marketing.ch Logo

Login

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Social Media Marketing Agentur?

Die Social Media Marketing Agentur ist ein Dienstleister, der für einen Auftraggeber Social Media Strategien und Massnahmen konzipiert und umsetzt. Als Social Media Marketing werden Kommunikations- und Marketingmassnahmen einer Unternehmung auf den Sozialen Medien wie Facebook, Instagram, Twitter, LinkedIn und TikTok verstanden. Somit ist Social Media Marketing ein Part des Online Marketings.

Wer braucht eine Social Media Marketing Agentur?

Social Media ist nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken. Unternehmen kommen so kaum daran vorbei, sich Social Media Accounts zu erstellen und diese zu bespielen. Genau hier kann eine Social Media Marketing Agentur den Unterschied für eine Unternehmung machen: Wahlloses Posten und schwache Interaktionen mit den Followern online sind selten erfolgsbringend. Social Media Agenturen beraten den Auftraggeber daher, wie dieser erfolgsbringend auf Social Media unterwegs sein kann. 

Eine Agentur kann helfen, eine Strategie zu entwickeln, Content zu erstellen und zu posten, und auf Nachrichten und Kommentare zu antworten. Nur so können die Follower den Mehrwert der Sozialen Medien der Unternehmen erkennen und eine Community kann sich formen. Mit gezielten Posts – sei dies Organisch oder Paid – können schlussendlich möglichst viele User abgeholt und auf die Produkte oder Dienstleistungen der Unternehmung aufmerksam gemacht werden. 

Kleine Unternehmen wie Start-ups aber auch grössere Firmen verlassen sich oftmals auf Agenturen. Ersteren fehlen vielfach die personellen Ressourcen oder die Erfahrung, um eine gesamte Social Media Strategie selbst aufzubauen. Etablierte Unternehmen hingegen kennen ihre Kanäle und generelle Stossrichtung, setzen aber beispielsweise Kampagnen mithilfe von Agenturen um. Social Media Agenturen können neue Ideen und vor allem viel Know-how mitbringen und dem Auftraggeber so zum Erfolg verhelfen.

Was macht eine Social Media Marketing Agentur und welche Aufgaben hat sie?

Das ist das Hauptaufgabengebiet einer Social Media Marketing Agentur:

Der Wirkungsbereich einer Social Media Agentur ist breit. So geht es um Social Media Beratung und Marketing, Content Marketing und Produktion sowie auch das eher neumodische Influencer Marketing. Eine Social Media Marketing Agentur kann den Auftraggeber in diversen Anliegen unterstützen, wie dem Erstellen einer Social Media Strategie oder eines Redaktionsplans, dem Umsetzen der definierten Massnahmen sowie auch dem Tracking und Evaluieren des Online Marketings.

Um möglichst wirkungsvoll arbeiten zu können, braucht die Agentur einige Angaben des Auftraggebers. Wichtige Eckpfeiler sind die vorhandenen Social Media Kanäle, die Zielgruppen der Unternehmung, Angaben zur Corporate Identity und zum Corporate Design sowie natürlich Budget-Vorstellungen. Auch muss mit der Agentur angeschaut werden, was das Ziel der Social Media Strategie ist: Will der Auftraggeber vor allem Reichweite oder Engagement? Arbeitet man primär mit Fotos oder Bewegtbilder? Soll mittels Social Media vor allem Traffic auf die eigene Website geleitet werden oder leget man den Fokus auf Conversions? Für das Unternehmen als Auftraggeber ist es sinnvoll, sich den eigenen Anforderungen bewusst zu sein und diese schriftlich festzuhalten.

Wie viel kostet eine Social Media Agentur?

