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Der blaue Haken bei Instagram dürfte den meisten ein Begriff sein. Er ist Instagrams Verifizierung für ein Profil. Jede*r kann eine Verifizierung beantragen, aber nicht alle erhalten den begehrten blauen Haken für ihren Account. Denn das entscheidet Instagram ganz alleine. Letztlich musst dich für eine Verifizierung bewerben und wir zeigen dir, wie das geht.

Alle wollen ihn haben, die Wenigsten kriegen ihn. Diese Schritt-für-Schritt-Anleitung bringt dich ein Stück näher zum blauen Haken auf Instagram.

Inhaltsverzeichnis

Instagram-Verifizierung nicht mehr nur für Stars mit übermässig vielen Follower*innen

Was bedeutet der blaue Haken bei Instagram? Wenn du auf ein Profil stösst, welches ein kleines blaues Häkchen neben dem Namen hat, so ist das ein von Instagram verifizierter Account. Gerade Promis, Unternehmen und Influencer*innen haben oft diese Kennzeichnung.

Durch den blauen Haken wirken Instagram-Profile gleich viel vertrauens- und glaubwürdiger, daher kann es für einige User*innen interessant sein, ihr Konto von Instagram mit einer Verifizierung versehen zu lassen. Besonders bei Stars kommt es häufig vor, dass neben dem «echten Profil» auch zahlreiche Fan-Accounts aktiv sind, sodass eine Verifizierung durchaus Sinn ergibt. Mittlerweile haben auch immer mehr Accounts, die nicht unbedingt von Hollywood-Schauspieler*innen betrieben werden, einen blauen Haken. Auch etwas kleinere Accounts können den blauen Haken erhalten, solange sie sich an die Instagram-Richtlinien halten und über einen gewissen Bekanntheitsgrad verfügen.

Die Wahrscheinlichkeit, einen blauen Haken zu bekommen ist höher, wenn du die Verifizierung als Unternehmen beantragst. Es sei denn du bist eine halbwegs bekannte Person aus dem öffentlichen Leben. Konkrete Angaben, welche Voraussetzungen du mitbringen musst, um eine Verifizierung zu erhalten, macht Instagram nicht. Ob du einen blauen Haken bekommst, entscheidet allein Instagram. Es ist aber bekannt, dass die Plattform bekannte, oft gesuchte Accounts eher berücksichtigt. Folge einfach unserer Anleitung und per Notification wirst du dann über den (Nicht-)Erhalt der Verifizierung informiert.

1. Gehe zu den Einstellungen

Dazu klickst du oben rechts auf deiner Profilseite auf die drei horizontalen Balken – sprich die Hamburger-Navigation. Es öffnet sich ein weiteres Fenster, in dem ganz oben die «Einstellungen» erscheinen. Klicke darauf.

Der erste Schritt zur Instagram-Verifizierung mit blauem Haken.
Tippe auf «Einstellungen».

2. Nach «Verifizierung beantragen» suchen

Nun erscheinen die Einstellungen. Oben im Suchfeld kannst du «Verifizierung beantragen» eingeben oder du scrollst bis auf den Button «Konto», klickst darauf und scrollst anschliessend bis zu «Verifizierung beantragen».

Der zweite Schritt zur Instagram-Verifizierung mit blauem Haken.
Suche nach «Verifizierung beantragen» und tippe darauf.

3. Für Instagram-Verifzierung bewerben

Hier kommt der eigentlich spannende Teil, denn unter diesem Punkt möchte Instagram mehr über dich wissen. Ganz oben wird dein Benutzername angezeigt, anschliessend kommen weitere Felder zum Ausfüllen.

Vollständiger Name: Hier kommt dein kompletter Name hin, so wie er auch auf deinem Ausweis steht.

Bekannt als: Hier trägst du den Namen deiner Marke, deines Unternehmens oder deinen Künstlernamen ein. Solltest du unter deinem echten Namen öffentlich bekannt sein, dann schreibe ihn in das Feld.

Kategorie: Hier stehen mehrere Kategorien von beispielsweise News, Media, über Politics bis hinzu Blogger oder Influencer zur Auswahl. Wähle eine aus, die dein Unternehmen oder dich selbst am besten beschreibt.

