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Was ist ein Canonical Tag?

Source: businessinsider.com

Duplicate Content wird von Google schnell abgestraft. Allerdings kann mit Hilfe des Canonical Tag verhindert werden, dass Duplicate Content als negativ eingestuft wird. Mit dem Canonical Tag wird doppelter Content somit gekennzeichnet, damit Google Original und Duplikat auseinanderhalten kann. Weitere Infos gibt es hier.

Für Betreiber:innen von Websites ist der Canonical Tag ein wichtiger Bestandteil, um doppelte Inhalte – also Duplicate Content – auf ihren Webseiten zu kennzeichnen. Vor allem für Suchmaschinen wie Google wird damit deutlich gemacht, dass bestimmte Inhalte bereits online vorhanden sind. In einem solchen Fall soll der originale Content in aller Regel besser gerankt werden, als es bei den Duplikaten der Fall ist – das wird mit dem Canonical unterstrichen. Allerdings kann eine falsche Anwendung des Canonical Tags auch problematisch sein. Daher sollten Nutzer:innen stets wissen, wann der Canonical Tag in Frage kommt und wann man auf diesen besser verzichtet.

Canonical Tag: Was genau ist das eigentlich?

Das Canonical Tag selber ist ein Attribut, das innerhalb von Link-Elementen im Header einer Website eingebunden wird und dabei hilft, die Indexierung einzelner Unterseiten durch Google und andere Suchmaschinen zu steuern. Dabei kommt das Tag zum Einsatz, wenn auf einzelnen Unterseiten oder auch verschiedenen Webseiten identische Inhalte vorzufinden sind oder diese zumindest über mehrere URLs abrufbar sind.

Durch das Canonical Tag wird den Crawlern von Google und anderen Suchmaschinen mitgeteilt, welche URL auf den Originalinhalt verweist und welche URLs lediglich „Kopien“ sind oder den Inhalt später veröffentlicht haben. Dabei sieht Google das Canonical Tag jedoch eher als Empfehlung an und hält sich nicht in jedem Fall an die Kennzeichnung. Über das Ranking der verschiedenen Seiten entscheidet somit immer noch Google selber, wobei jedoch verschiedene Signale über die Relevanz der einzelnen URLs berücksichtigt werden. Wird eine andere URL als relevanter eingestuft, erfolgt zumeist für diese die bessere Positionierung in den SERPS, während die anderen URLs (mitunter deutlich) schlechter ranken. Besteht auf deiner eigenen Seite also Duplicate Content, solltest du also mit Canonical Tags arbeiten und dir auch überlegen, welche Seiten du indexieren willst und welche vielleicht nicht.

Was sind kanonische und kanonisierte URLs?

Rund um das Canonical Tag wird zwischen kanonischen und kanonisierten URLs unterschieden. Dabei ist die Originalquelle die kanonische URL, während die Seiten mit dem Duplicate Content als kanonisierte URLs bezeichnet werden.

Im Grossen und Ganzen ist das Canonical Tag sehr mächtig, sodass es bei fehlerhafter Nutzung auch dazu führen kann, dass ganze Webseiten oder Seitenteile bei Google deindexiert werden. Sie sind dann über die Suchmaschine nicht mehr auffindbar. Um Duplicate Content zu vermeiden, sollten so im Idealfall zunächst andere Lösungen gesucht werden. Gibt es keine Alternativen, kann das Canonical Tag verwendet werden. Noch besser allerdings: auf der eigenen Webseite erst gar keinen Duplicate Content entstehen lassen.

Darum schadet Duplicate Content einer Webseite

Für Webseiten ist doppelter Content in aller Regel ein grosser Nachteil. Im besten Fall sind Inhalte immer nur über eine URL abrufbar. Insbesondere für die Indexierung einzelner Unterseiten spielt dies eine Rolle. Sind hier Duplicate Content oder Near Duplicate Content vorhanden, kann dies eine Abstrafung durch Google zur Folge haben.

