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Was sind die 4R des Marketings?

Die vier P im Marketing sind vielfach bekannt. Doch es gibt noch andere Ansätze, zu denen etwa die 4R gehören. Doch worum geht es bei den 4R, wofür stehen sie und weshalb sind sie für dein Marketing wichtig? Hier erfährst du es und bekommst weitere Informationen.

Im Marketing kennt man vier Ps und diese beziehen sich allesamt auf bestimmte Bereiche aus dem Marketing. Doch wie sieht es mit den vier R aus? Auch diese sind inzwischen vielfach bekannt – doch längst nicht überall. Daher findest du hier eine kleine Übersicht über die 4R und ihre Hintergründe und kannst diese Kernworte vielleicht schon bald auch in deinem Marketing berücksichtigen. Fangen wir erst einmal mit den Grundlagen an und klären, wofür die vier R überhaupt stehen.

4R – was bedeuten sie?

Vier R stehen im Marketing für folgende Begriffe:

  • Relevanz
  • Ranking
  • Rationalität
  • Reaktivität

Dabei spielt bei den vier R die Reihenfolge an sich keine grosse Rolle, es kommt eher darauf an, was für eine Rolle die Kernworte in deiner Marketing-Strategie spielen. Das Modell mit den 4R bezieht dabei die Kund:innen verstärkt mit ein und ist zumindest im Grundsatz mit dem 4P-Modell von früher zu vergleichen.

Relevanz, Ranking, Rationalität und Reaktivität alleine sind vielleicht als Begriffe bekannt, doch was für eine Bedeutung haben sie im Marketing beziehungsweise innerhalb des 4R-Modells? Darauf wollen wir im Folgenden näher eingehen.

4R und ihre konkrete Bedeutung

Jedes einzelne R nehmen wir nun ein wenig intensiver unter die Lupe und klären, welchen Stellenwert dieses hat.

Das erste R: Relevanz

Damit ein Produkt überhaupt am Markt wahrgenommen werden kann, muss es eine Relevanz für die Kund:innen haben. Ohne Relevanz funktioniert es nicht. Gleiches gilt auch für das zugehörige Unternehmen. Nur wenn die Relevanz überhaupt gegeben ist, kann ein Produkt (oder eine Dienstleistung) sich am Markt durchsetzen und das Interesse der Kund:innen wecken.

Das zweite R: Ranking

Das Ranking eines Produkts oder einer Dienstleistung spielt ebenso eine wichtige Rolle. Dabei liegt die Bedeutung recht klar auf der Hand: Das Ranking gibt Auskunft darüber, welche Platzierung für das Produkt vorliegt – sei es in den Ergebnissen bei Google und anderen Suchmaschinen oder auch am Markt direkt im Vergleich zu jeweiligen Konkurrenz.

Das dritte R: Rationalität

In welchem Zusammenhang stehen Investitionen und Nutzen? Diese Frage klärt das dritte R, die Rationalität-Prozesse innerhalb von Unternehmen basieren in aller Regel auf rational getroffenen Entscheidungen. Hier kommt es somit auf die Verhältnismässigkeit zwischen den Investitionen und dem jeweiligen Nutzen an, den ein Produkt oder eine Dienstleistung letztlich hat.

Das vierte R: Reaktivität

Die Reaktivität bezieht sich auf die Fähigkeit, auf gewisse Situationen reagieren zu können – und zwar als Unternehmen. Prozesse dürfen daher nicht zu statisch betrachtet werden, da entsprechende Reaktionen immer wieder von Nöten sein können. Das bezieht sich dabei auch auf die Bedürfnisse der Kund:innen und deren Kritik – und wie man damit entsprechend umgeht.

Die vier R beziehen sich somit allesamt auf Firmenprozesse und auf Produkte oder auch Dienstleistungen. Ebenso spielen aber auch die Kund:innen eine wichtige Rolle und werden hinsichtlich der vier R mit einbezogen – zum Beispiel in Form von Vorstellungen, Erwartungen oder auch Kritik.

