Sowohl online als auch offline spielen Grafiken, Videos und Bilder eine zentrale Rolle um deinen Inhalt ansprechenden zu gestalten oder um einen Sachverhalt zu erklären. Stell dir nur einmal Social Media ohne Bilder vor, das Ganze wäre nur halb so spannend. Hier kommen Bildbearbeitungsprogramme ins Spiel.
Denn bevor du die Bilder oder Grafiken auf deiner Webseite oder deinem Social-Media-Profil veröffentlichst, müssen diese in der Regel bearbeitet werden. In den letzten Jahren hat die Perfektionierung von Bildern immer mehr zugenommen. Heutzutage sieht man kaum ein Bild, das nicht vorher bearbeitet wurde. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass immer mehr Anbieter unterschiedliche Bildbearbeitungsprogramme anbieten. In unserem Overview möchten wir dir die unserer Meinung nach Besten unter diesen Programmen vorstellen.
Das sollte ein gutes Bildbearbeitungsprogramm bieten
Gerade für die professionelle Nutzung von Bildbearbeitungsprogrammen sind einige Funktionen essenziell, auch eine Reihe von „Quality of Life“ Features sollten vorhanden sein. Während des Auscheckens der unterschiedlichen Programme haben wir eine Liste von Feature zusammengestellt, die deine Anwendung haben sollte.
- Einfache Bedienung
- Korrektur von Schärfen, Farben und Belichtung
- Die Möglichkeit, verlustfrei zu skalieren
- Erstellung von Fotomontagen
- Entfernen und Freistellen von Objekten (am besten mit KI-Unterstützung)
- Freie Anpassung von Filter- und Effektwerkzeugen
- Mehrere Ebenen werden angeboten
- Import von verschiedenen Bildformaten (am besten direkt die RAW-Datei)
Welches Bildbearbeitungsprogramm passt zu mir?
Die Entscheidung für das passende Programm wird zusätzlich durch die eigenen unterschiedlichen Anforderungen erschwert. So setzen Grafikdesigner*innen und Fotograf*innen den Fokus auf verschiedene Features. Generell lässt sich sagen, dass man für die professionelle Nutzung nicht um ein kostenpflichtiges Programm herumkommt, während Hobbyfotograf*innen oder -designer*innen eher zu kostenlosen Anwendungen greifen können.
Kostenlose und kostenpflichtige Angebote unterschieden sich vor allem in der Bildqualität, die du am Ende erhältst. Natürlich kannst du mit den kostenlosen Anwendungen ohne Probleme Bilder für Instagram bearbeiten, dabei ist die Bedienung oft relativ einfach und hilft dir dabei, die Grundlagen der Bildbearbeitung zu lernen. Professionelle Bearbeitung dagegen benötigt die höchstmöglichste Qualität, hier können die kostenlosen Anwendungen nicht immer mithalten.
Im Folgenden werden wir die unterschiedlichen Programme unter die Lupe nehmen. Für den schnellen Überblick haben wir dir die wichtigsten Informationen in einer Tabelle zusammengestellt.
Adobe Photoshop – Der Testsieger
Photoshop ist das Bildbearbeitungsprogramm schlechthin. Mittlerweile wird der Name des Programms von Adobe als ein Verb benutzt steht für das Bearbeiten von Bildern – man photoshopped etwas. Auch bei professionellen Anwender*innen ist Photoshop ganz oben auf der Liste der beliebtesten Anwendung und das nicht ohne Grund.
Adobe veröffentlicht halbjährlich neue Updates, die kontinuierlich das Angebot und vor allem die Funktionen von Photoshop verbessern. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Konkurrenz immer einen Schritt hinter Adobe ist. So wurde mit dem neuesten Update die KI und die automatische Objektauswahl deutlich verbessert. Gleichzeitig hat man auch die „Neutral Filters“ durch drei beeindruckende Funktionen erweitert.
Photoshop ist ganz klar das Profi-Tool. Dennoch können Einsteiger*innen die App dank der hervorragenden Tooltipps gut bedienen. Zudem werden Desktop und iPad zunehmend über die Cloud zu einem verschmolzen, da mittlerweile eine recht grosse Auswahl an Photoshop auf mobilen Geräten zur Verfügung steht. Nicht zuletzt ist die neue Camera RAW 14 auf Lightroom-Niveau eine wahre Freude. Photoshop eignet sich für jede*n, ist im Vergleich aber ein teurer Spass.