Die Kosten einer Social Media Marketing Agentur sind variabel. Hier kommt es ganz darauf an, was von der Agentur erwartet wird: Beratung, Umsetzung, Evaluation oder alles zusammen? Der Zeitraum des Auftrages beziehungsweise der Kampagne spielt eine grosse Rolle, wie auch die Anzahl Kanäle, die bewirtschaftet werden soll. Selbstverständlich dürfen auch die Kosten für die Paid Kampagnen nicht in Vergessenheit geraten. Im Folgenden werden drei verschiedene Abrechnungsmethoden aufgezeigt, die zur Anwendung kommen können.

Stundenabrechnung 

Als altbekannte Methode gibt es die Abrechnung auf Stundenbasis. Das bedeutet, die Agentur notiert, wie viele Stunden sie mit dem Auftrag des Unternehmens beschäftigt ist. Standardmässig kostet eine Social Media Agentur CHF 150.- pro Stunde, jedoch kann der Stundensatz variieren. Für Agenturen ist diese Methode von Vorteil, da sie alle ihre tatsächlichen Aufwände verrechnen können. Dies auch wenn der Auftraggeber viele Anpassungen fordert, die zusätzlich Zeit in Anspruch nehmen.

Abo-Modell

Des Weiteren gibt es das Abo- oder Retainer Modell, welches mit einem klassischen Abonnement vergleichbar ist. Der Auftraggeber bezahlt monatlich denselben Preis, der vorab mit der Agentur vereinbart wird. Die Agentur arbeitet dann zeit- oder aufgabenbasiert. Bei ersterem wendet die Agentur eine vorgegebene Stundenanzahl pro Monat für den Auftraggeber auf. Bei der zweiten Methode vervollständigt die Agentur eine bestimmte Anzahl Aufgaben, wie beispielsweise das Veröffentlichen von fünf Social Media Posts pro Tag über alle Plattformen hinweg. Für die Agentur ist dieses Modell praktisch, da sie so ein gesichertes Einkommen jeden Monat hat. Hingegen kann es schwierig sein, neue Kunden von dieser Methode zu überzeugen.

Erfolgsbasierte Abrechnung

Als dritte Methode gibt es die erfolgsbasierte Abrechnung. In dieser wird ermittelt, wie viel Umsatz der Auftraggeber dank der Agentur generieren konnte. Die Agentur erhält dann einen prozentualen Anteil von 5 bis 15 Prozent des Erlöses. Diese Methode setzt voraus, dass es einen messbaren Wert gibt, wie beispielsweise eine Anzahl Conversions, um den Erfolg dank der Social Media Agentur ermitteln zu können. Für Agenturen kann die erfolgsbasierte Abrechnung lukrativ sein, wenn die Massnahmen gut greifen. Jedoch ist sie nicht ohne Risiko: Performt eine Kampagne nicht, so muss die Agentur mit einer sehr tiefen Entschädigung zurechtkommen.

Wie finde ich die passende Social Media Marketing Agentur?

Um die passende Social Media Marketing Agentur zu finden, muss sich der Auftraggeber im Klaren sein, welche Dienstleistung er nutzen möchte. Geht es beispielsweise um die Erstellung der Strategie, des Contents oder beides? Zudem lohnt es sich, Agenturen herauszusuchen, welche einen Fokus auf Social-Media-Marketing legen oder ganz darauf spezialisiert sind. So kann man bereits einige der fast unendlich vorhandenen Marketing Agenturen herausfiltern. Auch hilfreich sind Websites, welche ein Verzeichnis aller Schweizer Agenturen zur Verfügung stellen, wie dies beispielsweise marketing.ch bietet.

Vor allem bei der Suche nach einer Social Media Marketing Agentur lohnt sich ein Blick auf deren Social Media Kanäle – die Agentur ist Experte, daher sollte ihr Online-Auftritt auch danach aussehen. Die Website selbst ist ebenfalls ausschlaggebend. Was bietet die Agentur an und welche Kunden konnte sie bereits betreuen? Eine ansprechende und nutzerfreundliche Website ist unerlässlich. 

