Nichts auf der Welt ist gratis, nicht einmal das Erhalten von neuen E-Mail-Adressen für deinen Newsletter-Versand. Zwar bezahlen oder bestechen Unternehmen die User auf ihrer Webseite keineswegs, doch mit Leadmagneten, sogenannten Freebies, kann ein Anreiz für das Hinterlassen der E-Mail-Adresse geschaffen werden.
Es ist keine Neuerfindung: Das Anbieten von einem Freebie, einem gratis Produkt, wenn der User seine E-Mail-Adresse hinterlässt. Doch die die Methode funktioniert noch immer, weshalb wir dir zehn verschiedene Freebie-Varianten zeigen, die du deinen (hoffentlich) künftigen Kunden anbieten kannst. Dabei werfen wir auch noch ein kurzes Auge auf die Datenschutzgeschichte.
Darum solltest du Leadmagnete anwenden
Wie oft meldest du dich einfach so für einen Newsletter an? Und wie oft bist du gewillt, deine E-Mail-Adresse zu hinterlassen, wenn du ein gratis Produkt erhältst? Volià, da hast du deine Antwort schon, im Grunde genommen. Aber natürlich denken wir noch einen Schritt weiter.
Dein erstes Ziel ist es natürlich, dank deinem Freebie mehr Adressaten für deine Mailingliste zu erhalten. Doch im Endeffekt willst du neue Kunden gewinnen. Dazu willst du Vertrauen aufbauen, Wissen vermitteln und dich als Experte oder Expertin positionieren. Mit der Wahl des richtigen Leadmagneten gelingt dir genau das.
Was macht einen guten Leadmagneten aus?
Damit die User auf deiner Webseite überhaupt Interesse an deinem Freebie zeigen, musst du ihnen damit einen Mehrwert bringen. Dein Freebie soll die Lösung für ein Problem, die Antwort auf eine Frage oder eine Hilfestellung für einen Task sein. Dein Leadmagnet kann in allen möglichen Formaten daherkommen: als Text, Grafik, Video oder sogar als Gespräch. Die Leadmagneten sind also vor allem eines: Content mit Mehrwert für deine Kunden. Hier eine (nicht abschliessende) Liste verschiedener Freebie-Optionen.
- Whitepaper
- Infografik
- Checkliste
- Präsentation
- Webinar
- Erklärvideo
- Selbsttest
- Rabatt oder Gutschein
- Anleitung
- Kostenlose Testversion
Der Kunde ist im Zentrum
Wichtig: Egal, welche Art von Freebie du anbietest, es muss relevant für deine Zielgruppe sein. Halte dir also deine Zielgruppe vor Augen und passe deinen Leadmagnet an sie an. Auch thematisch muss dein Freebie zu deinem Business passen. Betreibst du einen Fashion-Blog, so soll dein Leadmagnet mit Mode zu tun haben (bspw. Rabatt für einen Kleidershop oder eine Infografiken zu den beliebtesten Online Modehändlern).
Dein Ziel ist es, deiner Zielgruppe einen Mehrwert zu bringen. Kenne dein Publikum und deine Nische und liefere ein Freebie, das dort hineinpasst. Nun wollen wir zehn verschiedene Freebies genauer unter die Lupe nehmen.
Whitepaper
Starten wir mit dem absoluten Klassiker: dem Whitepaper. Ein Whitepaper ist ein Dokument, meist als PDF zur Verfügung gestellt, das ein kurzer Ratgeber zu einem fachspezifischen Thema ist. Im Whitepaper kannst du deinen Lesern und Leserinnen Tipps und Empfehlungen zu einem bestimmten Problem oder Prozess geben, sodass sie daraus lernen können. Achte dich hier, wie auch bei anderen Freebies, darauf, dass du dich auf ein konkretes Problem bzw. Thema begrenzt. So kannst du das Whitepaper auch spezifisch anpreisen und kurz und knapp aufzeigen, was deine Newsletter-Abonnenten davon erwarten können.
