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Was ist eigentlich los bei Twitter?

Source: businessinsider.com

Seit der Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter durch Elon Musk, gibt es dort fast täglich neue Entwicklungen. Neben viel Kritik gibt es inzwischen auch mögliche Alternativen zum einstigen 140-Zeichen-Dienst. Doch was musst du rund um Twitter, die aktuellen Entwicklungen und mögliche Alternativen wirklich wissen? Hier gibt es einen Überblick.

Es ist eine ganze Weile her, dass der frühere US-Präsident Donald Trump von Twitter gesperrt wurde. Seit Elon Musk den Kurznachrichtendienstes übernommen hat, hat sich auch in dieser Hinsicht viel getan. Musk startete eine Umfrage, ob Donald Trump zu Twitter zurückkehren darf und ob der Account erneut freigeschaltet werden soll. Die Entscheidung: Ja, Trump darf zurück zu Twitter. Allerdings will Trump das gar nicht. Donald Trump hatte nach seinem Twitter-Aus einen eigenen Kurznachrichtendienst gestartet – Truth Social – und sagte Musk somit ab. Zumindest vorerst wolle der frühere US-Präsident nicht zu Twitter zurückkehren.

Und während Trump nicht zurückkommen möchte, sagen sich viele weitere Nutzer:innen von Twitter los und suchen sich Alternativen. Und viele Mitarbeiter:innen wurden von Musk bereits entlassen, medienwirksam ausgeschlachtet, per E-Mail und zudem mit vielen Fehlern gespickt. So erhielten am Tag nach den Massenentlassungen viele Angestellte eine erneute Nachricht, dass ihre Kündigung fälschlicherweise ausgesprochen wurde und sie somit zur Arbeit zurückkehren könnten. In Deutschland klagen gar schon erste ehemalige Twitter-Mitarbeiter:innen gegen die Kündigung. Ähnlich gehen auch viele Ex-Angestellte gegen die Kündigung vor. Der Vorwurf: rechtliche Aspekte wurden bei den Massenentlassungen nicht eingehalten. Twitter droht in den USA eine Strafe von 30’000 US-Dollar je Vergehen.

Bringt Musk Twitter an den Abgrund?

Viel Chaos also und ebenso viel Ärger. Somit stellt sich so manche:r Nutzer:in die Frage, ob Twitter vielleicht schon bald sein Ende einläuten muss. Beinahe täglich gibt es negative Schlagzeilen rund um den Kurznachrichtendienst.

Eventuell könnte Musk durch die chaotische Twitter-Übernahme gar sein Lebenswerk zerstören, wenngleich es bei anderen Unternehmen des Milliardärs zur Zeit an sich recht gut aussieht. Tesla beispielsweise steht solide da und ist ein gesundes Unternehmen. Nach der Beinahe-Pleite im Jahr 2017 war auch dies nicht unbedingt zu erwarten, allerdings ist Elektromobilität zur Zeit gefragter denn je.

Und der aktuellste „Coup“? Elon Musk will allem Anschein nach verhindern, dass sich noch mehr Nutzer:innen von Twitter verabschieden und sich Alternativen suchen. Nach der Erlaubnis zur Rückkehr Donald Trumps will Musk nun auch darüber entscheiden lassen, ob andere gesperrte Accounts wieder freigeschaltet werden sollen. In seinem Tweet sprach Musk von einer „Generalamnestie“, die dann für alle gesperrten Accounts gelten solle. Allerdings mit zwei Ausnahmen: Accounts, die gegen das Gesetz verstossen haben oder aber „ungeheuerlichen Spam betrieben“ hatten, sollen weiterhin gesperrt bleiben.

Musk widerspricht mit diesem Vorgehen seinen ursprünglich bekannten Plänen. Eigentlich hatte der Milliardärs angekündigt, einen Rat zur Moderation von Inhalten installieren zu wollen. Dieser hätte dann über die Freischaltung von gesperrten Konten entscheiden sollen.

Gibt es Alternativen zu Twitter, die sich lohnen können?

All das führt dazu, dass mehr und mehr User:innen nach Alternativen Ausschau halten, weil sie bei Twitter nicht länger aktiv bleiben möchten. Doch gibt es bereits nennenswerte Plattformen und falls ja, welche Möglichkeiten bestehen dort für Nutzer:innen?