Links: Hier kannst du Links zu Social-Media- und News-Beiträgen über dich oder dein Unternehmen hinterlegen. Daran erkennt Instagram, dass ein öffentliches Interesse an deinem Account besteht.

Der dritte Schritt zur Instagram-Verifizierung mit blauem Haken.
Fülle die Felder mit deinen persönlichen Angaben aus.

4. Foto vom Ausweis hochladen

Die Bewerbung zur Verifizierung ist fast geschafft, Instagram möchte jetzt noch ein offizielles Dokument von dir. Das kann zum Beispiel ein Reisepass, Ausweis oder Führerschein sein, auf dem Name und Geburtsdatum deutlich zu erkennen sind. Auch offizielle Geschäftsunterlagen nimmt Instagram an: beispielsweise Steuerdokumente, Betriebskostenabrechnungen oder Satzungen. Nachdem du alles ausgefüllt hast, musst du nur noch auf «Senden» tippen und auf eine Antwort warten.

Und wenn’s mit der Verifizierung nicht klappt?

Die blauen Häkchen bei Instagram bestätigen die Echtheit eines Profils und sind damit für viele Nutzer*innen wirklich erstrebenswert, besonders, wenn Nachahmungsgefahr besteht. Übrigens werden verifizierte Accounts auch besser in den Instagram-Suchen berücksichtigt und weiter oben in den Ergebnissen platziert. Du hast keinen blauen Haken von Instagram bekommen? Auch kein Weltuntergang – Instagram selbst hat hier ein paar Tipps veröffentlicht. So sollen User*innen, um ihre Authentizität zu bestätigen, vor allem einen guten Steckbrief schreiben, in Stories Einblicke in das Unternehmen gewähren und andere User*innen dazu animieren, die eigene Brand beispielsweise in Stories zu erwähnen.

Was bedeutet AIDA? Und wann benutzt man die Formel in der Werbung? Das und mehr findest du hier heraus! Das AIDA-Konzept ist ein Must-have (oder eher ein Must-know) für alle Marketer*innen und gehört zu den wohl bekanntesten Marketing-Modellen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist AIDA? – Die Bestandteile der AIDA-Formel

AIDA ist ein Akronym, welches als Merkformel für die vier Stufen des Verkaufsvorgangs (Werbepsychologie) steht:

AIDA steht also für Attention, Interest, Desire und Action und ist ein Modell, welches du im Marketing zur Beschreibung der Werbewirkung verwenden kannst. Das AIDA-Modell, auch AIDA-Prinzip oder AIDA-Formel genannt, wurde von Elmo Lewis, einem amerikanischen Geschäftsmann, im Jahr 1898 entworfen. Im Folgenden werden die Definitionen der einzelnen Stufen des AIDA-Prinzips, die Verwendungsmöglichkeiten sowie auch die Kritik am Modell aufgezeigt.

Die AIDA Formel / das Prinzip als umgekehrte Pyramide dargestellt, um verständlich alle Stufen des Verkaufsprozesses zu zeigen.
Grafische Darstellung des Verkaufsprozesses anhand der AIDA-Formel.

Was bedeutet Attention?

Im ersten Schritt will ein Unternehmen die Aufmerksamkeit von potenziellen Kund*innen wecken. Dies erreicht es oftmals mittels eines Eyecatchers. Ein Eyecatcher kann alles sein, was das Auge auf sich zieht: Ein Foto oder etwas in einem Schaufenster, ein Plakat mit einem auffälligen Schriftzug, eine Landingpage mit einem frechen Spruch, eine farbige Grafik – es gibt diverse Möglichkeiten.

Was bedeutet Interest?

Hast du als Unternehmen die Aufmerksamkeit einer Person auf dich gezogen, so musst du in einem nächsten Schritt das Interesse für das Produkt oder die Dienstleistung wecken. Das kann über weitere Ausführungen und Erklärungen durch eine Verkaufsperson persönlich oder auch über Werbemittel geschehen. Im Falle des Letzteren kannst du mit Flyern, Fotos oder Videos arbeiten. Wichtig ist, dass Kundinnen und Kunden eine Zusatzinformation oder eine Botschaft erhalten, an die sie sich erinnern können.

