Das Internet hat in der Arbeitswelt zu den grössten Veränderungen seit der industriellen Revolution geführt. Nicht nur in der Art, wie wir Arbeiten, sondern auch wie Unternehmen neue Arbeiternehmer*innen rekrutieren. Paid Recruiting ist eine dieser neuen Entwicklungen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Paid Recruiting?
Wie der Name schon verrät, handelt es sich hierbei um das Nutzen von kostenpflichtigen Tools, um neue Arbeitnehmer*innen zu gewinnen. In erster Linie werden dafür Werbungen für Stellenangebote geschalten, die dem potenziellen Talent im Feed auf den unterschiedlichen Social-Media-Seiten angezeigt wird. LinkedIn, Instagram und Co. haben diesen neuen Markt schnell erkannt und bieten Unternehmen eine Reihe von Tools für das Recruiting auf Social Media an.
Der Unterschied zu Social Recruiting
Der Unterschied zu Social Recruiting liegt natürlich darin, dass man für diese Form der Talentgewinnung keine bezahlten Werbeanzeigen schaltet. Beim Social Recruiting geht es mehr darum, die positiven Aspekte des Arbeitsumfelds für zukünftige Talente auf den eigenen Social-Media-Kanälen zu bewerben. Es wird vor allem auf organisches Wachstum der eigenen Employer Brand gesetzt, um so das Recruiting durch Facebook und Co. zu ermöglichen.
Warum ist Paid Recruiting im modernen Arbeitsmarkt wichtig?
Paid Recruiting ist vor allem eine Reaktion auf den aktuellen Kandidat:innen-Markt, bei dem mehr Stellen als Kandidat:innen vorhanden sind. Doch wo genau liegt der Unterschied zwischen Bewerber*innen und Kandidat:innen?
Mit einem bzw. einer Bewerber*in ist jemand gemeint, der/die sich bei einem Unternehmen bewirbt. Das heisst, das Unternehmen ist in der komfortablen Lage, anzunehmen, dass „die mich wollen“ und zu entscheiden, ob „ich die will“. Als Unternehmen muss man sich die Frage stellen, ob mehr Interessent:innen als Stellen auf dem Markt verfügbar sind. Ist das der Fall, kann die Talentakquise durch Aussieben und ohne grösseres Marketing für die Stelle geschehen.
Dem gegenüber stehen die Kandidat:innen, also alle jene Interessent:innen, bei denen sich das Unternehmen oder Headhunter bewerben. Die Fragen sind also vertauscht, der Kandidat:innen ist in der komfortablen Position, sich das passende Unternehmen auszusuchen und stellt sich die Frage: „will ich die?“.
Als Unternehmen muss man sich hier fragen, was man den Kandidat:innen bieten kann, da Geld alleine nicht mehr genug ist. Für viele Kandidat:innen ist das Employer Branding genau so wichtiger wenn nicht sogar wichtiger als das Gehalt. Personalisierte Stellenanzeigen mit Google Ads können dein Employer Branding effektiv kommunizieren und so neue Talente anziehen.
Wie kann Paid Recruiting helfen?
Grössere Reichweite
Da es immer schwieriger wird, Mitarbeiter*innen zu rekrutieren, müssen Recruiting-Kampagnen genauer durchdacht werden. Heutzutage reichen organische Strategien, wie das Social Recruiting, möglicherweise nicht aus, um die gewünschten Talente zu erhalten.
Das Posten einer Stellenanzeige in den sozialen Medien ohne Budget bewirkt oft relativ wenig. Der Grund dafür ist einfach: Nur 10 – 20 % der Follower*innen deiner Seite werden deine Posts direkt in ihrem Newsfeed sehen. Vor allem das Recruiting auf Instagram möchte mit bezahlter Werbung mehr Kandidat*innen erreichen.
Bei der Nutzung von bezahlter Werbung sieht die Situation völlig anders aus. Die Höhe deiner Investition wirkt sich direkt auf die Leistung der Anzeige aus. Keine Sorge, selbst ein kleines Budget ist besser als nichts und kann sich langfristig für dein Unternehmen auszahlen. Denn die Zahl der Personen, die du erreichen kannst, wird erheblich erhöht, was zu besserem Ergebnis führt. Wenn es dann zu einem Talent für dein Team führt, war die Investition ihr Geld definitiv wert.
