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XING vs. LinkedIn – Der Vergleich für Marketer:innen

XING oder LinkedIn? Beides sind Business-Netzwerke, doch welches überzeugt mehr? Tendenziell scheint LinkedIn in der Gunst der User:innen vorne zu liegen? Oder täuscht der Eindruck und am Ende liegt XING vorne? Hier erfährst du, was beide Netzwerke können und welches für deine Zwecke besser geeignet ist.

LinkedIn und auch XING widmen sich in erster Linie beruflichen Themen. Anders als auf Instagram und Co. kannst du dich hier also beispielsweise stärker über Karrierechancen austauschen, nach möglichen Synergien suchen oder aber dein Wissen zu bestimmten Themen vertiefen. Aber welches Netzwerk besser ist, kann so einfach wohl niemand beantworten. Das hängt auch massgeblich davon ab, wofür du XING oder auch LinkedIn im Endeffekt verwenden möchtest.

Unser nachfolgender Vergleich zeigt dir, welche Potentiale XING und LinkedIn bieten und welches Netzwerk sich für bestimmte Ziele am Ende besser eignet.

XING oder LinkedIn: Welche Plattform ist grösser? – Aspekt der Reichweite

Ein wichtiger Faktor ist sicherlich die Reichweite der jeweiligen Plattform. LinkedIn ist als Plattform global aktiv und XING beschränkt sich auf den DACH-Raum, also auf Deutschland, Österreich sowie die Schweiz. Vielfach führt dies bereits zu der Annahme, dass du bei Xing besser aufgehoben bist, wenn du Nutzer:innen aus dem DACH-Bereich erreichen möchtest und bei LinkedIn eher ein internationales Publikum erreichen kannst.

In konkreten Zahlen heisst das für beide Netzwerke folgendes:

  • XING hat im DACH-Raum mehr als 17 Millionen Nutzer:innen
  • LinkedIn hat im DACH-Raum mehr als 14 Millionen Nutzer:innen

In den vergangenen Jahren ist die Differenz stark zurückgegangen, sodass LinkedIn inzwischen auch eine passende Karriere-Plattform für die Schweiz, Österreich und Deutschland sein kann.

LinkedIn und XING buhlen um DACH-Nutzer:innen

In der Schweiz und den anderen DACH-Ländern sind XING und LinkedIn seit Jahren darauf aus, die Nutzer:innen für sich zu gewinnen. XING gibt es bereits seit 2003 und in der DACH-Region ist man nach wie vor der Platzhirsch. Doch LinkedIn konnte zuletzt stark aufschliessen und hat somit fast ebenso viele Nutzer:innen im DACH-Bereich. Übrigens: Auch LinkedIn wurde 2003 gegründet, ist eine Microsoft-Tochter und hat den Stammsitz im Silicon Valley.

Schon ohne irgendwelche Vergleiche kann man sagen, dass beide Netzwerke ihre Daseinsberechtigung haben und sich für Unternehmer:innen und Firmen gleichermassen lohnen können.

Welches Potential die beiden Business-Netzwerke in einzelnen Bereichen, beispielsweise Branding, Recruiting oder auch Generierung von Leads, tatsächlich haben und wo du deine Vorteile hast, erfährst du in den folgenden Abschnitten.

XING und LinkedIn im Check: Wie stehts um das Recruiting?

Ein bedeutsamer Bereich ist sicherlich das Recruiting. Um neue Fachkräfte für ein Unternehmen zu gewinnen, bieten sich die Portale gleichermassen an. Vielfach bietet sich hierfür die Premium-Mitgliedschaft an, da damit deutlich mehr Funktionen zur Verfügung stehen. Aber: Welches Karriere-Portal eignet sich besser für das Recruiting?

Recruiting bei XING

Bei XING fokussiert man sich auf Deutschland, die Schweiz und Österreich. Das führt dazu, dass das Recruiting auch nur auf den Arbeitsmarkt dieser Länder beschränkt ist. XING selber gibt an, dass ungefähr die Hälfte der Nutzer:innen aus den Bereichen IT, Handel, Dienstleistungen, Industrie und Medien stammt. Vornehmlich soll es sich hierbei um Fachkräfte handeln, die schon über Berufserfahrung verfügen.

Hinzu kommen Manager:innen und weitere Führungskräfte, die ebenfalls eine grosse Zahl der Mitglieder bei XING ausmachen. Studierende, Praktikant:innen oder auch Berufseinsteiger:innen sind hingegen nur zu etwa sieben Prozent auf XING vertreten. Ebenso beliebt ist XING auch bei Freelancer:innen und Freiberufler:innen.

