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Ein Blogpost, neun Formate: So geht effizientes Content-Recycling

Content muss nicht ständig neu erfunden werden. Wer einmal guten Content produziert, kann ihn clever in verschiedene Formate aufteilen – und dadurch viel Zeit sparen. In diesem Artikel zeigen wir dir Schritt für Schritt, wie du aus einem einzigen Blogpost neun wirksame Content-Pieces entwickelst.

Blog, LinkedIn-Post, Insta Reel, Podcast-Snack, Newsletter-Tipp… Die Liste an möglichen Formaten ist lang – und kann überfordern. Viele Marketing-Teams geraten in einen konstanten Produktionsmodus, der oft mehr Energie frisst, als er bringt.

Dabei liegt die Lösung ganz woanders: Weniger neu, mehr wiederverwerten. Content Recycling ist keine Notlösung, sondern eine smarte Strategie. Vor allem, wenn sie systematisch gedacht wird.

1. Die Basis: Ein starker Blogartikel

Am Anfang steht immer ein hochwertiger, relevanter Artikel. Idealerweise ein Evergreen-Content – also ein Thema, das nicht nach zwei Wochen veraltet ist.

Ob Tutorial, Analyse oder Listicle: Wichtig ist, dass der Artikel klar strukturiert ist, einen konkreten Nutzen bietet und mindestens 800–1.000 Wörter umfasst.

Pro-Tipp: Achte schon beim Schreiben darauf, welche Absätze sich gut als Zitat, Teaser oder Slide eignen. Das spart dir später viel Zeit beim Aufbereiten.

2. Social-Media-Posts mit Key-Insights

Fasse eine zentrale Erkenntnis aus dem Artikel in einem Satz zusammen, der sofort Aufmerksamkeit erzeugt. Zum Beispiel: «Viele Marketing-Teams übersehen, dass ein Blogartikel bis zu zehn andere Formate liefern kann – ohne zusätzlichen Aufwand.»

Diesen Teaser kannst du als LinkedIn-Post, Instagram-Caption oder Newsletter-Einstieg verwenden. Der Trick liegt darin, den Leser:innen einen Aha-Moment zu liefern – am besten mit einer klaren Handlungserwartung, z. B. „Lies hier, wie das geht.“

Pro-Tipp: Teste verschiedene Hooks, um zu sehen, welche Botschaft am besten performt. Tools wie A/B-Tests im Newsletter oder Performance-Analyse in Social Media helfen dabei.

3. Carousel mit Learnings

Carousels (also Slideshows mit mehreren Seiten) sind ebenfalls ideale Formate, um Tipps, Prozesse oder Erkenntnisse visuell aufzubereiten. Ein Artikel wie dieser hier lässt sich wunderbar in ein „10 Tipps für Content Recycling“-Carousel überführen.

Aufbau-Vorschlag:

  • Slide 1: Titel & visuelles Key Visual
  • Slide 2–9: Jeweils ein Punkt + kurzer Text
  • Slide 10: Fazit + Call-to-Action

Tools wie Canva, Figma oder PowerPoint machen die Gestaltung einfach, auch ohne grosse Designkenntnisse. Wichtig: Halte dich an klare Strukturen, kurze Texte und konsistente Designs – so bleibt das Carousel übersichtlich und überzeugend.

4. Kurzes Video oder Reel

Bewegte Bilder funktionieren – und sie brauchen nicht immer aufwändige Produktion. Du kannst einfach dein Smartphone nehmen und ein 30- bis 60-sekündiges Video aufnehmen, in dem du die drei wichtigsten Punkte aus dem Artikel erklärst.

Beispiel-Script:

  1. Einstieg mit einem Hook („Du produzierst jede Woche neuen Content? Hier ist ein smarterer Weg.“)
  2. Drei Tipps in je einem Satz
  3. Abschluss mit Handlungsaufforderung („Teste Content Recycling – du wirst staunen, was möglich ist.“)

Alternativ kannst du das Video auch mit Text-Overlays und Musik produzieren – Canva, CapCut oder InShot machen das schnell und einfach. So erreichst du auch Video-affine Zielgruppen – z. B. auf Instagram, TikTok oder als Story in LinkedIn.

5. Newsletter-Snippet

Dein Blogpost eignet sich auch für deinen E-Mail-Kanal – nicht als vollständiger Artikel, sondern als Mini-Teaser in einem Newsletter mit Link zum Beitrag. Wähle dafür eine besonders praxisrelevante Passage oder einen interessanten Gedanken.

Beispiel: «Viele Marketer:innen verbringen viel Zeit mit neuer Content-Produktion – dabei liegt das Potenzial oft im bereits Erstellten. Wie du aus einem Artikel zehn Formate machst, liest du hier.»

