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Endlich erfolgreich auf Instagram – sollte ich Follower*innen kaufen?

Source: businessinsider.com

Wer hätte nicht gerne hunderte, wenn nicht tausende Follower*innen auf Instagram? Vor allem Unternehmen versprechen sich viel von einer hohe Anzahl Abonnent*innen auf Social Media. Da ist der Reiz natürlich gross, die Follower*innen schnell zu kaufen und sich massig Zeit und Aufwand zu sparen. Einfach ein bisschen Geld bezahlen und die Abonnent*innen kommen von ganz alleine.

Allerdings gibt es beim Einkauf von Fans auch einige Haken und so richtig erfolgreich wird man dadurch trotzdem nicht. Aber Erfolg funktioniert auch ohne eingekaufte Fangemeinde. Am Ende des Artikels haben wir noch ein paar Tipps gesammelt, wie man auch ohne Fake-Profile einen spannenden und interessanten Instagram-Account betreibt.

In Deutschland ist der Follower*innen-Einkauf sogar verboten

Vielleicht bist du bereits auf Anzeigen oder Webseiten gestossen, die damit werben, dass du dir dort Follower*innen für deine sozialen Kanäle kaufen kannst. Aber nicht nur das ist möglich, es gibt auch Anbieter, die Bots einsetzen. Diese wiederum beginnen, ganz automatisch anderen Profilen zu folgen, damit ein #followback oder auch Zurückfolgen erreicht wird. Der Hintergrund dafür ist eigentlich logisch: Unternehmen oder Privatpersonen möchten schnell ihre Reichweite steigern und sich auf Instagram und Co. möglichst erfolgreich platzieren. Wenn der eigene Account populär ist und ein gutes Image hat, macht das natürlich Eindruck bei potenziellen Kund*innen. Ganz abgesehen davon, dass es in Deutschland verboten ist, für seinen Social-Media-Auftritt Likes und Follower*innen zu kaufen, weil es als wettbewerbswidrig gilt, so richtig Spass macht Instagram dann doch auch nicht mehr, wenn alles nur gekauft ist.

Gekaufte Follower*innen und «falsche» Kommentare wirken schnell unglaubwürdig

Ob gekaufter Kommentar oder Follower*in, in den meisten Fällen handelt es sich dabei sowieso um Fake-Profile. Das heisst, würden sich ein Interessent*innen auf deinen Accounts auch die Follower*innen des Unternehmens genau anschauen, könnten sie schnell feststellen, ob diese gekauft oder doch real sind. Fake-Kommentare erkennt man meistens daran, dass sie ziemlich allgemein gehalten sind und nicht wirklich Bezug auf den Inhalt des Posts nehmen. Sowas wie «Super Idee!» Oder auch einfach «soo schön», können Beispiele für gefakte Kommentare sein. Übrigens ist bei Instagram beinahe jedes zehnte Konto als Fake-Profil angelegt. Anders sieht hingegen Interaktion mit echten Follower*innen aus, die dann ganz nebenbei auch noch super authentisch wirkt und das Social-Media-Profil auch mit kleiner Followerschaft erfolgreich wirken lassen.

Und was passiert eigentlich, wenn man Follower*innen kauft?

Das wollte Hootsuite auch wissen und hat sich deswegen mal für ein bisschen Geld ein paar Abonnent*innen dazugekauft. Das kanadische Unternehmen für Social-Media-Marketing hat für dieses Experiment ein neues Instagram-Profil angelegt und sich 1000 Follower*innen gekauft. Nach und nach sind die ersten Abonnent*innen eingetroffen, nach einem Tag waren es die bestellten 1000. Wie Hootsuite berichtet, blieb es allerdings dabei. Von den Followe*innen gingen weder Likes, Kommentare oder ähnliche Interaktionen aus. Was nicht besonders überrascht: Die neuen Follower*innen bestanden hauptsächlich aus Spambots und Profilen ohne Beiträge. Auch die YouTuberin Kathinkska hat sich mal im Rahmen eines Selbstversuchs Follower*innen gekauft. Auf ihrem Kanal widmet sie sich verschiedenen Internetservices und testet diese. Ihr Fazit: Follower*innen kaufen bringt nichts, denn eine aktive Community gelingt nur durch echte Interessenten, beziehungsweise Follower*innen.

Im schlimmsten Fall deaktiviert Instagram Konten mit gekauften Follower*innen

Die beiden Testergebnisse zeigen: Der Kauf von Follower*innen ist möglich und funktioniert. Leider bleiben diese Abonnent*innen aber eben einfach nur eine Zahl und bringen weder mehr Interaktion noch wirkliche Interessent*innen auf das Profil. Tatsächlich ist es so, dass Instagram über einen Algorithmus verfügt, der Fake-Follower*innen erkennen kann. Und zwar indem er feststellt, dass ein Profil zwar viele, dafür aber inaktive Follower*innen hat. Das Problem daran ist, dass Instagram daraufhin das Profil als irrelevant einstuft und die Posts massiv an Reichweite einbüssen. Das macht das bezahlte Aneignen einer grossen Anzahl Abonnent*innen kontraproduktiv. Im schlimmsten Fall ist es so, dass Instagram ein solches Konto auch einfach deaktiviert. Mit den sogenannten «Massnahmen für Authentizität» geht Instagram ganz gezielt gegen Bots und Fake-Profile vor.

Fake-Follower*innen aus den USA oder doch lieber aus der Schweiz?