Auch Reviews und Kundenbewertungen von ehemaligen Auftraggebern sind enorm wertvoll, denn so hört man die Meinung einer Drittperson und nicht nur die Aussagen der Agentur selbst. Selbstverständlich können und sollen zudem erfolgreich erstellte Kampagnen der Agentur unter die Lupe genommen werden, damit man sich ein Bild der Art und Weise der Umsetzungen machen kann.

Schlussendlich kann der Auftraggeber auch Offerten der Agenturen einholen, um diese untereinander zu vergleichen. Ein Erstgespräch mit einem Berater/einer Beraterin aus der Agentur kann zudem offene Fragen klären und einen ersten Eindruck verschaffen. Hier sollte man sich darauf achten, dass die Agentur deckungsgleiche Aussagen gemäss ihrer Website trifft und seriös wirkt.

Fazit zu Social Media Marketing Agenturen

Der Trend zum Digitalen ist fortlaufend. Ein Unternehmen muss sich heutzutage auf irgendeine Art und Weise auf Social Media präsentieren. Damit ausdrucksstarke Kampagnen und hochwertiger Content erstellt werden können, ist man auf Fachwissen und Erfahrung angewiesen. Sind diese intern nicht vorhanden oder fehlt die Kapazität, so kann eine Agentur die richtige Entscheidung sein. Achte dich dabei immer auf den Online Auftritt und die Referenzen der Agentur, bevor du sie aussuchst – viel Erfolg!

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Customer Journey?

Die Customer Journey bezeichnet die „Reise“, die ein Kunde durchläuft, bevor er ein Produkt oder eine Dienstleistung kauft bzw. beansprucht. Während der Customer Journey hat der Kunde verschiedene Berührungspunkte (Touchpoints) mit dem Unternehmen.

Customer Journey Grafik im marketing.ch Design.

Touchpoints sind jegliche Kontakte, die ein Kunde mit einem Unternehmen hat. Dies kann Werbung im TV oder auf Plakaten sein, Online-Marketing oder Social-Media-Marketing, persönliche Verkaufsgespräche, die Website des Unternehmens oder auch Empfehlungen von Kunde zu Interessenten und deren Rezensionen und Bewertungen des Produktes.

Die Customer Journey und die Erlebnisse des Kunden bei den Touchpoint sind massgebend dafür, ob ein Kauf getätigt wird. Damit Unternehmen einen Überblick über die Customer Journey und die verschiedenen Touchpoints haben, kann eine sogenannte Customer Journey Map erstellt werden.

Wieso braucht man die Customer Journey?

Die Customer Journey ist ein Instrument für die Strategieplanung. Die Journey liefert einem Unternehmen wertvolle Insights dazu, wo ihre Kunden mit dem Unternehmen in Kontakt kommen und was sie dementsprechend von einem Kauf überzeugt oder eben abhält. Mit der Analyse der verschiedenen Berührungspunkte während der Journey können Schwachpunkte ermittelt und Prozesse optimiert werden, um Conversions (Bestellungen, Käufe) zu fördern.

Mittels der Customer Journey können zudem Präferenzen und Verhaltensweisen der Kunden ermittelt werden, was wiederum in die Strategie einfliessen kann, damit diese unter anderem auf das beste Kundenerlebnis ausgelegt ist. Die Customer Journey kann auch für die Optimierung von Kommunikationskonzepten beansprucht werden.

Die Customer Journey – Ein Beispiel

Anhand des Abschlusses eines Netflix-Abonnements wird eine mögliche Customer Journey veranschaulicht.

Ein Freund erzählt einem Interessenten von Netflix und dem Angebot auf der Plattform. Dieser googelt den Streaming-Dienst als er zu Hause ist, um mehr darüber zu erfahren, und gelangt auf die Website von Netflix, wo ihm sogleich alle wichtigen Informationen geliefert werden. Noch ist er nicht ganz überzeugt, weshalb er sich einige Online-Rezensionen und Meinungen zu Netflix sucht und diese durchliest. Anhand der Bewertungen anderer, entschliesst sich der Interessent nun zum Kauf. Er kehrt auf die Website von Netflix zurück und abonniert den Streaming-Service.

