Ja, du wirst nicht die erste und sicherlich auch nicht die letzte Person sein, die einen Blog erstellt. Doch wenn du eine Leidenschaft, ein Fachgebiet oder einfach viel zu erzählen oder zu helfen hast, dann kann sich ein Blog lohnen – als ein Hobby oder auch eine Einnahmequelle.
Inhaltsverzeichnis
Leider ist es aber nicht ganz so einfach wie «Schreib etwas und lad es hoch.» Denn was schreibst du? Und wo lädst du es denn hoch? Und wie bringst du die Leute dazu, deinen Blog zu beachten? Das sind alles wichtige Fragen, die wir dir in den nächsten Absätzen beantworten werden. Aber zuerst…
Wieso solltest du einen Blog erstellen?
Vielleicht bist du dir noch nicht ganz sicher, ob du nun wirklich Blogger*in werden willst. Hier sind einige Gründe, wieso du einen Anlauf starten solltest.
Hast du ein Hobby wie Kochen, Tanzen, Lesen, Fitness, Schminken, Programmieren oder sonstiges oder ein riesiges Interesse für einen Themenbereich, sei dies Data Analysing, Geschichte der Neuzeit, Fashion über die Jahrzehnte oder etwas völlig anderes, dann kannst du darüber in deinem Blog erzählen.
Voraussetzung hierfür ist, dass du dir vorstellen kannst, unermüdlich über diesen Bereich zu schreiben und dich immer wieder darüber weiterzubilden und mehr zu lernen, um diese Inhalte wiederum in deinen Blog einfliessen zu lassen.
Du willst anderen helfen oder einen Mehrwert bieten?
Blogs haben oft eine Rat-gebende oder wegweisende Funktion für die Leser*innen. Hat jemand ein Problem oder braucht Inspiration, so wird schnell Google geöffnet und die Frage eingetippt. Dein Blog kann mit hilfreichen Inputs zur Seite stehen und über eigene Erfahrungen, Erfolge und Misserfolge berichten. Die Leser*innen können von deinen Berichten profitieren und Schlüsse daraus für sich selbst ziehen.
Du liebst das kreative Schreiben?
Auch wenn du dich in Zukunft als Autor*in siehst oder einfach deine kreative Ader ausleben willst, kann ein Blog zielführend sein. Du bleibst so im Schreibfluss und trainierst deine Creative-Writing-Skills. Du musst dich nicht an Vorgaben halten, wie bei einer Zeitung oder als Copywriter*in, sondern kannst den Blog nach deinen Vorstellungen gestalten und mit den Inhalten füllen, die dich bewegen.
Worüber kannst du einen Blog erstellen?
Du kannst über fast alles einen Blog schreiben – einige Themenvorschläge haben wir oben ja bereits aufgeschrieben. Doch du musst dir zusätzlich überlegen, ob du dein Thema genug eingegrenzt hast bzw. deine Nische gefunden hast und ob Internet-User*innen am Thema überhaupt interessiert sind. Denn es wäre schade, wenn du viel Zeit und Herzblut in das Erstellen deiner Beiträge steckst und sie im Anschluss niemand wirklich liest.
Du kannst dich durch die Spezialisierung auf einen Teilbereich auch von anderen Blogger*innen abheben. Anstatt dass du also einen allgemeinen Fashion-Blog erstellst, wo du unzählige Konkurrent*innen hast, kannst du dich auf Fashion für Berufstätige, Fashion für einen bestimmten Körpertyp oder auf Haute Couture fokussieren. So findest du auch eher deine Nische und Personen, die sich genau von deinem Content angesprochen fühlen oder sich dafür interessieren.
Wo lädst du deinen Blog hoch?
Hast du eine konkrete Idee, worüber du in deinem Blog schreiben willst, musst du dich auf eine Plattform festlegen, auf der du den Blog erstellen willst und deine Beiträge veröffentlichen wirst. Hierbei gibt es gratis Hosting-Angebote und solche, für die du (meist monatlich) bezahlen musst.
Gratis Hosting
Gratis Anbieter sind beispielsweise Tumblr oder die Gratisversion von WordPress. Hier musst du jedoch beachten, dass die Domain deines Blogs dann immer auch den Namen des Anbieters beinhaltet. Anstatt dass deine Domain also «blog.com» heisst, steht dann beispielsweise «blog.tumblr.com».
