Welche Trends prägen das Social-Media-Marketing 2025? Von neuen KI-Entwicklungen über neue Zielgruppenstrategien bis hin zur Zukunft des Kurzvideo-Formats – wir fassen für dich die wichtigsten potenziellen Trenderscheinungen zusammen, die du in diesem Jahr im Auge behalten solltest.
Das Social-Media-Marketing entwickelt sich rasanter als je zuvor. Von ständig neuen KI-Features im Meta-Werbeanzeigenmanager bis hin zu den kurzlebigen Gen-Z-Trends auf Instagram – als Social-Media-Marketing-Manager:in muss man momentan ganze Arbeit leisten, um up-to-date zu bleiben.
Gerade deshalb ist es entscheidend, schon jetzt einen Blick auf die Trends zu werfen, die das Jahr 2025 prägen könnten. Wird das Kurzvideo-Format weiterhin dominieren? Welche Rolle werden KI-Tools spielen, und wie können Marketing-Teams optimal darauf vorbereitet werden? Um dir dabei zu helfen, dich optimal auf das kommende Jahr vorzubereiten, haben wir die wichtigsten potenziellen Entwicklungen und Herausforderungen für das Social-Media-Marketing 2025 hier für dich zusammengefasst.
KI, KI, KI
Die Künstliche Intelligenz ist überall – und das wird vorerst auch einmal so bleiben. Ob für die Content-Generierung, die Planung von Social-Media Posts oder das Analysieren von Daten – die KI hat bereits 2024 gezeigt, wozu sie in der Lage ist. Da dürfen wir uns in diesem Jahr auf viele weitere – und hoffentlich verbesserte – KI-Tools und Features vorbereiten.
Ob es in diesem Jahr vermehrt zur Norm werden wird, KI-generierten Content auf Social Media zu sehen, bleibt abzuwarten. Tatsache ist allerdings, dass im Umgang mit KI-generiertem Content momentan noch eine gewisse Vorsicht geboten ist.
Einerseits gibt es da den Qualitätsaspekt, den du als Marketer:in im Auge behalten solltest. Komplett KI-generierte Texte, Bilder und Videos sehen auf den ersten Blick nämlich sehr beeindruckend aus – doch bei näherem Hinsehen wird oft klar, dass es einiges zu bemängeln gibt. KI-generierte Texte wirken oft flach, zu poliert und, wenn man sie auf Deutsch generieren lässt, gespickt mit seltsamen Redewendungen oder Metaphern. Auch schnell generierte Bilder und Videos haben oft diesen «AI-Look», den mittlerweile die meisten Menschen identifizieren können. Solchen Content ungeprüft online zu stellen, ist alles andere als ratsam.
Wenn man aber weiss, wie man sich von der KI helfen lassen kann, kann man sich als Marketer:in einen grossen Gefallen tun. Und genau das gilt es 2025 zu meistern. Willst du mithilfe der Künstlichen Intelligenz Texte schreiben, lass genug von deiner Persönlichkeit miteinfliessen, dass der Text trotzdem lebendig und authentisch wirkt. Möchtest du Daten analysieren, vertraue nicht blind auf eine KI-generierte Analyse, sondern lass dir von dem Tool helfen und nutze dein Expertenwissen, um Daten korrekt und fachgerecht zu interpretieren.
Die Künstliche Intelligenz wird in nächster Zeit nicht von der Bildfläche verschwinden – ganz im Gegenteil. Skills im Umgang mit KI werden besonders im Marketingbereich immer gefragter. So ist es eine gute Idee, KI-Tools nicht nur der Einfachheit halber zu nutzen, sondern sich die Zeit zu nehmen, einen Umgang mit ihnen zu lernen, der zu guten – und nicht nur zu schnellen – Resultaten führt.
Der Kurzvideo-Trend flacht etwas ab
Wenig überraschend: viele Marketerinnen und Marketer sind der Ansicht, dass das Kurzvideo-Format auch weiterauf Social Media dominieren wird. Spannend ist jedoch, dass das Kurzvideo-Format im Jahr 2025 nicht mehr nur für trendige Inhalte vorbehalten sein könnte, sondern immer mehr in den Mainstream überschwappt – und zwar auf die beste Art und Weise.
