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Achtung vor falschen Aktien – der Airbnb IPO lockt mal wieder Betrüger hervor

Source: businessinsider.com

Airbnb will noch in diesem Dezember den Börsengang wagen – dazu ist eine Bewertung von 30 Milliarden Dollar angestrebt. Die Dokumente dazu sind am Montag der US-Börsenaufsicht vorgelegt worden. Besonders Kleinanleger haben ein Auge auf Airbnb geworden. Problematisch ist nur, dass grade jetzt viele Betrüger unterwegs sind. Besonders Börsen-Anfänger könnten durch falsche Lockangebote schaden nehmen. Wer nach Airbnb IPO googelt, bekommt eine Vielzahl spannender Seiten, die allerdings nicht besonders seriös sind. So werben einige Seiten wie www.airbnb-ipo.net beispielsweise mit Versprechen wie „Werde Teil des grössten Börsengangs in der jüngsten Geschichte“ oder auch dass „echtes Potenzial für massive Gewinne“ besteht. Auf solchen und ähnlichen Seiten soll man sich beispielsweise Info-Material herunterladen. Das Phänomen, dass Betrüger vor Börsengängen mit falschen Angeboten locken, ist tatsächlich nicht neu. Viele erinnern sich vielleicht noch an ähnliche Meldungen kurz vor Facebooks Börsengang.

Betrüger verkaufen exklusive Aktien – noch vor dem offiziellen Börsengang

Das Online-Magazin für Finanzen, Finance Forward, hat sich die Anbieter der Webseite genauer angeschaut. Als Erstes fiel auf, dass die Webseitenbetreiber nicht kontaktiert werden können, weil jegliche Kontaktmöglichkeit fehlt. Weiter konnte Finance Forward eine Adresse in einem beschaulichen Ort in England herausfinden. Mit erstaunlichem Ergebnis, denn dort sind gleich mehrere Firmen zweier lettischer Männer gemeldet. Dazu zählen VPCM Ldt., Hornet Group Limited und Exssve Marketing Ldt. Auf diese Firmen laufen unter anderem Webseiten wie airbnb-ipo.net und investingold.me. Besonders viel geben die Webseiten allerdings nicht her. Grosse Versprechen, keine Kontaktdaten und letztlich ein Anmeldefeld für die eigenen Kontaktdaten, um Infos zu erhalten. Finance Forward hat den Test gewagt, aber keine Infos oder eine andere Rückmeldung erhalten.

Wie funktioniert die Betrugsmasche?

Wie solche Betrügereien funktionieren können, lässt sich aus vorherigen Maschen erahnen. So hatte von Oktober 2018 bis Januar 2019 beispielsweise die Firma Knightsbridge Private Partners aus New York angegeben, bereits, noch vor dem Börsengang, Aktien von Palantir, Uber, Lyft und Airbnb, zu besitzen. Wie das Forbes-Magazin berichtete, konnte das Unternehmen damit seinen Kunden tatsächlich 2,1 Millionen US-Dollar aus der Tasche ziehen. Einer der Betrogenen war ein 86-jähriger Mann. Er hatte damals 2.000 Uber-Aktien für je 62 US-Dollar gekauft und so insgesamt 125.000 US-Dollar verloren, denn die Aktien waren gefälscht. Wie er später den Behörden berichtete, hatten sich die Betrüger erneut an ihn gewandt, um Airbnb Aktien zu verkaufen, er hatte jedoch kein Geld mehr.

Falsche Aktien wurden auch schon 2012 beim IPO von Facebook verkauft. Über die Plattform Quora hatte ein Mann aus Florida Leute kontaktiert und ihnen die falschen Dokumente angedreht, ein Gericht verurteilte ihn später zu neun Jahren Haft. Nicht nur das, sondern auch betrügerische Anzeigen konnten auf Facebook geschaltet werden. Wie die Washington Post schrieb, hatten Betrüger Ads zu Facebooks eigener, aber noch nicht verfügbaren, Kryptowährung Libra ausgestrahlt, die Token bewarben. Damals hatte Facebook Probleme damit, solche Ads zu erkennen und entsprechend zu löschen beziehungsweise gar nicht erst zu veröffentlichen.

Verbraucher sollten immer ein bisschen Skepsis walten lassen

Meistens ist es schwierig, an die Hintermänner zu gelangen und sie an den Betrugsmaschen zu hindern. Auch die Polizei hat immer wieder Schwierigkeiten damit. In vielen Fällen, und das gilt auch für falsche Web-Shops, sind Webseiten eine Zeit lang verfügbar und kurz darauf schon wieder weg. Ähnlich sieht es bei der Seite airbnb-invest.com aus. Neu sind solche Maschen nicht, immer wieder gibt es derartige Betrugsfälle. 2017 beispielsweise gab es angebliche Infos über den Börsengang des chinesischen Onlinebezahldienstes unter alipaypreipo.com. Zwar kommen die Behörden den meisten Betreibern nicht direkt auf die Spur, dennoch fliegen einige Schein-Firmen auf und es werden Warnungen veröffentlicht. So auch von der britischen Finanzaufsicht FCA, die erst kürzlich vor der Hornet Group warnte, da diese nicht autorisiert sei, Finanzprodukte zu verkaufen. Als Tipps an die Verbraucher ging zusätzlich raus, sich vorab auf der offiziellen Seite der Aufsichtsbehörde über die Lizenzen der Firmen zu informieren. Grundsätzlich sollte jeder hellhörig werden, wenn es um ganz besonders exklusive Angebote geht, die über unseriöse Seiten vertrieben werden.

Redaktion

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