Gibs zu! Als dein letzter Instagram-Post die Marke von 100 Likes überschritten hat, hast du dich schon ein wenig wie die nächste Social-Media-Ikone gefühlt, oder? Dein Traum, Influencer*in zu werden, könnte tatsächlich wahr werden, wenn du den richtigen Content auf den richtigen Plattformen veröffentlichst.
Inhaltsverzeichnis
Einer deutschen Studie zufolge hegt ein Drittel der jungen Erwachsenen den Wunsch, Influencerin oder Influencer zu werden. Aber wie viele davon trauen sich tatsächlich loszulegen und halten durch? Denn ein Following auf Social Media aufzubauen, benötigt ein gewisses Mass an Ausdauer. Falls du dieses mitbringst, solltest du dir diese Tipps als Starthilfe zu Herzen nehmen.
Wer sind nochmal Influencer*innen?
«Influencer – eine Person, die Einfluss auf andere ausübt, Interesse für etwas weckt und zu Handlungen inspiriert», so die Definition des Begriffs im Wörterbuch. Gemeint sind damit natürlich Personen, die auf Social Media regelmässig eigene Inhalte vor einem grossen Publikum veröffentlichen und damit Interaktionen fördern. Durch ihre hohe Reichweite und den mit persönlicher Note gestalteten Content üben sie Einfluss auf die Meinung und das Verhalten ihrer Zielgruppe aus. Dabei gelten schon Influencer*innen mit 1’000 als sogenannte Micro-Influencer*innen.
Was du mitbringen solltest
Wenn du nur auf Reichweite und Fame aus bist, solltest du es gleich lassen. Deine Community bildet sich um deine Persönlichkeit und um guten Content. Wenn du das nicht bieten kannst oder möchtest, ist Influencen nicht das richtige für dich. Erfolgreiche Influencer*innen …
- sind authentisch. Sie erstellen Content zu Themen, die sie aufrichtig interessieren und zu denen sie etwas zu sagen haben.
- erstellen hochwertigen Content, der einen Mehrwert bietet, welcher über reinen Selbstzweck hinausgeht.
- interagieren mit ihrer Community. Sie pflegen den Kontakt zu den Follower*innen, indem sie auf Kommentare antworten oder Fragen aufgreifen.
- stehen gerne in der Öffentlichkeit und können mit Kritik umgehen.
- sind medienaffin und haben ein Bewusstsein dafür, wie Social Media funktioniert und wie man passenden Content dafür produziert.
- entwickeln sich mit ihren Plattformen weiter. Sie passen sich an Trends und Veränderungen aufseiten des Netzwerks, ihres Themenbereichs oder der Community an.
Die passende Plattform wählen
Reichweitenstarke Persönlichkeiten gibt es überall da, wo es eine grosse Nutzerschaft gibt. Also beispielsweise Facebook, LinkedIn und Twitter Es stechen aber Plattformen heraus, die besonders viel Raum für das Herausstellen von individuellen Persönlichkeiten bieten. Darum sind gerade bei der jüngeren Zielgruppe YouTube, Twitch, Instagram und TikTok beliebt. Aber auch ein eigener Blog kann dir eine Plattform zum Starten bieten. Langfristig solltest du aber ein Soziales Netzwerk anstreben, wo du eine grosse Nutzerschaft erreichen kannst. Als angehende*r Influencer*in suchst du dir deine Plattform nach drei Kriterien aus:
Plattformwahl
- Welche Form von Content möchtest du produzieren? (Video, Audio, Text, Bild, etc.)
- Wer ist deine Zielgruppe? (junge Erwachsene, Jugendliche, etc.)
- Mit welchen Themen möchtest du dich beschäftigen? (Lifestyle, Mode, Film, Musik, etc.)
So wählst du diejenige Plattform aus, auf der du dir mit deinem Vorhaben die besten Erfolgschancen ausrechnest. Wenn du also ausführliche Erklärvideos erstellen möchtest, wirst du nicht um YouTube herumkommen. Aber Plattformen wie Instagram und Twitter eignen sich oft als Ergänzung deines Social-Media-Auftritts, auch wenn deine Hauptaktivitäten woanders stattfinden.
Content, Content, Content
Nutzer*innen beginnen, dir zu folgen, wenn du interessanten Content erstellst, mit dem sie bestenfalls sogar interagieren wollen. Gerade zu Beginn ist es normal, dass trotz häufigen Posts kaum neue Follower*innen hinzukommen. Da musst du durch. Es dauert ein wenig, bis du entdeckt wirst und der Algorithmus der jeweiligen Plattform registriert, dass deine Inhalte relevant sein könnten. Deshalb musst du wohl oder übel eine Zeit lang ins nichts produzieren, bis sich langsam deine Community bildet. Bleib am Ball und vor allem: Poste regelmässig und interagiere mit anderen Influencer*innen.
