Bei Content im Internet spielen Interaktionen der Nutzer:innen eine besondere Rolle. Das gilt in sozialen Netzwerken ganz besonders. Eine aktuelle Studie macht dabei deutlich, dass bei LinkedIn vor allem Textbeiträge dazu einladen, sich einzubringen – und auch PDF-Posts erreichen vielfach die Menschen.
Auf den Content kommt es an, damit Menschen in sozialen Netzwerken, auf Websites und Blogs aktiv werden und sich einbringen. Das gilt nicht nur für allgemeine Netzwerke wie Facebook oder Instagram, sondern ebenso auch für Business-Netzwerke wie es LinkedIn eines ist. Welcher Content dabei am besten geeignet ist, damit sich Follower:innen und Co. aktiv einbringen, hängt dabei massgeblich auch vom Netzwerk an sich ab. Bei LinkedIn scheint es dabei – laut einer aktuellen Studie von Agorapulse – einige Besonderheiten zu geben. Die jüngst veröffentlichte Untersuchung ergab nämlich, dass bei LinkedIn solche Posts die meisten Reaktionen hervorrufen, die relativ selten genutzt werden: PDFs und Text-Posts nämlich.
Aber der Reihe nach. Denn am meisten werden bei LinkedIn Links geteilt. Sie machen ganze 42,2 Prozent der analysierten Beiträge in der Agorapulse-Studie aus. Insgesamt wurden für diese Studie rund 41’100 Beiträge bei LinkedIn untersucht, die allesamt im Bereich Schweiz, Deutschland und Österreich von Unternehmen geteilt wurden.
Link-Posts führen bei LinkedIn kaum zu Reaktionen
Mit mehr als 42 Prozent sind es Link-Posts, die bei LinkedIn den Grossteil der geteilten Inhalte ausmachen. Dabei rufen sie jedoch nur wenige Reaktionen hervor, also beispielsweise Likes, Shares oder auch Kommentare. Noch häufiger werden Fotos in LinkedIn-Beiträgen genutzt, sie machen ganze 45,1 Prozent der analysierten Beiträge aus. Videos hingegen werden in diesem Netzwerk recht selten verwendet, in lediglich 9,3 Prozent der Posts waren Video-Inhalte zu finden.
Auffällig dabei ist, dass Beiträge mit Links bei LinkedIn kaum Reaktionen auslösen, obwohl sie so häufig verwendet werden. Inhalte mit Videos erreichen die meisten Interaktionen, Foto-Beiträge folgen auf dem zweiten Rang. Demnach nutzen viele Unternehmen, obwohl sie möglichst viele Reaktionen und Interaktionen als Zielsetzung haben, Beitragsformen, die keinen oder zumindest keinen grossen Erfolg nach sich ziehen. In dieser Hinsicht kann es also noch Optimierungspotential geben, würden Unternehmen verstärkt auf ihre gesetzten Ziele achten.
Nur fünf Prozent der Posts beschränken sich auf Text und PDFs
Besonders selten werden bei LinkedIn Posts veröffentlicht, die rein Text oder auch PDF-Dateien beinhalten. Sie machen insgesamt im Bereich der Schweiz, Deutschland und Österreich lediglich fünf Prozent der Posts aus. Ebenso sieht es global eher mau aus, was Posts dieser Art angeht.
Die Agorapulse-Studie ergab allerdings, dass sich Textbeiträge bei LinkedIn durchaus lohnen können. Denn bei den Interaktionen liegen diese Posttypen weit vorne und ziehen somit die Aufmerksamkeit der LinkedIn-Nutzer:innen allem Anschein nach auf sich. Somit entgeht vielen Unternehmen möglicherweise ein grösseres Potential bei ihren Posts, weil auf Texte und PDF-Posts schlichtweg verzichtet wird.
Datenmenge war für die Studie eigentlich zu gering
Für eine abschliessende, valide Analyse war die Anzahl an derartigen Posts grundsätzlich zu niedrig. Aus diesem Grund hat Agorapulse weltweite Daten untersucht und insgesamt mehr als 1,3 Millionen Posts aus mehr als 180 Ländern unter die Lupe genommen. Durch diese umfangreichere Betrachtung konnten die Ergebnisse aus dem deutschsprachigen Bereich entsprechend verifiziert werden.
Hashtags werden bei LinkedIn gerne und viel genutzt
Ein weiterer Punkt der Studie widmete sich der Verwendung von Hashtags bei LinkedIn. Dabei fiel auf, dass viele Posts Hashtags beinhalten. Fast vier von fünf Posts enthielten in der Analyse entsprechend Hashtags. Ganz exakt waren es 78,8 Prozent der Beiträge. Erfolgversprechend sind Hashtags bei LinkedIn allerdings zumeist nicht. Sie steigerten demnach die Anzahl an Interaktionen kaum.
