Sprachassistenten sind komfortabel und sparen Zeit – viele tippen ihre Suchanfragen längst nicht mehr ein, sondern fragen lieber schnell Siri, Google Voice Search & Co. Klar ist: Mit der Veränderung unserer Suchgewohnheiten kommt auch ein neuer Anspruch an SEO. Worauf du dabei besonders achten solltest, erfährst du hier.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Voice Search?
Damit ist die Sprachsuche im Netz gemeint, die besonders durch die Nutzung mobiler Endgeräte in den letzten Jahren an Bedeutung gewann. Basis ist die Kommunikation nach Frage-Antwort-Schema: Du sprichst eine Frage aus und erhältst eine direkte Rückmeldung in Form eines Suchmaschinen-Eintrags. Kein umständliches Eintippen per Tastatur mehr, während du gerade in der Stadt rumläufst, Auto fährst oder einfach auf der Couch liegst und dich nicht rühren möchtest.
Populär wurde das Thema Voice Search durch Siri von Apple. Amazon legte mit Alexa, Microsoft mit Cortana nach. Mittlerweile ist auch Google Voice Search ganz vorne mit dabei. Sprachassistenten gehören heute zum Alltag und werden auch für das Marketing immer wichtiger.
Wo liegt der Unterschied zwischen Voice Search SEO und „normalem“ SEO?
Eine wichtige Erkenntnis für Marketer*innen zu diesem Thema ist: Sprachbasierte Suchanfragen sind in der Regel länger als solche, die auf der Tastatur eingetippt werden. Ein Beispiel: Du bist in einer neuen Stadt (z. B. in Berlin) und suchst nach einem nahegelegenen Sushi-Restaurant. Tippst du den Betreff ein, wird die Suchanfrage in etwa kurz und knackig lauten: „Sushi Berlin“. Bei Voice Search lautet sie hingegen eher „Hey Siri, wo finde ich das nächste Sushi-Restaurant?“. Du merkst: Während die getippte Variante nur aus 2 Wörtern (bzw. Keywords) besteht, ist die gesprochene Variante viel länger.
Dieser dialogorientierte Ansatz erfordert also Inhalte, die das veränderte Suchverhalten aufgreifen und drauf eine gezielte Antwort geben. SEO umfasst alle inhaltlichen und technischen Massnahmen, um die Sichtbarkeit einer Website in Suchmaschinen zu erhöhen. Eine Suchmaschinenoptimierung geht also immer mit der Berücksichtigung des Suchverhaltens einer Zielgruppe einher – ändert sich dieses Suchverhalten nun, bedeutet das im Rückschluss auch eine andere Herangehensweise an SEO.
Eine Website für Voice Search optimieren
Sprachsuche SEO bedeutet insbesondere, deine Keyword-Strategie anzupassen. Der Fokus liegt hierbei auf typischen Phrasen, die jemand bei der Benutzung von Voice Search verwenden würde. Um beim Beispiel zuvor zu bleiben, sollte die Website also nicht mehr auf „Sushi Berlin“, sondern auf die Phrase „Wo finde ich das nächste Sushi-Restaurant?“ optimiert sein. Hier sind also umfangreichere, auf Voice Search abgestimmte Inhalte gefragt. Ist eine Website nicht auf längere Suchanfragen optimiert, wird sie den Benutzer:innen vermutlich auch nicht angezeigt.
Die folgenden Tipps können dich bei der Planung und Umsetzung von Voice Search SEO unterstützen.
5 Tipps für Voice Search SEO
Tipp 1: Experimentiere mit Long-Tail Keywords
Bei der Sprachsuche werden eher Long-Tail Keywords genutzt, deshalb solltest du im Seiteninhalt mit längeren Phrasen experimentieren. Überlege dir, wie eine konkrete Frage, die sprachlich gestellt und auf die der Inhalt der Website eine Antwort liefert, konkret lauten würde. Versetze dich dabei in die Kund:innenperspektive und das entsprechende Sprachverhalten, am besten durch die Nutzung von Buyer Personas.