Was bedeutet Desire?

Nur Interesse reicht aber noch nicht für den Kauf. Die potenzielle Kundschaft muss einen Wunsch entwickeln, das Produkt oder die Dienstleistung zu erwerben. Um den Wunsch beim Kunden hervorzurufen lohnt es sich, die Vorteile des Produktes kompakt aufzuzeigen, zum Beispiel mit einigen Bulletpoints. Auch kannst du einen besonderen Fokus auf die Qualität oder den Preis des Produktes legen. Mittels Emotionalität geht es auch – so zeigst du Kund*innen beispielsweise, wie ihnen das Produkt zu Anerkennung oder Status verhilft oder einfach auch, dass es Freude bereitet.

Was bedeutet Action?

Das AIDA-Modell ist erst vollständig, wenn die Person überzeugt ist und nun aktiv handelt. Diese Handlung kann das Kaufen eines Artikels in einem Laden, oder auch das Klicken des Bestell-Buttons auf einer Website sein. Entscheidend ist, dass es bei diesem Schritt zu einer Conversion kommt. Unternehmen überzeugen Online-Kund*innen in dieser Phase oftmals mittels Retargeting. Das Retargeting, auch Remarketing genannt, kommt beispielsweise zum Zuge, wenn Interessent*innen sich eines Tages auf der Website des Unternehmens über ein Produkt informieren, aber keinen Kauf vornehmen. Das Unternehmen kann solchen potenziellen Kund*innen dann gezielt Ads ausspielen – mit attraktiven Werbeslogans oder Sonderangeboten – die sie zum erneuten Klicken verleiten. Oftmals folgt erst nach einem solchen Retargeting tatsächlich eine Conversion.  

Bild für Download PowerPoint verschiedene AIDA-Vorlagen

AIDA-Modell – Ein Beispiel

Jetzt, wo du alle Stufen des AIDA-Modells kennst, kannst du das Prinzip in die Praxis übertragen. Nehmen wir als Produkt ein Paar Sneakers, für welche nun Werbung geschalten wird, damit sie zahlreich verkauft werden.

Attract Attention

Du läufst am Bahnhof zu deinem Gleis und auf dem Perron hängen mehrere Plakate bei den Sitzbänken. Eines der Plakate fängt deinen Blick: Ein dunkler Hintergrund mit einem neon-leuchtenden Sneaker, darüber ein grosser Schriftzug. Ein cooler Kontrast, der dazu führt, dass du dich einen Moment auf das Plakat fokussierst, bevor dein Zug einfährt und du einsteigst.

Maintain Interest

Am nächsten Abend verbringst du wie gewohnt einige Zeit auf YouTube. Bevor du das nächste Video schauen kannst, kommt ein Werbespot – der Sneaker vom Plakat. In wenigen Sekunden wird gezeigt, dass der Turnschuh wasserdicht und ideal zum Joggen ist. Am Schluss der – leider nicht überspringbaren – Werbung folgt derselbe Schriftzug wie auf dem Plakat. Der bleibt dir nun vielleicht sogar im Gedächtnis.

Create Desire

Als du einige Tage später am Laptop bist, wickelt dich eine Display-Anzeige um den Finger. Dein Lieblings-Fussballspieler wirbt für den Schuh. Daneben erscheint die Information, dass du bis Ende Monat noch von einem Rabatt profitierst – und so klickst du auf die Anzeige.

Get Action

Mit nur zwei weiteren Klicks hast du deine Schuhgrösse angegeben und die Sneakers in deinen Warenkorb hinzugefügt. Der Mausanzeiger hängt noch eine kurze Sekunde über den «Jetzt bestellen»-Button, aber du weisst, dass du die Schuhe willst. Ein letzter Klick und voilà – so wurdest du mittels AIDA-Modell vom Kauf eines Produktes überzeugt.

Wo kann ich AIDA auch noch anwenden?

