Über 3.5 Billionen Suchanfragen finden pro Tag über Google statt. Und jedes Mal, wenn du ein Unternehmen oder eine Agentur googelst, findest du auf der rechten Seite eine Übersicht zur Adresse, den Öffnungszeiten und den Bewertungen des Unternehmens. Vor allem die Google-Bewertungen stechen ins Auge, mit den kleinen gelben Sternen, die auf einen Blick schon Eindruck machen – vor allem wenn ganze 5 oder eben nur 2 Sterne ausgefüllt sind.
Achtest du dich auf Google Bewertungen? Ich schon. Und gemäss einer Umfrage von Brightlocal tun dies 87% der befragten User auch. Für Unternehmen können die Bewertungen auf Google daher darüber entscheiden, ob ein User sich für sie entscheidet oder eben nicht.
Für Kunden ist es aber nicht immer selbstverständlich, eine Bewertung zu hinterlassen, nachdem sie einen Service genutzt oder ein Produkt gekauft haben. Im schlimmsten Fall äussern sich dann vor allem unzufriedene Kunden, die ihrem Ärger freien Lauf lassen wollen. Unternehmen müssen sich also überlegen, wie sie ihre – hoffentlich zufriedenen – Kunden dazu bringen, eine Bewertung auf Google zu hinterlassen.
Welche Vorteile haben Google Bewertungen?
Google Bewertungen sind für Anbieter wie auch Käufer sehr lehr- und hilfreich. Das Unternehmen kann daraus Schlüsse ziehen, was an ihrer Dienstleistung oder ihrem Produkt verändert werden oder genau beibehalten werden soll. Kunden hingegen können unabhängige Meinungen einholen, die sie bei ihrer Kaufentscheidung unterstützen.
Gibt es Fragen in den Bewertungen, so kann das Unternehmen direkt darauf reagieren und antworten, was wiederum ein positives Licht auf ihren Kundenservice wirft. Viele Google Bewertungen steigern oftmals auch das Vertrauen der Kunden in das Unternehmen und dessen Angebot.
So holst du mehr Bewertungen ein
Ein Unternehmen, welches kaum eine oder gar keine Bewertungen auf Google aufweisen kann, hat oft einen Nachteil gegenüber der Konkurrenz. Darum lohnt es sich, aktiv nach Feedbacks zu fragen und die Anzahl Bewertungen nach oben zu bringen.
Stammkunden oder zufriedene Kunden fragen
Eine erste Anlaufstelle, um nach Bewertungen zu fragen, sind bekannte oder zufriedene Kunden. Gibt es eine Person, die regelmässig vorbeikommt oder etwas bestellt oder jemanden, der euch per Telefon oder Mail schon positives Feedback gegeben hat? Kontaktiere sie und frag nach, ob sie ihre Erfahrungen nicht mittels Bewertung mit anderen teilen möchten. Je mehr zufriedene Kunden du hast, umso mehr kannst du Bewertungen einholen.
Über deine Visitenkarte
Hat dein Unternehmen Visitenkarten, so ist das eine super Möglichkeit, Kunden zu einer Bewertung aufzufordern. Dazu kannst du den Link zur Google Bewertungsplattform aufdrucken, zusammen mit einem kurzen Text. Damit du nicht einen ellenlangen Link auf die Visitenkarte druckst, den kein einziger Kunde abtippen will, zeigt dir die Google My Business-Hilfe, wie du einen Kurz-URL erstellen kannst. Alternativ kannst du auch einen QR-Code aufdrucken, den die Kunden nur noch scannen müssen.
Auf dem Briefpapier
Wir steuern immer mehr in Richtung papierlose Büros. Trotzdem verschickt das eine oder andere Unternehmen noch Briefe an ihre Kunden. Ähnlich wie bei den Visitenkarten kann auch hier ein Link oder ein QR-Code aufgedruckt werden.
Via E-Mail oder im Newsletter
Das E-Mail Marketing ist für keinen Marketer mehr ein Fremdwort. Auch der elektronische Brief kann genutzt werden, um mehr Bewertungen zu erhalten. So können nach erfolgreichen Bestellungen beispielsweise automatisierte E-Mails an die Kunden verschickt werden, die sie sogleich zu den Google Bewertungen verlinken. Auch in Newslettern kannst du den Kurz-URL miteinpacken. Der Vorteil dieser beiden Möglichkeiten ist klar, dass der Kunde bereits am Smartphone oder Computer ist, und nur noch einen Klick tätigen muss, um eine Bewertung schreiben zu können. Zugleich erreicht man sehr viele Kunden auf einmal mit dieser Methode.
Vorsicht bei diesen Taktiken
Vielleicht wird dir erst jetzt bewusst, wie wichtig Google Bewertungen für dein Unternehmen sind. Willst du jetzt darauf losstürmen und möglichst viele Bewertungen einholen, so solltest du zuerst noch herausfinden, welche Vorgehensweisen eher problematisch sind.
Massenanfragen bei deinen Freunden
Du solltest wohl davon absehen, jetzt deinem gesamten Umfeld eine Nachricht zu schreiben, und sie nach Bewertungen zu fragen. Nicht nur können viele positive Bewertungen im gleichen Zeitraum verdächtig auf tatsächliche Kunden wirken, auch Google selbst kann darauf aufmerksam werden und dich abstrafen.
Rabatte und Gutscheine für Bewertungen
Es ist verlockend, Kunden einen Rabatt anzubieten, wenn sie eine Bewertung hinterlassen. Und wenn dies immer wieder angepriesen wird für Produktebewertungen auf unternehmenseigenen Webseiten, so solltest du für Google Bewertungen und sonstige unabhängige Bewertungsplattformen davon absehen. Denn es kann als bezahlte Bewertung und somit (Schleich-)Werbung angesehen werden. Einzig, wenn deklariert wird, dass die Person eine Gegenleistung erhalten hat, hast du das Problem umgangen. Jedoch wird eine solche Bewertung auf andere Kunden sicherlich weniger glaubwürdig wirken, als reguläre Bewertungen.
Lass deine Kunden nicht hängen
Zu guter Letzt ist es wichtig, dass du auf die Bewertungen deiner Kunden reagierst. Bei positiven Bewertungen reicht ein Dankeschön für das Vertrauen, bei negativen Bewertungen solltest du dir Zeit für eine gute, ausführliche Antwort nehmen. Denn die Art und Weise, wie du reagierst, sagt viel über dein Unternehmen und deinen Kundenservice aus. Bleib respektvoll und verständlich und gib dem Kunden die Möglichkeit, sich direkt mit euch in Verbindung zu setzen.
Nimm dir Zeit
Du wirst – und sollst – nicht von heute auf morgen duzende von Bewertungen auf Google haben. Es ist ein Prozess und es kommen immer wieder neue Kunden dazu. Stell sicher, dass du eine Methode hast, um Bewertungen anzufragen, sei dies direkt bei zufriedenen Kunden oder mittels Briefen oder E-Mails. Nimm dir Zeit, die erhaltenen Bewertungen auch durchzulesen, deine Schlussfolgerungen daraus zu ziehen und den Kunden zu antworten.