Carole Ramuz
Präsidentin des Expo-Event.Live Communication Verbands Schweiz und Partner der Kreativagentur Brandsoul AG
Die zweisprachige Carole Ramuz ist EFQM Assessorin und Trägerin eines MAS in Business Excellence. Sie ist Präsidentin des Expo-Event.Live Communication Verbands Schweiz und Partner der Kreativagentur Brandsoul AG.
Zuvor war sie 10 Jahre erfolgreich als selbständige Beraterin und Projektleiterin im Bereich Qualitätsmanagement und Organisationsentwicklung tätig.
Heute ist ein starker Wandel im Bereich verschiedenster Technologien, die sich Unternehmen für Ihre Kommunikation zu Nutze machen, zu beobachten. Wie schafft man es, die Trends nicht zu «verschlafen»?
Am besten ist es, die Trends selbst zu kreieren. Die Technologien sind vorhanden und es ist fast nicht möglich, an ihnen vorbei zu kommen. Die Herausforderung liegt aber darin, die Trends wie zum Beispiel neue Technologien, geschickt einzusetzen.
Die Kunst ist es, diese Möglichkeiten zu erkennen, verstehen und gekonnt zu kombinieren, um einen Mehrwert daraus zu generieren. Das braucht eine visionäre Haltung. Google macht es erneut vor und hat ein „Painting Tool“ für VR Brillen auf den Markt gebracht. Damit wurden ganz neue Möglichkeiten für das Leben und Arbeiten in der virtuellen Welt eröffnet.
Was ist für Sie eine gute Live Kommunikation?
Ein besonderes Augenmerk soll auf die Kommunikation gelegt werden. Entsprechend braucht eine gute Live Kommunikation einen Absender und einen Empfänger. Dazwischen muss eine Botschaft, eine Geschichte stattfinden. Aber man soll dem Empfänger auch die Möglichkeit geben, zu reagieren. Es ist also ein Dialog, eine Interaktion und nicht nur eine „one-way“ Besendung seitens der Marken. Eine gute Live Kommunikation ist also ein Austausch unter Freunden auf persönlicher Ebene.
Sie sind unter anderem Präsidentin vom Expo.Event-Live Communication Verband, der auch den XAVER organisiert. Welche Trends stellen Sie bei den Einsendungen für den Award fest?
Den Xaver Award gibt es bereits seit 15 Jahren. Die Branche hat sich in den letzten Jahren massiv verändert. Die neuen Medien geben unserer Branche neue Möglichkeiten.
Früher musste man zur genauen Zeit vor Ort am Event sein, um teilnehmen zu können. Heute ist es anders. Durch die Digitalisierung kann man an einem Anlass teilnehmen, ohne zwingend physisch anwesend zu sein. Oft werden neue Events am Anfang einer Kampagne durchgeführt, damit die damit generierten Inhalte durch andere Kommunikationskanäle verbreitet werden. Das ist sicherlich ein wichtiger Trend.
Der XAVER gilt als DER Event in der Schweizer Live Communication Branche. Wie hoch ist der Druck den Event-Vorstellungen vom Publikum zu entsprechen, wo die Meisten unter Ihnen doch selbst Fachkräfte in Ihrem Bereich sind?
Der Prophet gilt nichts im eigenen Land. In diesem Sinne wird man für die eigene Leistung innerhalb der Community selten hochgejubelt. Unsere Branche lebt von Qualität und Perfektionismus.
Es ist klar, wenn die Profis der eigenen Branchen einen Anlass beurteilen, sich der Fokus sehr schnell auf die Verbesserungsmassnahmen richtet. Nun haben wir durchs Band positive Rückmeldungen in Bezug auf den Anlass erhalten. Die Kollegen sind dankbar um diese Plattform. Sie sind aber auch dankbar, dass es Menschen gibt, welche sich für den Xaver engagieren und diesen organisieren.
Die Kategorie 360 Grad beim Xaver Award konnte sich nicht etablieren, was denken Sie ist der Grund für die wenigen Einreichungen?
Es braucht immer Zeit, bis neue Kategorien verstanden werden und sich etablieren können. Prinzipiell ist der Xaver Award innerhalb der Branche etabliert. Die 360 Grad Kategorie ist vor allem dann interessant, wenn die Agenturen auch vollumfängliche Kampagnen gestalten und diese auch eingeben. Das braucht noch Zeit.
Was sind Ihre grössten Wünsche für Ihre Branche?
Mein Wunsch ist, dass der Druck auf Schnelligkeit und Kosten etwas abnimmt und entsprechend der Fokus auf Kreativität und Innovation wieder vermehrt im Mittelpunkt der Überlegungen steht. Professionalität und wirkungsvolle Massnahmen brauchen auch Raum.
Was ist Ihr persönlicher Schlüssel zum Erfolg?
Der Schlüssel zum Erfolg ist sich selbst treu zu bleiben.
Wo sehen Sie sich in 5-10 Jahren (privat / beruflich)?
Auf internationaler Ebene eine relevante Arbeit zu liefern ist mein Ziel.
Wir bedanken uns ganz herzlich für die aufgebrachte Zeit, die Sie sich für unser Interview zum «Kopf des Monats Juli 2016» genommen haben und wünschen Ihnen für die Zukunft alles Gute!