Dazu kommt, dass du weniger Gestaltungsfreiraum hast und eingeschränkter bist bei den Gratisversionen. Du hast nur Elemente zur Verfügung, die dir der Host anbietet, was oftmals weniger Kreativität zulässt als bei bezahlten Vollversionen.
Schliesslich muss dir auch bewusst sein, dass dein Blog von diesem Hosting abhängig ist. Sollte beispielsweise Tumblr seinen Dienst terminieren, so würdest du auch deinen Blog verlieren. Das ist natürlich ein absolutes Worst-Case-Szenario, das Risiko sollte dir aber bewusst sein.
Bezahltes Hosting
Willst du mit deinem Blog voll durchstarten und vielleicht auch Geld damit verdienen, so eignet sich ein bezahltes Hosting besser. So hast du deine eigene, professionelle Domain und komplette Gestaltungsfreiheit bei deinem Webauftritt.
Willst du diesen Weg gehen, so musst du dir zuerst einen Hosting-Service aussuchen. Am besten stellst du hier einige Online-Recherchen an und vergleichst die Angebote verschiedener Hosting-Plattformen wie Hostpoint, Bluehost, Hosttech etc. Die Preise können stark variieren, je nach dem, was deine Ansprüche in Hinsicht auf Speicherplatz, Sicherheit und Weiteres sind.
Wie heisst dein Blog?
Hast du dich für ein Hosting entschieden – ob gratis oder bezahlt – musst du dich selbstverständlich auch noch für den Namen deines Blogs entscheiden. Dieser sollte deiner Domain entsprechen, damit dich User*innen einfach und schnell finden online. Heisst dein Blog also «Backpacking Stories» so sollte deine Domain «backpackingstories.ch» oder «backpacking-stories.com» oder etwas in dieser Art heissen.
Willst du mehr darüber erfahren, welche Domains vertrauenswürdig sind und worauf du bei der Wahl des Domain-Namens achten solltest, dann kannst du unseren Beitrag genau darüber lesen und dich informieren.
Such dir einen Namen für deinen Blog aus, der einfach zu merken, aussagekräftig und verständlich ist. Zu lange Namen können verwirrend wirken und gestalten deine Domain sehr umständlich. Zudem sollte dein Blog nicht gleich oder sehr ähnlich wie ein anderer Blog heissen, schliesslich willst du eine gewisse Einzigartigkeit ausstrahlen, um deine Zielgruppe für dich zu begeistern.
Wie sieht dein Blog aus?
Nun kommt der erste richtig kreative Part – das Design deines Blogs. Idealerweise passt die Aufmachung deines Blogs zu deinem gewählten Thema und widerspiegelst deinen Stil.
Sehr viele Blogger*innen erstellen ihren Blog über WordPress. Wie oben erwähnt gibt es eine Gratisvariante auf WordPress, jedoch kannst du auch die bezahlte Version wählen, um mehr Freiheiten und Gestaltungsmöglichkeiten zu haben.
Auf WordPress gibt es verschiedene Themes die du herunterladen bzw. kaufen kannst, die dir die Gestaltung deines Blogs um ein Vielfaches leichter machen. Du brauchst so keine Programmierkenntnisse, sondern kannst den Blog auf einfache Art und Weise verändern und nach deinem Geschmack anpassen.
Überleg dir auch, welche Unterseiten du auf deinem Blog willst bzw. brauchst. Eine «Über mich»-Seite macht den Blog noch persönlicher, da deine Leser*innen dich so besser kennenlernen können. Eine Impressum- & Datenschutz-Seite findet sich ebenfalls auf jeder Webseite.
Welche Plug-Ins installierst du?
Nun sieht dein Blog schon ziemlich gut aus und ist bald bereit, mit deinen Texten befüllt zu werden. Doch vorher solltest du gebrauch von einigen von den tausenden von Plug-Ins machen, die du auf WordPress installieren kannst.
So hilft dir das Plug-In Yoast SEO dabei, deine Beiträge für Suchmaschinen zu optimieren, damit du besser gefunden wirst auf Google. Informiere dich umfassend über die Plug-Ins, bevor du sie installierst und halte dich ans Motto «weniger ist mehr». Aber einige Erweiterungen machen dir das Leben sicherlich einfacher und können beispielsweise deinen PageSpeed verbessern oder die Sicherheit deiner Webseite optimieren.
Wann willst du Inhalte hochladen?
Wahrscheinlich juckt es dich schon in den Fingern, Blog-Beiträge zu schreiben und hochzuladen. Wir empfehlen dir jedoch, einen Redaktionsplan bzw. Content-Plan zu erstellen, bevor du mit dem Uploaden von Artikeln startest.