Das AIDA-Prinzip wurde ursprünglich für die klassische Werbung entwickelt. Die Art und Weise, wie Produkte vermarktet werden, hat sich aber verändert. So kann das AIDA-Modell auch für Social-Media-Werbestrategien verwendet werden – welche Posts müssen wo geschalten werden, um das Interesse der User*innen zu wecken und welche Call-to-Actions verleiten sie schlussendlich zur Handlung? Auch in der PR findet das AIDA-Prinzip Anwendung. So kannst du Massnahmen und Botschaften anhand der vier Schritte des Modells planen und deren Wirkung analysieren.

Die Erweiterungen des AIDA-Modells

Das AIDA-Konzept wurde mit der Zeit auch weiterentwickelt, um möglichst alle Schritte des Verkaufsvorgangs abzudecken.

So gibt es das AIDAS-Modell, welches als letzten Schritt Satisfaction aufzeigt. Damit ist die Kundenzufriedenheit gemeint, welche der Kunde bzw. die Kundin nach dem Kauf des Produktes hoffentlich verspürt. Hier soll also eruiert werden, ob das Bedürfnis der Käufer*innen gestillt wurde und ob sie vielleicht sogar ein weiteres Produkt derselben Marke oder desselben Unternehmens kaufen würden.

Noch einen Schritt weiter gedacht hat man mit dem AIDCAS-Modell. Das C steht für Conviction, also das Überzeugen der Kund*innen. Dieser Schritt ist zwischen Desire und Action angesiedelt und will bedeuten, dass du Kund*innen über die Vorteile des Produktes aufklären muss, damit ihre Kaufentscheidung positiv beeinflusst wird.

Kritik an der AIDA-Formel

Trotz seiner Popularität ist das AIDA-Modell nicht fehlerfrei. Die AIDA-Formel leidet darunter, dass sie strikt linear aufgebaut ist. Der Verkaufsprozess verläuft in der Realität selten Schritt für Schritt und nicht jede Aktion – wie ein Plakat oder ein Werbespot – führt zu einer Reaktion, wie das Modell es nahelegt. Dazu kommt, dass den Kund*innen diverse Kanäle zur Verfügung stehen – online wie auch offline – und so keine klare Trennung der einzelnen Stufen möglich ist.

Vor allem mit dem Aufkommen von Social Media ist heutzutage auch ein Targeting der Zielgruppe möglich, via Altersgruppe, Region, oder Interessen. Diese Entwicklung berücksichtigt das AIDA-Modell nicht. Es gibt keinerlei Unterscheidung der Zielgruppen, wie dies in der Praxis üblich – wenn nicht gar zwingend notwendig ist.

Mit seinem verständlich dargestellten Ablauf wird AIDA im Marketing jedoch gerne verwendet. Nicht zuletzt für das Erstellen einer Customer Journey eines ein Produkts oder eine Dienstleistung liefert AIDA wichtige Anhaltspunkte, welche in der Customer Journey noch detaillierter protokolliert werden. 

Das AIDA-Modell wird also auch heute noch benutzt, um den Verkaufsvorgang zu verbildlichen und Massnahmen zu planen. AIDA ist übersichtlich und trägt zum grundsätzlichen Verständnis des Verkaufsvorgangs bei, indem es die wichtigsten Schritte einfach aufzeigt. 

PowerPoint-Template mit diversen AIDA-Vorlagen

Damit auch du Verkaufsvorgänge mittels der Pyramide erklären kannst, haben wir dir eine praktische PowerPoint-Vorlage zusammengestellt mit einer AIDA-, AIDAS- und AIDCAS-Pyramide. Hier unten geht’s zum Download – viel Vergnügen!

Das Konsumverhalten der meisten Kund*innen befindet sich aktuell im Wandel. Weg vom einfachen Kauf eines bestimmten Produkts hin zur überlegten Entscheidung, bei der nicht nur die Qualität, sondern auch die Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit des Unternehmens selbst hinterfragt werden. Dieser Trend wird als ethical consumerism (Dt.: „ethischer Konsum“) bezeichnet.

