Wenn wir umgangssprachlich von Suchmaschinenmarketing sprechen, meinen wir eigentlich in den meisten Fällen Google Ads. Dabei gibt es doch auch andere relevante Suchmaschinen wie Bing, auf denen du SEA betreiben kannst. Wir werfen einen Blick auf Bing Ads / Microsoft Advertising.
Laut einer aktuellen Statistik von NetMarketShare laufen aktuell mehr als 71 Prozent aller Suchanfragen auf Desktop-PCs und Laptops über Google. Bing ist im Vergleich für 21 Prozent des Suchmaschinen-Traffics verantwortlich. Kein Wunder also, dass Google Ads das bevorzugte Tool unter SEA-Spezialist*innen ist. Das bedeutet aber auch, dass die Konkurrenz entsprechend gross ist. Lohnt es sich darum für Marketer*innen, auf Bing Ads zu setzen?
Was ist Bing Ads / Microsoft Advertising?
Microsoft Advertising – früher Bing Ads genannt – erlaubt dir das Schalten von Suchmaschinenwerbung im Microsoft Search Network. Dazu gehören die Dienste Yahoo!, AOL, MSN und selbstverständlich Bing. Wie du es vom Suchmaschinenmarketing kennst, lassen sich mit Microsoft Advertising Pay-per-Click-Anzeigen mittels umfangreicher Targetingmöglichkeiten spezifischen Zielgruppen ausspielen.
Wie funktionieren Anzeigen bei Microsoft Advertising?
Die Tools, Messwerte und Monitoringmöglichkeiten, mit denen du deine Microsoft-Advertising-Anzeigen erstellst, verwaltest und auswertest unterscheiden sich im Prinzip kaum von denjenigen, die du dir von Google Ads gewohnt bist. Übrigens kannst du sogar deine bestehenden Google-Ads-Kampagnen importieren. Dir stehen unterschiedliche Anzeigentypen und Kampagnenarten zur Verfügung. Besonderes Augenmerk legt Microsoft auf die Unterscheidung zwischen Suchanzeigen und Inhaltsanzeigen.
Suchanzeigen erscheinen auf SERPs und du kannst Gebote auf Keywords abgeben. Die Relevanz einer Anzeige wird anhand des Wortlauts der Suchanfragen gemessen. Inhaltsanzeigen hingegen erscheinen auf Partnerwebseiten des Microsoft Audience Networks als Werbeanzeigen. Du bietest hier neben Keywords auch auf Webseiten- und Netzwerkplatzierungen. Die Relevanz ist wiederum abhängig von den Inhalten der Webseite oder des Dienstes, auf dem du wirbst.
Die Vorteile von Microsoft Advertising
Wenn aber keine nennenswerten Unterschieden zwischen den Möglichkeiten auf Google Ads und denen auf Microsoft Advertising bestehen, warum solltest du dir dann überhaupt überlegen, Zeit in das weniger genutzte Suchnetzwerk zu investieren? Tatsächlich gibt es einige Aspekte, die hier für Microsoft Advertising sprechen:
- Zugang zu zwei verschiedenen Suchmaschinen: Yahoo! und Bing
- Geringer Wettbewerb und somit hohes Potenzial für Kampagnen
- Tiefere Gebotspreise und effizientere Ausschöpfung des Budgets
- Demografische Zusammensetzung der Zielgruppe lässt sich besser definieren
- Verfügt über hilfreiche APIs, die das Nachverfolgen des Kampagnenfortschritts erleichtern
- Funktionen, welche Gebote erhöhen, sobald eine Conversion wahrscheinlicher wird
- Besserer ROI als Google Ads
Wie du siehst, gibt es gute Gründe zumindest ergänzend zu Google-Ads-Kampagnen auch Microsoft Advertising zu bespielen. Als Ergänzung lohnt es sich vor allem, weil du auf Bing und Yahoo! eine ganz spezifische Zielgruppe erreichen kannst.
Wer nutzt eigentlich Bing?
