TikTok gehört mit Instagram und Facebook zu den populärsten Social-Media-Kanälen. Und das nicht nur bei privaten User:innen oder Influencer:innen – immer mehr Unternehmen, die eine junge Zielgruppe ansprechen, erkennen das Potenzial der Plattform und starten eigene Accounts. Doch wie genau funktioniert der TikTok-Algorithmus 2022? Alles Wichtige dazu erfährst Du hier.
Wer in den sozialen Netzwerken erfolgreich sein will, benötigt gut performende Inhalte und somit auch ein Verständnis für den zugrundeliegenden Algorithmus. Dabei gibt es Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den einzelnen Plattformen – was bei LinkedIn oder Instagram funktioniert, ist nicht automatisch ein Hit auf TikTok und umgekehrt. In diesem Beitrag wollen wir klären, welche Faktoren den TikTok-Algorithmus beeinflussen und worauf Du dich als Marketer:in bei der Content-Erstellung achten solltest.
Das Herzstück von TikTok: Die „For You“-Page
Wie bei jedem anderen Algorithmus auch, geht es TikTok darum, Inhalte so gut wie möglich für die Nutzer:innen zu personalisieren. Das Ergebnis zeigt sich anhand der individuell zusammengestellten „For You“-Page, die je nach Interessen und zuvor gesehenen Videos ihre inhaltlichen Schwerpunkte setzt. Für Unternehmen und Content Creator:innen bedeutet das, dass sie ihre Zielgruppe und deren Nutzer:innenverhalten auf der Plattform genaustens kennen sollten, bevor sie Inhalte veröffentlichen und Kampagnen starten.
Insgesamt hält sich TikTok bedeckt, wenn es um die Details des Algorithmus geht. Nichtsdestotrotz weiss man um einige Faktoren, welche die Performance auf der Plattform beeinflussen. Dazu zählen:
- Interessen
- Interaktionen
- Audio
- Geräte- und Accounteinstellungen
- Hashtags
- Watch Time
Wo liegt der Unterschied zu Algorithmen anderer Social-Media-Plattformen?
Die gerade genannten Faktoren wecken den Anschein, dass sich der Algorithmus nicht grossartig von Algorithmen anderer Social-Media-Plattformen unterscheidet. Ein scheinbar kleines Detail sorgt aber doch für einen grossen Unterschied: Die Follower:innenzahl eines Accounts spielt für den Algorithmus keine entscheidende Rolle. Doch was bedeutet das konkret?
TikTok prüft jedes Video individuell – das heisst, dass auch Content Creator:innen, die gerade ihr erstes Video posten und noch keine oder nur wenige Follower:innen hinter sich haben, mit ihrem Clip plötzlich viral gehen können. Ob Dein Video also vielen User:innen ausserhalb Deines Follower:innenkreises empfohlen wird, entscheidet nicht Deine bereits erzielte Reichweite, sondern immer nur die Qualität Deines aktuellen Contents. Erfüllst Du also einige Kriterien der Plattform und produzierst Videos, die Deiner Zielgruppe gefallen, kannst Du damit schon zu Beginn erfolgreich sein.
Diese Faktoren beeinflussen den TikTok-Algorithmus
TikTok zieht bestimmte Kriterien heran, auf deren Grundlage die Empfehlungen für Nutzer:innen beruhen. Im Folgenden erklären wir die einzelnen Faktoren einmal genauer, die Einfluss auf den Algorithmus nehmen.
1. Interessen
Direkt nach der Registrierung werden die Nutzer:innen von TikTok nach ihren Interessen gefragt. Der Algorithmus zieht dieses Kriterium also schon vorab heran, um passende Videos vorzuschlagen und die For You-Seite zu personalisieren.
Da Inhalte basierend auf den Interessen der Nutzer:innen kategorisiert werden, ist das Thema eines Videos natürlich ein wichtiges Kriterium für den Algorithmus. Für Content Creator:innen sollte also klar sein, welche Themen sie behandeln und ob sie den Interessen ihrer Zielgruppe entsprechen.
2. Interaktionen
Interaktionen, also Likes, Shares, Kommentare und wiederholtes Ansehen des Videos sind ein weiterer Faktor, der Einfluss auf den TikTok-Algorithmus nimmt. Je mehr Interaktionen erfolgen, desto mehr Nutzer:innen mit ähnlichen Interessen wird das Video vorgeschlagen.