Mit einem integrierten Job-Portal bietet XING weiterhin eine Möglichkeit, Stellen direkt auszuschreiben und sich als Arbeitnehmer:in zu informieren. Dafür stehen verschiedene Filteroptionen bereit, sodass Jobs nach Branche, Ort oder auch Position sortiert werden können.

Weiterhin gibt es das sogenannte Employer Branding Profil, auf dem Unternehmen mit Videos, Texten oder auch Bildern das eigene Unternehmen vorstellen können und Einblicke in die Tätigkeiten liefern können. Ab etwa 350 Euro monatlich kann dieses Firmenprofil genutzt werden, die Laufzeit liegt bei 12 Monaten.

XING bietet ausserdem eine Anbindung an kununu. Das Portal für Arbeitgeber:innen-Bewertungen macht es möglich, dass Nutzer:innen direkt sehen können, wie zufrieden andere Mitarbeiter:innen bei den entsprechenden Unternehmen sind oder waren. Hinzu kommt weiterhin der XING Talentmanager (XTM), der kostenpflichtig genutzt werden kann. Hier findet man exklusive Informationen über mögliche Angestellte – wie etwa Gehaltsvorstellungen oder die Bereitschaft, den Wohnort zu wechseln – und auch Webinare sowie Tutorials.

Recruiting bei LinkedIn

Anders als bei XING ist man bei LinkedIn nicht auf den DACH-Raum beschränkt, sondern kann Mitarbeiter:innen aus aller Welt recruitieren. Mehr als 700 Millionen Nutzer:innen hat das Netzwerk international, sodass die Möglichkeiten sehr vielseitig sind. Vor allem aus der IT-Branche, aus dem Marketing und aus dem Personalwesen sind viele Nutzer:innen bei LinkedIn aktiv. Gleiches gilt aber auch für andere Branchen wie Medien, Baugewerbe oder auch Rechtswesen. Somit kann LinkedIn einen umfangreichen Bereich abdecken und viele Menschen lassen sich darüber erreichen. Als globale Jobbörse hat LinkedIn somit auf jeden Fall eine Daseinsberechtigung.

Für das Recruiting bietet LinkedIn dabei auch eine Vielzahl an Tools. Dazu gehören unter anderem die LinkedIn Career Pages (Karriereseiten). Ein Firmenprofil kann dadurch gegen eine Gebühr erweitert werden und erlaubt es, sich als Arbeitgeber:in umfassend zu präsentieren. Du hast hier zum Beispiel die Möglichkeit, Ansprechpartner:innen anzugeben oder Bilder und Videos sowie auch aktuelle Stellenausschreibungen zu hinterlegen.

Ausserdem bietet LinkedIn zwei Pakete für das Recruiting: Recruiter und Recruiter Lite. Beide Pakete sind kostenpflichtig, das Lite-Paket ist preiswerter. Mit Hilfe der Karriere-Pakete ist es möglich, die Personalauswahl einfacher vorzunehmen und zum Beispiel die Nutzer:innenprofile uneingeschränkt aufrufen zu können. Weiterhin gibt es zusätzliche Suchoptionen und ein automatisches Tracking für potentielle Kandidat:innen.

Dank des Recruiter-Abonnements haben Unternehmen zusätzlich Zugriff auf das komplette Netzwerk von LinkedIn. Der monatliche Preis hängt vom Unternehmen ab. Eine Anfrage an LinkedIn empfiehlt sich, um eine konkrete Preisauskunft zu erhalten. Das Lite-Paket kostet ab 88,50 Euro je Monat.

Recruiting: Wer hat die Nase vorne?

LinkedIn sowie auch XING haben in den vergangenen Jahren massiv aufgerüstet und bieten den Nutzer:innen verschiedene Tools, die beim Recruiting unterstützen können. So hat man auf beiden Plattformen die Chance, aktiv nach Mitarbeiter:innen zu suchen und sich als attraktive:r Arbeitgeber:in darzustellen. XING empfiehlt sich dabei vor allem für den deutschsprachigen Bereich. Wer international aktiv ist, kommt hingegen um LinkedIn kaum herum, da man hier Mitarbeiter:innen aus aller Welt finden kann – in mehr als 200 Ländern ist das Netzwerk aktiv.