Erst vor kurzem veröffentlichte die Beratungsfirma McKinsey eine Studie, in der ein ganzes Kapitel dem Thema „Wege in die Nachhaltigkeit“ gewidmet wird. Aus den Ergebnissen der Studie geht hervor, dass sich 23 Prozent der deutschen Konsument*innen öfter für nachhaltige Produkte entscheiden. McKinsey hat ausserdem herausgefunden, dass nachhaltige Produkte sieben Mal so schnell wachsen wie die konventionelle Konkurrenz.

Aber nicht nur Nachhaltigkeit steht beim ethical consumerism im Fokus, auch eine klare und erkennbare Haltung gegenüber sozialen Themen wie Gleichberechtigung ist den Kund*innen wichtig. In unserem Beitrag möchten wir dir den ethischen Konsum genauer erklären und zeigen dir dabei auf, was du beim ethical Marketing achten solltest.

Was ist ethical consumerism genau?

Im Prinzip handelt es sich bei ethical consumerism um das Bewusstsein, das der eigene Konsum einen Einfluss auf die Welt hat, sowohl ökologisch als auch in sozialen Belangen. Der Konsument bzw. die Konsumentin möchte, dass die gekauften Produkte mit den eigenen Werten übereinstimmen und informiert sich deshalb über die Produktion, Entsorgung und den Transport dieser.

Diese Idee ist an sich natürlich nicht neu, meint auch Jason Dana, Assistenzprofessor für Marketing an der Yale University: „Menschen kaufen das, was ihnen ihrer Meinung nach den besten Nutzen bringen wird. Die ethische Dimension ist nur ein weiterer Aspekt, um den Menschen das Gefühl zu geben, einen Mehrwert zu erhalten“.

Der grosse Unterschied zu früher liegt allerdings darin, dass wir heutzutage Zugang zu einer Flut an Informationen über das Produkt haben. So können Kund*innen mit einer einfachen Google-Suche herausfinden, wie die Arbeiter*innen behandelt werden, von wo Produkte bezogen werden oder wie diese produziert werden. „Wir leben einfach in einem Informationszeitalter, indem du diese Dinge wissen kannst“, sagt Dana.

Dollar Voting – eine neue Art des ethical consumerism?

Eine Erweiterung dieses Ansatzes ist das sogenannte Dollar Voting, bei dem der Konsument sein Geld als Botschaft an das Unternehmen ansieht. Wenn du zum Beispiel nachhaltige Produkte kaufst, signalisierst du dem Unternehmen, dass sich seine Kund*innen für diese Art von Produkten interessieren.

Du signalisierst, dass Nachhaltigkeit einen Markt hat. Ebenso kannst du vermeiden, bei Unternehmen zu kaufen, die sich an Aktivitäten beteiligen, die nicht mit deinen Werten übereinstimmen, wie z. B. unfaire Arbeitspraktiken oder umweltverschmutzende Produktionsmethoden.

Wer sind die ethischen Konsument*innen?

Ganz klar Vorreiter des ethical consumerism sind Millennials und Gen Z. Hier lässt sich ein Muster klar erkennen, indem sich der Aktivismus dieser Generationen im Kaufverhalten widerspiegelt. Dieser Trend wird auch durch eine Studie von BCG und Global Fashion Agenda bestätigt. In der Umfrage gaben neun von zehn Gen Z Konsument*innen an, das sie der Überzeugung sind, dass Unternehmen nachhaltig und sozial verträglich agieren müssen.

Eine weitere Studie des Ethical Consumer Reports von 2018 zeigt auf, dass 49 Prozent der unter 24-Jährigen sich aufgrund des negativen Umwelteinflusses gegen ein Produkt entscheiden würden. Hinzu kommt, dass 79 Prozent der Millennials bereit sind, mehr für nachhaltige Produkte zu bezahlen. Wenn man als Unternehmen also vor allem junge Kund*innen gewinnen will, kommt man nicht um den ethical consumer herum und muss seine Produkte entsprechend designen und vermarkten.

