Mit den rasanten Fortschritten von KI-Tools wie ChatGPT, Midjourney oder DALL-E wird es zunehmend schwieriger, KI-generierten Content als solchen zu erkennen. Die gute Nachricht: Mittlerweile gibt es einige zuverlässige Online-Tools, die dir bei diesem Problem behilflich sein können. In diesem Artikel stellen wir dir die 5 wichtigsten Tools vor.
Deepfakes sind längst in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen. Der Papst in pompöser Pufferjacke, Donald Trump in Handschellen und endlos weitere, krass dargestellte und doch noch irgendwie glaubbare Bilder kursieren seit einiger Zeit online und lassen viele von uns an unseren Sinnen zweifeln.
Ähnlich sieht es in der Textwelt aus. Mit dem kürzlichen Release von ChatGPT-4o stellt OpenAI seinen bisher fortschrittlichsten KI-Chatbot gratis zur Verfügung und eröffnet dadurch gleichzeitig Chancen und Risiken.
Wenn KI-generierte Inhalte nur noch schwer von regulären Inhalten unterscheidet werden können, wie sollen wir dann wissen, was noch authentisch ist?
Glücklicherweise gibt es mittlerweile zahlreiche Online-Tools, die dabei helfen können, genau dies festzustellen. In diesem Artikel stellen wir dir die 5 wichtigsten Tools vor, mit denen du einfach feststellen kannst, ob gewisse Inhalte mit KI erstellt wurden oder nicht.
Wieso ist es im Marketing wichtig, KI-generierten Content zu erkennen?
Bevor wir uns allerdings den Tools widmen, beantworten wir in diesem Abschnitt noch kurz die Frage, wozu diese Unterscheidung im Marketing überhaupt nötig ist. Betrifft das Problem mit Deepfakes und KI-generierten Texten denn nicht nur die Medienschaffenden?
Nicht ganz. Arbeitest du beispielsweise mit einer externen Agentur oder mit Freelancern zusammen, ist es auch für dich im Marketing sehr wichtig, KI-generierten Content zu erkennen.
Stell dir vor, du bezahlst eine Agentur für hochwertige, authentische Creatives für deine nächste Werbekampagne, und du erhältst KI-generierte Bilder zurück. Einerseits bekommst du nicht das, wofür du bezahlt hast, und andererseits gefährdest du durch die Veröffentlichung dieser Bilder den Ruf deiner Marke, da deine Zielgruppe möglicherweise erkennt, dass es sich bei diesen Bildern um KI-generierten Content handelt, der nicht entsprechend gekennzeichnet wurde.
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du auch im Marketing routiniert mit Tools arbeitest, die dir dabei helfen können, KI-generierte Inhalte zu erkennen. Das heisst natürlich nicht, dass du diese Inhalte dann nicht auch veröffentlichen kannst – aber du erhältst auf diese Weise die Chance, eine informierte Entscheidung zu treffen.
Die besten Tools zur Erkennung von KI-generierten Bildern
Ob bezahlt oder gratis verfügbar – in dieser Auflistung findest du die besten Online-Tools zur Erkennung von KI-generierten Bildern.
AI Or Not
Viel einfacher geht’s wahrscheinlich gar nicht mehr. Mittels Drag-and-Drop-Prinzip lässt AI Or Not dich innerhalb von Sekunden wissen, ob deine Bild- oder Audiodatei KI-generiert ist oder nicht.
Vorteile: Du kannst gratis bis zu 10 Bild-Dateien im Monat überprüfen lassen. Das Tool ist ausserdem sehr einfach zu bedienen.
Nachteile: Vielleicht nicht so toll ist, dass du bei diesem Online-Anbieter einen Account erstellen musst, bevor du dein erstes Bild prüfen lassen kannst. Das Limit von 10 Bild-Dateien pro Monat kann dabei auch etwas einschränkend sein. Wer dieses Limit überschreiten oder auch die Audio-Datei-Funktion nutzen will, muss bezahlen – wobei die Preise doch noch sehr im Rahmen sind.
Hive
Dieses Tool ist ein echter Alleskönner: Hive Moderation ermittelt für dich, ob deine Bild-, Text- oder Audio-Datei KI-Content enthält und macht so auf das Problem aufmerksam, dass Bilder nicht komplett KI-generiert sein müssen, um in dieselbe Kategorie zu fallen.
Vorteile: Dank der Drag-and-Drop-Funktion ist das Online-Tool super einfach zu bedienen. Das Tool ermittelt im Prozentzahlen, wie wahrscheinlich es ist, dass dein Bild KI-Elemente aufweist, und arbeitet deshalb genauer als viele andere Tools. Das Ganze gibt es ausserdem als Chrome Extension. Und das Beste? Das Tool ist komplett kostenlos.
