News, Memes, Unterhaltungen, Diskussionen oder Gedankenexperimente – und das alles in jeweils 280 Zeichen. Das ist Twitter. Die Microblogging-Plattform dürfte mittlerweile die letzte Bastion für User*innen sein, die kurze Texte dem weit verbreiteten foto- und videozentrierten Content vorziehen. In diesem Artikel erfährst du, welche Formate und Optionen dir für Werbung auf Twitter zur Verfügung stehen.
Inhaltsverzeichnis
Twitter fristet ein Leben im Schatten von Facebook, Instagram und Co. Mit monatlich knapp 400 Millionen aktiven User*innen bietet der Dienst auch keine ganz so grosse Reichweite. Laut eigenen Angaben entdecken die Nutzer*innen aber gerne neues und verbringen mehr Zeit mit dem Ansehen von Anzeigen als auf anderen Plattformen. Schauen wir uns also an, welche Optionen Twitter Werbetreibenden für Social-Media-Marketing bietet.
Voraussetzungen für Twitter Ads
Damit du Werbung auf Twitter schalten kannst, musst du zunächst die sogenannten Berechtigungsvoraussetzungen erfüllen. Dazu gehört, dass du, falls du einen neuen Account erstellst, einige Zeit warten musst, bis Twitter ihn überprüfen kann. Er darf natürlich auch nicht gesperrt oder deaktiviert sein. Zudem müssen alle Tweets darauf öffentlich sein.
Des Weiteren musst du Qualitätsrichtlinien für Twitter Ads erfüllen. Das beinhaltet Profil- und Header-Fotos, die keine GIFs sind, sowie eine funktionierende URL in der Biografie, deren URL-Ziel deine Marke oder dein Produkt genau darstellt.
Kampagnenziele
Je nachdem, was du mit den Ads erreichen möchtest, kannst du unterschiedliche Kampagnenziele definieren. Folgende Auswahl steht dir für Twitter Ads zur Verfügung:
- Reichweitenkampagne: Deine Anzeige wird möglichst vielen User*innen angezeigt, um deine Bekanntheit zu erhöhen. Bezahlt wird pro Impression.
- Follower-Kampagne: Twitter schlägt einer engagierten Zielgruppe vor, deinem Account zu folgen. Die Bezahlung erfolgt pro gewonnenem Follower bzw. pro gewonnener Followerin.
- Interaktionskampagne: Hiermit kannst du organisch veröffentlichte Tweets bei deiner Zielgruppe anzeigen lassen. Impressions sind kostenlos, erst wenn jemand mit dem Tweet interagiert, bezahlst du.
- Kampagne für Webseiten-Klicks: Diese Kampagne fördert Klicks auf deine Webseite oder dortige Conversions mit einer Bildvorschau und einem Call-to-Action.
- Kampagne für App-Installation: Ermutige Nutzer*innen auf Mobilgeräten, deine App herunterzuladen. Sie können diese direkt aus dem Feed heraus installieren.
- Kampagne für erneute App-Interaktionen: Diese Anzeigen richten sich an deine bestehenden Nutzer*innen. Sie fordern diese aus dem Feed heraus auf, deine App zu öffnen und fördern Conversions darin.
- Kampagne für Videoanzeigen: Wie der Name vermuten lässt, werden deine Videos in der Timeline deiner Zielgruppe gestreut.
- Kampagne für Pre-Roll-Anzeigen: Deine Videoclips werden vor anderen Videos angezeigt. Dabei handelt es sich nicht um irgendwelche user-generierten Videoinhalte, sondern laut Twitter um «Premium-Videoinhalte» von «markensicheren Partnern».
- Quick Promote: Dieser Kampagnen-Typ erlaubt es dir, einen Tweet aus deiner Timeline auszuwählen und mit wenigen Klicks zu sponsoren und deiner Zielgruppe anzuzeigen.