Infografik
Manche Sachen sind einfacher in einer Grafik gezeigt, als in vielen Worten umschrieben. Bietest du eine Infografik als Leadmagneten an, so musst du den Leser*innen eine Grafik bieten, die du oder dein Team erstellt hat. Ziel ist es nicht, ihnen eine bekannte Infografik aufzuzeigen, sondern etwas neues, nutzvolles zur Verfügung zu stellen.
Checkliste
Eine Checkliste zieht eigentlich immer – und du kannst sie ohne grossen grafischen Aufwand erstellen. Natürlich sollte deine Checkliste anständig aussehen und nicht nur eine unsorgfältige Auflistung auf Word sein, aber wichtig ist hier primär der Inhalt. Eine Checkliste kannst du über alle möglichen Themen erstellen und deinen Abonnenten eine Hilfestellung für ihr nächstes Projekt liefern. Beispielsweise kannst du eine Checkliste offerieren, die alle notwendigen Schritte bei der Erstellung einer Landingpage aufzeigt, wenn du im Webdesign tätig bist, oder auch eine Einkaufsliste, wenn du einen Koch-Blog führst.
Präsentation
Hast du einen Fachvortrag oder eine Präsentation gehalten, die wertvolle Inhalte für dein online Publikum enthält, so kannst du auch die Folien der Präsentation als Freebie anbieten. Wichtig hier ist, dass die Präsentation keine nicht-öffentlichen Daten enthält, die nicht geteilt werden dürfen. Gleichzeitig solltest du sicherstellen, dass die Inhalte in der Präsentation selbsterklärend sind. Ansonsten ist es von grossem Vorteil, wenn du die Inhalte ergänzt, verkürzt oder Notizen hinzufügst, sodass die Leser und Leserinnen auch verstehen, was die Präsentation vermittelt.
Webinar
Hast du das Know-how und die Ressourcen, so kannst du auch ein Webinar offerieren. Ein Webinar ist eine tolle Möglichkeit, neue Kunden zu gewinnen. Denn du kannst mit deinem Auftritt und deiner Fachkompetenz überzeugen. Das kann deine Zuschauer*innen dazu verleiten, eine Zusammenarbeit mit dir anzustreben. Willst oder kannst du nicht selbst ein Webinar leiten, so kannst du auch einen bekannten Experten an Bord holen. Das verleiht deinem Freebie gleich noch mehr Reiz.
Erklärvideo
Videos sind absolut im Trend. Anstatt dass du also einen Ratgeber verfasst und hochlädst, kannst du auch ein Erklärvideo als Leadmagneten verwenden. Der Vorteil von einem Video gegenüber beispielsweise einem Whitepaper ist, dass deine Zuschauer*innen deine Stimme hören und dein Gesicht sehen. So kannst du automatisch schon mehr Vertrauen und Nähe zu deinen potentiellen Kunden aufbauen. Um deinen Eindruck auf das Publikum möglichst positiv zu gestalten, sollte dein Video in guter Qualität aufgenommen sein – das betrifft Audio und Video deiner Aufnahme.
Selbsttest
Wer von uns hat es noch nicht gemacht: Online Selbsttests um festzustellen, welcher Persönlichkeitstyp, welcher Lerntyp oder auch einfach welche Disneypersönlichkeit man ist. Solche Tests machen Spass und lassen einem – manchmal – etwas über sich selbst lernen. Auch du kannst ein solches Quiz aufsetzen und den Usern offerieren. Natürlich geht es bei deinem Test nicht darum, sich einer Disneyprinzessin zuweisen zu lassen (ausser du schreibst einen Disney-Blog natürlich), sondern bezieht sich auf dein Fachgebiet. Zum Beispiel, welcher Marketing Job passt zu dir (wenn du im Marketing tätig bist) oder welche Anlageprodukte machen Sinn für dich (wenn du Finanzberater bist).