Ein tolles Beispiel dafür ist die Kantonspolizei Aargau, die bereits im letzten Jahr mit ihrem Kurzvideo-Format auf Instagram und TikTok gezielt zu wichtigen Themen informierte. Anstatt mit trendiger Musik oder Tanz-Videos punkten diese beiden Accounts mit nützlichen Tipps für Verkehrssituationen, informativen Inhalten zur eigenen Sicherheit an Veranstaltungen oder Warnungen vor kursierenden Phishing-SMS. Natürlich gibt es auch das ein oder andere unterhaltungsorientierte Video – zum Beispiel mit dem herzigen Polizeihund Tasco.
Diese Entwicklung zeigt: Kurzvideos werden bei der Online-Kommunikation über Social Media immer mehr zum Standard. Die Algorithmen vieler Social-Media-Plattformen präferieren Video-Inhalte schon lange – nun werden die Resultate sichtbar.
Wie einige Marktingexpertinnen und Experten glauben, könnte es 2025 deshalb passieren, dass Video-Inhalte im Laufe des Jahres nicht mehr so stark vom Algorithmus gepusht werden. Trotzdem bleibt bewegter Content auch dieses Jahr für Marketer:innen relevant. Dies, weil der das Trend-Format des Kurzvideos immer mehr zum Standardformat wird.
Gezielter Fokus auf die Generation Z
Im letzten August gingen in den sozialen Netzwerken reihenweise Videos viral, in denen Unternehmen auf selbstironische Art und Weise versuchten, die Generation Z als kollektive Zielgruppe zu erreichen. Der Trend hiess «Gen-Z Writes Our Marketing Script» oder übersetzt «Die Generation Z schreibt unser Marketing-Skript», und das Konzept war denkbar einfach: Man stelle einen Mitarbeitenden oder CEO mittleren Alters vor die Kamera und lasse sie oder ihn Begriffe aus dem Gen Z-Jargon rezitieren – «slay», «no cap», «brat summer», «demure» – oftmals mit einem Gesichtsausdruck, der verrät, dass der Mitarbeitende keine Ahnung hat, was er oder sie da gerade sagt.
Die Videos demonstrierten auf witzige Art und Weise, wie verbissen viele Unternehmen gerade versuchen, die Generation Z zu erreichen – und wie sie dabei oftmals etwas ungeschickt wirken können. Das Buhlen um die Aufmerksamkeit der Gen Z dürfte im Jahr 2025 allerdings nur noch zunehmen.
Die immer älter werdende Generation Z ist 2025 nämlich grösstenteils in der Arbeitswelt angekommen. Das bedeutet, sie erreicht in diesem Jahr auch eine so hohe Kaufkraft wie noch nie zuvor. Hinzu kommt, dass diese Zielgruppe weiterhin der grösste Trendsetter im Netz ist. Ob es um Mode geht, Beauty-Produkte, Innendekor, Bücher, Musik, Nachhaltigkeit oder Mental Health – die Generation Z hat insbesondere auf Social Media einen grossen Einfluss darauf, was gerade trendy ist und was nicht.
Aus einer Marketingperspektive empfiehlt es sich also, in diesem Jahr die Generation Z und deren Einfluss auf die Social-Media-Landschaft nicht zu unterschätzen. Die Gen Z ist jung, aber Kinder sind sie längst nicht mehr. Die jüngsten Mitglieder dieser Generation werden in diesem Jahr 15 Jahre alt – die ältesten sogar schon 28.
Generation Alpha: Zwischen Marketing-Chancen und Social-Media-Verbot
Damit verschiebt sich der Fokus langsam aber sicher auch auf die nachfolgende Generation. Die Generation Alpha umfasst alle Jahrgänge von 2011 bis 2025 und steckt somit mehrheitlich noch in den Kinderschuhen. Das heisst aber nicht, dass sie nicht bereits jetzt auf Social Media auffällt.
Besonders ins Rampenlicht gerückt ist die Generation Alpha im letzten Jahr in den USA und in Grossbritannien, als Kinder zwischen 9 und 13 Jahren vermehrt Sephora-Produkte kauften, die eigentlich gar nicht für die Altersgruppe gedacht waren: Antifalten-Serums, Retinol-Cremes für die Straffung der Augenpartie, Vitamin-C-Produkte und vieles mehr. Dies im Namen von Skincare-Trends, die damals wie heute auf Social Media kursieren.
Dass gerade die Jüngsten unter uns so stark von Social-Media-Trends beeinflusst werden können, ist gleichermassen erschreckend wie lehrreich. Die Generation Alpha ist digitaler Technologie bereits ausgesetzt, seit sie das Sprechen erlernt hat. Dementsprechend gross kann der Einfluss digitaler Plattformen wie Social Media auf diese Generation sein.