Customer Journey Beispiel und Vorlage zum Download von Marketing.ch (PowerPoint und PDF)

Bekannte Modelle der Customer Journey

Es gibt kein allgemeingültiges Modell einer Customer Journey, da jedes Unternehmen andere Touchpoints und Marketingaktivitäten hat. Daher sind die Journeys von jedem Unternehmen individuell zu bestimmen. Im Folgenden werden mögliche Modelle aufgezeigt.

Welche Phasen hat die Customer Journey?

Aufgrund der Individualität können wir nicht übergreifend alle Phasen definieren. Wenn man die verschiedenen Modelle aber anschaut, so ergibt sich ein gewisser Konsens bei der Abfolge, jedoch werden je nach Unternehmen verschiedene Begriffe verwendet. Schritt für Schritt sieht es so aus:

  1. Awareness
  2. Consideration
  3. Purchase/Conversion
  4. Service/Retention
  5. Loyalty/Advocacy

Customer Journey anhand AIDA Modell

Das AIDA Modell (Attention – Interest – Desire – Action) orientiert sich stark an der Customer Journey. So beschreibt es, wie eine Person zuerst auf das Produkt aufmerksam wird, ein Interesse daran und im nächsten Schritt einen Wunsch danach entwickelt, bevor der Kunde schlussendlich den Kauf tätigt. Ein wesentliches Merkmal des AIDA Modells ist jedoch, dass es sich primär auf die Kaufphase bezieht. Es zeigt daher nicht alle Abschnitte der Customer Journey auf. Ebenfalls werden im AIDA Modell die einzelnen Touchpoints nicht aufgezeigt, weshalb dieses Instrument eher zur groben strategischen Übersicht dient.

Das AIDA Modell grafisch dargestellt von Marketing.ch
Bildquelle: Marketing.ch

Customer Decision Journey nach McKinsey

McKinsey stellt die Kaufentscheidung des Kunden nicht als linearen Ablauf sondern als Kreislauf dar. So startet der Prozess mit einem Trigger, also einem Auslöser, welcher den Interessenten auf das Produkt oder die Marke aufmerksam macht. Der Interessent zieht das Produkt dann in Betracht und beginnt zu evaluieren, welches Unternehmen bzw. welcher Brand ihm am meisten entspricht.

Unter Punkt drei entscheidet sich der Kunde für ein Produkt und tätigt den Kauf. Nach dem Moment of purchase (Moment des Kaufs) bildet der Kunde seine Meinung zum Produkt und entscheidet schlussendlich auch, ob er von derselben Marke oder von demselben Unternehmen weitere Produkte kaufen will. Ist der Kunde zufrieden, so kann er in den Loyalty loop einfliessen: Er vertraut dem Unternehmen und deren Produkte und es kommt wiederholt zum Moment of purchase.

Customer Decision Journey nach McKinsey grafisch dargestellt
Bildquelle: www.mckinsey.com

Was ist eine Customer Journey Map und wieso braucht man sie?

Das Visualisieren der Customer Journey hilft Unternehmen, die Touchpoints zu erkennen, Analysen anzustellen und Optimierungen zu treffen. Diese graphische Darstellung ist die Customer Journey Map. Das Erstellen einer Customer Journey Map, das sogenannte Mapping, ist aufwändig, lohnt sich aber im Endeffekt. Es muss die gesamte Customer Journey aufgezeigt werden, mit allen Touchpoints aber auch allen Kanälen, Formaten und Inhalten. So weiss das Unternehmen genau, welche «Reise» der potentielle Kunde durchläuft und mit welchen Inhalten er wann bespielt wird.

Um eine aussagekräftige Map zu erstellen, muss sich das Unternehmen folgende Fragen stellen:

Wer ist unsere Zielgruppe?