Denn Bing und Yahoo haben nicht nur eine kleinere Nutzerschaft als Google, sie sind auch nicht ganz so durchmischt. Studien zufolge werden die Suchmaschinen des Microsoft Search Networks vorwiegend von älteren und wohlhabenderen Bevölkerungsgruppen genutzt, die einen Hochschulabschluss haben. Möchtest du sowieso eine Zielgruppe erreichen, welche zu dieser Beschreibung passt, lohnt sich ein Ausflug zu Microsoft Advertising.
Zwei weitere Faktoren sprechen für den Schritt zu Microsofts Plattform: Zum einen laufen alle Anfragen der Windows-Suche, die in das Windows-Betriebssystem integriert ist, über Bing. Das heisst, dass ein gewisses Suchvolumen gerade im Business-Kontext garantiert ist, wenn man berücksichtigt, dass viele Unternehmen auf Windows als Plattform für Firmen-PCs setzen. Zweitens sind von den 200 Millionen Windows-Nutzer*innen, welche die Suchnetzwerke von Microsoft nutzen, 45 Millionen gar nicht auf Google unterwegs. Diese unerreichte Nutzerschaft sprichst du nur über Microsoft Advertising an.
So nutzt du Microsoft Advertising richtig
Es ergibt also durchaus Sinn, spezifisch für diese Zielgruppe Anzeigen im Microsoft Search Network zu schalten. Vergiss aber nicht, dass diese grosse Vorkenntnis der Bing- und Yahoo!-Nutzerschaft auch bedeutet, dass du deine Anzeigentexte und die Keywords, auf die du bietest, entsprechend anpassen solltest. Wir haben hier deshalb einige Tipps für dich, wie du deine Anzeigen so optimierst, dass sie im im Microsoft Search Network gut performen.
Tipps zur Optimierung
Optimierung der Anzeigentexte
Da die Nutzerschaft von Bing und Yahoo! tendenziell älter und wohlhabender ist, bietet es sich an, die Anzeigentexte entsprechend anzupassen. Diese Zielgruppe legt möglicherweise mehr Wert auf detaillierte und informativere Inhalte. Anstelle von reisserischen Überschriften und allgemeinen Aussagen könnten tiefgehende Produktinformationen, spezielle Features und detaillierte Vorteile also tendenziell besser performen. Versuche, den Mehrwert deines Angebots klar und verständlich zu kommunizieren, und gehe auf spezifische Bedürfnisse ein, die diese Nutzer*innen haben könnten.
A/B-Tests
Um herauszufinden, welche Anzeigentexte und Anzeigenformate bei deiner Zielgruppe am besten ankommen, sind regelmässige A/B-Tests absolut unverzichtbar. Dabei erstellst du zwei Versionen einer Anzeige, die sich nur in einem Element unterscheiden – sei es die Headline, der Call-to-Action oder das Bildmaterial. Indem du diese Versionen parallel laufen lässt, kannst du datenbasiert analysieren, welche besser performt. Dieser iterative Prozess hilft dir, kontinuierlich zu lernen und deine Anzeigen immer weiter zu optimieren. Dabei ist es wichtig, nicht nur kurzfristige Ergebnisse zu betrachten, sondern auch langfristige Trends zu identifizieren, um nachhaltigen Erfolg zu gewährleisten und das beste aus deinen Bing Ads herauszuholen.
Eine spannende Nische
Microsoft Advertising macht Google definitiv nicht die Marktdominanz streitig. Aber genau darin liegt seine Stärke als Alternative zu oder Ergänzung von klassischen SEA-Kampagnen auf Google Ads. Wirklich empfehlenswert ist der Aufwand der Einarbeitung dennoch erst, wenn du von der speziellen Nutzerschaft des Microsoft Search Networks Gebrauch machen kannst. Dann hast du die Chance, eine ungenutzte Bevölkerungsgruppe anzusprechen und einen ROI zu erreichen, der seinesgleichen sucht.