Sind wir ehrlich – TikTok wird von vielen noch immer als Kinderplattform betrachtet. Tanzende Teens und viral gegangene Songs. Das ist es, was TikTok zur Social-Media-Landschaft beiträgt. Dass die App aber noch viel mehr liefert, seien dies humorvolle Kurzvideos, beliebte Trends und auch neuartige Werbemöglichkeiten, wird von manchen noch übersehen.
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TikTok. Das ist doch diese App, auf der sich Millenials und die Generation Z tummeln. Mittlerweile kann man aber sagen: weit gefehlt! Zwar stimmt es, dass rund 66 Prozent aller Nutzer*innen jünger als 30 Jahre sind, aber das macht noch immer 34 übrige Prozent, die längst diversifizierter sind.
Bei rund einer halben Milliarde Menschen (alleine 7 Mio. davon stammen aus dem deutschsprachigen Raum und knapp 1 Mio. direkt aus der Schweiz) bietet das ein hohes Potential, gerade jetzt dem eigenen Marketing zuliebe auf der Plattform tätig zu werden. Auf TikTok sind übrigens beide Geschlechter gleich stark vertreten.
Erst Facebook, dann Instagram, jetzt TikTok – jede Generation hat ihre eigene App?
Die Erfolgsgeschichte von jedem der genannten Social Media Networks basiert auf demselben Prinzip: Erst nahmen es die Jüngsten für sich ein, dann kamen die Älteren hinzu, nachdem sie den damit verbundenen Mehrwert für sich entdeckten. Also musste eine Ausweichplattform her, damit man wieder schön unter sich war, fernab der Eltern.
Mit anderen Worten: Es wird auch für TikTok der Zeitpunkt kommen, an dem die Plattform zu uncool für die Jüngeren wird. Und dann folgt das nächste soziale Netzwerk. Nun ist also der perfekte Zeitpunkt, um als Unternehmen auf TikTok einzusteigen. Insbesondere der neu hinzugekommene Ads Manager sorgt dafür, dass man nicht länger für virale Hits sorgen muss, um von der Zielgruppe entdeckt zu werden.
So funktionieren Ads auf TikTok
Es sind vertikale Videos, die mittlerweile die Art und Weise bestimmen, wie wir weltweit kurze Videos konsumieren. Auf TikTok bieten sich einzigartige und bislang noch nie dagewesene Möglichkeiten, um Werbung für das eigene Unternehmen zu machen.
Zur Auswahl stehen bei der Werbeschaltung fünf verschiedene Werbevarianten:
- In-Feed Ads: Sie sind das beliebteste Werbeformat auf TikTok. Es ist das klassische, vertikale Videoformat, das im Grunde aussieht wie ein ganz normaler TikTok-Post und wird ebenso beim Swipen durch den Feed dazwischengeschaltet.
- TopView: Ein kurzes, etwa dreisekündiges Werbevideo, welches sich über den ganzen Bildschirm erstreckt, ehe dann die üblichen Icons über dem Clip angezeigt werden.
- Brand Takeover: Ähnlich wie das TopView gibt es hier ein kurzes, vertikales Video, das im Feed auftaucht. Bei näheren Informationen wird allerdings näher auf die Marke eingegangen, etwa indem direkt zum Onlineshop weitergeleitet wird.
- Branded Hashtag Challenge: Wie der Name schon verrät, erfolgt hier die Werbung über den gesetzten Hashtag. Etwa, indem eine Marke eine eigene Challenge startet.
- Branded Lenses: Eine Funktion, die man bisher nur von TikTok kennt. In Form eines Effekts wird dann die Werbung mitten im Video eingeblendet. Wird Werbung für den neuen Hyundai gemacht, fährt der zum Beispiel plötzlich durch das Bild, während das Video weiterläuft. Im besten Fall wird der Erfolg natürlich zum Kontext passend eingebunden.
Grosses Potential mit Business Ads Manager
Damit Unternehmen für sich herausfinden, mit welchen Werbemitteln die gewünschten Effekte erzielt werden, bietet sich aktuell der perfekte Zeitpunkt, um erste Tests durchzuführen. Ein individuell zugeschnittenes Targeting ist jedenfalls möglich; nicht nur, was die Region angeht, sondern auch das genutzte Betriebssystem und damit Endgerät.