Ein auffälliger Nebenaspekt jedoch: Vor allem im deutschsprachigen Raum setzen Unternehmen bei LinkedIn auf den Einsatz von Hashtags. US-Unternehmen hingegen verzichten zumeist auf sie. In den USA beinhalten lediglich 57 Prozent aller LinkedIn-Beiträge Hashtags.
Studie soll die Effizienz für Unternehmen steigern
„Unsere neueste LinkedIn-Studie zeigt, wie wichtig es für Firmen ist, die eigenen Ziele vor Augen zu haben und kontinuierlich zu messen. Unternehmen können LinkedIn also noch effizienter nutzen, wenn sie einen genauen Blick auf ihre Posting-Strategie haben.“, äusserte sich Anja Olivieri von Agorapulse.
Dabei sollen die Ergebnisse auf aktuelle Trends und Entwicklungen hinweisen, würden allerdings keine Handlungsempfehlungen darstellen. Dafür sei der in der Studie analysierte Datensatz von rund 40’000 Beiträgen bei LinkedIn auch noch zu klein.
Dennoch können Studien wie die aktuelle für Unternehmen einen Mehrwert darstellen und verdeutlichen, welche Beitragsarten und andere Umstände den grösstmöglichen Erfolg versprechen können. Anhand der Agorapulse Studie können Unternehmen demnach ableiten, dass nicht immer auf Links und Fotos gesetzt werden muss, sondern dass sich Beiträge mit reinen Textinhalten ebenso dazu eignen, Reaktionen von Nutzer:innen hervorzurufen. Zudem kann man sich gegebenenfalls durch Textposts von der breiten Masse abgrenzen, da diese Posttypen nur in wenigen Fällen verwendet werden.
Welches Potential hat LinkedIn allgemein?
In diesem Zusammenhang sollte allerdings auch die Frage erlaubt sein, welchen Mehrwert Karrierenetzwerke wie LinkedIn im Allgemeinen bieten. Nicht nur für Unternehmen, sondern auch für die Nutzer:innen.
In erster Linie bedeuten Soziale Netzwerke nämlich, dass man Zeit investieren muss. Das gilt sowohl für die Veröffentlichung von Inhalten, als auch für den Konsum eben jener. Bei LinkedIn soll die Verwendung des Netzwerkes allerdings die beruflichen Chancen steigern und zum Beispiel bei der Jobsuche unterstützen können. Expert:innen sagen dazu, dass ein gutes Netzwerk auf jeden Fall hilfreich sein kann – digital oder auch analog. Und auch der Fachkräftemangel spielt für die Jobsuche heutzutage eine wichtige Rolle. Denn dadurch würden Firmen auch aktiv auf die Suche nach neuen Mitarbeiter:innen gehen, das geschieht dann auch über Karriere-Netzwerke wie LinkedIn.
Bei der Jobsuche würden zudem zahlreiche Stellen intern vergeben oder über Empfehlungen oder im eigenen Netzwerk. Das kann Bewerber:innen zugute kommen. Gleichermassen lohnen sich vielfach auch Initiativbewerbungen. Das Potential von Netzwerken wie LinkedIn ist also auf jeden Fall vorhanden. Und: Wer nicht sichtbar ist, findet in aller Regel auch nicht statt. Das gilt gleichermassen für Unternehmen. Vor allem Gründer:innen können somit häufig von LinkedIn und Co. profitieren und verstärkt auf sich aufmerksam machen.
Aufwand sollte im Rahmen bleiben
Allerdings sollte der Aufwand für die Nutzung der Karrierenetzwerke insgesamt im Rahmen bleiben. Dabei steht zudem Qualität vor Quantität. Spätestens, wenn sich die Nutzung der Netzwerke eher wie eine Last anfühlt, sollte man vorsichtig sein und sich wenn nötig zurückziehen. Auch dies gilt gleichermassen für Nutzer:innen wie auch für Unternehmen.
Insgesamt bietet LinkedIn somit eine Vielzahl an Möglichkeiten und bietet für Unternehmen beispielsweise durch eher unübliche Beiträge mit reinem Text oder auch PDFs ein grosses Potential. Und auch im Recruiting kann LinkedIn dabei helfen, passendes Personal zu finden und Stellen neu zu besetzen. Dadurch, dass Nutzer:innen und Unternehmen oder auch Recruiter:innen auf LinkedIn zusammenkommen, ergeben sich flexible Wege um neue Jobs zu finden, sich auszutauschen oder sich auf den jeweils aktuellsten Stand zu bringen.