Wenn Du in den 90ern nicht die Frisur vom frühen Beckham, Nick Carter oder Leo DiCaprio hattest, musstest Du schon andere Qualitäten haben, um das Interesse der Mädels auf dem Schulhof zu wecken. McDonald‘s hat an diese Zeit zurückgedacht und doch tatsächlich gewisse Parallelen zwischen dieser Frisur und dem eigenen Logo gefunden – besser spät als nie, sind doch die 90er momentan wieder angesagt. Zusammen mit der Agentur Nord DBB hat der schwedische Ableger der Fastfood-Kette einen virtuellen Friseursalon eröffnet.
Die mittig gescheitelte, fransige “Gardinen”-Frisur wurde damals gefühlt von jedem getragen, von Leonardo DiCaprio bis hin zu Robbie Williams und heutzutage auch von den K-Pop-Giganten BTS. Als die skandinavische Marketingfirma Nord DDB bemerkte, dass der Trend zurückkam, nahm sie ihn für einen ihrer Kunden auf. Staffan Ekstam, Marketingdirektor bei McDonald’s Schweden, sah die deutliche Ähnlichkeit zum McDonalds Logo:
“When we realised that people were wearing our Golden Arches, we had to act. We started the M Barber Shop not only to guard our Golden M, but also to claim it once and for all. The salon is a celebration dedicated to our beloved ambassadors—a helping hand to guide them on how to keep their M’s in perfect trim, even when we can’t move around as freely as we usually can.”
Im Pop-up-Friseursalon “Golden M” in Stockholm kann man sich virtuell von Influencer Adam Lukacs beraten lassen, um den ultimativen Golden-M-Schnitt zu stylen. Wer sich die Retro-Frisur antun wollte, schaltete sich virtuell zu – während der Friseur tatsächlich vor Ort im Mcdonald’s-Friseurladen arbeitete. Menschen, die an dem Salon vorbeigingen, konnten ihm dabei zusehen. Der virtuelle Salon war innerhalb von zwei Stunden nach dem Launch ausgebucht.
Ein interaktives Element rundete die Kampagne ab: Nord DDB hat eine “Golden-M-Detektor”-App für Mobiltelefone entwickelt, die mithilfe von KI die Haarschnitte auf Fotos identifiziert. Wenn das Goldene M erkannt wird, werden sie mit einem Big Mac belohnt. Wenn nicht, wird man zur Kampagnenseite (nicht mehr verfügbar) weitergeleitet.
Wer kennt das nicht? Spät abends noch am Handy, mal eben TikTok geöffnet und plötzlich ist es drei Uhr morgens. Die Augen sind müde und das Gemüt erfreut über die lustigen Videos. TikToks Algorithmus schafft es immer wieder, uns an die verschiedenen Videos zu fesseln, die meist auf dem kleinen Smartphone Bildschirm angesehen werden. Was aber, wenn es TikTok nun auf dem TV gäbe, praktisch einen eigenen TikTok Sender? Anstatt also auf den kleinen Display zu starren, könnten wir bald von der Couch aus die neuesten TikTok Videos auf dem Fernseher ansehen. Samsung hat eine entsprechende Zusammenarbeit mit der Social App angekündigt und will künftig den Samsung Smart TV Besitzern in Europa ein entsprechendes Angebot anbieten.
Bei Samsung heisst es: „Samsung Electronics Ltd. und TikTok sind stolz darauf, eine neue App-Partnerschaft anzukündigen, die die trendigen Inhalte von TikTok ins Haus bringt. TikTok wird exklusiv auf Samsung Smart TVs in Europa verfügbar sein und startet heute als erstes für Kunden in Grossbritannien […] Diese Inhalte sind in 12 Kategorien unterteilt, die alles von Spielen und Comedy bis hin zu Essen und Tieren abdecken. Die Unterhaltung hört damit aber nicht auf, denn die Leute können sich auch #LearnOnTikTok-Videos ansehen, um die neuesten Koch-Hacks, Fitness-Tipps und lustige Fakten zu erfahren, die TikTok zu bieten hat […]“
Richtig coole Idee oder doch mit mehr Risiko behaftet als gedacht? Wie bereits erwähnt, TikTok hat ein gewisses (grosses) Suchtpotential. Die Inhalte auch noch auf grossen Bildschirmen zu sehen, könnte den Zwang, TikTok-Videos zu schauen, bei einigen Usern definitiv verstärken. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, ob mit dem Handy aufgenommene Videos auf grösseren 4K-Bildschirmen immer noch so gut aussehen? Jedenfalls ist es wahrscheinlich, dass dieses neue Angebot dazu führt, dass Top-Creator und Werbetreibende auf TikTok neue Zielgruppen erreichen können. Ein ähnliches Beispiel dafür bietet YouTube. Die Videoplattform hat eine Steigerung der Zuschauerzahlen verzeichnet, als das Angebot auch für Smart TV’s zugänglich gemacht wurde. Dementsprechend haben sich ausserdem die Werbemöglichkeiten auf der Plattform verändert und es gibt seither die Möglichkeit Masthead Ads zu nutzen, damit Werbetreibende diese spezifische Zielgruppe vor dem TV erreichen können.