Ein wichtiger Erfolgsfaktor deines Blogs ist Beständigkeit. Regelmässiges Hochladen von Inhalten ist nicht nur für deine Leser*innen spannend, sondern hilft dir auch bei SEO auf die lange Sicht hinaus. Postest du einen Beitrag und dann passiert drei Wochen nichts auf deinem Blog, so können User*innen und Suchmaschinen gleichermassen negativ darauf reagieren.
Was gehört in einen Redaktionsplan?
Überlege dir, wie regelmässig du Inhalte veröffentlichen willst und kannst. Du kannst die Frequenz natürlich anpassen, wenn du nach einiger Zeit merkst, dass du mehr oder weniger liefern kannst, aber je konsistenter umso besser.
Angenommen, du willst wöchentlich einen Beitrag hochladen, so erstellst du dir eine Liste (bspw. auf Excel) und schreibst jeden Tag auf, an dem du posten willst. In einer weiteren Spalte vermerkst du, welches Thema du an diesem Tag behandeln willst. Du kannst auf dem Plan auch gleich vermerken, auf welchen Social-Media-Kanälen du den Beitrag pushen willst, damit das nicht vergessen geht.
Kleiner Tipp: Schreibe all deine Ideen gleich auf, vielleicht auf einer weiteren Liste im selben Dokument. So kannst du immer auch etwas vorausplanen und bist nicht gestresst, wenn du neue Inhalte aufbereiten musst bzw. willst.
Wie sieht ein Blog-Beitrag aus?
Jetzt bist du endlich bereit, deine Beiträge zu schreiben und zu veröffentlichen. Nun kannst du deinen eigenen Schreibstil ins beste Licht rücken und deine Leser*innen informieren, unterhalten oder inspirieren.
Den grundsätzlichen Aufbau eines Blogartikels solltest du kennen und einhalten: Ein passender, spannender Titel ist ein absolutes Muss. Dann folgt ein kurzer Einstieg (Lead) bevor du mit dem Fliesstext beginnst. Dein Text sollte mit Zwischentiteln leserlich gestaltet werden und du kannst Bilder, Auflistungen oder Infografiken nutzen, um deinen Text aufzulockern.
Wer ist deine Zielgruppe?
Ob du nun emotional, faktisch oder lustig schreibst, hängt von deiner Zielgruppe ab. Peilst du mit deinen Beiträgen junge Personen ab, die von deinen Texten unterhalten werden sollten, so kannst du locker-flockig schreiben, viel persönliches mit einbringen und darfst auch den einen oder anderen Witz einfliessen lassen.
Schreibst du einen Blog für Fachpersonen, so sollte sich deine Sprache dieser Zielgruppe anpassen. Fachjargon ist hier erlaubt und du kannst dein Know-how glänzen lassen. Natürlich darf auch hier etwas Storytelling angewendet werden, besinne dich einfach immer wieder deinem Publikum.
Ist dir SEO ein Fremdwort?
Die Suchmaschinenoptimierung solltest du ebenfalls immer im Hinterkopf haben. Du willst schliesslich, dass dein Blog gefunden und gelesen wird, und dem hilfst du mit SEO nach. Deinen Blog optimierst du, indem du die Keywords ermittelst (bspw. mit Google Analytics, was aber kostenpflichtig ist, oder mit kostenlosen Tools und Google-Suchen) und in deinen Beitrag einbaust.
Seiten wie answerthepublic helfen dir zudem dabei, herauszufinden, welche Fragen die User*innen zu dem Thema haben, das du in deinem Beitrag bearbeitest.
Auch interne und externe Verlinkungen sind SEO-technisch sinnvoll. Verlinke deine eigenen Beiträge, die zum aktuellen Artikel passen, im aktuellen Text und verlinke auch externe Webseiten, wie beispielsweise Quellen, die du zur Recherche benötigt hast.
Wie kannst du Social Media nutzen?
Mit dem erfolgreichen Upload deines Beitrages ist zwar der wichtigste Part deiner Arbeit getan, aber du solltest deine Füsse noch nicht hochlegen und entspannen. Denn jetzt geht es darum, deinen Blog-Beitrag an die breite Masse zu bringen und idealerweise eine Community aufzubauen.
