{"id":21901,"date":"2025-01-29T09:00:00","date_gmt":"2025-01-29T08:00:00","guid":{"rendered":"https:\/\/marketing.ch\/?p=21901"},"modified":"2025-01-28T11:40:56","modified_gmt":"2025-01-28T10:40:56","slug":"andreas-steiner-zeigt-chatgpt-in-marketingabteilungen-die-3-wichtigsten-prinzipien-fuer-besseres-prompten","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/marketing.ch\/marketing-strategie\/andreas-steiner-zeigt-chatgpt-in-marketingabteilungen-die-3-wichtigsten-prinzipien-fuer-besseres-prompten\/","title":{"rendered":"Andreas Steiner zeigt: ChatGPT in Marketingabteilungen \u2013 Die 3 wichtigsten Prinzipien f\u00fcr besseres Prompten"},"content":{"rendered":"\n

Im Zeitalter der K\u00fcnstlichen Intelligenz ist ChatGPT zu einem unverzichtbaren Werkzeug geworden \u2013 besonders im Marketing. Weil es so einfach erscheint und man sich eine enorme Zeitersparnis erhofft, geht man oft schnell und oberfl\u00e4chlich vor: Kurze Frage formulieren, warten \u2026 und dann entt\u00e4uscht sein vom Resultat. Warum das so ist, ist mittlerweile relativ klar. Kurz gesagt: Je weniger spezifische Informationen ChatGPT als Input erh\u00e4lt, desto generischer und unpr\u00e4ziser ist auch die Antwort. Was aber ist die L\u00f6sung? Eine kleine Vorwarnung: Ohne intensives Mitdenken wird es auch in Zukunft nicht gehen.<\/p>\n\n\n\n

Der Artikel beleuchtet drei zentrale Prinzipien f\u00fcr effektives Prompting von ChatGPT, die dabei helfen, besseren Output zu erzielen: (1) Mit dem Problem starten, statt mit der Aufgabe<\/strong>, (2) Ping-Pong spielen mit ChatGPT<\/strong> und (3) kreativ Coachen statt einfach nur Prompten<\/strong>. Diese Best Practices werden durch konkrete Beispiele f\u00fcr Marketinganwendungen veranschaulicht.<\/p>\n\n\n\n

1. Nicht mit der Aufgabe starten \u2013 sondern mit dem Problem<\/h2>\n\n\n\n

Ein h\u00e4ufiger Fehler beim Arbeiten mit ChatGPT ist, direkt in die Aufgabe zu springen, ohne sich die Zeit zu nehmen, die Aufgabenstellung klar und pr\u00e4zise zu definieren. Das Resultat: Der Output entspricht nicht den Erwartungen. Das Problem dabei: ChatGPT kennt weder Ihr urspr\u00fcngliches Problem, das Sie l\u00f6sen m\u00f6chten, noch Ihre Ziele oder Ihren Geschmack. Doch die Qualit\u00e4t des Outputs h\u00e4ngt massgeblich davon ab, wie klar und spezifisch der Input ist. Das Gute dabei: Auch diesen grundlegenden Input kann man zusammen mit ChatGPT entwickeln. Wir m\u00fcssen also zuerst mit der KI dar\u00fcber sprechen, was genau zu definieren ist, damit sie ein optimales Ergebnis liefern kann. Das erfordert etwas Arbeit.<\/p>\n\n\n\n

Beispiel: Naming f\u00fcr eine neue Dienstleistung<\/strong><\/p>\n\n\n\n

    \n
  • Schlechter Prompt:<\/strong> «Kreiere einen Namen f\u00fcr unsere neue umweltfreundliche Trinkflasche.»<\/li>\n\n\n\n
  • Besserer Prompt:<\/strong> «Unser neues Produkt ist eine umweltfreundliche Trinkflasche, die aus recyceltem Material hergestellt wird. Der Name sollte jugendliche Konsumenten ansprechen und den Fokus auf Nachhaltigkeit legen. K\u00f6nnen Sie R\u00fcckfragen stellen, falls etwas unklar ist?»<\/li>\n\n\n\n
  • Optimaler Prompt:<\/strong> Dieser wird zusammen mit ChatGPT entwickelt. Ein optimaler Prompt ist wie ein Briefing f\u00fcr eine Kreativabteilung. Er umfasst die Ausgangslage, den Auftrag, das Ziel, die Zielgruppe, die Kernbotschaft, m\u00f6gliche Insights, die Tonalit\u00e4t und die Richtlinien des Unternehmens.<\/li>\n<\/ul>\n\n\n\n