Dies hat den Hintergrund, dass Google für alle Suchanfragen nur die Ergebnisse ausliefern möchte, die hochwertig und wirklich relevant sind. Duplicate Content allerdings bietet Nutzer:innen keinen Mehrwert. Hierbei ist es aber schwierig zu erkennen, welcher Content der „Richtige“ ist und somit mit einem besseren Ranking belohnt werden soll. Mitunter kann dies dazu führen, dass ähnliche oder gar identische Inhalte für das gleiche Keyword ranken oder aber im Wechsel ihre Rankings haben. Langfristig wirkt sich dies jedoch negativ auf die Rankings aus, im schlimmsten Fall kann sogar die relevantere URL abgestraft und aus dem Google-Index entfernt werden.

Wie nutzt man das Canonical Tag richtig?

Korrekt platziert man das Canonical Tag im Header des Quelltextes einer Webseite. Dabei wird auf die entsprechende Standard-Ressource verwiesen. Konkret kann dies wie folgt aussehen:

<head>

<link rel=“canonical“ href=http://www.url.tld/canonical-tag/ />

</head>

Idealerweise wird die kanonische URL dabei als absoluter Link angegeben, also mitsamt Protokoll und der Domain der jeweiligen Webseite. Zwar kann auch mit relativen URLs gearbeitet werden, aber das birgt grösseres Potential für Fehler. In Frage kommt dies, wenn Content auf unterschiedlichen URLs erreichbar ist oder über verschiedene Protokolle abgerufen werden kann.

Wann kann man das Canonical Tag einsetzen?

In der Anwendung gibt es tatsächlich einige Möglichkeiten, das Canonical Tag zu verwenden. Allerdings ist dies zumeist nur dann sinnvoll, wenn keine andere Möglichkeit genutzt werden kann, den doppelten Inhalt zu entfernen. Möglich kann dies zum Beispiel bei Weiterleitungen, Linkmaskierungen oder auch durch die Entfernung von doppelten Inhalten sein.

Dann kommt das Canonical Tag in Frage

  • Seiten können mit oder ohne Trailing Slash aufgerufen werden (/)
  • Inhalte sind in unterschiedlichen Formaten abrufbar (z.B. PDF, HMTL)
  • Die Startseite kann über mehrere Arten erreicht werden (startseite.tld, startseite.tld/index.php usw.)
  • Inhalte sind auch auf externen Webseiten abrufbar (in Form von Gastbeiträgen zum Beispiel) Allerdings: Dann muss der/die jeweilige Seitenbetreiber:in den Inhalt als doppelt kennzeichnen und ein Canonical Tag setzen. Gleiches gilt beispielsweise auch bei Content-Klau. Als Urheber:in hat man in einem solchen Fall kaum Möglichkeiten, ausser den/die Seitenbetreiber:in zu kontaktieren.

Canonical Tag: Diese URLs stuft Google als kanonisch ein

Es kann natürlich sein, dass Google die Kennzeichnung mit dem Canonical Tag nicht berücksichtigt, da es – wie erwähnt – oft nur als Empfehlung wahrgenommen wird. Durch die Google Search Console können Webseitenbetreiber:innen allerdings sehen, welche URL seitens Google als die kanonische URL betrachtet wird. In der URL Prüfung gibt man die entsprechende URL ein und kann unter Indexierung dann einsehen, welche kanonische URL festgelegt wurde.

Gibt es hierbei Abweichungen von den eigenen Erwartungen oder Wünschen, sollte man eine Überprüfung durchführen. Vielleicht wurde bei der Kennzeichnung ein Fehler gemacht; vor allem bei grossen Webseiten kann dies schnell mal passieren.

Sinnvoll, aber nicht immer wirksam

Insgesamt lässt sich zusammenfassen, dass das Canonical Tag bei Duplicate Content durchaus wirksam sein kann. Dabei muss jedoch auch festgehalten werden, dass sich Google nicht immer an die Kennzeichnung hält. Somit kann auch die Originalquelle bei vorhandenem Duplicate Content abgestraft werden, was zu Problemen führen kann.

Deutlich besser ist es also, direkt eigenen Content zu produzieren und Fremdinhalte nicht ungefragt zu übernehmen und Content-Diebstahl zu betreiben. Das sorgt zudem auch für echten Mehrwert bei den Leser:innen und wird vielfach mit guten Rankings belohnt.

Hauke Eilers-Buchta

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