Welcher Content passt zu dir?
Produziere Content in einem Medium, das dir liegt. Wenn du mit einer Videokamera nichts anfangen kannst, aber lebhafte Texte verfasst, konzentriere dich darauf. Achte aber darauf, dass dein gewähltes Medium zu deinen Inhalten passt. Wenn du über Mode schreibst, dann gehören ein paar schöne Fotos zu einem stimmigen Auftritt dazu. Und dann: posten, posten, posten.
Wie du neue Follower*innen gewinnst
Wenn es so simpel wäre, neue Follower*innen für Social-Media-Accounts zu gewinnen, wären wir wohl alle Influencer*innen geworden. Ist es aber nicht. In diesem Artikel haben wir erklärt, warum es sich nicht lohnt Follower*innen auf Instagram zu kaufen und welche Tipps du stattdessen umsetzen kannst. Eine Garantie, dass du damit der nächste TikTok-Star wirst, gibt es nicht, aber es ist ein Anhaltspunkt. Hier das wichtigste in Kürze:
Tipps fürs Wachstum auf Social Media
- Content is King. Wie schon erwähnt, ist regelmässiges Posten das A und O. Zu Beginn kannst du dir eine bestimmte Rubrik oder ein Format überlegen, dass du gut wöchentlich bespielen kannst.
- Aktiv Interagieren. Suche selbst Accounts auf, die sich mit deinem Thema auseinandersetzen und interagiere mit ihren Beiträgen. Vor allem durch Kommentare werden Nutzer*innen aber auch andere Creator*innen auf dich aufmerksam.
- Werbung schalten. Wenn du etwas Geld in die Hand nehmen kannst, bieten alle Plattformen Möglichkeiten, deinen Content deiner gewünschten Zielgruppe in den Feed zu spielen, damit sie auf dich aufmerksam wird.
- Sichtbarkeit erhöhen. Sorge dafür, dass deine Inhalte aus der Masse hervorstechen. Zum Beispiel mit trendigen Hashtags, packenden Überschriften und auffallenden Thumbnails.
- Lasse dich verifizieren. Damit beweist du deine Authentizität und erweckst einen seriösen Eindruck.
Werbepartner*innen finden
Möchtest du langfristig Influencer*in bleiben, musst du auch etwas Geld damit verdienen. Wie oben schon erwähnt, giltst du schon mit wenig Reichweite als Micro- Influencer*in und kannst erste Werbepartnerschaften abschliessen. Deiner Follower*innen-Zahl entsprechend lässt sich damit aber nicht so viel Geld verdienen wie bei Accounts mit grosser Reichweite. Deswegen sollte dein Augenmerk zunächst auf dem Wachstum deiner Online-Präsenz liegen.
Hast du es geschafft, eine beachtliche Reichweite aufzubauen, werden Werbepartner*innen auf dich zukommen oder du kannst selbst aktiv auf sie zugehen. Lass dich aber nicht blenden. Viele Unternehmen mit zwielichtigen Angeboten haben es auf frisch gebackene Influencer*innen abgesehen. Gehe nur auf wirklich glaubwürdige Anfragen ein und bleibe dir selbst treu. Unauthentische Werbung, bei der du für das schnelle Geld deine Reichweite verkaufst, wird bei deiner Community nicht gut ankommen und deinem Ansehen schaden. Gehe darum nur Kooperationen ein, die einen Mehrwert für deinen Content bringen, thematisch dazu passen und deiner Persönlichkeit entsprechen.
Achtung Schleichwerbung
Passe aber vor allem darauf auf, nicht versehentlich Schleichwerbung zu veröffentlichen. Welche Arten von Kooperation du wie kennzeichnen musst ist – zugegebenermassen mal mehr, mal weniger – geregelt. Halte dich an diese Vorschriften! Erstens aus rechtlichen Gründen und zweitens aus Respekt vor deiner Community, die sich selbst eine Meinung vom Werbeinhalt bilden können soll. In der Schweiz sind bei Product-Placements üblicherweise eine namentliche Nennung des Sponsors und ab einem Warenwert von 5’000 CHF ein expliziter Hinweis auf die Produktplatzierung verpflichtend. Mehr dazu, wie du Produktplatzierungen authentisch in Videoinhalte einbindest, liest du hier.
Kein Schoggijob
Influencer*in sein mag verlockend klingen, es ist aber ein beinharter Job in einem anspruchsvollen Umfeld. Influencer*in werden zu wollen, ist darum grundsätzlich der falsche Ansatz. In erster Linie solltest du Spass an der Content-Produktion haben. Wenn du das konsequent durchziehst und ein paar Tricks beachtest, wirst du vielleicht, ehe du dich versiehst, Influencer*in. Und wenn nicht, auch ok.