Werbeformate auf Twitter
Twitters Werbeformate fügen sich nahtlos in den Feed ein, egal ob Nutzer*innen angemeldet sind oder nicht. Sie sind immer klar als gesponsert gekennzeichnet und haben dieselben Interaktionsmöglichkeiten wie reguläre Tweets. Twitter Ads bietet insgesamt satte 22 Anzeigeformate, die zur Übersichtlichkeit in 5 Kategorien eingeteilt werden:
Promoted Ads
Die klassischen Promoted Ads beinhalten Texte, Bilder oder Videos in unterschiedlichen Anzeigeformaten. Beispielsweise kannst du Bilder mit unterschiedlichen Arten von Buttons ausstatten oder in Carousel-Anzeigen gleich mehrere Produkte bewerben.
Follower Ads
Follower Ads zeigen eine Art Vignette – die Follower Card – deines Accounts, die Nutzer*innen dazu bewegen soll, dir mit dem eingebetteten Button zu folgen. Die Anzeige erscheint dann in den Bereichen «Wem folgen?», «Profil», in den Suchergebnissen oder auf der Startseite.
Twitter Amplify
Twitter Amplify bezeichnet die oben erwähnten Pre-Rolls vor ausgewählten Videos. Dazu gehören Inhalte von TV-Sendern, Sport-Teams und Nachrichtenagenturen. Um passenden Content zu finden, vor dem Twitter deinen Clip anzeigen kann, gleicht es nicht nur die Interessen deiner Zielgruppe mit dem Videoinhalt ab, die Plattform achtet auch darauf, dass die Seitenverhältnisse des Contents und deiner Anzeige übereinstimmen.
Twitter Takeover
Twitter Takeover unterscheidet zwischen dem Timeline-Takeover und dem Trend-Takeover. Beim Timeline-Takeover erscheint deine Anzeige prominent zuoberst im Feed deiner Zielgruppe. Die Anzeige kann dabei in fast jedem Format erscheinen. Beim Trend-Takeover platziert Twitter die Anzeige neben aktuellen Trends im Tab «Erkunden».
Twitter Live
Twitter Live ist das Anzeigeformat, dass dich deinen Livestream zu gegebenem Zeitpunkt als Anzeige in die Timelines deiner Zielgruppe streuen lässt.
Targeting mit Twitter Ads
Wie du dir das von Social Ads gewohnt bist, bietet Twitter Ads dir zahlreiche Möglichkeiten, deine Zielgruppe genauestens zu definieren. Die Grundlage bieten demografische Merkmale wie Alter, Geschlecht, Standort, Sprachen, Geräte, Betriebssysteme und sogar verbundene WLAN-Netzwerke. Dazu gesellen sich Social-Media-typische Daten zu dem Verhalten der Nutzer*innen. Dazu gehören Events, Interessen, Film und TV sowie bestimmte Keywords.
Für Fortgeschrittene gibt es aber auch das Targeting nach Unterhaltungen, an denen User*innen beteiligt waren oder Retargeting von Nutzer*innen, die bereits früher auf deine Kampagnen reagiert oder organische Tweets gesehen haben. Zu guter Letzt ist es mit Follower-Lookalikes-Targeting möglich, Personen zu erreichen, die sich ähnlich verhalten wie die bestehende Followerschaft.
Organischen Content nicht vergessen
Unter diesen zahlreichen Optionen, die Twitter Ads dir zur Verfügung stellt, findest du bestimmt die passende für dein Vorhaben. Du kannst jede Kampagne individuell zusammenstellen, indem du dein Kampagnenziel festlegst, passende Anzeigeformate auswählst und mit den umfangreichen Targetingmöglichkeiten eine geeignete Zielgruppe definierst. Vernachlässige dabei aber nicht, organische Posts und interessanten Content für deine Follower*innen bereitzustellen. Schliesslich möchtest du, dass dir die neu gewonnen Fans lange treu bleiben.