    Best Practice:<\/strong> Beginnen Sie nicht mit einer direkten Anweisung, sondern nutzen Sie die F\u00e4higkeit von ChatGPT, R\u00fcckfragen zu stellen und Details zu erfragen. Das f\u00fchrt zu einem pr\u00e4ziseren Verst\u00e4ndnis der Aufgabe und verbessert den Output erheblich. Fragen Sie die KI, welche zus\u00e4tzlichen Informationen sie ben\u00f6tigt, um bessere Vorschl\u00e4ge zu machen. Was k\u00f6nnte an der Aufgabenstellung noch unklar sein? Welche Aspekte wurden m\u00f6glicherweise nicht beleuchtet? Dies f\u00f6rdert einen echten Austausch mit einem k\u00fcnstlichen Experten, der enormes Potenzial entfalten kann, wenn Sie ihn richtig nutzen.<\/p>\n\n\n\n

    Durch dieses Vorgehen werden Missverst\u00e4ndnisse von Anfang an vermieden, und ChatGPT liefert treffsicherere Vorschl\u00e4ge. Diese Vorschl\u00e4ge k\u00f6nnen dann durch iteratives Arbeiten weiter verbessert werden.<\/p>\n\n\n\n

    2. Ping-Pong spielen mit der KI: Iteratives Arbeiten<\/h2>\n\n\n\n

    Viele geben sich mit dem ersten Ergebnis von ChatGPT zufrieden oder verwerfen es, wenn es nicht direkt den Erwartungen entspricht. Doch das Potenzial von ChatGPT liegt in der M\u00f6glichkeit, iterativ zu arbeiten \u2013 mit der KI eine Art Ping-Pong zu spielen \u2013 und den Output im Dialog stetig zu verbessern.<\/p>\n\n\n\n

    Best Practice:<\/strong> Es ist entscheidend, den Output zu pr\u00fcfen, zu analysieren und ChatGPT Schritt f\u00fcr Schritt (!) in eine bessere Richtung zu f\u00fchren. Finden Sie zuerst heraus, was f\u00fcr Sie noch nicht stimmt, indem Sie direkt auch Fragen stellen wie: «Z\u00e4hle mir bitte auf, welche Verbesserungen wir noch machen k\u00f6nnten?» oder «Welche Gr\u00fcnde k\u00f6nnte es geben, dass ich den Text nicht gut finde?» Im zweiten Schritt finden Sie im Dialog heraus, wie das Problem behoben werden kann, zum Beispiel durch die Frage: «Welche Punkte k\u00f6nnten wir \u00e4ndern, um mehr Eigenst\u00e4ndigkeit zu erreichen?» Im dritten Schritt beauftragen Sie ChatGPT, ein paar Ans\u00e4tze und Ideen zu nennen, wie die L\u00f6sung aussehen k\u00f6nnte, ohne gleich alles zu \u00fcberarbeiten. Sie brauchen eine Auswahl, in welche Richtung die Optimierungen gehen k\u00f6nnten. Erst dann entscheiden Sie sich f\u00fcr einen Ansatz und lassen ChatGPT einen neuen Entwurf ausf\u00fchren. Das ist das Ping-Pong-Spiel \u2013 ohne geht es nicht.<\/p>\n\n\n\n

    Man sollte sich die KI also nicht als blossen Ergebnis-Lieferanten vorstellen, sondern als Sparring-Partner, der in den gesamten Erarbeitungsprozess der L\u00f6sung integriert ist.<\/p>\n\n\n\n