Welche potentiellen Kunden will das Unternehmen mit diesem Produkt ansprechen und was haben diese Personen gemeinsam? Für klare Definitionen kann hier auch mit Personas gearbeitet werden.

Welche Touchpoints sind vorhanden?

Wann kommt der potentielle Kunde mit dem Unternehmen oder dem Produkt in Berührung und über welche Kanäle geschieht dies? Die Anzahl der Touchpoints kann je nach Unternehmen stark variieren und entscheidet schlussendlich auch über den Umfang der Map. Die verschiedenen Touchpoints können auch gewichtet werden, damit man gewisse Schlüsselereignisse hervorheben kann.

In welcher Reihenfolge stehen die Touchpoints?

Nun geht es darum, die definierten Touchpoints so zu gliedern, wie sie in der Customer Journey ablaufen. Da die einzelnen Berührungspunkte nicht für jeden Kunden in der gleichen Reihenfolge von statten gehen, kann man hier mit Phasen arbeiten. Die Phasen können zum Beispiel von der Journey übernommen werden (Awareness, Consideration, Conversion) oder auch noch übergreifender definiert werden.

Wie zufrieden sind die Kunden mit der Customer Journey?

Die Kundenzufriedenheit bei den einzelnen Touchpoints zu ermitteln ist kein Leichtes. Je nach Abteilung/Kanal ist eine andere Methode der Messung zielführend. So kann ein Unternehmen Umfragen, persönlich oder über E-Mail oder Social Media, machen, um ein Feedback von Kunden zu erhalten.

Und viele mehr

Mittlerweile gibt es Customer Journey Maps, welche sehr detailliert jeden Touchpoint abbilden. Dabei werden weitere Punkte abgehandelt wie: Welche IT wird eingesetzt? Welche Tracking-Tools kommen zur Anwendung? Wie ist die Stimmungskurve / das Erlebnis des Kunden usw.

Sehr empfehlenswert ist die Customer Journey Map nach Ephraim L. Chiozza, da er ein standardisiertes Modell entwickelt hat, welches alle marketingrelevanten Punkte beachtet.

Customer Journey Map erstellen

Hat man diese Fragen detailliert ausgearbeitet, so kann das Mapping beginnen. Die Visualisierung der Daten kann das Unternehmen frei gestalten, jedoch gilt auch hier: Je detaillierter umso aufwändiger, dafür aber auch aussagekräftiger.

Fazit zur Customer Journey

Die Customer Journey ermöglicht dem Unternehmen, ihre Marketingstrategie auf eine andere Art und Weise darzustellen und neue Erkenntnisse zu finden. Kundenbedürfnisse können mittels der Customer Journey ermittelt werden und das Unternehmen kann sicherstellen, dass die Touchpoints mit potentiellen Kunden zufriedenstellend sind. Das Erstellen einer Customer Journey ist ein aufwändiger Task, welcher dem Unternehmen aber ermöglicht, allfällige Lücken zu füllen und Potential im Prozess zu finden. 

Customer Journey Vorlage / PowerPoint Template und PDF

Wir haben dir für die Customer Journey eine PowerPoint Vorlage und das PDF dazu erstellt. Die Vorlage stellen wir dir gratis zur Verfügung. Wir wünschen dir gutes Gelingen!

Wenn es dir am Sonntagabend vor dem nächsten Morgen graut, könnte man es als Montags-Blues abstempeln. Hast du aber Mühe beim Schlafen, ständige Kopfschmerzen und du merkst, wie du immer unzufriedener bist beim Arbeiten, dann könnten das die ersten Hinweise auf ein grösseres Problem sein.

Wenn du wählen müsstest, wärst du lieber konstant über- oder unterfordert bei deiner Arbeit? Vielleicht denkst du auf den ersten Blick, dass Unterforderung nicht ganz so schlimm ist, aber da liegst du leider falsch. Beide Situationen können deiner psychischen und physischen Gesundheit schaden und dich unglücklich an deinem Arbeitsplatz zurücklassen.  

