhouse SEO-Team ist ein entscheidender Schritt im Aufbau eines SEO-Teams im Unternehmen. Wurde SEO bisher noch nicht in das Unternehmen implementiert, empfehlen wir, gezielt nach Fachleuten zu suchen, die Erfahrungen in den verschiedenen Bereichen der Suchmaschinenoptimierung haben. Dazu zählen unter anderem:
- Keyword-Recherche
- On-Page-Optimierung
- Off-Page-Optimierung
- Technisches SEO
- Content-Marketing
- Analytics und Reporting
Neben den fachlichen Kompetenzen sind auch Soft Skills wichtig, wie zum Beispiel Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke und Problemlösungsfähigkeit.
3. Weiterbildung und Förderung der Teammitglieder
Um das Inhouse SEO-Team stets auf dem neuesten Stand zu halten und kontinuierlich weiterzuentwickeln, muss in die Weiterbildung und Förderung der Mitarbeiter investiert werden. Das umfasst zum Beispiel den Besuch von SEO-Konferenzen, Webinaren oder Schulungen. Durch regelmässige Weiterbildungsmassnahmen wird das Team immer besser und effektiver – und das kommt letztlich auch dem Unternehmen zugute.
4. Strukturen und Prozesse etablieren
Ein gut funktionierendes Inhouse SEO-Team benötigt klare Strukturen und Prozesse. Das beinhaltet zum Beispiel die Festlegung von Verantwortlichkeiten, die Schaffung von Arbeitsabläufen und die Etablierung von Kommunikationskanälen. Einige Punkte, die dabei beachtet werden sollten, sind:
- Rollen und Verantwortlichkeiten: Für jedes Teammitglied müssen klare Zuständigkeiten und Aufgabenbereiche definiert werden. So weiß jeder, worauf er oder sie sich konzentrieren soll und welche Ziele erreicht werden müssen.
- Regelmässige Meetings: Regelmäßige Team-Meetings dienen dazu, den Fortschritt der Projekte zu besprechen, Probleme und Herausforderungen zu identifizieren und Lösungen gemeinsam zu erarbeiten.
- Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen: Das Inhouse SEO-Team sollte mit anderen Abteilungen des Unternehmens, wie zum Beispiel Marketing, IT oder Sales, vernetzt sein. So können Synergien genutzt und gemeinsame Ziele effektiver erreicht werden.
- Tools und Ressourcen: Die nötigen Tools und Ressourcen sollten dem Inhouse SEO-Team zur Verfügung gestellt werden, um dessen Arbeit effizient und effektiv zu gestalten. Das können zum Beispiel Keyword-Recherche-Tools, Content-Management-Systeme oder Analyse-Software sein.
- KPIs und Reporting: Key Performance Indicators (KPIs) sind ein wichtiges Instrument, um den Erfolg des Inhouse SEO-Teams zu messen. Regelmässige Reports helfen dabei, den Überblick über den Fortschritt zu behalten und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.
5. Erfolge feiern und Anpassungen vornehmen
Ein erfolgreiches Inhouse SEO-Team ist stets darauf bedacht, sich weiterzuentwickeln und zu verbessern. Daher ist es wichtig, Erfolge zu feiern und gleichzeitig kontinuierlich nach Optimierungspotenzial zu suchen. Das kann zum Beispiel bedeuten, neue Strategien zu entwickeln, innovative Ansätze zu testen oder auf Veränderungen in der SEO-Branche zu reagieren.
Die verschiedenen Rollen eines Inhouse SEO-Teams
Manche Unternehmen haben die Aufgabe der Suchmaschinenoptimierung bereits einem einzigen Mitglied überlassen. Dass dies nicht die effektive Methode ist, zeigen die Ergebnisse: Unter anderem fehlen sämtliche Anbindungen an wichtige Teilbereiche des Unternehmens, es entsteht ein Content Engpass und die benötigte Qualität von Texten kann nicht mehr erreicht werden.
Es gibt drei essenzielle Rollen, die in einem Inhouse SEO-Team grundsätzlich abgedeckt werden müssen:
Technischer SEO-Manager
- sehr gutes Verständnis für die On-Page- und Off-Page-Optimierung, insbesondere in Bezug auf technische Aspekte wie Website-Struktur, interne Verlinkung, URL-Struktur, Meta-Tags, Ladezeitoptimierung, Crawling und Indexierung
- verfügt über wichtige SEO-Tools wie Google Analytics, Google Search Console, SEMrush und Ahrefs
- analysiert Daten und erstellt Berichten zur Leistungsüberwachung und -optimierung
- kennt sich mit der Verwaltung von CMS-Plattformen wie WordPress aus
- kann programmieren
Content-Manager
- hat einen Überblick über Disziplinen im Content- und Online-Marketing
- erstellt suchmaschinenoptimierte Landingpages, Blogartikel etc.
- optimiert bestehende Inhalte
- führt Keyword-Recherchen und Content-Pläne durch
- entwickelt Strategien zur Erstellung von Content, um Traffic und Conversions zu maximieren
Online-PR
- neben PR- und Marketing-Abteilung eigene Abteilung mit Fokus auf Online
- bewirbt Content
- baut Links auf
Inhouse SEO vs. externes SEO: Vor- und Nachteile
Bevor man sich für den Aufbau eines Inhouse SEO-Teams entscheidet, ist es sinnvoll, die Vor- und Nachteile gegenüber der Beauftragung von externen SEO-Dienstleistern abzuwägen. Hier geben wir einen Überblick über die wichtigsten Punkte:
Inhouse SEO
Vorteile:
- Kontrolle: Das Unternehmen hat die volle Kontrolle über das SEO-Team und kann direkt auf Veränderungen im Markt reagieren.