Häufig wird bereits Mastodon genannt. Dabei ist Mastodon auch die Twitter-Alternative, die am ehesten Twitter selber ähnelt und ähnlich funktioniert. Es handelt sich hierbei um ein Open Source Projekt, also steckt keine Gewinnabsicht dahinter. Das Netzwerk hinter Mastodon ist als „Fediverse“ bekannt und besteht aus verschiedenen, unabhängig voneinander laufenden Servern. Um bei Mastodon aktiv zu werden, müssen sich Nutzer:innen auch für eines der Netzwerke entscheiden. Vor allem mastodon.social ist hierbei sehr beliebt.

Derzeit kann Mastodon einen grossen Zuwachs an Nutzer:innen verzeichnen und auch das allgemeine Interesse ist derzeit gross. Allerdings ist das Social Network auch deutlich anspruchsvoller, vor allem technisch. Wer sich nicht so gut auskennt, hat mit Mastodon möglicherweise Probleme. Technisch führt zudem die dezentrale Funktionsweise zusätzlich zu Problemen. Somit ist und bleibt es fraglich, ob Mastodon wirklich auch langfristig als Alternative zu Twitter bestehen kann.

Als weitere Alternative wird von vielen Twitter-User:innen auch Hive Social angesehen, die einige Ähnliche Funktionen zur blauen Zwitscher-App bietet.

Wie sieht es mit Reddit und Discord aus?

Twitter dient vielfach als Microblogging-Plattform und es werden zig kurze Nachrichten geteilt. Doch auch andere Nutzungsmöglichkeiten gibt es. Beispielsweise kann Twitter auch zum Networking verwendet werden. Als Alternative eignet sich in diesem Fall eventuell auch Reddit, ebenso kann auch Discord in Frage kommen.

Neue Nutzer:innen müssen sich hier vielleicht erst orientieren und einfinden, die Communities sind aber bei beiden Plattformen sehr gross und zudem international. Zu fast jeden Thema kann man hier entsprechende Diskussionen und Gespräche finden.

Truth Social: Kann Trumps Kurznachrichtendienst vom Twitter-Chaos profitieren?

Bereits in den vergangenen Jahren gab es immer wieder mögliche Alternativen zu Twitter. Viele hielten sich allerdings nicht lang oder sind noch recht unbekannt. Auch die von Donald Trump gestartete Plattform Truth Social gehört dazu – noch hat sie nicht viele User:innen. Doch das Chaos bei Musk und Twitter könnte das vielleicht ändern.

Häufig kommt es User:innen dann darauf an, dass sie auf den Plattformen frei ihre Meinung teilen können und es kaum Einschränkungen gibt. Bei Truth Social passt dies nur bedingt. Denn „sexuelle Inhalte und Sprache“ sind bei Trump untersagt. Und das Interesse an der Plattform war bislang sehr gering, vor allem politisch Rechte sowie Verschwörungstheoretiker tummeln sich bisher auf Truth Social.

Falls aber Elon Musk auf Twitter demnächst deutlich mehr erlaubt und dann auch Hatespeech und Co. salonfähig werden, dürfte der Ruf nach einer neuen Alternative zu Twitter lauter werden. Und zwar in dem Fall nach einer Alternative, auf der es mehr Moderation gibt und klarere Regeln für alle Nutzer:innen.

Fazit: Um Twitter kommt man bisher kaum herum

Bisher kommt man – wenn man einen praktikablen Kurznachrichtendienst nutzen möchte – kaum um Twitter herum. Trotz allem Ärger und Chaos, dass der Neueigentümer Elon Musk derzeit verursacht. Amnestie für Donald Trump, Generalamnestie und möglicherweise rechtswidrige Massenentlassungen führten in den vergangenen Tagen und Wochen immer wieder für Ärger.

Durchaus nachvollziehbar also, dass viele User:innen abwandern wollen und sich beispielsweise bei Mastodon eine neue virtuelle Heimat suchen. Doch eine tatsächlich sehr ähnliche Alternative zu Twitter gibt es bislang nicht, zumindest keine, die wirklich überzeugen kann. Es bleibt also abzuwarten, was sich in dieser Hinsicht in den kommenden Wochen und Monaten tun wird.

Hauke Eilers-Buchta

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