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Warum Employee-Generated Content eine Chance für dein Unternehmen ist

Source: businessinsider.com

Mitarbeitende deines Unternehmens verfügen über viel Expertise in ihrem Fachgebiet und haben Insights, die für andere Personen in der Branche interessant sind. Sie deswegen optimal gerüstet, um interessanten Content für das Unternehmen zu erstellen. Wir geben Tipps, was dabei zu beachten ist.

Als Unternehmen selbst regelmässig Content zu produzieren, ist genauso wichtig wie auch schwierig. Indem du Teile der Produktion an Angestellte abgibst, sicherst du einen stetigen Strom von neuen qualitativen Inhalten – und auch die Belegschaft profitiert davon.

Was ist EmployeeGenerated Content?

Wie der Name vermuten lässt, bezeichnet Employee-Generated Content – zu deutsch mitarbeitenden-generierte Inhalte – Bilder, Texte, Videos und andere Beiträge, die von Angestellten eines Unternehmens selbst kreiert werden. Diese Inhalte zeichnen sich dadurch aus, dass sie durch die Linse der Mitarbeitenden spannende Einblicke in das Unternehmen und die Arbeit dort ermöglichen. Der Content wird im Idealfall auch von den Arbeitnehmenden selbst gepostet, kommentiert und geteilt. Employee-Generated Content ist also ein Verwandter des User-Generated Content, dient aber aufgrund des Arbeitskontexts auch dem Personal Branding der Arbeiterschaft und dem Employer Branding.

Vorteile von EmployeeGenerated Content

Die Vorteile von Employee-Generated Content sind vielfältig. Hier eine Auswahl:

  1. Mitarbeitende sind vertrauenswürdige Experten. Konsument*innen bringen den Empfehlungen einzelner Personen mit viel Fachwissen mehr Vertrauen entgegen als den Werbebotschaften von Unternehmen und sind an ihren Insights interessiert.
  2. Inhalte von Mitarbeitenden erzeugen einen authentischen Auftritt und wirken charmant. Sie zeigen, was hinter den Kulissen passiert, wer die Menschen und was die Prozesse hinter den Produkten und Dienstleistungen sind. Kurzum: Das Unternehmen wird vermenschlicht.
  3. Inhalte, die von Mitarbeitenden erstellt und geteilt werden, erhöhen die Sichtbarkeit deines Unternehmens. Denn die Belegschaft erreicht teilweise mehr und vor allem andere Nutzer*innen als die offiziellen Unternehmensaccounts. 
  4. Wenn du Mitarbeitenden eine Stimme gibst, eröffnet dies neue Perspektiven auf Geschäftsaktivitäten und schafft Zugang zu einem riesigen Fundus von Geschichten, die sich für Storytelling im Employee-Generated Content eignen. Das zeigt auch, dass die Marke offen, transparent und innovativ ist.
  5. Employee-Generated Content hat eine motivierende Wirkung auf alle Mitarbeitende. Sie fühlen sich gehört und dürfen mitgestalten statt nur teilhaben. So bleiben auch sie dem Unternehmen länger treu.
  6. Mitarbeitende profitieren ebenfalls von der Möglichkeit, zu wachsen und sich weiterzuentwickeln. Nicht zuletzt etablieren sie sich durch das regelmässige Veröffentlichen von hochwertigen und relevanten Inhalten als Experten in ihrem Gebiet und formen so ihren eigenen Personal Brand.
  7. Die Verbreitung von Content kann neue Talente anziehen. Angestellte in derselben Branche werden auf die Inhalte aufmerksam und lernen dein Unternehmen mit seiner Unternehmenskultur als offenen und attraktiven Arbeitgeber kennen. 

Bedenken: Was kann schiefgehen?

Unternehmer*innen äussern allerding oft Bedenken bezüglich Employee-Generated Content. Diese hängen hauptsächlich damit zusammen, dass von Unternehmensseite wenig direkter Einfluss auf die Art und die Qualität der Inhalte genommen werden kann. Was wenn Mitarbeitende beginnen zu bloggen, ohne dass sie sonderlich gut schreiben können? Und was, wenn sie damit auch noch andere Werte vertreten als die Marke und so das Markenbild verwässern?