Eine Antwort auf diese Erkenntnis hat Australien im November 2024. Um die jüngste Generation vor den Einflüssen der sozialen Medien zu schützen, verabschiedete das australische Parlament ein Gesetz, das allen Personen unter 16 Jahren den Zugang zu Social Media verbietet. Das Verbot betrifft somit die gesamte Generation Alpha.
Im deutschsprachigen Raum gibt es ein solches Verbot allerdings noch nicht. Obwohl die Generation Alpha noch über sehr wenig Kaufkraft verfügt, ist es deshalb sehr wahrscheinlich, dass sie im Jahr 2025 gerade auf Social Media vermehrt in den Fokus von deutschsprachigen Marketerinnen und Marketern rücken wird. Die Generation, die mit Spielzeug-Tablets und Mathe-Apps aufgewachsen ist, hält sich nämlich oft und gerne in den sozialen Netzwerken auf.
Trotzdem ist bei dieser Zielgruppe ein gewisses Mass an Vorsicht geboten. Und das nicht nur, weil das Sentiment, dass Social Media nicht gut für das Wohlbefinden einer so jungen Zielgruppe ist, möglicherweise auch bei uns zu weiteren Einschränkungen im Social-Media-Marketing führen könnte.
Wie das Sephora-Beispiel gezeigt hat, gilt es gerade bei einer so jungen und beeinflussbaren Zielgruppe, die eigene Marketingstrategie doppelt zu überprüfen. Sind Produkt und Vermarktung altersgemäss gestaltet? Gibt es moralische Bedenken bezüglich der eingesetzten Werbemittel? Haben die Eltern irgendwelche Einwände? Wer Marketing für Kinder betreibt – denn die Generation Alpha besteht auch 2025 noch ausschliesslich aus Kindern – sollte sich genug Zeit nehmen, sein Marketing gut zu prüfen und kritisch zu hinterfragen.
Datensicherheit bleibt im Fokus der Konsumentinnen und Konsumenten
Ein immer grösser werdender Teil der Nutzerinnen und Nutzer von Social-Media-Plattformen verstehen, wie wichtig der Schutz persönlicher Daten ist. Skandale über Daten-Leaks waren in den letzten Jahren immer häufiger in den Medien zu sehen, das Vertrauen ist gesunken, und mittlerweile ist vielen auch klar, welche Daten gesammelt werden, wenn man auf «Alle Cookies akzeptieren» klickt.
Was Daten angeht, ist Transparenz im Jahr 2025 deshalb der richtige Ansatz. Nutzerinnen und Nutzer wollen nicht nur wissen, welche Daten gesammelt werden, sondern auch, wofür diese genutzt werden und wie sie kontrolliert werden können. Unternehmen und Brands sollten deshalb auch bei Social-Media-Kampagnen klar kommunizieren, wie Daten verwendet werden, sowie leicht zugängliche Möglichkeiten bieten, die eigenen Datenschutz-Einstellungen anzupassen. Dabei geht es nicht nur um rechtliche Compliance, sondern vor allem auch um den Aufbau – oder das Zurückgewinnen – von Vertrauen. Wer den Usern die Kontrolle überlässt – sei es durch das einfache Abmelden von Tracking-Tools oder detaillierte Einblicke in die Datenverwendung – positioniert sich langfristig als vertrauenswürdige Marke.
Das Social-Media-Jahr 2025 im Überblick
Das Social-Media-Marketing im Jahr 2025 wird von Vielfalt und Veränderung geprägt sein. Von der zunehmenden Integration von KI-Tools über den Umgang mit neuen Zielgruppen wie der Generation Alpha bis hin zur Balance zwischen kreativem Content und Datensicherheit – die Anforderungen an Marketer:innen bleiben hoch. Gleichzeitig bieten diese Entwicklungen jedoch auch grosse Chancen, sich von der Konkurrenz abzuheben und innovative Strategien zu entwickeln.
Um in dieser schnelllebigen Umgebung erfolgreich zu sein, ist es entscheidend, Trends frühzeitig zu erkennen, Technologien kritisch und effektiv zu nutzen und die Bedürfnisse verschiedener Zielgruppen im Blick zu behalten. Wer sich diesen Herausforderungen stellt, legt im Jahr 2025 den Grundstein für nachhaltigen Erfolg im Social-Media-Marketing.