Als Unternehmen ist es wichtig, sich mit den verschiedenen Aspekten der Suchmaschinenoptimierung (SEO) auseinanderzusetzen, um die eigene Sichtbarkeit im Internet zu erhöhen. Nun gibt es essenzielle Unterschiede im SEO-Bereich, die im Wesentlichen davon abhängig sind, ob man sich im Business-to-Business (B2B) oder im Business-to-Consumer (B2C) Bereich bewegt.
Während sich B2B-SEO auf den Verkauf von Dienstleistungen zwischen Unternehmen konzentriert, ist B2C-SEO auf Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen und Endkonsumenten ausgerichtet.
Welche signifikanten Unterschiede diese differenzierte Ausrichtung ausmacht und wie die einzelnen SEO-Prozesse auf die zwei Bereiche angepasst werden können, verraten wir in diesem Artikel.
B2B-SEO vs. B2C-SEO: Die wichtigsten Unterschiede
1. Die Zielgruppe
B2B-SEO:
Im B2B-Bereich fokussieren sich Unternehmen auf kleine, spezifische Zielgruppen mit besonderen Ansprüchen und Forderungen. Kaufentscheider suchen nach schnellen und konkreten Lösungen – sie verfügen über branchenspezifisches Fachwissen und haben direkte Forderungen. Hier gilt es, die Aufmerksamkeit der Zielgruppe möglichst schnell zu wecken und mittels schlagfertiger Argumente langfristig zu binden.
Langfristige und vertrauensvolle Geschäftsbeziehungen machen den B2B-Bereich aus. Gewonnen hat ein Unternehmen, wenn es einzelne Geschäftspartner für sich gewinnen und eine nachhaltige Geschäftsbeziehung aufbauen kann.
B2C-SEO:
Im B2C-Bereich hingegen ist der Fokus auf eine breite, vielfältige Zielgruppe gerichtet. Unterschiedliche Wünsche und Anforderungen treffen aufeinander, sodass vielfältige Bedürfnisse gedeckt werden können. Es handelt sich hier zumeist um Endkunden, die für sich selbst oder ihre Familie einkaufen. Private Bedürfnisse und emotionale Faktoren spielen in die Kaufentscheidung mit rein.
2. Die Buyer’s Journey
B2B-SEO:
Die Buyer’s Journey im Business-to-Business ist wesentlich länger und umfangreicher als im Business-to-Consumer. Entscheidungsträger eines Unternehmens handeln mit hohen Budgets – die Kaufentscheidung muss wohldurchdacht und einkalkuliert sein. Deswegen führt das Angebot nicht gleich geradlinig zum Kauf, sondern über verschiedene Kommunikations- und Informationswege.
Gerade weil hier mit hohen Budgets gehandelt wird, ist es empfehlenswert, als Unternehmen den potenziellen Interessenten Pauschalkosten oder «ab»-Preise anzubieten.
B2C-SEO:
B2C-Kunden hingegen treffen ihre Kaufentscheidungen in der Regel schneller und basierend auf emotionaleren Faktoren wie Preis, Qualität oder persönlichen Vorlieben.
3. Die Content-Anforderungen
B2B-SEO:
Wie bereits erwähnt, sind B2B-Kunden versiert in ihrer Branche, verfügen über fundiertes Fachwissen und kennen ihre Anforderungen an Dienstleistungen genau. Sie suchen nach schnellen und präzisen Lösungen. Hier bleibt keine Zeit für ausschweifende Erklärungen oder schmuckvolle Einbettungen.
Der Content sollte offen und direkt sein. Kunden suchen nach den Vorteilen, die ein potenzieller Geschäftspartner zu bieten hat und möchten schlagfertige und stichhaltige Argumente geliefert bekommen. Um die Aufmerksamkeit der Kunden möglichst schnell zu wecken, sollten diese demnach auf den ersten Blick erkenntlich sein. Ein übersichtliches und ansprechendes Design überzeugt zusätzlich.