Die Krux am Ganzen: Employee-Generated Content passiert bereits, ob du es willst oder nicht. Die meisten Mitarbeitenden sind schon auf Social Media aktiv und viele von ihnen äussern sich dort zu ihrer Arbeit. Verhindern kannst du das nicht, aber du kannst – entgegen den Bedenken – Einfluss darauf nehmen. Nämlich indem du Arbeitskräfte explizit briefst und zur Content-Kreation schulst. Am wichtigsten ist aber ist die Etablierung klarer Richtlinien.

Wie du eine passende Umgebung für Employee-Generated Content schaffst

Wie oben angedeutet, solltest du deinen Mitarbeitenden die Werkzeige für das Erstellen von Content zur Verfügung bestellen. Sie brauchen direkten Kontakt zu Marketing- und Contentverantwortlichen und müssen mit den aktuellsten Informationen auf dem Laufenden gehalten werden. Du kannst ihnen auch Content-Bestandteile wie Grafiken und Templates bereitstellen. Gestalte auch den Approval-Prozess für Beiträge, die auf den unternehmenseigenen Kanälen erscheinen, simpel. Möglicherweise lohnt sich auch das Aufsetzen dedizierter Kanäle für Behind-the-Scenes-Inhalte. Mehr dazu in den Beispielen weiter unten. Passe Kanäle, Formate und Inhalte immer an dein Unternehmen respektive deine Branche an.

Formen von EmployeeGenerated Content

Für einen spannend Content-Mix, der ein möglichst breites Publikum erreicht, solltest du die Produktion einer vielfältigen Auswahl von Formaten ermutigen. Zum Beispiel:

  • Expertenvideos: Lasse deine Fachexperten in Videos Lösungen zu bekannten Problemen erklären oder nützliche Tools vorstellen.
  • Blogposts: Einsichtsreiche Texte zu branchenrelevanten Themen oder Case Studies liefern echten Mehrwert für Branchenkolleg*innen und potenzielle Partner*innen.
  • Behind-the-Scenes-Inhalte: Gib einen Einblick hinter die Kulissen deines Unternehmens. Rücke Personen und Prozesse ins Rampenlicht, die sonst nur im Hintergrund agieren. 
  • Employee Stories: Deine Mitarbeitenden bestreiten ständig komplexe Projekte und überkommen spannende Herausforderungen. Was für eine Verschwendung es doch wäre, wenn du sie nicht in Video-, Text- oder Audioform davon berichten lassen würdest.

Best-Practice-Beispiele

Genügend Theorie für heute. Werfen wir einen Blick auf einige Unternehmen, die Employee-Generated Content bereits erfolgreich in ihren Marketingmix integriert haben. 

Computerhersteller Dell gilt als ein Vorreiter für Employee-Generated Content. Als eines der ersten Unternehmen entdeckte der amerikanische Konzern das Potenzial und ermutigte seine Belegschaft, neben bereitgestellten Inhalten, auch eigenen Content zu publizieren. Das Geheimnis: Nur etwa 20 Prozent der Posts handeln überhaupt vom Unternehmen. Die restlichen beschäftigen sich mit ihren privaten Interessen oder allgemeinen Themen, die für Dell-Kund*innen interessant sein könnten.

Reebok betreibt zwar nicht eines der ersten dafür aber eines der erfolgreichsten Employee-Generated-Content-Programme. Der Hersteller für Sportartikel spornt seine Mitarbeitenden an, authentisch ihre Sportaktivitäten zu posten. Dabei lässt er ihnen viele Freiheiten, hält sie aber dazu an, die Beiträge auf den Plattformen Facebook und Instagram zu posten und den Hashtag #fitasscompany zu nutzen. Viele davon werden vom offiziellen Account geteilt.

Sreenshot eine Posts unter dem Hashtag #fitasscompany von Reebok.

People buy from people

Employee-Generated-Content mag wie ein schnelllebiger Trend wirken, die Idee hat aber Potenzial zu einer wertvollen Erweiterung deiner Marketingstrategie zu werden. Es braucht Zeit und etwas Vorbereitungsarbeit, um Grundlagen zu schaffen und die entsprechenden Ressourcen und Abläufe bereitzustellen. Dann profitierst du von gesteigerter Attraktivität deines Unternehmens gegenüber bestehenden und künftigen Arbeitnehmenden sowie potenziellen Kund*innen.

Daniel Cano

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