Es gibt zahlreiche Massnahmen welche man im Bereich SEO vornehmen kann. Eine davon ist die Fusionstechnik. Eines vorneweg: bei der Suchmaschinenoptimierung muss man eine klare Strategie haben und gezielt vorgehen. Die Fusionstechnik ist ausschliesslich für SEO-Profis, welche ganz genau wissen, was sie machen.
In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf die Fusionstechnik, ihre potenziellen Vor- und Nachteile, und warum sie mit äusserster Vorsicht angewendet werden sollte. Wir werden auch Googles Aussagen zu diesem Thema untersuchen.
Kurz zusammengefasst
Die Fusionstechnik ist eine SEO-Strategie zum Erwerb und zur Verschmelzung von Websites mit der eigenen Domain. Sie zielt darauf ab, das Backlink-Profil zu verbessern und die Sichtbarkeit in Suchmaschinen zu erhöhen. Der Erfolg hängt von der sorgfältigen Auswahl und Integration der übernommenen Domain ab.
Was ist die Fusionstechnik?
Als ich mich zum ersten Mal mit der Fusionstechnik beschäftigte, dachte ich: «das klingt spannend – das muss ich probieren». In unserer Agentur haben wir seit Jahren zahlreiche Tests auf verschiedenste Domains am Laufen. Nun, einige Jahre und unzählige Experimente später, kann ich sagen: Es ist ein mächtiges Werkzeug, aber definitiv keine einfache Disziplin.
Wie funktioniert die Fusionstechnik?
Die Fusionstechnik ist ein fortgeschrittenes SEO-Verfahren, bei dem eine bestehende Website oder Domain erworben und mit der eigenen «verschmolzen» oder eben «fusioniert» wird. Typischerweise läuft das so ab:
- Eine Domain mit guter Linkstruktur wird gekauft (oft eine abgelaufene Domain, kann aber durchaus auch eine aktive Domain sein). Es gibt zahlreiche Domainhändler wie: sedo.com, godaddy.com, expireddomains.net, etc.
- Die erworbene Domain wird auf die Ziel-Domain weitergeleitet (301-Redirect)
- Der Inhalt wird entweder übernommen oder neu erstellt. Ich empfehle immer eine Verbesserung des Inhaltes.
- Ziel ist es, von der bestehenden Autorität und den Backlinks zu profitieren
Klingt einfach, oder? Aber Vorsicht: Hier lauern einige Fallen, die selbst erfahrene SEO-Profis übersehen können.
Googles Sicht auf die Fusionstechnik
Google sieht die Fusionstechnik, besonders wenn es um abgelaufene Domains geht, äusserst kritisch. Hier ein Auszug aus Googles offizieller Stellungnahme:
«Expired domains that are purchased and repurposed with the intention of boosting the search ranking of low-quality content are now considered spam.»
Übersetzt heisst das: Wenn du eine abgelaufene Domain kaufst und sie nur nutzt, um minderwertige Inhalte zu pushen, betrachtet Google das als Spam. Das kann zu harten Strafen führen – bis hin zum kompletten Ausschluss aus dem Index.
🚨 Merke: Die Fusionstechnik ist kein Freifahrtschein für schnelle Rankings. Sie erfordert Expertise, Sorgfalt und vor allem: hochwertige Inhalte!
Vor- und Nachteile der Fusionstechnik
Wo viel Sonne ist, ist auch viel Schatten. Lass uns einen genaueren Blick darauf werfen:
Vorteile
- Schnellerer Autoritätsaufbau: Eine gut gewählte Domain kann Jahre an Linkbuilding-Arbeit ersparen.
- Erweiterung der Themenreichweite: Du kannst in neue Nischen vordringen, die zur Zieldomain passen.
- Potenzielle Steigerung des organischen Traffics: Wenn’s klappt, können die Rankings deutlich steigen.
Nachteile
- Risiko: Google kann die Technik als Manipulation einstufen und die Seite abstrafen.
- Kostenintensiv: Gute Domains haben ihren Preis – oft im vier- bis fünfstelligen Bereich.
- Zeitaufwändig: Die Integration erfordert viel Planung und sorgfältige Umsetzung.
- Unvorhersehbare Ergebnisse: Nicht immer überträgt sich die Linkpower wie erhofft.
⚠️ Wichtig: Die Nachteile können die Vorteile schnell überwiegen, wenn man nicht genau weiss, was man tut!
Wie setzt man die Fusionstechnik richtig ein?
Wenn du dich trotz der Risiken für die Fusionstechnik entscheidest, sind hier einige Punkte, die du unbedingt beachten solltest:
- Wähle relevante Domains: Die Themen sollten zur Zieldomain passen.