Außerdem sollte der Content unverkennbar herausstellen, weshalb sich eine Zusammenarbeit lohnt. Das Unternehmen sollte seriös und professionell auftreten. Allerdings besteht hier die Gefahr, den Content mit Fachjargon zu überfluten, um potenzielle Interessenten zu beweisen, dass man über Fachwissen verfügt.
Wir empfehlen, den Schreibstil abwechslungsreich, offen und dennoch professionell und seriös zu gestalten. So werden die B2B-Kunden nicht von zu viel Fachjargon gelangweilt und sind gewillt, dem Content vollständig zu folgen.
B2C-SEO:
B2C-SEO hingegen legt mehr Wert auf ansprechende, leicht verständliche und unterhaltsame Inhalte, die den Endkunden ansprechen und zum Kauf motivieren.
Kreative Ansätze und erzählerische Einbettungen des Themas treten hier positiv auf. Die Kunden verweilen auf Websites, die sich von anderen abheben und sie aus ihrem Alltag reißen. Ansprechende Designs, abwechslungsreicher Content, anschauliche Bilder, Videos und Grafiken wecken die Aufmerksamkeit und erhöhen die Verweildauer auf der Website.
4. Die Keywords und Suchanfragen
B2B-SEO:
Im B2B gilt: Relevanz statt Häufigkeit. Hier ist die Suchintention wichtiger als das Suchvolumen, auf welches sich der B2C-Bereich konzentriert. In beiden Fällen ist die Zielgruppe jedoch ausschlaggebend für die relevanten Keywords, die die Präsenz einer Website aufbessern.
Um die passenden Keywords zu verwenden, muss man also die Zielgruppe kennenlernen. Welche Anforderungen hat sie? Was sind ihre Wünsche? Welche Marktlücke gibt es, die diese Anforderungen nicht erfüllt und durch das eigene Unternehmen geschlossen werden kann?
Hinsichtlich der Buyer’s Persona kann man sich folgende Fragen stellen: Was ist die Persönlichkeit der Zielgruppe? Welche Charaktereigenschaften macht sie aus? Welche Werte vertritt und befolgt sie?
Diese und viele weitere Fragen sind essenziell für die Herausstellung relevanter Keywords. Die Keywords und Suchanfragen in B2B-SEO sind oft spezifischer und fachlich orientiert. B2B-Kunden suchen gezielt nach Lösungen für ihre geschäftlichen Herausforderungen und benötigen daher detaillierte Informationen.
B2C-SEO:
B2C-SEO hingegen arbeitet eher mit allgemeineren Keywords und Suchanfragen, die auf die Bedürfnisse und Wünsche der Endkunden abzielen. Bei B2C-SEO stehen Themen wie Preisvergleiche, Produktbewertungen oder Lifestyle-Trends im Vordergrund.
Um herauszufiltern, welche Keywords gerade relevant sind, bietet sich außerdem eine Konkurrenz-Analyse an. Dabei wird der Content der Konkurrenz hinsichtlich verwendeter Keywords analysiert, um herauszustellen, ob die Konkurrenz für gleiche Keywords rankt.
Warum sind B2B- und B2C-SEO wichtig für Unternehmen?
Erhöhte Sichtbarkeit und Markenbekanntheit
Sowohl B2B- als auch B2C-SEO sind wichtige Strategien, um die Online-Sichtbarkeit und Markenbekanntheit eines Unternehmens zu erhöhen. Durch gezielte Suchmaschinenoptimierung für beide Zielgruppen wird sichergestellt, dass Unternehmen in den Suchergebnissen gefunden werden, wenn potenzielle Kunden nach den entsprechenden Produkten oder Dienstleistungen suchen. Eine gute Platzierung in den Suchergebnissen trägt dazu bei, dass ein Unternehmen als vertrauenswürdig und etabliert wahrgenommen wird.
