Die JIM-Studie hat ergeben, dass Kinder und Jugendliche in diesem Jahr mehr Zeit im Internet verbracht haben, als im Jahr zuvor. Überraschend ist auch, dass der Fernseher wieder beliebter wird und die Nutzungsdauer gestiegen ist.
Die Corona-Pandemie und die dazugehörigen Lockdowns in diesem Jahr haben dazu geführt, dass der Medienkonsum und die Ausstattung mit Mediengeräten bei den Jugendlichen angestiegen ist. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Besitz eines Laptops oder PC von 65 auf 72 Prozent der Jugendlichen gestiegen, bei den Tablets von 25 auf 28 Prozent. Laut der Studie ist jeder dritte Jugendliche im Besitz eines internetfähigen TV-Geräts.
YouTube und Netflix sind die beliebtesten Streamingplattformen
Durch die besonderem Umstände in diesem Jahr, konnten viele Freizeitaktivitäten nicht ausgeübt werden. Die Folge: Die Nutzungszeiten von Medien sind gestiegen. In diesem Jahr verbrachten die Jugendlichen 258 Minuten (über vier Stunden) täglich im Internet, im Jahr davor waren es 205 Minuten. Zum Grossteil wurde das Internet zur persönlichen Unterhaltung genutzt, aber auch für Spiele oder als Kommunikationsmittel. Am wenigsten nutzten die Jugendlichen ihre Zeit im Internet für die Suche nach Informationen. Streamingdienste waren besonders beliebt. 87 Prozent der Befragten gaben an, regelmässig Videos auf Streamingplattformen zu sehen und das mehrmals in der Woche. Letztes Jahr lag dieser Wert bei 74 Prozent. Bei den 12 bis 19-Jährigen sind YouTube und Netflix am beliebtesten, wenn es um das Anschauen von Serien und Filmen im Netz geht.
Das lineare Fernsehen feiert in diesem Jahr sein Comeback
Doch nicht nur das Netz hat einen Anstieg der Nutzungsdauer erlebt. Der TV erlebte sein Comeback, könnte man fast sagen. Unter der Woche stieg die Sehdauer auf mehr als zwei Stunden an. 45 Prozent der jungen Leute schauten demnach mehrmals pro Woche fernsehen. Auch die Inhalte der Mediathek sind offenbar gefragt. Jeder Fünfte schaut TV-Sendungen über das online Angebot der Sender. Am liebsten Chatten die Jugendlichen über WhatsApp. 94 Prozent der Befragten gaben an, mehrmals pro Woche den Messenger-Dienst zum Austausch mit anderen zu nutzen. Von den Schülern gaben 87 Prozent an, eine WhatsApp-Gruppe mit den Klassenkameraden zu haben. Aber auch andere Apps wie Instagram und TikTok werden vermehrt genutzt. 72 Prozent der Jugendlichen sind mehrmals pro Woche auf Instagram. Gestiegen ist laut der Studie auch die Nutzungsdauer von Twitter, Snapchat und Pinterest. Am beliebtesten jedoch ist TikTok. Die social App wird von jedem Zehnten als Lieblingsapp bezeichnet.
Über die JIM-Studie aus Deutschland
JIM ist die Abkürzung für Jugend, Information und Medien. Der medienpädagogische Forschungsverbund Südwest bringt seit 1998 gemeinsam mit dem SWR (Südwestrundfunk) eine Studie zum Medienverhalten der 12 bis 19-Jährigen in Deutschland heraus.