Je nach Anbieter kann man sich aussuchen, aus welchem Land die Profile der gekauften FollowerAbonnent stammen sollen. Grundsätzlich macht es Sinn, FollowerAbonnent aus dem eigenen Land zu sammeln. Das wirkt natürlich authentischer und auch der Instagram-Algorithmus lässt sich damit eher hinter’s Licht führen, zumindest ein bisschen. Doch im Endeffekt lohnt es sich wirklich nicht, Geld für Likes oder mehr Abonnenten auszugeben, denn auch wenn du dir inländische Follower*innen kaufst, wird es trotzdem an Interaktion mangeln.

Dann müssen die Fake-Profile halt aktive Follower*innen sein und alles ist gut, oder?

Naja, ganz so einfach ist das auch nicht. Obwohl es tatsächlich die Möglichkeit gibt, aktive Follower*innen zu erwerben. Allerdings ist bei solchen Anbietern nicht so ganz klar, wie diese Follower*innen dann schlussendlich auch in Aktion treten. Grundsätzlich sind gekaufte Likes und Abonnent*innen immer eine blöde Idee, denn egal ob sie aktiv sind oder nicht: Fliegt der Schwindel einmal auf, kann das einen massiven Vertrauensbruch zwischen Kund*innen, beziehungsweise Fans und Unternehmen bedeuten. Somit wäre im Endeffekt das Ziel eines erfolgreichen Profils nicht erreicht.

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Bildquelle: pexels.com

Spare dir das Geld – mit diesen Tipps gelingt ein guter Auftritt auf Instagram & Co.

Ziel ist es immer, eine echte und interessierte Community aufzubauen. Es heisst nicht ohne Grund soziale Netzwerke, denn genau das sollen sie sein: sozial und zum Austausch verschiedener Inhalte gedacht. Übrigens müssen Unternehmen auch nicht unbedingt enorm viele Follower*innen aufweisen, um als erfolgreich zu gelten. Ganz spannend sind zum Beispiel sogenannte Micro-Influencer*innen. Die überzeugen in der Zusammenarbeit mit Unternehmen eben grade durch ihre vergleichsweise eher geringe Follower*innenzahl. Durch eine überschaubare Anhängerschaft, können Micro-Influencer*innen viel besser mit ihren Fans interagieren, indem sie Nachrichten oder Kommentare beantworten. Eine Aufgabe, die bei einer enorm hohen Follower*innenzahl kaum zu bewältigen ist. Hier ein paar Tipps, damit es auch ohne Bots und Fake-Profile zu einer gesteigerten Reichweite kommt:

«Content is king» – damit hat Bill Gates immer noch Recht

Wer interessante Inhalte mit seinen Follower*innen teilt, der erregt Aufmerksamkeit. Unternehmen stehen vielfältige Möglichkeiten zur Verfügung, die eigene Firma auf Instagram zu präsentieren. Die Instagram-Stories bieten eine optimale Möglichkeit, kleine Momentaufnahmen aus dem Arbeitsalltag zu teilen. Auch Statistiken, andere interessante Grafiken oder auch Sprüche kommen gut bei den Instagram-User*innen an. Auch Rubriken, die zum Beispiel einmal pro Woche bedient werden, sind eine gute Möglichkeit, sich mehr Reichweite aufzubauen.

Selbst aktiv werden: liken und kommentieren

Nutzer*innen von Instagram dürfen nicht erwarten, dass sie geliked werden und Kommentare erhalten, ohne selbst etwas dafür zu tun. Wer sich auf Instagram einen Namen machen möchte, der sollte auch bei anderen Profilen fleissig liken und kommentieren. Das hat einen Pingpong-Effekt zur Folge, der für spannende Interaktion sorgt. Natürlich ergibt es Sinn, sich dafür Profile auszusuchen, die dem eigenen Unternehmen ähnlich sind oder thematisch dazu passen.

Werbung auf Instagram schalten

Es ist auch immer möglich, Werbung auf Instagram zu schalten, dazu stehen Instagram-Story-Ads und Foto- und Video-Ads zur Auswahl. Auch einzelne Beiträge können bei Instagram beworben werden, indem auf «Hervorheben» geklickt wird. Auf der einen Seite dienen Instagram-Ads dazu, sich selbst bekannter auf Instagram zu machen, aber auch Downloads, Verkäufe oder mehr Webseitenbesucher können dadurch generiert werden.

Und zum Schluss: Die Sache mit den Hashtags

Über Hashtags können Profile und Posts gefunden werden. Seit 2017 hat Instagram die Funktion eingeführt, dass man nicht nur Profilen, sondern auch Hashtags folgen kann. Hashtags sollten immer eingesetzt werden, damit mehr Leute auf die Postings aufmerksam werden. Am besten funktionieren ganz spezifische Schlagworte in Verbindung mit sehr allgemeinen und beliebten Hashtags.

Am Ende ist es doch eine reale Community, die erfolgreich macht

Als Fazit können wir zusammenfassen, dass es auf jeden Fall möglich ist, sich Follower*innen zu kaufen und dadurch, zumindest oberflächlich, erfolgreich zu scheinen. Problematisch wird es dann, wenn Instagram einem auf die Schliche kommt und möglicherweise sogar das Konto sperrt. Vielleicht bemerken es aber auch die echten Follower*innen selber, was sich auch nicht besonders gut macht und sogar dazu führen kann, dass die echte Community enttäuscht entfolgt. Am besten kommt man an sein Ziel, wenn man geduldig bleibt und wirklich spannende Inhalte postet. Nach einer Weile kommen die Follower*innen von ganz alleine und die sind dann wenigstens auch wirklich interessiert. Und wer trotzdem gerne Geld ausgeben möchte, der sollte das lieber in Instagram-Ads als in dubiose Anbieter investieren.

Redaktion

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