Während das Burnout schon seit den 70er Jahren in unserem Wortschatz ist, kennen wir den Begriff Boreout erst seit dem Jahr 2007 – beide Terminologien jedoch beschreiben ein Ungleichgewicht im Arbeitsalltag, wenn auch in entgegengesetzter Richtung. Es muss aber kein Dauerzustand bleiben.

Die Symptome eines Burnouts

Ein Burnout beschreibt die Überforderung am Arbeitsplatz. Du fühlst dich emotional und körperlich am Ende, hast stetig Stress und kannst dich nicht richtig erholen. Während wir mit einigen stressigen Tagen relativ gut klar kommen, nagt ein solcher Dauerzustand an den Nerven. Ein Burnout bahnt sich oft über Tage, Wochen oder gar Monate an, was dazu führt, dass man die aufkommenden Symptome als Normalzustand ansieht.

Eine Generalisierung der Symptome bei einem Burnout gibt es nicht, jeder Mensch reagiert anders und weist demnach andere Symptome auf. Mögliche Anzeichen können aber sein:

Die Symptome eines Boreouts

Ein Boreout ist keine anerkannte Krankheit, jedoch sind wohl immer mehr Personen davon betroffen. Beim Boreout (von Englischen: boredom) handelt es sich um die konstante Unterforderung bei der Arbeit. Es herrscht Langeweile, da deine Aufgaben entweder einfach zu wenig sind oder nicht deinen Kompetenzen entsprechen, da du überqualifiziert bist.

Das Boreout teilt sich viele der Eigenschaften eines Burnouts. Auch wenn es keine anerkannte Krankheit ist, gibt es einige Symptome, die auf ein Boreout hinweisen können:

Wenn die Arbeit unglücklich macht

Mitarbeitende, die an einem Burnout leiden, haben oft hochmotiviert oder engagiert in den Arbeitsalltag gestartet. Übermässig hohe Anforderungen über längere Zeit haben diese Motivation aber schwinden lassen und sorgen für ein dauerhaftes Gefühl der Überforderung. Der Mitarbeiter stellt seine eigenen Bedürfnisse und sein Privatleben in den Hintergrund und lebt, um zu arbeiten. Mangelnde Anerkennung und vor allem mangelnde Möglichkeiten zur Entspannung und Entlastung des Mitarbeitenden können zum Burnout führen.

Hat ein Mitarbeiter kaum etwas zu tun bei der Arbeit und langweilt sich von früh bis spät, so bahnt sich auf lange Sicht hinaus ein Boreout an. Das interessante hier ist, dass viele Personen, die unter einem Boreout leiden, trotzdem so tun, als seien sie schwer beschäftigt. Sie machen unnötigerweise Überstunden, erzählen anderen, dass sie viel zu erledigen hätten und lassen sich kaum etwas anmerken. Ein Grund dafür ist, dass sie nicht als Faul abgestempelt werden wollen, wenn sie nichts tun, oder auch, weil sie Angst haben, ihren Arbeitsplatz zu verlieren.

Was tun bei einem Burnout?

Solltest du merken, dass du nur noch gestresst bist im Arbeitsalltag, so lohnt sich ein Gespräch mit deinem Vorgesetzten. Es mag schwierig sein, einzugestehen, dass man überfordert ist, jedoch bringt Einsicht oftmals erste Besserungen. Mit deinem Vorgesetzten oder deinem Team kannst du anschauen, wie du entlastet werden kannst, wer dich wo unterstützen kann, oder ob du vielleicht auch dein Pensum oder deine Position in der Firma anpassen kann.

Gibt es keine Änderung zum Besseren nach der Kommunikation mit deinem Vorgesetzten, so kann sich auch ein Tapetenwechsel lohnen. Das muss keineswegs deine erste Lösung sein, aber vielleicht wäre ein anderer Job das Richtige. Auch wenn dir kaum ein Unternehmen einen komplett stressfreien Arbeitsalltag garantieren kann, so besteht die Chance auf einen Arbeitsplatz, der dich nicht mehr überfordert und auslaugt. Fühlst du dich, mit oder ohne veränderten Arbeitsbedingungen, unglücklich bei der Arbeit und bist weiterhin antriebslos oder deprimiert, so kann sich auch eine Psychotherapie als hilfreich erweisen.