Rabatt oder Gutschein
Du bist nicht so der Typ für die Content-Erstellung oder willst einfach deinen Online Shop etwas ankurbeln? Dann kann sich ein Gutschein oder Rabatt als Freebie eignen. So bietest du den neuen Abonnenten beispielsweise einen 15% Rabatt auf ihren nächsten Einkauf in deinem Shop. So manche Person wird sich gerne für deinen Newsletter anmelden, um Geld einzusparen beim Einkaufen. Allerdings will nicht jeder Besucher auf deiner Webseite bereits einen Kauf abschliessen. Daher funktioniert dieser Leadmagnet besser bei wiederkehrenden Usern oder solchen, die sich bereits für deine Produkte interessieren.
Anleitung
Auch mit einer verständlichen, gut formulierten Anleitung kannst du Leads gewinnen. Eine Anleitung kannst du für alles Mögliche erstellen: Das Installieren und Nutzen einer Software, wie man eine Facebook Kampagne aufsetzt, wie du ein Autoreifen ersetzt oder sogar eine Kochanleitung – sprich, ein Rezept. Zeige auch in der Anleitung deine Expertise und liefere deinen Leser*innen spannende Tipps und Tricks, die ihnen den Prozess erleichtern.
Kostenlose oder günstige Testversion
Du bietest eine Mitgliedschaft auf Abo-Basis, eine Software oder ein sonstiges Online Produkt an? Dann kannst du neue Newsletter-Adressen gewinnen, indem du einen Demo-Zugang offerierst. Das heisst, du bietest den Abonnenten eine kostenlose oder vergünstigte Testversion deines Produktes an. So können sie beispielsweise einen Monat lang von einer gratis Mitgliedschaft profitieren oder eine zeitlich begrenzte Demo-Version deiner Software ausprobieren. Bei dieser Art von Freebie kannst du ideal neue Kunden gewinnen, denn nach Ende der Testversion kann sich der Kunde gleich für einen Kauf bzw. eine Weiterführung des Abos entscheiden.
Die Sache mit dem Datenschutz
Seit Mai 2018 gilt die DSGVO, die Datenschutz-Grundverordnung, im EU-Raum. Aber auch die Schweiz ist davon betroffen. In der Verordnung wird zum einem ein Kopplungsverbot aufgelegt. Das bedeutet bei der Leadgenerierung, dass du im Gegenzug für deine Freebies keine zusätzlichen Verpflichtungen (sprich: Anmeldung für den Newsletter) von den Nutzern verlangen darfst. Heisst das jetzt für dich, dass du keine Freebies mehr zur Leadgenerierung nutzen darfst?
Jein. Selbstverständlich darfst du den Usern ein Gratisprodukt anbieten. In den meisten Fällen wird das Freebie per Mail verschickt, daher ist es auch verständlich, dass du eine Mailadresse anfragst. Einzig der Punkt, dass sie sich für den Newsletter anmelden müssen, ist problematisch. Doch auch dieses Problem kannst du beheben, indem du den User eine Schaltfläche ankreuzen lässt, mit der er bestätigt, den Newsletter erhalten zu wollen. Du musst das Freebie jedoch auch verschicken, wenn der User sein Einverständnis dazu nicht gibt.
Mach dir Leadmagnete zu Nutze
Es kann sich also durchaus lohnen, Leadmagnete anzuwenden, um deine Newsletter-Liste mit neuen E-Mail-Adressen aufzupolieren. Damit dein Freebie auch seinen Zweck erfüllt, musst du dir einfach immer ein Wort vor Augen halten: Mehrwert. Bietest du den Usern Inhalte an, die sie problemlos woanders erhalten oder in denen sie keinen Nutzen sehen, wird kaum jemand seine E-Mail-Adresse hinterlassen. Passt du deinen Content aber deinem Zielpublikum an und lieferst ihnen spannende, aufschliessende oder erklärende Inhalte, so erfüllt das Freebie seinen Zweck.