Wer eine SEO Site betreibt, hat sicher schon einmal den Begriff „Redirect“ gehört. Immer wenn man eine Seite löscht, die Struktur der URL ändert oder die Domain wechselt, müssen die URLs neu zugewiesen werden, was man im Deutschen eben mit „Weiterleitung“ bezeichnet.
Dabei ist es erforderlich, dass die Bots der Suchmaschine über die Änderung der URL informiert werden, da der Content in Zukunft unter anderer Adresse zu finden ist.
Wie genau man das macht, hat unter Umständen Einfluss auf die SEO. Daher sollte man die nötigen Schritte vorab genau durchdenken.
In diesem Artikel informieren wir darüber, worauf es alles zu achten gilt.
Gründe für Redirects
Wenn du deine Site regelmäßig wartest, gehört es ebenso zu deinen Aufgaben, URLs neu zuzuweisen. Es gibt viele Ursachen, weswegen das nötig sein könnte, die folgenden treten jedoch am häufigsten auf:
– Ein Post oder eine Seite werden gelöscht
– Die Domain wird gewechselt
– Du verzichtest in deinen URLs auf „www“
– Du verwendest in WordPress Permalinks
– Sites werden miteinander verbunden
– Wechsel des CMS
– Änderung der Struktur der URLs
HTTP Status Codes
HTTP Status Codes spielen beim Redirect eine Rolle.
Über sie versteht man, wie Redirect funktioniert und wie man beeinflussen kann, welche Daten der Server letztlich an den Browser schickt. Unter HTTP Status Code versteht man eine Zahlenfolge, die der Server an den Browser sendet. Dem folgt eine bestimmte Anfrage nach einer Seite.
Im Code können etwa Folgen wie 200, 301, 503 oder 404 enthalten sein. Jede Nummer dient einem Zweck. 404 zeigt beispielsweise an, dass die Page nicht gefunden wurde.
503 bedeutet dagegen, dass der Server gerade wegen Wartungsarbeiten offline ist. Möchtest du deine Seite warten, benötigst du die HTTP Status Codes.
Arten von Redirect
Es gibt einige Arten von Redirect, die dir täglich begegnen. Dies sind die wichtigsten:
– 301 Permanenter Redirect
– 302 Inhalt gefunden
– 307 Zeitlich begrenzter Redirect
Die Folgenden sind zwar keine Redirects, aber dennoch solltest du sie kennen:
– 410 Content gelöscht
– 451 Content aus legalen Gründen unerreichbar
301 Permanenter Redirect
301 gehört zu den am häufigsten auftretenden Redirects. Verwende ihn, sofern du eine URL dauerhaft neu zuweisen willst oder wenn du etwas in der Struktur des Permalinks verändert hast. Mit dem 301 Redirect teilst du den Suchmaschinen mit, dass diese Seite nicht länger unter der alten Adresse gefunden werden kann. Machst du beim Setzen des Redirects Fehler, besteht die Gefahr, dass deine Besucher und die Crawler 404 Fehlermeldungen sehen werden.
Übrigens solltest du den 301 nur verwenden, sofern du die alte Adresse garantiert nicht mehr nutzen möchtest. Andernfalls führst du dagegen einen temporären Redirect durch. Der 301 transferiert all den Wert, den der obsolete Link angesammelt hat, auf die neue Adresse. Wie ein 301 genau funktioniert, erfährst du beispielsweise im Redirect Manager des Yoast SEO Premium Plugins.
302 Found
Der 302 wird meist dazu verwendet, URLs temporär neu zuzuweisen. Konkret bedeutet der Code, dass der angeforderte Content gefunden wurde, aber unter einer abweichenden Adresse abgespeichert ist. Warum genau das der Fall ist, wird darüber nicht kommuniziert. Möchtest du sicherstellen, dass Besucher auf eine alternative Page weitergeleitet werden, du jedoch die alte URL später wieder zu verwenden planst, ist der 302 genau das Richtige.
Allerdings werden dabei Werte wie das Ranking der Page nicht auf den neuen Link übertragen. Doch ist es möglich, dass die Seite ihre Wertigkeit zurück erhält, sofern du sie wieder verwendest. Der 302 eignet sich dagegen nicht, wenn du die Domain wechselst oder andere grundlegende, weitreichende Veränderungen an der Site vornimmst.
307 temporäre Redirects
Ursprünglich wurden 302s für temporäre Redirects verwendet. Mit der Einführung von HTTP 1.1 übernahm das allerdings der Code 307. Diese Redirects kennzeichnen explizit, dass die URL auf begrenzte Zeit geändert wurde. Und da das Ganze eben nur temporär ist, muss hier auch die alte URL mit genannt werden.
Diese Methode solltest du jedoch eben nur dann verwenden, wenn du die alte URL später wieder einsetzen möchtest.
Keine Redirects, aber dennoch relevant
Neben den traditionellen Redirects existieren noch zwei weitere, bei denen URLs eben nicht neu zugewiesen werden. Sie sind für die Wartung der Site aber dennoch von Bedeutung. So kennzeichnen die Codes 410 und 451 Content, der vorher existierte, inzwischen aber gelöscht wurde.
410 Content gelöscht
Eines der größten Probleme von Sites, ist die Vielzahl an 404 Fehlermeldungen.
– 404 Fehlermeldung: Die angeforderte Ressource wurde nicht gefunden. Dieser Statuscode kann ebenfalls verwendet werden, um eine Anfrage ohne näheren Grund abzuweisen. Links, welche auf solche Fehlerseiten verweisen, werden auch als Tote Links bezeichnet.
Wenn du dir die entsprechenden Anzeigen in Google Search Console näher ansiehst, findest du garantiert einige 404s. Diese Fehler solltest du so schnell wie möglich beheben. Schließlich wertet Google sie als ein Zeichnen fehlerhafter Wartung. Zudem verwirren sie deine Besucher.
Am besten weist du die fehlenden URLs des Contents mit dem Code 301 neu zu und verweist dabei etwa auf die Homepage. Manchmal gibt es aber eine bessere Methode: Teile den Suchmaschinen und deinen Gästen mit, dass die Seite über einen 410 neu zugewiesen wurde. So wissen die Crawler, dass die Seite unwiderruflich gelöscht wurde und können sie dann aus dem Index entfernen.
451 Content wegen legaler Probleme nicht erreichbar
Sollte dich jemals ein Richter dazu zwingen, eine Seite zu löschen, machst du das am besten mit einem 451. So informierst du die Suchmaschinen darüber, dass die Inhalte aufgrund von legalen Problemen nicht mehr erscheinen dürfen.
Autor: Zsolt Szakal, www.seo-kepzes.hu/keresooptimalizalas, www.bergluftmarketing.ch/suchmaschinenoptimierung
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