Während die Werbemöglichkeiten noch in den Kinderschuhen stecken und die Preise aufgrund des steigenden Interesses auch tendenziell in die Höhe schiessen, wird die Funktion von TikTok rasch ausgebaut.Schon jetzt lässt sich sagen: Am besten funktionieren all jene Werbeanzeigen, die wie ein typischer Inhalt der Plattform aussehen. Genau deshalb ist es auch besonders wichtig, für TikTok exklusive Werbeinhalte zu produzieren.
TikTok braucht exklusive Produktionen
TikTok zeichnet sich genau wie Instagram Reels durch den besonderen Trend viraler Hochkant-Videos aus. Wer auf der Plattform nicht gerade auf Branded Lenses oder Hashtags setzt, muss genauso ein solches Videoformat bereitstellen, um eine entsprechende Wirkung zu erzielen. Alles andere würde weggewischt und in seiner Relevanz radikal sinken.
Zwei der wichtigsten Faktoren auf der Videoplattform sind Storytelling und Influencer*innen. Wer sich nicht dazu in der Lage sieht, selbst kreative Geschichten zu erzählen und währenddessen das eigene Produkt zu verkaufen, setzt am besten auf TikTok-Berühmtheiten. Sie sind es, denen die Zielgruppe am meisten Vertrauen schenkt.
Darüber hinaus ist es auch sehr hilfreich, sich an aktuellen Trends zu orientieren. TikTok selbst bietet dazu im Entdecken-Menü eine übersichtliche Liste mit Hashtags, die gerade wahnsinnig angesagt sind. Ein Video dazu ist schnell gemacht und der maximale Werbeeffekt dadurch auch unter Umständen ohne Ads Manager schnell ausgeschöpft.
Das Maximale rausholen: Ads Manager & virale Videos kombinieren
Da sich auf TikTok alles um die Unterhaltung dreht, sollten neben geschalteten Werbeanzeigen auch Videos im Profil hochgeladen werden. Sofern dem Algorithmus etwas in die Hände gespielt wird, lässt sich so durch diese Kombination das maximale Potential des Videonetzwerks ausschöpfen und ein Account mit vielen Follower*innen aufbauen.
- Je mehr Likes ein Video hat, desto relevanter wird es gewertet. Auf zehn Views sollte dabei am besten ein Like kommen.
- Die zielführende View-to-Comment-Ratio liegt bei mindestens einem Prozent.
- Wird ein TikTok oft über andere Social Media Networks geteilt, stuft es die Plattform immer positiver ein.
- Zu guter Letzt ist auch die Watch-Through-Rate ein wichtiger Faktor für den Algorithmus.
Die Zuschauer*innen sollten ohnehin in den Videos (auch in den Werbeanzeigen) dazu angehalten werden, mit dem Content zu interagieren. Ein kurzer Teaser in der Caption kann dazu anregen, das Video bis zum Ende zu schauen (z.B. «Na, wer kennt’s?»), während direkte Fragen (z.B. «Wer könnte so etwas unbedingt brauchen?») hingegen dafür sorgen, dass das Video häufig geteilt wird.
Die Videos können entweder 15 oder 60 Sekunden lang sein, wobei für Werbeschaltungen bevorzugt die kürzere Variante eingesetzt werden sollte. Einminütige Videos passen dann am besten in das allgemeine Account-Konzept. Alternativ können sie insofern kombiniert werden, dass es eine lange und eine kurze Fassung einer Werbung gibt. Die kürzere wird via Ads geschaltet, während die längere im Profil hochgeladen wird, damit sie begeisterte Zuschauer auch später noch teilen können.
Analysedaten aus TikTok Pro verleihen den letzten Schliff
Mithilfe der Analysedaten aus dem auf TikTok Pro umgestellten Account lassen sich Informationen auslesen wie etwa die aktuell liebsten Songs der Zielgruppe. Das spielt für die Werbeanzeigen insofern eine Rolle, da jener Soundtrack direkt verwendet werden kann, um im Gedächtnis zu bleiben. Doch Achtung: Es muss zwingend eine Lizenz für die in den Ads verwendete Musik erworben werden!
Kann die Werbung des Unternehmens in TikTok-authentische Formate verpackt werden oder macht man sich die viralen Trends zunutze, so kann auch TikTok wirkungsvoll von Werbetreibenden genutzt werden.