Beispiele für ethisches Konsumverhalten

Vermutlich fragst du dich jetzt, wie ethical consumerism in der Praxis aussieht. Wenn man ethisch einkauft, dann wird zum Beispiel darauf geachtet, das tierische Produkte vermieden werden bzw., dass diese aus artgerechter Haltung stammen. Produkte aus der eigenen Region und von lokalen Quellen sind ebenfalls hoch im Kurs. In der Regel finden Kund*innen auf ethischen Produkten auch Zertifikate, die anzeigen, dass es sich um nachhaltiges oder faires Produkt handelt, wie zum Beispiel die Siegel von We-Care oder WWF.

Das Fairtrade Logo ist vor allem für Kund*innen, die sich für die soziale Verträglichkeit der Produkte interessieren, relevant. Das Hauptaugenmerk liegt auf Arbeitsrechten in der Lieferkette, insbesondere in Branchen, in denen Kinderarbeit und Sklaverei weitverbreitet sind, wie z. B. die Schokoladen- und Kaffeeindustrie. Ausserdem wird darauf geachtet, dass faire Löhne gezahlt werden.

Ethischer Konsum wird in der Modebranche immer wichtiger, da Fast Fashion minderwertige Kleidung produziert, um von neuen Trends zu profitieren. Dies schafft enge Fristen für die Arbeiter*innen und erhöht die Abfallmenge, die von der Bekleidungsindustrie erzeugt wird. Thrifting und Second Hand sind zu einer attraktiven Option geworden, um Kleidungsabfälle zu reduzieren.

Abgesehen von den Waren hat sich der ethische Konsum auch auf die Finanzindustrie ausgedehnt. Konsument*innen recherchieren immer öfters die Investitionen der gewählten Bank, da viele der grössten Banken Grossinvestoren in der fossilen Brennstoffindustrie sind. Nicht selten wird die Bank deswegen gewechselt, um nicht in direkt umweltzerstörende Industrien zu unterstützen.

Beim Social Responsible Investing wird das eigene Investment-Portfolio auf dessen Nachhaltigkeit und sozialen Impact hin überprüft. Basierend auf dieser Analyse wird gegebenenfalls das Portfolio umgestellt, um nur Unternehmen zu unterstützen, deren Praxis sich mit den eigenen Werten deckt.

Neben dem Ausstieg aus unethischen Aktien können Konsument*innen auch in Unternehmen investieren, die einen positiven Wandel bewirken, was als Impact Investing bezeichnet wird. ESG-Investitionen (Environmental, Social & Governance) sind eine Art von Impact Investing, bei dem Unternehmen auf der Grundlage ihrer Umweltauswirkungen, ihrer sozialen Auswirkungen und ihrer Unternehmensführung eingestuft werden.

Wie kann man auf Ethical Consumerism reagieren?

Beim ethical Marketing solltest du dir in erster Linie bewusst sein, dass dir zu Beginn misstraut wird. Der Grossteil der Konsument*innen sieht Unternehmen immer noch als pure Profitmaximierende, denen die Umwelt und der soziale Einfluss egal sind, und werden daher jede Marketingstrategie, die auf ethical consumerism zielt, als Woke- oder Greenwashing abtun.

Dabei ist der grosse Vorteil, dass man mit effektivem Marketing in diesem Bereich Kund*innen längerfristig an sich binden kann. Dafür muss das Unternehmen sich aber auch über einen längeren Zeitraum sozial engagieren. Erwarte nicht, dass du nach der ersten Spendenkampagne für einen guten Zweck sofort Sprünge im Umsatz sehen wirst. Ethical Consumer schauen sich Entwicklungen über einen längeren Zeitraum an.

Vier effektive Marketingstrategien für den Ethical Consumer

Zum Abschluss wollen wir dir ein paar Tipps an die Hand geben, wie du ethisches Marketing betreiben kannst, ohne dass dir Greenwashing oder dergleichen vorgeworfen wird. Dafür haben wir dir die vier Grundsteine des effektiven Marketings zusammengestellt.

1.      Verstehe, was deinen Kunden wichtig ist

Unternehmen müssen erkennen, welche ethischen Fragen für ihre Kund*innen wichtig sind, und sicherstellen, dass sie sich mit der Position des Unternehmens in diesen Fragen wohlfühlen. Laut einer kürzlich durchgeführten Studie haben 92 Prozent der Befragten einen positiveren Eindruck von einem Unternehmen, das sich für eine Sache einsetzt, die ihnen am Herzen liegt.