Tipp 2: Beantworte die wichtigsten W-Fragen
Sprachbasierte Suchanfragen beginnen in der Regel mit einer W-Frage: „Wer ist der/die bestverdienende Schauspieler*in?“, oder „Was sind die beliebtesten Cafés in Bern?“ Bei Voice Search SEO ist es deshalb wichtig, passende und eindeutig formulierte Antworten auf solche Fragen zu liefern. Entsprechende Fragen bzw. Antworten machen sich auch gut in H2-Überschriften, da der Suchmaschinen-Algorithmus dies positiv bewertet.
Tipp 3: Optimiere die lokale Suche auf Google
Voice Search wird besonders in der lokalen Suche immer relevanter. Egal, ob man ein Restaurant, eine Bar oder den nächsten Bahnhof sucht: In der Eile zücken wir schnell das Smartphone und fragen über Voice Search nach. Deshalb ist für Unternehmen die Eintragung des physischen Standorts bei Google Maps & Co auch so wichtig, besonders, wenn man Kund*innen vor Ort empfangen möchte. Die Öffnungszeiten und Kontaktdaten sollten daher auch stets aktuell sein.
Tipp 4: Beachte die mobile Optimierung der Website
Da die meisten Suchanfragen, insbesondere bei Voice Search, über mobile Endgeräte erfolgen, sollte die Website mobil optimiert sein. Eine angepasste Darstellung mit geringen Ladezeiten auf dem Smartphone und anderen Mobilgeräten führt nämlich zu einem besseren Suchmaschinen-Ranking. Entsprechende Tools von Google und anderen Anbietern erkennen, wenn Websites mobil schwach performen und helfen bei der Optimierung.
Tipp 5: Optimiere Inhalte für Featured Snippets
Ein Featured Snippet ist das erste Suchergebnis, das auf eine informationelle Suchanfrage erscheint. Es befindet sich auf der sogenannten „Position 0“ bei Google, erscheint also noch vor allen anderen Ergebnissen. Es soll eine schnelle Antwort auf eine Frage bieten und wird deshalb hervorgehoben, wie auf dem Bild:
Featured Snippets wurden durch die steigende Nutzung von Voice Search immer relevanter, so bezieht sich ein Grossteil der von Google Home vorgelesenen Antworten darauf. Auch kleinere Websites erhalten so übrigens gute Chancen, noch vor bereits etablierten Websites in den organischen Suchergebnissen zu ranken. Wichtig ist eine einfache, auf Sprachanfragen angepasste Strukturierung der Inhalte.
Fazit
Nutzer*innen von Voice Search wollen vor allem eines: schnelle und gezielte Antworten auf ihre Fragen. Aufgabe des Marketings ist es daher, Inhalte auf das veränderte Suchverhalten anzupassen, indem es auf den dialogorientierten Ansatz der Sprachsuche reagiert.
Ganz konkret und runtergebrochen geht es hier also vor allem um zwei Aspekte: Long-Tail Keywords, die sich am Sprachverhalten der Zielgruppe orientieren, und eine Fokussierung auf mobile Endgeräte, von denen Suchanfragen über Voice Search zum grössten Teil getätigt werden. Neben der sprachlichen Anpassung ist also auch die mobile Optimierung und die lokale Suche über Mobilgeräte für Marketer:innen relevant.
Das Thema Voice Search ist kein vorübergehender Marketing-Trend, sondern vielmehr ein seit Jahren laufender Prozess, der spätestens jetzt auch beim Thema SEO Berücksichtigung finden sollte. Wir hoffen, dieser Beitrag konnte dir einen Überblick verschaffen, wie die Sprachsuche SEO beeinflusst und mit welchen Massnahmen du darauf reagieren kannst.