Leadaufbau mit XING oder LinkedIn

Nicht nur beim Recruiting bieten die beiden Karriere-Portale viele Möglichkeiten, auch die Leadgenerierung ist ein relevanter Aspekt. Beide Portale können dafür durchaus dienlich sein, vor allem im B2B-Bereich. Das hat damit zu tun, dass viele B2B-Vertreter:innen auf den Netzwerken aktiv sind.

Leads mit LinkedIn generieren

Bei LinkedIn stehen dir verschiedene Werbemittel zur Verfügung, mit denen du deine Produkte und auch Dienstleistungen bewerben kannst. Dafür steht zum Beispiel der Sales Navigator bereit. Mit einem Premium Account ist es für knapp 50 Euro im Monat möglich, 20 InMail-Nachrichten an Nutzer:innen zu versenden, die nicht zu den eigenen Kontakten zählen. Hinzu kommt eine umfangreiche Personensuche sowie ein Zugriff auf das erweiterte LinkedIn Netzwerk. Bis zu 1.500 gespeicherte Leads sowie Benachrichtigungen über Jobwechsel gehören ebenfalls zum Angebot dazu. Darüber hinaus bietet LinkedIn auch Lead-Empfehlungen an.

Zudem gibt es mit LinkedIn Ads eine weitere Möglichkeit, Leads zu generieren. Diverse Anzeigenmodelle stehen hier zur Auswahl bereit und von Sponsored Posts bis hin zu Ads auf LinkedIn und auf Partner-Netzwerken ist das Angebot gross. Auch bezahlte Direct Mails an Nutzer:innen ausserhalb der eigenen Kontakte bietet LinkedIn an.

Leads mit XING generieren

Auch XING bietet eine Auswahl an Werbemöglichkeiten und Optionen zum Aufbau von Leads. Hier gibt es mit XING Ads beispielsweise die Gelegenheit, eigene Produkte oder Dienstleistungen einfach zu bewerben. Das Schalten von Anzeigen ist ebenso möglich, wie das Veröffentlichen von Sponsored Posts. Zusätzlich bietet XING auch E-Mail Kampagnen und die Gelegenheit, Werbepartnerschaften zu nutzen.

Bis zur Abschaffung der XING Gruppen, boten sich ausserdem auch diese an, um Reichweite aufzubauen und Leads zu generieren. Heute kannst du dafür lediglich noch XING ProBusiness nutzen. Das Tool optimiert die Kundenakquise und du kannst mögliche Zielkund:innen anhand verschiedener Suchfilter einfacher finden und erreichen.

Leadaufbau: Wer hat die Nase vorne?

In Sachen Leadgenerierung hat LinkedIn die Nase zumindest etwas vorne. Das Netzwerk ist breiter aufgestellt und verspricht grössere Erfolge. Die Kosten für Werbung sind hier niedriger und zudem ist die Reichweite in vielen Bereichen umfangreicher. Allerdings haben LinkedIn und XING in den letzten Jahren nachgebessert und bieten für die Nutzer:innen umfangreiche Tools für mehr Leads.

Branding mit und bei XING und LinkedIn

Auf XING und LinkedIn hast du ausserdem die Möglichkeit, Inhalte zu publizieren und somit das Branding deiner eigenen Marke voranzubringen. Die Ähnlichkeit zu Facebook und anderen Social Networks ist durch die News-Feeds durchaus vorhanden. Aber welches der Netzwerke eignet sich besser für das Branding?

Branding bei XING

Die Möglichkeiten, Inhalte zu veröffentlichen, sind bei XING durch den Wegfall der Gruppenfunktion ein wenig eingeschränkter, allerdings gibt es durchaus noch Optionen, um eigenen Content zu publizieren.

Dafür kann zum Beispiel eine Content-Partnerschaft mit den XING News genutzt werden. Ausgesuchte Partner:innen können darüber die News-Seiten der Plattform nutzen und relevante Inhalte teilen. Diese sollten typisch und relevant für die Branche sind. Diese Art der Publikation ist jedoch vielfach erfahrenen Journalist:innen und Verleger:innen vorbehalten. Doch auch als Branchen-Expert:in kannst du Inhalte veröffentlichen und beispielsweise eine eigene News-Seite unterhalten.

Wer als Content-Partner:in aktiv ist, kann eigene Beiträge veröffentlichen und ausserdem auch andere Artikel als Empfehlung teilen. Folgen Nutzer:innen diesen News-Seiten, werden die geposteten Beiträge automatisch in den jeweiligen News-Feed gebracht.

