Hast du schon mal von „Zoom-Dysmorphie“ gehört? Vielleicht noch nicht, auch wenn du dieses Phänomen kennen wirst. Im Grunde bedeutet das einfach nur, dass die meisten User, die Video-Chats nutzen, sich selbst auf dem Bildschirm als unattraktiv, wenn nicht sogar hässlich finden. Ein Grund, der Sache nachzugehen, zumindest für einige US-Wissenschaftler. In einer Studie haben sie untersucht, was mit der eigenen Psyche passiert, wenn man sich häufiger und über einen längeren Zeitraum auf dem Bildschirm sieht. Erstaunlicherweise ist die Eigenwahrnehmung dadurch extrem gestört. Aus der Studie geht hervor, dass Menschen immer öfter zu Schönheits-OP’s tendieren, weil sie sich selbst in Video-Chats nicht schön finden. Am meisten werden dabei Falten, ein zu rundes Gesicht, unreine Haut und Haarverlust bemängelt.
Bildschirmkameras zeigen allerdings nicht die Realität
Wie die Forscher des Massachusetts General Hospital, der Harvard Universität und des Boston Dermatology Institute herausfanden, sind die Suchanfragen in Richtung Schönheitsmängel seit der Pandemie gestiegen. User suchen vermehrt auf Google nach Begriffen wir Haarausfall oder Akne. Wie der Standard schreibt, ist die sogenannten Zoom Dysmorphie vor allem unserer Psyche zu verdanken. Denn je länger wir uns selbst anschauen, desto mehr finden wir vermeintliche Makel und Details, die uns stören. Hinzu kommt, dass PC-Kameras über eine sehr geringe Brennweite verfügen, was zur Folge hat, dass unsere Gesichter runder und auch Nasen grösser wirken. Wer sein Erscheinungsbild in Video-Chats nicht leiden kann, muss nicht direkt zur Schönheits-OP greifen. Meistens reichen ein paar Tricks und schon sieht man besser aus. Abhilfe schaffen beispielsweise bessere Lichtverhältnisse, eine hochwertigere Webcam oder auch Kosmetik-Filter, die virtuelle Schminke auftragen. Die Forschenden aus den USA haben die Idee, dass Hersteller, von Computern und Videokonferenz-Diensten doch die Nutzer darüber aufklären sollten, dass das Kamerabild nicht die Realität abbildet.