Was tun bei einem Boreout?

Auch bei einem Boreout sollte dein erster Schritt ein internes Gespräch mit deinem Vorgesetzten sein. Deinem Team ist vielleicht nicht bewusst, wie unterfordert du bei der Arbeit bist, und dir können neue Aufgaben zugeteilt werden. Wichtig ist, dass du dich traust, offen zuzugeben, dass du nicht genug ausgelastet bist bei der Arbeit.

Sollte es nicht möglich sein, deinen Bereich zu erweitern oder dich im Unternehmen anders einzusetzen zu deiner Zufriedenheit, so kann auch hier eine neue Stelle Abhilfe schaffen. Achte dich schon beim Stelleninserat auf den beschriebenen Aufgabenbereich und frag beim Gespräch oder Probetag im Unternehmen nach, was dich erwarten wird im Arbeitsalltag. So kommst du hoffentlich zu einem Job, der dich fördert und in angemessenem Rahmen auch fordert.

Wie dein Arbeitgeber helfen kann

Burnout und Boreouts sind mittlerweile keine Fremdwörter mehr für Unternehmen, gerade weil Arbeitgeber sehr Leistungsorientiert sein können. Unternehmen können jedoch wertvolle Beiträge leisten, um die Arbeitnehmer vor der Über- oder Unterforderung bei der Arbeit zu schützen. Der Schlüsselbegriff hier ist Work-Life-Balance.

Work-Life-Balance wird überall gepredigt und angepriesen, aber sie ist tatsächlich ein wichtiger Grundstein für die Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Wer jeden Tag frühmorgens bis spätabends arbeitet und kaum eine Pause hat, riskiert bald, an einem Burnout zu erleiden. Auch mit flexiblen Arbeitszeiten kann Arbeitnehmern unter die Arme gegriffen werden. Dies erlaubt ihnen, an eher stressigen Tagen etwas länger zu arbeiten und dann dafür an ruhigen Tagen früher in den Feierabend zu gehen.

Zu guter Letzt sollten sich Arbeitgeber bereits bei der Stellenausschreibung überlegen, welche Anforderungen gestellt werden und wie viele Personen bzw. Stellenprozente für die Erledigung der der Aufgaben notwendig sind. Werden von Beginn an die passenden Personen bzw. die richtige Anzahl Personen eingestellt, so minimiert dies das Risiko von Burn- oder Boreouts bei den Angestellten.

Wie du dir helfen kannst

Nebst den bereits erwähnten Massnahmen von der Kommunikation mit deinem Arbeitgeber sowie einem allfälligen Wechsel des Arbeitgebers, kannst du weitere Vorrichtungen treffen. Dies beginnt bereits damit, zu reflektieren, wie du dich bei der Arbeit fühlst. Bist du ständig unter Strom und kannst nie abschalten oder erledigst du bei der Arbeit vor allem Aufgaben, die dein Privatleben betreffen? Bemerkst du solche Anzeichen, kannst du frühzeitig handeln.

Auch mit Freizeitbeschäftigungen wie Sport oder sonstigen Hobbies kannst du dich vom Arbeitsalltag loslösen und distanzieren. Bei Nervosität und Stress im Alltag oder auch Schlafproblemen lohnt es sich, beispielsweise Meditations- oder Achtsamkeitsübungen zu machen. Soziale Kontakte können dir zusätzlich helfen, Stresssituationen zu verarbeiten und abzuschalten. Fühlst du dich jedoch nicht in der Lage dazu, dir selbst zu helfen, dann zögere nicht, dir Hilfe aus deinem Umfeld zu holen – sei dies freundschaftlicher oder professioneller Natur.