Gimp 2.10 – Die kostenlose Alternative
Gimp ist schon seit Längerem vor allem unter Hobbyfotograf*innen beliebet, was nicht zuletzt auch am Preis des Bildbearbeitungsprogramms liegt, das von der Gimp Foundation kostenlos zur Verfügung gestellt wird. Dafür muss man natürlich Abstriche in Kauf nehmen und von der Gimp Community hört man oft Scherze, dass Gimp das Photoshop von vor 3 Jahren sei.
Dieser Humor geht darauf zurück, das Gimp selten grosse Updates hat, deshalb bleiben in der Regel Benutzeroberfläche und die Steuerelemente gleich. Das hilft auf der anderen Seite aber auch Anfänger*innen, denn diese können grundlegende Funktionen schnell erkunden und lernen. Leider wirst du bei Gimp keinen Assistenten oder intelligente Funktionen finden, hier haben wir es mit einem «klassischen» Bildeditor zu tun.
Zum Beispiel lässt die Leistung bei der Verwendung des Klonpinsels zu wünschen übrig, was schade ist. Beim Import von RAW-Fotos setzt du auf das kostenlose RAW Therapee – einmal installiert funktioniert die Zusammenarbeit reibungslos. Gimp kann von jedem und jeder genutzt werden, der/die keinen Schnickschnack braucht und eine reine Fotoretusche haben möchte. Gerade für kleinere Arbeiten raten wir deshalb zu Gimp.
Anthropics Portrait Pro 22 – Das Programm für Portraits
Am Namen lässt sich schon erahnen, das es sich um ein Bildbearbeitungsprogramm speziell für Portraits handelt. Die klassische Bildbearbeitung ist trotz des Fokus auf Portraits ebenfalls möglich und wurde in den letzten Jahren immer besser. So wurden erst vor Kurzem mit einem grossen Update neue Funktionen hinzugefügt.
Neben der Ebenenfunktion und dem Retuschierpinsel gibt es jetzt die Möglichkeit, den Himmel im Bild auszutauschen. Wir müssen aber leider sagen, dass dieses Feature oft eher suboptimal funktioniert. In unserem Test hingen die Ergebnisse stark vom Motiv und dem gewünschten Hintergrund ab, insbesondere beim automatischen „Haareschneiden“. Denn beim Schneiden von Haaren „fransen“ diese oft.
Ansonsten überzeugt Anthropics auf ganzer Linie. Die Einrichtungs- und Korrekturmöglichkeiten für Portraits sind hervorragend und gehen bis ins letzte Detail, da kann sogar Photoshop noch einiges lernen. Die Standardversion können wir aufgrund fehlender RAW-Unterstützung nicht empfehlen. Vor allem wir Fotograf*innen eignet sich Anthropics Portrait Pro 2022 sehr gut.
Adobe Photoshop Elements 2022 – Das Allround-Talent
Zu Elements lässt sich nicht viel mehr sagen, als dass es sich dabei um den kleinen Bruder von Photoshop handelt. Dabei wurden die wichtigsten Features für die Bildbearbeitung vom grossen Bruder übernommen und in einen passendes 80 €, man möchte fast sagen günstiges, Paket gepackt. Am besten eignet sich Elements daher für Hobby-Fotograf*innen oder Social Media affine Nutzer*innen.
Allerdings ist die Benutzeroberfläche bei Elements sehr altbacken und unübersichtlich, ganz im Gegensatz zu Photoshop. Auch das Importieren von Smartphone-Bildern ist komplizierter, als es sein müsste. Ausgeglichen werden diese Negativpunkte durch den Umfang. Dir werden KI, Composings und RAW-Konverter aus der „Vollversion“ an die Hand gegeben, zusammen mit einigen weiteren „Quality of Life“ Assistenten.
ACDSee Photo Editor 11 – Ein guter Einstieg
ACDSee erweitert sein Bildbearbeitungsprogramm um viele Features wie HDR oder Focus Stacking. Der Aufbau der Symbolleiste ist «unkonventionell», viele Funktionen werden nach „Problemen“ sortiert und einzeln geladen. Dies verlangsamt den eigenen Workflow und das Experimentieren mit den Funktionen für viele.
Jede Funktion kann aber über Tastaturkürzel aufgerufen werden, was im Dauereinsatz Zeit spart. Leider werden nur grundlegende Funktionen zur Retusche und Auswahl bereitgestellt. 24 Korrekturen in Bezug auf Farbe, Helligkeit und Kontrast sind auf allen Ebenen des Bilds möglich. Jede Einstellung endet in einer eigenen bearbeitbaren Ebene. Photo Editor 11 liefert insgesamt gute Ergebnisse, allerdings wünscht man sich ein moderneres Bedienkonzept, trotzdem können wir für Hobbyfotografen auch hier eine Empfehlung aussprechen.