Das Feedback deiner Kund*innen ist wichtig, da sie möglicherweise grossartige Ideen haben, wie du ethische Konsument*innen stärker in deine Geschäfts- und Marketingpraktiken einbeziehen kannst. Allerdings solltest du die Empfehlungen immer mit Vorsicht geniessen, da der Unterschied zwischen Kaufabsicht und tatsächlichem Verhalten erheblich sein kann. Hier gilt es, am besten Feedback von Käufer*innen zu erhalten. Das allgemeine Feedback ist aber trotzdem wichtig, um abzuschätzen, wie du in der Öffentlichkeit wahrgenommen wirst.

2.      Verankere das ethische Verhalten in der Unternehmenskultur

Die Forschung belegt keinen ROI für ethisches Marketing, da unethische Unternehmen immer noch belohnt und ethische Unternehmen von den Kund*innen scheinbar bestraft werden.

Unternehmen sollten philanthropisch und altruistisch sein, weil es Teil ihrer Kultur ist. Erwarte also nicht, dass eine ethische Verbraucherinitiative den Umsatz direkt ankurbelt, vor allem, wenn deine Unternehmenswerte nicht mit denen der ethischen Konsument*innen übereinstimmen.

Auch andere Interessengruppen sollten berücksichtigt werden, darunter Mitarbeitende, Medien, die lokale Gemeinschaft und die Regierung. Eine wirksame Marketingstrategie ist die Zusammenarbeit mit Plattformen wie Trestle, die sich darauf konzentrieren, die Werte von Verbrauchern und Unternehmen in Einklang zu bringen.

3.      Kläre die Kund*innen auf

Nutze das Interesse der Verbraucher*innen an Themen, die sie betreffen, indem du sie über deinen Standpunkt und die von dir unterstützten Initiativen aufklärst. Erkläre deinen Kund*innen, wie ihr Kauf etwas bewirken kann. Das ist gerade darum relevant, da die meisten Verbraucher im Allgemeinen nicht glauben, dass man mit einer einfachen Kaufentscheidung etwas bewirken kann.

Es ist auch wichtig, die Kund*innen über deine Branche und deine Position auf dem Markt zu informieren. Konsument*innen betrachten Ethik in der Wirtschaft aus einer Makroperspektive. Selten sind spezifische Kenntnisse über einzelne Unternehmen vorhanden, was bedeutet, dass sich deine Marke von den anderen abheben muss, insbesondere in schwierigen Branchen wie Energie, Telekommunikation, Bekleidung und Lebensmittel. Wenn du in einer dieser Branchen tätig bist, musst du bei deinem Marketing und deiner Positionierung proaktiv sein.

4.      Die Verpackung macht es aus

Der durchschnittliche Kunde bzw. die durchschnittliche Kundin ist in der Regel passiver ethische*r Konsument*in und nicht aktiver Ethiker. Er/sie verlässt sich in erster Linie auf die Produktkennzeichnungen, daher sind Verpackungsdesign und -text entscheidend. Die Konsument*innen werden eher ethisch einkaufen, wenn sie keine zusätzlichen Kosten haben, keine Qualitätseinbussen hinnehmen müssen und nicht gezwungen sind, sich umzusehen. Doch wenn du dich etablieren kannst als ethisches Unternehmen, sind Kund*innen auch eher dazu bereit, für die gute Qualität und bspw. die ethischen Herstellungsprozesse mehr zu bezahlen als für Alternativprodukte.

Vergiss das Kleingedruckte nicht: Während die meisten Kund*innen das Kleingedruckte nicht lesen, ist das bei ethischen Verbraucher*innen anders. Füge wesentliche Fakten, Branchenzertifizierungen und Initiativen in deine Verpackungs- und Marketingmaterialien ein, um einen Kaufanreiz zu bieten. Am besten schreibst du das Kleingedruckte ganz einfach gross und kommunizierst damit zusätzlich noch Offenheit.