Wenn die neue Samsung-Integration gut läuft, könnte TikTok ähnliche Angebote hinzufügen, um Werbetreibenden mehr Möglichkeiten zu bieten, die Zuschauer mit massgeschneiderten und bildschirmspezifischen Kampagnen zu erreichen. Auf die Funktion, TikTok auf dem eigenen Fernseher laufenzulassen, kann über den Download der neuen TikTok App zugegriffen werden. Samsung weist daraufhin, dass diese automatisch im eingeschränkten Modus läuft, um direkt Inhalte herauszufiltern, die nicht für alle User beziehungsweise Zielgruppen geeignet sind. Das könnte zusätzlich für mehr Markensicherheit sorgen, falls TikTok in spezielle Werbeformate einsteigen sollte. Samsung weist auch darauf hin, dass die Nutzer kein TikTok-Konto benötigen, um die App zu nutzen.
Alles in allem eine interessante Option, die das anhaltende Wachstum von TikTok unterstreicht, denn trotz verschiedener Kontroversen, ist die Plattform auf dem Weg zur nächsten App mit einer Milliarde Nutzern.
Übrigens hat TikTok in dieser Woche auch eine neue TV-Werbekampagne gestartet – seine bisher grösste Werbemassnahme, denn trotz aller Verwirrungen, um ein mögliches TikTok Verbot in den USA, ist die App weiterhin auf Erfolgskurs.
Es ist immer noch unklar, ob TikTok verkauft werden muss, um weiterhin in den USA verfügbar zu sein. Momentan sieht es zumindest jedoch so aus, dass TikTok in nächster Zeit den US-Usern unverändert zur Verfügung steht. Mal sehen, was das neue Jahr und die Regierung um Joe Biden bringt. Jedenfalls ist es jetzt in Europa möglich, TikTok und die Lieblings-Influencer auf dem TV zu sehen. Im Endeffekt sorgen solche und ähnliche Zusammenschlüsse von TV und App Anbietern dafür, dass das lineare Fernsehen und damit sein Werbevolumen, auf lange Sicht gesehen, mehr und mehr an Bedeutung verlieren wird.
Apple hat mit der Einführung neuer Labels über die Datenschutzpraktiken von Apps begonnen. Die Datenschutzkennzeichnung ist im App-Store verbindlich und zeigt Usern, welche Daten Apps sammeln möchten.
In den letzten Jahren hat sich Apple zunehmend auf Datenschutzfunktionen verlassen, um sich von der Konkurrenz abzuheben. Nun hat das Unternehmen die Labels für das Update auf iOS 14.3 angekündigt und platziert sie gut sichtbar unter dem Download-Button im App-Store, wo auch Ratings, Preise, Screenshots und allgemeine Informationen zu einer App zu finden sind.
Apple teilt die Datenschutzangaben in die drei Bereiche “Daten, die zum Tracking deiner Person verwendet werden” sowie mit dem Nutzer direkt verknüpfte und “nicht verknüpfte” Daten auf. Unter “Tracking” versteht der Konzern das Erstellen von Nutzerprofilen zu Werbezwecken, bei dem die in einer App gesammelten Daten mit Daten aus anderen Apps oder auch von Webseiten und Offline-Angeboten zusammengeführt werden.
Die neuen Labels sorgen bereits für Kritik, so hat WhatApp mitgeteilt, die Anzeige sei zu allgemein. User könnten dadurch nicht eindeutig erkennen, was mit ihren Daten passiert. Obwohl WhatsApp nie den genauen Standort kennt, muss die App mit dem gleichen Label im App Store versehen werden, wie Apps, die eine genaue Ortung zulassen.
Die Entwickler sind für die Richtigkeit der Informationen verantwortlich und müssen diese selbst an Apple übermitteln. Das Unternehmen wird die eingereichten Informationen während des App-Review-Prozesses, stichprobenartiger Audits und als Reaktion auf Beschwerden überprüfen. Developer von Apps müssen die Datenschutz-Label bereits seit dem 8. Dezember ausfüllen.