Nachteile: Die Website stellt nicht klar, ob es bei diesem Tool ein Limit bezüglich der Anzahl Dateien gibt, die man pro Tag oder Monat überprüfen lassen kann.
Tools zur detaillierten Analyse
Wer mehr als nur eine ungefähre Analyse möchte, ist mit Tools wie V7 Releases Deep Fake Detector, Fake Image Detector oder Foto Forensics gut bedient. Diese Tools sind allerdings nicht immer so einfach zu bedienen wie die beiden oben genannten Tools. Ausserdem muss man sich hier bei dem ein oder anderen Tool auf gewisse Kosten vorbereiten. Die Resultate sind allerdings je nach Anbieter um einiges genauer und akkurater.
Die besten Tools zur Erkennung von KI-generierten Texten
Nun geht’s an die Texte. Ob du bei dem letzten Artikel deines Fiverr-Freelancers verdacht geschöpft hast oder die KI-Erkennung in deinen Prozess einbinden möchtest – die folgenden Tools helfen dir auf jeden Fall dabei, KI-generierte Texte von authentischen Texten zu unterscheiden.
GPTZero
Wie der Name schon sagt: ChatGPT hat bei diesem Tool null Chancen – naja, zumindest fast. Bei englischen Texten funktioniert CPTZero nämlich um einiges besser als bei deutschen Textbeiträgen.
Vorteile: Das Tool ist sehr einfach zu bedienen, komplett kostenlos und gibt dir in Prozent an, wie hoch die Chancen stehen, dass ein KI-Bot den Text geschrieben hat. Bei englischen Texten haben einige Versuche eine ziemlich hohe Erfolgsrate gezeigt.
Nachteile: Bei deutschen Texten haben auch komplett KI-generierte Texte eine 70% Wahrscheinlichkeit ergeben, dass der Text von einem Menschen verfasst wurde. Hier ist also Vorsicht geboten.
GPTRadar
Wobei auch dieses Online-Tool eigentlich auf englische Texte ausgelegt ist, liefert GPTRadar doch bereits etwas genauere Resultate. Die Analyse ist ausserdem etwas genauer ausgelegt.
Vorteile: Das Tool kann auch für deutsche Texte verwendet werden, wobei es trotzdem noch ratsam ist, einige Kontrolltests mit Texten durchzuführen, deren Herkunft du schon kennst. Bei englischen Texten funktioniert das Tool tadellos. Es ist ausserdem kostenlos und dank Drag-and-Drop-Funktion besonders einfach zu bedienen.
Nachteile: Zu 100% verlässlich ist das Tool bei deutschen Texten leider nicht. Das beste Resultat, dass du hier bei der KI-Erkennung erwarten kannst, ist ein tendenzielles Ja oder ein tendenzielles Nein.
Originality.AI
Wie Hubspot berichtet, ist Originality.AI momentan das fortschrittlichste Tool auf dem Markt. Hier darfst du deine Erwartungen also endlich etwas hochschrauben.
Vorteile: Das Tool ist so akkurat wie kaum ein anderes, das zum jetzigen Zeitpunkt auf dem Markt verfügbar ist, und funktioniert im Gegensatz zu vielen anderen Tools nicht nur bei englischen Texten, sondern auch bei deutschen.
Nachteile: Es gibt keine kostenlose Version des Tools. Tatsächlich bezahlst du hier pro 100 Wörter, die du von dem Tool überprüfen lassen möchtest, 0.01 US-Dollar. Dieser Preis ist allerdings immer noch sehr im Rahmen, wenn man bedenkt, dass ein durchschnittlicher Blog-Artikel ca. 1000 Wörter aufweist – was dich in diesem Fall 10 Cents kosten würde.
Chancenlos gegen die KI? Wohl kaum
Mit diesen Tipps in der Tasche sollte es dir nun hoffentlich etwas leichter fallen, ungekennzeichneten KI-generierten Content zu erkennen, und allfällige Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen.
Wie besonders die Beispiele der KI-Texterkennung gezeigt hat, garantieren allerdings auch Online-Tools nicht immer eine zufriedenstellende Erfolgsquote. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass du auch mit der Hilfe dieser Tools deine Sinne nicht komplett abschaltest.
Ein Text wiederholt sich ständig und macht Gebrauch von seltsamen Phrasen? Dann ist es wahrscheinlich eine gute Idee, sich bei der Autorin oder dem Autoren zu erkundigen, woher der Text stammt, auch wenn das Online-Tool keine eindeutige Antwort liefert.
In diesem Sinne wünschen wir dir viel Erfolg mit dem Gebrauch dieser Tools und hoffen, dass du etwas aus diesem Artikel mitnehmen konntest.