Generierung qualifizierter Leads
Ein weiterer wichtiger Aspekt von B2B- und B2C-SEO ist die Generierung qualifizierter Leads. Wenn ein Unternehmen sowohl für B2B– als auch für B2C-Kunden relevant ist, hilft eine gezielte SEO-Strategie dabei, die richtigen Kunden anzuziehen und sie in den Verkaufsprozess einzubinden. B2B-SEO konzentriert sich dabei auf die Generierung von Leads, die in langfristige Geschäftsbeziehungen münden können, während B2C-SEO darauf abzielt, Endkunden für den Kauf von Produkten oder Dienstleistungen zu gewinnen.
Steigerung der Conversion-Rate
Durch eine differenzierte SEO-Strategie für B2B– und B2C-Zielgruppen kann die Conversion-Rate einer Website verbessert werden. Werden die spezifischen Bedürfnisse und Erwartungen der Zielgruppen erfüllt, erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass sie eine gewünschte Aktion auf der Website durchführen – sei es eine Anfrage, eine Registrierung oder ein Kauf.
Diversifikation und Wachstum
Die Berücksichtigung von B2B- und B2C-SEO im Unternehmen ermöglicht es, verschiedene Marktsegmente zu erschließen und neue Geschäftsmöglichkeiten zu erkunden. Durch die Diversifikation der Zielgruppen kann das Wachstumspotenzial eines Unternehmens erhöht und die Abhängigkeit von einzelnen Marktsegmenten reduziert werden.
Tipps für erfolgreiches B2B-SEO und B2C-SEO im Unternehmen
1. Zielgruppenspezifischen Content erstellen
Es ist wichtig, sowohl für B2B- als auch für B2C-Zielgruppen relevanten und ansprechenden Content zu erstellen. Bei B2B-SEO sollte man sich auf fachlich fundierte Inhalte konzentrieren, die den Entscheidungsträgern in Unternehmen helfen, die richtige Wahl für ihr Geschäft zu treffen. Bei B2C-SEO liegt der Fokus auf unterhaltsamen und leicht verständlichen Inhalten, die den Endkunden ansprechen und zum Kauf motivieren.
2. Keyword-Recherche
Eine gründliche Keyword-Recherche ist sowohl für B2B- als auch für B2C-SEO entscheidend. Die wichtigsten Keywords für die jeweilige Branche müssen identifiziert und auf ihrer Grundlage Inhalte erstellt werden, die die Bedürfnisse der Kunden erfüllen. Dabei sollte man auf die unterschiedlichen Anforderungen der Zielgruppen achten und die Inhalte entsprechend optimieren.
3. Linkbuilding
Linkbuilding ist ein wichtiger Bestandteil sowohl von B2B-SEO als auch von B2C-SEO. Bei B2B-SEO liegt der Fokus auf Backlinks von hochwertigen, branchenspezifischen Websites und Verzeichnissen. Bei B2C-SEO ist es wichtig, Backlinks von populären und vertrauenswürdigen Websites zu erhalten, die für die Zielgruppe relevant sind.
4. Technische SEO-Optimierung
Beide Zielgruppen erwarten eine schnelle, benutzerfreundliche und gut strukturierte Website. Daher sollte sichergestellt werden, dass die Website technisch optimiert ist, unabhängig davon, ob B2B- oder B2C-SEO betrieben wird. Schnelle Ladezeiten, mobile Optimierung und eine klare Navigation stellen sowohl B2B- als auch B2C-Kunden zufrieden.
Fazit
Obwohl B2B-SEO und B2C-SEO unterschiedliche Zielgruppen ansprechen und unterschiedliche Anforderungen haben, sind beide Bereiche für den Erfolg eines Unternehmens im Online-Bereich entscheidend. Versteht man die Unterschiede zwischen B2B-SEO und B2C-SEO und passt die SEO-Strategie entsprechend an, kann man sowohl B2B- als auch B2C-Kunden gewinnen und das Unternehmen erfolgreich im digitalen Markt positionieren.