Unternehmen und Content Creator:innen sollten darauf achten, bei jedem Video zur Interaktion zu animieren und konkrete Anreize zu geben. Ein Tipp: Beim Upload eines neuen Videos können auch Personen aus dem Umfeld oder dem Unternehmen dazu angehalten werden, mit dem Content zu interagieren, indem sie liken, kommentieren und sharen – das verschafft Dir einen kleinen, aber wirkungsvollen Boost, damit Du schneller Reichweite und Sichtbarkeit erreichst.
3. Audio
Besonders gehypte Videos auf TikTok sind oftmals mit prägnanten Ausschnitten aus populären Songs unterlegt. Sobald ein neuer Trend-Song auftaucht, springen deshalb viele Content Creator:innen auf den Zug auf und nutzen ihn auch für Ihre Clips – häufig sogar mit Erfolg.
Musik ist ein wichtiger Bestandteil von TikTok und entscheidet somit auch über Erfolg und Reichweite Deiner Videos. Der Faktor „Audio“ beinhaltet dabei nicht nur Songs, sondern auch bekannte Sounds und Audio-Schnipsel, z. B. von TV- oder YouTube-Formaten, die sich bereits im Kopf bzw. den Gehörgängen der Leute eingebrannt haben.
4. Geräte- und Accounteinstellungen
TikTok-Algorithmus analysiert ebenfalls die Geräte- und Accounteinstellungen der Nutzer:innen , um sie für die Auswahl der Inhalte heranzuziehen. Anhand der Geräteeinstellungen erkennt TikTok beispielsweise Deinen aktuellen Standort, sodass Dir lokale Inhalte vorgeschlagen werden können. Übrigens wird auch die Marke Deines Smartphones registriert, auch wenn das im Vergleich zu den anderen Kriterien keinen allzu grossen Einfluss auf die vorgeschlagenen Inhalte nimmt.
5. Hashtags
Indem Du Hashtags in Deine Untertitel integrierst, informierst Du TikTok, worum es in Deinen Videos geht. Hashtags sind somit wichtige Indizien für den Algorithmus, dass Deine Inhalte für eine bestimmte Zielgruppe interessant sein könnten.
Hier funktioniert auch der umgekehrte Weg: Indem Du Hashtags recherchierst, die gerade im Trend sind, kannst Du Inspiration für neue Inhalte erhalten, die aufgrund des Themas gut performen könnten. Diese Methode hilft Dir zum einen beim inhaltlichen Brainstorming und bei der Themenfindung, als auch bei der Reichweitensteigerung.
6. Watch Time
TikTok wertet es als Qualitätsmerkmal Deiner Videos, ob sie von den Nutzer:innen von Anfang bis Ende oder nur teilweise angesehen und dann abgebrochen werden. Je mehr User:innen also Dein Video vollständig anschauen, als desto relevanter wird es eingestuft und somit auch mehr User:innen vorgeschlagen.
Willst Du auf diesen Faktor Einfluss nehmen, solltest Du Deine Videos so gestalten, dass man bis zum Ende dranbleiben möchte. Das gelingt zum Beispiel durch eine Auflösung, die nicht bereits in die Mitte des Videos, sondern wirklich an das Ende gesetzt wird. Je nach Inhalt kann Dir dabei der Aufbau eines Spannungsbogens helfen, der die Nutzer:innen bis zum Ende fesselt.
So lässt Du den TikTok-Algorithmus für Dich arbeiten
Genau wie bei anderen Social-Media-Plattformen, ist die genaue Funktionsweise des TikTok-Algorithmus nicht vollständig klar. Man weiss jedoch, dass die hier vorgestellten Kriterien definitiv Einfluss auf die Performance Deiner Videos nehmen. Berücksichtigst Du sie, steigen Deine Erfolgschancen bei Deiner Zielgruppe enorm.
Mit den passenden Themen, abgestimmt auf die Interessen Deines Publikums, wirkungsvollen Anreizen zur Interaktion und einer plattformgerechten Aufbereitung Deiner Videos kannst Du sehr schnell auf TikTok durchstarten. Wir wünschen Dir viel Erfolg dabei!