Eine zusätzliche Möglichkeit ist eine Erwähnung im Newsletter von XING. Dadurch kannst du von einer grossen Reichweite profitieren. Es gibt allerdings Voraussetzungen dafür: Die Beiträge müssen dafür eine entsprechende Relevanz für die Branche bieten. Das führt dazu, dass jede:r Nutzer:in davon profitieren kann und nicht nur die „Grossen“, sofern der Mehrwert eben vorhanden ist. Dabei kann es sich um Tipps und Tricks handeln, um neue Anregungen oder auch um andere Themen.

Für Nutzer:innen bietet XING ähnliche Angebote zur Information wie auch LinkedIn. Allerdings werden Beiträge auf XING stärker kontrolliert und nicht jede:r Nutzer:in kann Inhalte einfach so posten. Für Unternehmen bietet dies aber durchaus auch Vorteile, wenn man zum Beispiel vom Partnermodell profitiert und auf diese Weise Inhalte publizieren kann. Für das eigene Branding kann sich dies sehr positiv auswirken.

Branding bei LinkedIn

LinkedIn wird laut eigenen Aussagen immer mehr zu einer Plattform für Wissen. Somit würden Nutzer:innen das Netzwerk nicht mehr nur aus reinen Karriere-Gründen nutzen, sondern auch entsprechendes Wissen konsumieren, das ihnen hier zur Verfügung steht. Dabei wird auch deutlich, dass es bei LinkedIn immer mehr Möglichkeiten gibt, über die Unternehmen und Influencer:innen Inhalte publizieren können. Dazu gehört beispielsweise LinkedIn News DACH, was sich vor allem auf den DACH-Raum fokussiert. Hier findest du jeden Tag neue Inhalte zu relevanten Themen aus der Arbeitswelt. 75 Journalist:innen sind dafür im Einsatz und bereiten die Inhalte auf und kuratieren sie dann für die Nutzer:innen.

Ebenso bieten sich die Gruppen bei LinkedIn dafür an, Inhalte zu suchen, zu finden und selber zu publizieren. Du kannst so zum Beispiel einfach entsprechenden Gruppen beitreten und dich hier aktiv einbringen, nach Hilfe suchen oder eigenes Wissen einzubringen. Gleichzeitig bietet dies eine grössere Reichweite und du kannst in den Austausch mit anderen Nutzer:innen gelangen.

Deine eigenen Blogartikel kannst du bei LinkedIn einem breiten Publikum bereitstellen. Du kannst dabei einzigartige Inhalte exklusiv für LinkedIn erstellen oder aber bestehenden Content recyclen. Dabei besteht gleichzeitig die Chance, dich als Expert:in zu positionieren und dein Branding zu verstärken. Zusätzlich generierst du dabei auch Traffic – zum Beispiel für deine Webseite.

Branding: Wer hat die Nase vorne?

Bei der Reichweite bietet LinkedIn klare Vorteile, alleine schon aufgrund der hohen Mitgliederzahlen. Somit kannst du das Netzwerk aktiv für dein Branding nutzen und deine Reichweite massiv steigern. XING gerät hier – auch durch die Abschaffung der relevanten Gruppenfunktion – ins Hintertreffen und kann nicht wirklich mithalten. Aber: Dort ist es möglich, Inhalte einfacher darzustellen und besser aufzuarbeiten.

Fazit: XING oder LinkedIn – oder beides?

Letzten Endes gibt es bei beiden Plattformen durchaus Überschneidungen, aber auch starke Unterschiede. Bei LinkedIn setzt man verstärkt auf den Austausch von Wissen auf professioneller Ebene. Unter anderem die allgemeine Netzwerk-Kultur deutet darauf stark hin. Zusätzlich bietet dir LinkedIn viele Inhalte, interessante Beiträge anderer Nutzer:innen und zudem auch ein umfassendes Angebot an Jobs.

XING setzt ebenfalls stark auf Content, hat aber zuletzt die Gruppen abgeschafft und damit den Austausch unter den Nutzer:innen eingeschränkt. Dennoch kann sich auch diese Plattform für dich eignen, insbesondere natürlich im Raum Schweiz, Deutschland und Österreich. LinkedIn hingegen ist eher international ausgerichtet und somit bleibt abzuwarten, ob sich XING langfristig gegenüber der internationalen Konkurrenz behaupten kann.

Hauke Eilers-Buchta

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