Alternative Definition der 4R im Marketing

Neben den bereits vorgestellten 4R gibt es noch eine weitere Option, die im englischen Sprachbereich ebenfalls üblich ist.

Dabei handelt es sich um diese vier R:

  • Recognition, deutsch Wiedererkennung
  • Relevance, deutsch Relevanz
  • Reward, deutsch Belohnung
  • Relationship, deutsch Beziehung

Diese vier R werden wie folgt definiert:

Recognition

Ein Produkt muss leicht erkennbar sein, vor allem für die Kund:innen im Vergleich zur Konkurrenz. Für die Vermarktung spielt dies eine wichtige Rolle. So sollen Kund:innen ein Produkt wiedererkennen können und die entsprechenden Eigenschaften kennen. Zudem sollte es für die jeweilige Zielgruppe klar erkennbar sein.

Relevance

Dieser Punkt deckt sich mit dem R aus den obigen Erklärungen.

Reward

Für den Kauf eines Produkts sollte es für die Kund:innen eine Art Belohnung geben. Das kann physisch oder auch psychisch der Fall sein. Hierfür kann eine klare Unterscheidung zu Produkten von Mitbewerber:innen bereits ausreichend sein. Immerhin entscheiden sich Kund:innen vor allem für das Produkt, das ihnen den grössten Mehrwert und Nutzen bietet. Daher braucht es meist ein Alleinstellungsmerkmal.

Relationship

Auch die Beziehung ist in diesem Modell der 4R relevant. Um sich von der Konkurrenz abzuheben, kann es sinnvoll sein, eine Beziehung zu den Kund:innen aufzubauen. Damit soll bezweckt werden, dass Kund:innen wiederholt einen Kauf tätigen und einen möglichst grossen Nutzen aus dem Produkt ziehen können. Eine Beziehung kann zudem aber auch über einen ausgezeichneten Kund:innenservice erreicht und intensiviert werden.

Grundsätzlich unterscheidet sich dieses Modell der 4R vom oben vorgestellten Modell, wenngleich es auch verschiedene Überschneidungen gibt. Für dein Marketing kann es zudem auch hilfreich sein, beide Modelle gleichermassen zu betrachten und somit dafür zu sorgen, das Beste für deinen Marketing Mix herauszuholen.

Die 4R als Ergänzung zu den P?

Generell muss man die 4R nicht unbedingt als Konkurrenz oder Alternative zu den bekannten 4P setzen, eher kann man sie als Ergänzung oder auch Vertiefung verstehen. Der Bezug zu den Kund:innen wird intensiver, wodurch ein Produkt oder auch das Marketing optimiert werden kann.

Für den individuellen Marketing Mix musst du sowieso individuell und abhängig von der Zielgruppe und dem Produkt entscheiden, welche Massnahmen wichtig sind und von Vorteil sein können – und welche Methodiken du möglicherweise nicht so intensiv behandelst.

Fazit: 4R beziehen Kund:innen verstärkt ins Marketing ein

Insgesamt bietet es sich durchaus an, sich mit den 4R intensiver zu befassen und diese ins Marketing mit einzubeziehen. Wer bereits mit den 4P oder 7P arbeitet, kann schauen, inwieweit die 4R noch einen zusätzlichen oder alternativen Nutzen bieten können – auch vor dem Hintergrund, dass die 4R die Bedürfnisse und Meinungen der Kund:innen noch stärker mit einbeziehen.

Insofern sind die 4R durchaus einen Blick wert und können mitunter dabei helfen, noch einmal andere oder neue Potentiale für das eigene Unternehmen und Marketing herauszufinden. Rückst du den Fokus verstärkt auf die Kund:innen und deren Erwartungen, kann dies in jedem Fall förderlich sein und dabei helfen, das eigene Angebot noch besser zuzuschneiden.

Hauke Eilers-Buchta

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