Sprich passive Kandidat*innen an
Ein Unternehmen kann mit bezahlter Werbung nicht nur ein grösseres Publikum erreichen, sondern auch viele passive Kandidat*innen in diesem Publikum. Auch wenn diese Personen nicht aktiv nach einer neuen Stelle suchen, kann die passende Stellenanzeige trotzdem Interesse wecken. Gerade das Recruiting auf LinkedIn zielt auf diese passiven Kandidat*innen ab.
Passive Kandidat*innen zu gewinnen, kann sehr wertvoll sein, wenn es darum geht, hochwertige Stellen zu besetzen. Oft haben diese Menschen bereits gute Jobs und ihre aktuellen Arbeitgeber wollen sie in der Regel behalten. Da sie nicht gezwungen sind, sich nach neuen Jobs umzusehen, neigen sie weniger dazu, Mängel zu verbergen oder die eigenen Fähigkeiten zu überschätzen.
Um solche Kandidat*innen zu gewinnen, muss die Kampagne stark genug sein, um die Aufmerksamkeit von Top-Talenten auf sich zu ziehen. Die grösste Herausforderung besteht darin, sich vom Rauschen der anderen Angebote fernzuhalten, was oft Fachwissen auf dem entsprechenden Gebiet erfordert.
Finde deine Zielgruppe
Eines der grössten Fragezeichen im Zusammenhang mit Paid Media ist die Genauigkeit des Targetings. Die etwas komplexe Antwort lautet, dass der verwendete Algorithmus aufgrund der Komplexität nach Bedarf angepasst werden kann. Die meisten führenden Werbeplattformen bieten erweiterte Funktionen, mit denen du die gewünschte Zielgruppe ansprechen kannst. Auf diese Weise verringerst du dein Risiko, Geld für irrelevante Personen auszugeben.
Gerade für das Recruiting auf Instagram oder mit Google Ads gibt es eine Reihe von Funktionen, mit denen du das Targeting so spezifisch und relevant wie möglich einstellen kannst. Auf diese Weise können auch Verkehrsanbindungen in der Umgebung berücksichtigt werden, für viele Arbeitnehmer*innen ein entscheidender Faktor bei der Jobsuche.
Neben der räumlichen Flexibilität können Zielgruppen nach Interessen, Positionen und Studienrichtungen verfeinert werden. Gerade für Senior Positionen ist es wichtig, diese Faktoren zu berücksichtigen. Diese Filter stellen sicher, dass nur Personen, die die Stellenanforderungen erfüllen, die Anzeige sehen, damit nur die besten Talente für die Stelle infrage kommen.
Längerfristige Recruiting-Strategien
Der kurzfristige Nutzen von Paid-Media-Kampagnen liegt auf der Hand, kann aber auch langfristig positive Effekte haben. Viele Unternehmen haben Recruiting-Strategien, die auf zukünftiges Wachstum ausgerichtet sind. Du wirst zu Beginn deiner Kampagne natürlich neue Talente finden, gleichzeitig etablierst du dein Employer Branding nachhaltig.
Einer der Hauptgründe dafür ist die Stärkung deines Employer Brandings. Die Investition in Paid Recruiting zur Verbreitung von Stellenangeboten kann eine grosse Anzahl von Kandidat*innen für dein Unternehmen gewinnen. Dies trägt nicht nur dazu bei, das Image deines Unternehmens nach aussen zu stärken, sondern hilft auch bei zukünftigen Rekrutierungsbemühungen. Auch wenn sich jemand jetzt nicht auf eine deine Stellen bewerben möchte, bedeutet das nicht, dass er/sie es in Zukunft nicht tun wird.
Indem du deine Markenbotschaft einem breiteren Publi kum vermittelst, kannst du Interesse an deinem Unternehmen wecken. Dies könnte zu mehr Interesse an zukünftigen Entwicklungen sowie neuen Kandidat:innen führen. Letztendlich ist es möglich, einen Pool von Talenten aufzubauen, die dein Unternehmen bereits im Voraus kennen.
Die erfolgreiche Rekrutierung von Top-Talenten ist keine leichte Aufgabe. Diese Leute zu finden, geschweige denn einzustellen, ist schwer genug. Der Einsatz von Paid Media kann jedoch die nötige Aufmerksamkeit generieren, um diese Hürde zu überwinden.