- Kosteneffizienz: Langfristig können die Kosten für ein internes SEO-Team geringer sein als für externe Dienstleister, da keine fortlaufenden Agenturgebühren bezahlt werden müssen.
- Benötigtes Fachwissen: Das Inhouse SEO-Team konzentriert sich ausschließlich auf die Optimierung der Unternehmens-Website und ist tief im Unternehmen verankert. Es kennt sich daher bereits in der Branche aus und verfügt über fundiertes Fachwissen.
- Kurze Kommunikationswege: Eine enge und direkte Zusammenarbeit mit den jeweiligen Abteilungen ist unkompliziert.
- Mehr Motivation und Produktivität: Mitglieder eines Inhouse SEO-Teams sind oftmals motivierter und produktiver als eine externe Agentur, da sie die Website des Unternehmens als das Aushängeschild ihrer Arbeit sehen, welches den beruflichen Werdegang aufwerten kann.
Nachteile:
- Anlaufkosten: Der Aufbau eines Inhouse SEO-Teams erfordert zunächst Investitionen in Personal, Weiterbildung und Ressourcen.
- Know-how: Es kann schwierig sein, die richtigen Mitarbeiter mit dem nötigen Fachwissen zu finden und das Team kontinuierlich auf dem neuesten Stand zu halten. Der Anfangsaufwand, den ein Unternehmen für die Etablierung des Teams betreiben muss, ist wesentlich höher als bei einer Agentur.
- Oberflächlichkeit: Die Mitglieder des Inhouse SEO-Teams haben neben den SEO-Prozessen oft noch viele weitere Nebentätigkeiten, wodurch ihre Arbeitszeit begrenzt ist. Aspekte der Suchmaschinenoptimierung können in Zuge dessen lediglich oberflächlich behandelt werden.
- Mögliche Betriebsblindheit: Arbeitet das SEO-Team über lange Zeit an gleichen SEO-Prozessen, kann es Schwierigkeiten haben, neue Ideen und Perspektiven zu entwickeln, um die Website zu verbessern. Das Team kann ausserdem möglicherweise blind für Probleme oder Schwachstellen werden, die Leistung der Website im Vergleich zu anderen Websites zu beurteilen.
- Mangelnde Flexibilität: Ein begrenztes Zeitbudget kann das Inhouse-SEO-Team auch weniger flexibel machen. Das Team kann möglicherweise nicht so schnell reagieren wie es sollte, wenn sich Änderungen im Suchalgorithmus oder der Konkurrenz ergeben.
Externes SEO
Vorteile:
- Expertise: Externe SEO-Dienstleister haben in der Regel viel Erfahrung und spezialisiertes Wissen, das sie in Projekte einbringen können.
- Flexibilität: SEO-Dienstleister können bei Bedarf beauftragt werden und sind nicht an feste Personalstrukturen gebunden.
- Ressourcen: SEO-Agenturen verfügen über Ressourcen und Werkzeuge, die dem Unternehmen sonst nicht zugänglich wären.
- Weiterbildung: SEO-Agenturen sind selbst verantwortlich für die Weiterbildung ihrer Angestellten, weshalb sich die Unternehmen nicht um diesen Punkt kümmern müssen, sondern sich ihren Hauptaspekten widmen können.
Nachteile:
- Kosten: Externe SEO-Dienstleister können langfristig teurer sein als ein Inhouse SEO-Team, da die Leistungen fortlaufend bezahlt werden müssen. Ausserdem arbeiten Agenturen oftmals für viele Kunden gleichzeitig, weshalb sich ihre Aufmerksamkeit erkauft werden muss.
- Kommunikation: Die Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern kann manchmal zu Kommunikationsschwierigkeiten führen, insbesondere wenn sie nicht tief im Unternehmen verankert sind.
- Fehlendes Fachwissen: Arbeitet eine externe SEO-Agentur mit einem Neukunden zusammen, verfügt sie in der Regel über kaum bis gar kein Fachwissen über die Produkte/Dienstleistungen. Dieses Wissen muss sie sich erst aneignen. SEO-Prozesse können demnach nicht exakt auf das Unternehmen abgestimmt werden.
- Abhängigkeit: Eine externe SEO-Agentur kann auch dazu führen, dass das Unternehmen abhängig von der Agentur ist. Das Unternehmen kann nicht selbstständig neue SEO-Strategien entwickeln und hat somit weniger Kontrolle über die Umsetzung. Die Agentur kann ihre eigenen Ansätze und Methoden haben, die möglicherweise nicht mit den Zielen und Werten des Unternehmens übereinstimmen.
Die Entscheidung, ein Inhouse SEO-Team aufzubauen oder externe SEO-Dienstleister zu beauftragen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem zur Verfügung stehenden Budget, den Ressourcen und den spezifischen Anforderungen des Unternehmens. Stehen die nötigen Ressourcen jedoch zur Verfügung sowie die Bereitschaft, langfristig in die Suchmaschinenoptimierung zu investieren, kann der Aufbau eines Inhouse SEO-Teams eine sinnvolle und nachhaltige Lösung sein.
Fazit
Ein Inhouse SEO-Team aufzubauen ist eine spannende und herausfordernde Aufgabe, die Unternehmen jedoch langfristig stärken kann. Indem man den Bedarf analysiert, die richtigen Mitglieder findet, in ihre Weiterbildung investiert, klare Strukturen und Prozesse etabliert und stets offen für Verbesserungen ist, wird man Unternehmen zu einer besseren Position in den Suchmaschinen verhelfen.