Hast du bereits einen Account auf Kanälen wie Instagram, Twitter oder LinkedIn, so kannst du diese nutzen, um deinen Beitrag zu posten und deine Follower*innen darauf aufmerksam zu machen. Der Vorteil hier ist, dass du bereits einige Follower*innen hast und nicht von 0 beginnen musst. Einige Blogger*innen starten auch einen neuen Account, den sie komplett ihrem Blog widmen. So kannst du deinen Brand super aufbauen aber beginnst quasi von vorne mit dem Aufbau von Bekanntheit bzw. Reichweite.
Wieso ist eine Community wichtig?
Hast du Follower*innen, die deine Posts sehen, so ist das schön und gut. Umso besser, wenn sie den einen oder anderen Beitrag von dir lesen. Aber eine Community zu haben, bringt dir viele Vorteile. Die User*innen in deiner Community lesen nicht nur deine Beiträge, sondern interagieren (hoffentlich) auch mit dir und anderen User*innen.
Engagement unter deinen Social-Media-Posts fördert deine Reichweite und kann dir dabei helfen, auf organische Art und Weise mehr Personen zu erreichen. Aber viel wichtiger: Du kannst treue Follower*innen oder gar Fans gewinnen, die deinen Blog regelmässig lesen und begeistert sind.
Beantworte unbedingt jeden Kommentar (auf deinem Blog und auf Social Media) und interagiere mit deinen Follower*innen. Du kannst auch Umfragen in deinen Stories starten, um herauszufinden, was den User*innen gefällt oder was sie sich von deinem Blog wünschen. So baust du langfristige Beziehungen auf und erhältst je länger je mehr Leser*innen.
Wie verdienst du Geld mit deinem Blog?
Du kannst nicht erwarten, dass du ab Woche eins bereits Einnahmen mit deinem Blog generierst und es ein profitables Geschäft ist. Darum ist es unglaublich wichtig, dass du mit Motivation und Herzblut hinter deinem Blog stehst und ihn aufrechterhalten willst, auch wenn du (noch) kein Geld damit machst.
Du kannst jedoch beispielsweise Werbeplätze auf deiner Webseite verkaufen und so erste Einnahmen erhalten. Diese werden dich nicht alleinstehend über Wasser halten, können aber ein guter Zustupf für dein Portemonnaie sein.
Wieso nicht influencen?
Willst du mehr Geld dank deinem Blog verdienen, so kannst du ins Influencer-Business einsteigen. So können dir Brands beispielsweise ein Produkt zuschicken, welches du ausprobieren, reviewen und auf deinem Blog einen Beitrag darüber schreiben kannst.
Bist du auf Social Media genug gross und aktiv, so können dich Unternehmen auch dort als Brand Ambassador*in oder Influencer*in engagieren. Diese Kollaborationen sind in der Regel bezahlt. Wie viel du erhältst, hängt aber stark vom Unternehmen und dem Umfang der Kooperation ab.
Nimm aber nicht jeden Brand Deal, jeden Affiliate-Link oder jede Kollaboration an. Du solltest dich darauf achten, dass das zu promotende Produkt bzw. die Dienstleistung zu deinem Blog passt und in deinen Themenbereich fällt. Ansonsten wirkt es schnell unauthentisch und kann bei Leser*innen einen fahlen Beigeschmack hinterlassen.
Welche Fehler solltest du umgehen?
Bevor wir dich in die grosse weite Welt des Bloggings schicken, wollen wir dir kurz auflisten, was du nicht tun solltest, wenn du Blogger*in werden möchtest:
- Nur einen Blog starten, um Geld zu verdienen
- Deine Webseite mit Ads zupflastern
- Zu viele Plug-Ins installieren
- SEO und Social Media ausser Acht lassen
- Kommentare ignorieren (auch wenn sie negativ sind)
- Quantität über Qualität stellen
- Ohne einen Redaktionsplan arbeiten
- Aufgeben, wenn du nicht ab Tag 1 durchstartest
Worauf wartest du noch?
Du musst so einiges berücksichtigen, wenn du Blogger*in werden willst: Hosting, Domain, SEO, Social Media, deine Zielgruppe und vieles mehr. Besinne dich am Ende des Tages aber auch immer darauf, wieso du den Blog gestartet hast – für dich selbst.
Es ist leider nicht ganz einfach, einen Blog zu starten, und noch viel schwieriger, ihn aufrecht zu erhalten. Aber mit genügend Zeit, Geduld und dem Wunsch, dein Wissen oder deine Passion zu teilen, kannst du einen tollen Blog auf die Beine stellen. Viel Spass!