6. Inhalte für automatisierte E-Mail-Strecken (Drip Campaigns)

Ein hochwertiger Blogartikel eignet sich hervorragend als Grundlage für eine automatisierte E-Mail-Serie – auch Drip Campaign genannt. Statt den Content einmalig auszuspielen, kannst du ihn in mehrere kurze, thematisch aufeinander aufbauende E-Mails aufteilen und deiner Zielgruppe Stück für Stück liefern. Das hat zwei Vorteile: Du bleibst länger im Posteingang präsent – und erhöhst die Chance, dass dein Content wirklich gelesen wird.

Ein Beispiel: Du hast einen Blogpost zum Thema „Content-Recycling statt Content-Stress“ – so wie diesen hier. Daraus könnte eine 5-teilige E-Mail-Serie entstehen:

  • Mail 1: Einstieg – Warum ständige Content-Produktion nicht nachhaltig ist
  • Mail 2: So wird ein Blogartikel zur Content-Quelle
  • Mail 3: Fünf einfache Formate, die du sofort umsetzen kannst
  • Mail 4: Content Recycling jenseits von Social Media
  • Mail 5: Bonus: Checkliste + dein persönlicher Content-Baukasten

Diese E-Mail-Strecke kannst du für neue Newsletter-Abonnent:innen, als Teil einer Onboarding-Serie oder im Rahmen einer Kampagne verwenden – etwa zum Thema Effizienzsteigerung im Marketing. Der Vorteil: Der Artikel liefert bereits alle Inhalte. Du musst sie nur in kleine, leicht konsumierbare Portionen aufteilen.

Pro-Tipp: Baue in jede Mail gezielt Links ein – zum Originalartikel, zu ergänzenden Ressourcen oder zu Tools, die im Text erwähnt werden. So entsteht ein klarer Content-Flow, der deine Zielgruppe Schritt für Schritt durch das Thema führt.

7. Audio-Snack oder Mini-Podcast

Sprich einen zentralen Abschnitt des Artikels ein – entweder als Mini-Podcast-Folge, als kurzer „Audio-Tipp“ oder als Ergänzung zu einem Newsletter. Das geht ganz unkompliziert mit Smartphone, Kopfhörer und einer ruhigen Umgebung.

Plattformen wie Spotify, Anchor oder Substack Audio lassen sich leicht bespielen. Alternativ kannst du die Aufnahme einfach als .mp3 in einer Story oder einem Newsletter-Tool einbetten.

Audio-Inhalte schaffen Nähe und Authentizität – besonders dann, wenn deine Marke auf Persönlichkeiten, Expertise oder Community setzt.

8. FAQ oder Mini-Ratgeber

Welche Fragen beantwortet dein Blogartikel? Formuliere sie konkret und bündle die Antworten als eigenständiges FAQ-Format.

Beispiel:

Frage: Was bringt Content Recycling wirklich?

Antwort: Es spart Ressourcen, erhöht die Reichweite und sorgt für konsistente Botschaften – bei gleichem Aufwand.

Diese FAQ-Elemente kannst du in Social Media, auf der Website oder in Webinaren verwenden. Alternativ lassen sich daraus auch weitere Content-Pieces ableiten – z. B. eine kommentierte Checkliste oder eine kurze Beratungssession.

9. Umfrage oder Diskussionsformat

Nutze eine Kernaussage aus dem Artikel, um einen Diskussionsimpuls in deiner Community zu setzen.

Beispiele:

  • „Wie viele Formate entwickelt ihr aus einem Blogartikel?“
  • „Setzt ihr aktiv auf Content Recycling – oder produziert ihr ständig neu?“

Das eignet sich perfekt für LinkedIn-Umfragen, Instagram-Sticker oder einfach als Kommentarfrage unter einem Post. Bonus: Du erhältst zusätzliches Feedback und vielleicht sogar neue Themenideen.

Fazit: Content darf mehrmals glänzen

Guter Content muss nicht nach einem Post verschwinden. Wer strategisch denkt und Inhalte bewusst wiederverwertet, spart nicht nur Zeit, sondern maximiert Reichweite und Wirkung. Aus einem einzigen Blogpost kann ein kompletter Content-Baukasten entstehen – wenn du die richtigen Formate ableitest.

Der Schlüssel liegt darin, Content nicht nur als „Einweg-Kommunikation“ zu sehen, sondern als Basis für ein ganzes Storytelling-Ökosystem. Und das Beste daran: Du brauchst keine riesigen Ressourcen – nur ein bisschen Planung, Struktur und den Mut, kreativ zu recyceln.

Redaktion

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