Mit dem Hashtag #besonderehelden und humorvollen Videos werden Faulenzer augenzwinkernd zu Helden der Corona-Krise erklärt. Die Reaktionen im Netz sind gemischt, denn nicht jeder teilt den Humor der deutschen Bundesregierung.
Ältere Menschen erzählen, wie sie damals im Jahr 2020 zu Helden wurden. Schnitte zeigen deren jüngeres Ich beim Rumgammeln. Die Clips enden jeweils mit dem Appell: «Werde auch du zum Helden und bleib zu Hause». Die humorvolle Informationskampagne ging sofort Viral und wurde seit Sonntag weit über eine Million Mal angeschaut.
Die Reaktionen im Netz waren gemischt. Während die Wichtigkeit dieser Botschaft sowie die humorvolle Umsetzung gelobt wird – Promis wie Joko & Klaas waren voll des Lobes – vermissten andere Stimmen andere Themen wie Einsamkeit, häusliche Gewalt oder Existenzängste in den Videos. Ein weiterer Kritikpunkt war, dass Beschäftigte des Gesundheitssystems doch die wahren Helden seien.
Regierungssprecher Steffen Seibert verteidigt die Kampagne: «Es tut mir leid, dass Sie da einen negativen Eindruck haben.» Der Bundesregierung sei vollkommen bewusst, welche wirtschaftlichen, sozialen und seelischen Härten das Leben während der Pandemie für viele Menschen bedeute. Das werde im Informationsangebot der Bundesregierung auch aufgegriffen. Man könne aber nicht alle Aspekte in ein kurzes Video für junge Leute hineinpacken. Der Begriff Heldentum sei natürlich eine Überhöhung. «Aber hier geht es ja um Heldentum der allerallerzivilsten Art.»
Junge Menschen mit herkömmlichen Mitteln von Regierungskommunikation zu erreichen, sei schwierig. Auf sie komme es während der Corona-Pandemie aber besonders an. «Und das rechtfertigt meines Erachtens auch ungewöhnliche Herangehensweisen.» Der Appell sei in der Sache sehr ernst gemeint, aber in der Form doch augenzwinkernd. Eine übergrosse Zahl von Bürgern habe positiv reagiert.