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Die Generation Alpha – das müssen Marketer:innen wissen

Sie sind teilweise noch nicht einmal in der Schule oder können alleine laufen – doch für das Marketing spielen sie dennoch eine Rolle. Die Generation Alpha wird von vielen Marketer:innen trotzdem nicht unbedingt stark berücksichtigt. Aber was müssen Marketer:innen über die Gen Alpha wissen und was für eine Rolle spielt sie für die Zukunft?

Sie sind ab 2010 geboren, leben in einer voll-digitalisierten Welt und halten Technologie für eine absolute Selbstverständlichkeit: die Generation Alpha ist gar die erste Generation die gänzlich im 21. Jahrhundert aufwächst und schon heute die eigenen Eltern hinsichtlich des digitalen Verständnisses übertrumpft. Aber was heisst das für die Zukunft des Marketings und wie kann man die Generation Alpha erreichen?

Fest steht, dass man die Generation Alpha kaum mehr mit klassischer Werbung im TV oder an Werbetafeln in den Städten erreichen kann, stattdessen sind TikTok, YouTube und Co. die steten Begleiter der jungen Generation und man muss es sich zunutze machen, diese Kanäle entsprechend auch für das eigene Marketing zu verwenden. In dem Zusammenhang zeigt sich aber auch, dass selbst für Eltern die Technologie eine grösser werdende Rolle spielt: viele Eltern gewinnen der Technologie einiges ab und gehen sogar davon aus, dass sie ihren Kindern im späteren Berufsleben bessere Chancen bieten kann. Doch was gibt es über die Generation Alpha für Marketer:innen ausserdem zu wissen und worauf wird es entsprechend ankommen?

Die Generation Alpha: Zum Teil noch nicht einmal geboren

Stand jetzt ist ein grosser Teil der Generation Alpha noch nicht einmal geboren – und in knapp drei Jahren folgt bereits die nächste Generation. Die Gen Alpha kennzeichnet also die Jahrgänge 2010 bis 2025 – und obwohl viele Menschen dieser Generation derzeit noch nicht geboren sind, gerade ihre ersten Schritte üben oder auf dem Weg sind, ihre eigene Identität zu finden, spielt die Generation bereits eine wichtige Rolle – nicht nur für das Marketing, auch für die Zukunft allgemein. Immerhin spürt diese Generation unweigerlich die politischen Krisen auf der Welt, den demografischen Wandel und mehr. Die Umstände sind keineswegs die besten, sodass man sich durchaus frühzeitig mit den Ansichten, Erwartungen und Wünschen der Generation Alpha vertraut machen sollte.

Aktuell ist davon auszugehen, dass die Welt unbeständiger wird und dass sie einem steten Wandel unterliegt. Damit muss die Generation Alpha leben. Dennoch handelt es sich dabei um eine hilfsbereite und offene Generation voller Empfindungen. Vielerlei Eigenheiten wird die Generation Alpha ihren Mitmenschen zugestehen und mit diesen leben (können). Dazu kann die Generation Alpha vielfach schon scrollen, ehe die ersten Worte gesprochen werden. Mehr noch: Kinder zwischen sechs und acht Jahren im asiatischen Raum sind oftmals schon drei Stunden täglich online, an normalen Schultagen wohlgemerkt. Die Kinder und Teenager wachsen mit Technik auf, die perfekt auf sie und ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist, Nachhilfe wird per App genommen und Hausaufgaben werden via Zoom und Co. erledigt.

Technologie ist immer dabei und gewinnt noch immer an Bedeutung

Nicht nur, dass die Technologie immer zur Verfügung steht, sie wird sogar noch immer bedeutsamer. In ersten Ländern ist Programmieren bereits Bestandteil des schulischen Stundenplans, andernorts ist Informatik inzwischen ein Pflichtfach. Das Verhältnis der Generation Alpha zur Technik ist intensiver, konkreter und umfangreicher, als es bei vorherigen Generationen der Fall war.

Eine weitere Besonderheit der Generation Alpha: Sie wird aus unterschiedlichen Bestandteilen bestehen, wird unterschiedliche Verhaltensweisen an den Tag legen, verschiedene Vorlieben haben. Aber der Kontext wird recht ähnlich sein, in Bezug auf die Technik, auf neue Entwicklungen. Gleiches wird vermutlich auch für gelebte Werte gelten.

Wie können Marken die Generation Alpha erreichen?

Obwohl die Gen Alpha bisher maximal Taschengeld zur Verfügung stehen hat, muss und sollte man sich bereits die Frage stellen, wie man diese Generation hinsichtlich des Marketings erreichen kann.