    Beispiel: Iterative Verbesserung eines Social-Media-Posts<\/strong><\/p>\n\n\n\n

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    • Erster Prompt:<\/strong> «Schreiben Sie einen LinkedIn-Post \u00fcber unsere neue Produktlinie XYZ \u2026» (Erg\u00e4nzt durch die entsprechenden Infos zur Produktlinie, Zielgruppe etc.)<\/li>\n\n\n\n
    • Ergebnis:<\/strong> Ein solider Social-Media-Post, der informativ ist, aber keinen besonderen Reiz setzt, nicht in Erinnerung bleibt.<\/li>\n\n\n\n
    • Feedback-Prompt:<\/strong> «Der Post wirkt auf mich eher langweilig. Woran k\u00f6nnte das liegen?»<\/li>\n\n\n\n
    • Ergebnis:<\/strong> Sie treten in einen Dialog mit der KI und k\u00f6nnen das Ergebnis schrittweise weiterentwickeln, bis es ideal ist.<\/li>\n<\/ul>\n\n\n\n

      3. Kreativer Coach statt Prompter<\/h2>\n\n\n\n

      Mit dem zunehmenden Angebot an praktikablen KI-Tools werden wir immer mehr zum Coach. Das Problem dabei: Wenn der Coach keine Ideen hat, nie etwas Neues ausprobiert und immer den Standardweg w\u00e4hlt, bleibt der Output entsprechend schwach. Man kann es mit Fussballcoaches vergleichen: Diese schiessen nicht selbst die Tore, wissen aber genau, wie sie die einzelnen Spieler f\u00f6rdern m\u00fcssen, damit sie grandios spielen k\u00f6nnen. Die Coaches m\u00fcssen Ideen haben, immer wieder Neues ausprobieren und auch mal unkonventionelle Wege einschlagen. So gesehen, sollte jeder Prompter, der im Marketing arbeitet, mindestens eine Kreativit\u00e4tstechnik wie zum Beispiel die Osborn-Checkliste<\/strong> kennen. Diese besteht aus einer Reihe von Fragen, die dazu dienen, ein bestehendes Problem, ein Produkt oder eine Idee auf neue Weise zu betrachten und zu verbessern.<\/p>\n\n\n\n

      Bevor Sie also die KI damit beauftragen, f\u00fcnf Ideen f\u00fcr einen Social-Media-Post zu erstellen, k\u00f6nnten Sie zun\u00e4chst mit ChatGPT verschiedene kreative Ans\u00e4tze durchspielen. Zum Beispiel, indem Sie die Perspektive wechseln: «Welche komplett anderen Einsatzm\u00f6glichkeiten oder Anwendungsbereiche k\u00f6nnte es f\u00fcr unser Produkt geben?» Oder indem Sie in eine andere Zeit wechseln: «Wie w\u00e4re mein Produkt vor 500 Jahren verwendet worden?»<\/p>\n\n\n\n

      Best Practice:<\/strong> Anstatt sich auf eine einzige Formulierung zu verlassen, sollten Marketer verschiedene Varianten eines Prompts testen, um kreative oder unerwartete Ans\u00e4tze zu finden. Diese Experimentierfreude kann zu Ergebnissen f\u00fchren, die man selbst nicht erwartet h\u00e4tte.<\/p>\n\n\n\n

      Fazit<\/h2>\n\n\n\n

      Zugegeben: Das Arbeiten mit ChatGPT erscheint auf den ersten Blick wie eine riesige Erleichterung. Wie Sie jedoch merken, braucht es Know-how (wie erstelle ich ein gutes Briefing), Kommunikation (wie f\u00fchre ich einen gewinnbringenden Dialog mit ChatGPT) und auch Kreativit\u00e4t (wie bringe ich die KI dazu, neue Ans\u00e4tze auszuprobieren). Einige Berufe im Marketing, insbesondere die strategischen und kreativen Experten einer Werbe- oder Kommunikationsagentur, sind mit diesen Fragestellungen vertraut, da Strategie, Briefing und Kreativit\u00e4t auch vor dem KI-Zeitalter essenzieller Bestandteil jeder Aufgabenstellung waren. Andere sollten sich diese F\u00e4higkeiten aneignen \u2013 oder zumindest genau wissen, wie sie die KI nach relevanten Informationen fragen und mit ChatGPT einen Kreativprozess starten. Oder man beauftragt einfach weiterhin eine kreative und strategisch erfahrene Agentur wie https:\/\/rosarot.ch \u2013 wenn man auf Nummer sicher gehen m\u00f6chte.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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