Mit dem Aufsetzen einer neuen Google-Ads-Kampagne beginnt die Arbeit von SEA-Manager*innen gerade erst. Denn die Performance der Kampagne will laufend beobachtet werden, um Optimierungen vorzunehmen. Doch was wäre, wenn sich diese Arbeit von allein erledigt?
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Die Anpassung von Google-Ads-Kampagnen fordert neben einem geschulten Auge, das schnell Trends erkennt, auch viel Fleissarbeit, um manuelle Änderungen an allem möglichen Parametern vorzunehmen. Mit Google Ads Scripts lassen sich einige dieser Änderungen automatisiert vornehmen. Wir zeigen dir, wie das funktioniert und welche Google Ads Scripts du sofort implementieren solltest.
Was sind Google Ads Scripts?
Google Ads Scripts sind, wie der Name vermuten lässt, kurze Code-Schnipsel aus JavaScript-Code. Sie können intern in deinen Kampagnen Änderungen vornehmen, aber auch mit gewissen externen Datensätzen interagieren. So kannst du beispielsweise ohne dein Zutun Gebote anpassen, Anzeigengruppen pausieren und Keywords hinzufügen. Google Ads Scripts helfen dir also, zeitsparend viele Kampagnen gleichzeitig zu managen, sodass du dich auf das Wesentliche konzentrieren kannst.
Warum benutzt man Google Ads Scripts?
Der Hauptvorteil der automatisierten Anpassungen liegt auf der Hand: Du sparst viel Zeit, welche du in andere Arbeiten oder das Managen von mehr parallelen Kampagnen investieren kannst. Skripts helfen aber auch, kleine Fehler in deiner Kampagnengestaltung zu beheben, die dir entgangen sind – zum Beispiel ein schlecht performendes Keyword. Damit optimierst du deinen gesamten SEA-Workflow.
Wie funktionieren Google Ads Scripts?
So ein Java-Script-Schnipsel kann auf den ersten Blick etwas einschüchternd wirken, aber keine Angst. Du benötigst keine tiefgreifende Programmierkenntnisse, sondern nur ein Basis-Verständnis der Programmiersprache, weiss Michele Bertuca, Digital-Marketing-Manager bei der adforce GmbH. Viele Google Ads Scripts, die von der Community zur Verfügung gestellt werden, kannst du leicht kopieren und einfügen sowie eigene Anpassungen vornehmen.
Auf folgende Weisen sind Google Ads Scripts nutzbar:
- Bearbeiten von Kampagnen aufgrund externer Daten: z.B. Rückläufige Keywords pausieren oder wetterspezifische Gebote platzieren.
- Simple Aktionen kontoübergreifend ausführen: z.B. Budgets erhöhen, wenn ein Keyword dieses aufgebraucht hat.
- Parameter kontoübergreifend verändern: z.B. CPC-Gebote für bestimmte Keywords erhöhen.
Falls dich das immer noch etwas verwirrt, empfiehlt Michele einen Blick in Googles Skript-Bibliothek. Dort kannst du dir Google Ads Scripts für unterschiedliche Fälle ansehen und gleich selbst implementieren.
Vorteile & Nachteile von Google Ads Scripts
Skripte sind da, um dir das Leben einfacher zu machen. Das tun sie aufgrund ihrer automatischen Ausführung und ihrer vielseitigen Einsatzgebiete. Du kannst automatische Reportings erstellen, kaputte Links finden, Alerts erhalten oder ganze Anzeigengruppen pausieren. Dazu kommt, dass du sage und schreibe 250 Skripts gleichzeitig im Einsatz haben kannst, die sogar kontoübegreifend agieren können, sodass dir noch mehr Arbeit abgenommen wird.
Trotzdem ist für die wirklich praktischen Skripte ein gutes Verständnis von JavaScript unumgänglich und das musst du dir erstmal aneignen. Ausserdem, warnt Michele, läufst du bei dem Einsatz vieler einflussreicher Skripte Gefahr, die Kontrolle über die eigene Kampagne zu verlieren, wenn plötzlich Keywords pausiert und Gebote angepasst werden. Dadurch ergeben sich möglicherwiese starke Performance-Schwankungen.
Die hilfreichsten Google Ads Scripts für Neulinge
Für Neulinge empfiehlt Michele vier Google-Ads-Skripte, welche einfach zu implementieren sind und sich schnell unverzichtbar machen.
- Begrenze, wie weit deine Kampagne ihr Budget überziehen darf. Mit diesem Skript definierst du auf Tagesbasis, wie weit deine Ausgaben vom Zielbudget abweichen dürfen. So kannst du an Tagen mit hohem Suchvolumen das Budget ausgeben, welches an anderen Tagen nicht ausgereizt werden konnte.
- Dieses Link-Checker-Skript testet alle URLs in deinen Kampagnen. Sollte eine Seite nicht gefunden werden oder ein ähnlicher Fehler auftauchen, wirst du per E-Mail benachrichtigt. Die Ergebnisse werden ausserdem in einem Google Spreadsheet festgehalten.
- Du hast vielleicht schon von wetterbasierten Ads-Kampagnen gehört. Sie erlauben dir, Gebote den aktuellen Wetterbedingungen an bestimmten Orten anzupassen. Das ist vor allem praktisch, wenn du für wetterabhängige Produkte und Dienstleistungen wie Kinos oder einen Park wirbst.
- Wenn du viele Anzeigengruppen gleichzeitig im Einsatz hast, ist es leicht, den Überblick zu verlieren. Der Declining Ad Groups Report hält dir den Rücken frei, indem er dich informiert, sobald sich die Performance einer deiner Anzeigengruppen verschlechtert. Dann kannst du eingreifen und entsprechende Änderungen vornehmen.
Easy to Learn, Hard to Master
Schon simple Google Ads Scripts können deinen Arbeitsalltag mit den Google-Anzeigen revolutionieren. Kleine Helferlein wie das Link-Checker-Skript aber auch spannenden Spielereien mit wetterabhängigen Kampagnen empfiehlt SEA-Experte Michele Bertuca der Google Ads Agentur adforce allen Marketer*innen. Bei komplexen Skripts, welche direkt beispielsweise in die Gebotsstrategie eingreifen, solltest du allerdings vorsichtig sein und ein Skript nach dem anderen integrieren. Denn startet man zu viele Skripts gleichzeitig, wird es schwierig, deren Einfluss auf die Performance nachzuverfolgen und entsprechende Anpassungen vorzunehmen.