- Prüfe die Domainhistorie: Keine Domains mit spammiger Vergangenheit! Hier brauchst Du SEO Tools wie Spamzilla, Ahrefs, archive.org oder ähnliche.
- Erstelle hochwertigen Content: Qualität ist Pflicht, keine Ausnahmen.
- Plane die Integration sorgfältig: Redirects müssen Sinn ergeben.
- Sei transparent: Informiere deine Nutzer über Änderungen.
💡 Profi-Tipp: Nutze Tools wie ahrefs, Majestic oder Spamzilla, um die Linkprofile potenzieller Domains gründlich zu analysieren. Gehe beim Kauf der Domain so vor, als würdest du ein neues Unternehmen akquirieren und in deine bestehende Firma integrieren – so gründlich soll die Vorbereitung sein.
Ein Praxisbeispiel: Die Fusionstechnik in Aktion
Bitte beachte, dass die gewählten Domainnamen fiktiv sind und dir hier nur die Vorgehensweise aufgezeigt werden soll.
Stellen wir uns vor, du betreibst eine erfolgreiche Food-Blog-Seite namens «leckerkochen.ch». Du möchtest in den Bereich vegane Ernährung expandieren und findest die abgelaufene Domain «vegan-leben.ch».
Hier der Ablauf
- Domain-Check: Du stellst fest, dass «vegan-leben.ch» eine saubere Historie hat und relevante Backlinks von Gesundheits- und Ernährungsseiten besitzt.
- Kauf und Übernahme: Du erwirbst die Domain und sicherst dir die alten Inhalte über archive.org.
- Content-Strategie: Du erstellst einen Plan, wie du die alten Inhalte aktualisieren und in deine Seite integrieren kannst.
- Technische Umsetzung:
- Du richtest einen 301-Redirect von «vegan-leben.ch» auf «leckerkochen.ch/vegan» ein.
- Alte URLs werden auf neue, thematisch passende Seiten weitergeleitet.
- Content-Erstellung: Du überarbeitest alte Artikel und erstellst neue, hochwertige Inhalte zum Thema vegane Ernährung.
- Transparenz: Auf «leckerkochen.ch» informierst du über die Übernahme von «vegan-leben.ch» und erklärst, wie Nutzer davon profitieren.
- Monitoring: Du beobachtest genau, wie sich die Rankings und der Traffic entwickeln.
Ergebnis: Im besten Fall siehst du einen Anstieg in den Rankings für vegane Themen und gewinnst neue Leser. Im schlimmsten Fall verlierst du Positionen bei Google.
⚠️ Beachte: Dies ist ein vereinfachtes Beispiel. In der Realität ist der Prozess komplexer und zeitaufwendiger.
Einige Beispiele
Jumbo
Jumbo.ch hat die Domain bauundhobby.ch «Fusioniert» dies führt zu mehr Autorität und Sichtbarkeit. Diese Fusion hat dazu geführt, dass Jumbo die Nummer eins online ist, wenn es um das Thema Garten & Hobby geht. Ich habe dies nur auf Domainebene betrachtet und nicht unternehmerisch.
Neil Patel
Neil ist in der SEO-Szene bekannt, und auch er machte sich die Fusionstechnik zu nutzen. Er hat das Tool ubersuggest.org akquiriert und leitet dieses auf eine Unterseite auf neilpatel.com weiter. So hat Neil Patel innerhalb kurzer Zeit die Domainautorität gestärkt.
Die Liste könnte weitergeführt werden, aber ich denke du hast die Vorteile erkannt. 😊
Fazit: Ist die Fusionstechnik den Aufwand wert?
Die Fusionstechnik ist ein zweischneidiges Schwert. Sie kann beeindruckende Ergebnisse liefern, aber auch ernsthafte SEO-Probleme verursachen. Hier meine abschliessenden Gedanken:
- Nur für Profis: Diese Technik ist nichts für SEO-Anfänger. Punkt.
- Risiko-Nutzen-Abwägung: Überlege genau, ob potenzielle Gewinne die Risiken aufwiegen.
- Content ist King: Ohne erstklassige Inhalte wird die Technik langfristig nicht funktionieren.
- Bleib auf dem Laufenden: Google’s Algorithmen ändern sich ständig. Was heute funktioniert, kann morgen bestraft werden.
- Eine klare SEO Strategie zu verfolgen ist essenziel.
Mein Rat: Die Fusionstechnik kann ein mächtiges Werkzeug sein, aber sie ersetzt keine grundlegende, nachhaltige SEO-Strategie. Was denkst du? Hast du Erfahrungen mit der Fusionstechnik gemacht? Lass es mich in den Kommentaren wissen!