Ein Weg kann Videomarketing sein. Videos haben einen unfassbaren Stellenwert, vor allem Short Videos wie sie bei TikTok, Instagram und Co. zu sehen sind. Um Kinder anzusprechen und zu erreichen sind Videos somit unumgänglich. Moderne Unternehmen, die diesen Weg gehen, werden somit kaum Probleme haben, ihr Marketing auf die Generation Alpha auszurichten. Anders sieht es aber bei eher konservativen Unternehmen aus, die einzig und Print und andere klassische Werbeformate setzen werden. Hier gilt es zeitnah nachzubessern!

Erwartungen auch an Spielwaren und Co.

Zusätzlich hat die Generation Alpha schon jetzt ganz besondere Erwartungen – zum Beispiel an Spielzeuge. Diese sollten im Idealfall bereits künstliche Intelligenz nutzen, interagieren können oder auf Kinderfragen passende Antworten liefern können. Eine Vermenschlichung ist dabei durchaus ein gewünschter Aspekt, der für Kinder der Generation Alpha eine Rolle spielt.

Für Marketer:innen heisst das, dass man auf die neuen Erwartungen eingehen muss und nach Lösungen schauen sollte, wie man diese Generation für sich gewinnen kann. Das bezieht sich nicht nur auf Sprachassistenten und smartes Spielzeug, sondern gilt auch in anderen Bereichen. In Restaurants beispielsweise. Bietet man der Generation Alpha hier entsprechende Lösungen zur Entspannung und für eine gute Zeit, ist bereits viel gewonnen. Spezielle Workshops rund um das Erlebnis Restaurant kommen beispielsweise in Frage, aber auch andere Beschäftigungen können vielfach punkten – übrigens auch bei den Eltern.

Probleme für Unternehmen: Unterstützung für Generation Alpha

Bei Marken, die es nicht schaffen werden, der Generation Alpha passende Lösungen zu bieten und dieser zur Seite zu stehen, kann es schnell zu Problemen kommen. Immerhin hat diese Generation fast schon die Erwartung, ernst genommen zu werden und möchte entsprechende Wertschätzung spüren. Gelingt dies nicht, wird sich die Gen Alpha von solchen Unternehmen schnell abwenden.

Es ist also an den Unternehmen, in diesem Bereich anzusetzen und damit anzufangen, jüngere Menschen ernst zu nehmen und ihnen respektvoll und mit passenden Lösungsansätzen gegenüberzutreten.

Kann der Weg zur Generation Alpha über die Elterngeneration gehen?

In erster Linie erreichen Unternehmen die Generation Alpha also über die Technik, über Apps und Online-Angebote. Doch auch der Weg über die Elterngeneration kann in Frage kommen, immerhin sind sie es, die ihre Kinder auf das Leben vorbereiten sollten. So sehen es viele Eltern als wichtig an, dass ihre Kinder immer auf dem neuesten Stand sind und gehen zu einem Grossteil davon aus, dass die moderne Technik dem Nachwuchs helfen kann, intelligenter zu werden.

Doch es gibt rund um die Generation Alpha auch noch Fragen, die offen bleiben. So kann man bisher nur schwer etwas zur künftigen Identität der Generation Alpha sagen und muss hier einfach abwarten, wie sie sich entwickeln wird. Immerhin dürfte Flexibilität zu einem normalen Umstand werden, in vielerlei Bereichen des Lebens. Der Wechsel zwischen unterschiedlichen Stilen und Interessen dürfte problemlos möglich sein, wodurch die Gen Alpha mit wohl allen sozialen Gruppen gut zurechtkommen dürfte und auch mit kulturellen Differenzen keine Probleme haben dürfte.

Derartige Flexibilität wird aber auch von Marken und Unternehmen erwartet und es ist Sache der Marketer:innen, darauf zu reagieren und entsprechende Ansätze zu erarbeiten, die eine Umsetzung möglich machen.

Fazit: Auf die Generation Alpha muss speziell eingegangen werden

Das alles zeigt, dass man für die Generation Alpha nicht „einfach so“ weitermachen kann, sondern noch einmal gesondert tätig werden muss. Zwar erwartet die Generation sicherlich kein Wunderwerk, aber entsprechende Anpassungen sind dennoch erforderlich, will man die jungen Menschen mit Marketing und entsprechenden Produkten für sich begeistern und zu Kund:innen machen.

Augenhöhe lautet dafür ein Stichwort, das sich Marketer:innen verinnerlichen sollten, wenn sie bei der Generation Alpha auch auf lange Sicht Erfolg haben und nicht ihre Konkurrenz stärken wollen.

Hauke Eilers-Buchta

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