{"id":21420,"date":"2024-05-29T09:30:00","date_gmt":"2024-05-29T07:30:00","guid":{"rendered":"https:\/\/marketing.ch\/?p=21420"},"modified":"2024-05-14T13:31:13","modified_gmt":"2024-05-14T11:31:13","slug":"wie-funktioniert-eigentlich-ein-social-media-algorithmus","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/marketing.ch\/social-media-marketing\/wie-funktioniert-eigentlich-ein-social-media-algorithmus\/","title":{"rendered":"Wie funktioniert eigentlich ein Social-Media-Algorithmus?"},"content":{"rendered":"\n

Weisst du eigentlich, weshalb dir dein Social-Media-Feed immer nur s\u00fcsse K\u00e4tzchenvideos vorschl\u00e4gt? Nein? Kein Problem. Wir zeigen dir heute n\u00e4mlich, wie Social-Media-Algorithmen funktionieren, was sie \u00fcber deine Vorlieben wissen und wie du sie zu deinem Vorteil nutzen kannst \u2013 egal ob du einfach nur deinen Feed optimieren oder als Marketer:in durchstarten m\u00f6chtest.<\/strong><\/strong><\/p>\n\n\n\n

\u00abDer Algorithmus ist schuld.\u00bb Das ist ein Satz, den man im Social-Media-Marketing des \u00d6fteren zu h\u00f6ren bekommt. Der Algorithmus liefert die Anzeigen nicht oft genug aus, oder er bevorzugt bewegten Content gegen\u00fcber regul\u00e4ren Bildern. Doch wer oder was steuert den Algorithmus eigentlich? Und gibt es eine M\u00f6glichkeit, den Algorithmus so zu beeinflussen, um im Social-Media-Marketing<\/a> erfolgreicher zu sein? Diese und viele weitere Fragen rund ums Thema Algorithmus erkl\u00e4ren wir dir in diesem Artikel.<\/p>\n\n\n\n

Was ist ein Social-Media-Algorithmus?<\/h2>\n\n\n\n

Vereinfacht gesagt hat ein Social-Media-Algorithmus die Aufgabe, Nutzer:innendaten zu verarbeiten, in diesen Daten sich wiederholende Muster zu erkennen und mittels dieser Muster Vorhersagen \u00fcber das Nutzer:innenverhalten zu treffen. Der Algorithmus ist also ein Computerprogramm, das ermittelt, welcher Content oft und gerne konsumiert wird, um das Nutzer:innenerlebnis zu auf der Social-Media-Plattform optimieren.<\/p>\n\n\n\n

Ist dein Instagram<\/a>-Feed also \u00fcberladen mit s\u00fcssen K\u00e4tzchen-Videos, liegt das daran, dass der Algorithmus in der Vergangenheit erkannt hat, dass du diesen Content \u00f6fter und l\u00e4nger konsumierst als andere Beitr\u00e4ge. Je mehr kuschelige Vierbeiner du dir ansiehst, desto mehr tauchen sie demnach in deinem Instagram-Feed auf.<\/p>\n\n\n\n

Woher weiss der Algorithmus, welchen Content ich mag?<\/h2>\n\n\n\n

Tats\u00e4chlich ist es schon lange nicht mehr nur der \u00abLike\u00bb-Button, der dem Algorithmus<\/a> zeigt, welchen Content du interessant findest. Hier sind die wichtigsten Faktoren, anhand denen der Algorithmus auf Social Media dein Nutzer:innenverhalten bewertet:<\/p>\n\n\n\n

Du schaust dir Content l\u00e4nger an<\/h3>\n\n\n\n

W\u00fcrdest du dir ein viermin\u00fctiges Video \u00fcber Monster Trucks anschauen, wenn du eigentlich gar nichts mit Autos anfangen kannst? Wahrscheinlich eher nicht. Scrollst du also ohne nachzudenken an dem Video mit der grossen Monster-Truck-Show und der krassen Rockmusik vorbei, merkt der Algorithmus, dass du wahrscheinlich eher nicht auf Autos und Autoshows stehst, und wird dir diesen Content in Zukunft auch nicht mehr zeigen.<\/p>\n\n\n\n

H\u00e4ltst du allerdings kurz inne, um dir anzusehen, wie der Monster Truck \u00fcber eine bedenklich hohe Schanze f\u00e4hrt, und scrollst erst nach einigen Sekunden weiter, wird bereits ein gewisses Interesse vom Algorithmus notiert. Dann ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass er dir in Zukunft einige weitere Monster-Truck-Videos in deinen K\u00e4tzchen-Feed schmuggeln wird.<\/p>\n\n\n\n

Das heisst: Du musst dir Videos gar nicht bis zum Schluss anschauen, um beim Algorithmus die Alarmglocken auszul\u00f6sen. Nat\u00fcrlich gilt nach wie vor, dass Content, den du dir vollst\u00e4ndig ansiehst, dem Algorithmus ein gr\u00f6sseres Interesse signalisiert. Doch tats\u00e4chlich sind auch die wenigen Sekunden, die du an einem Bild oder Video h\u00e4ngenbleibst, wichtige Datenpunkte f\u00fcr Instagram, Facebook<\/a>, TikTok, Pinterest und Co., welche die Plattformen daf\u00fcr verwenden, um dein Nutzer:innenerlebnis zu optimieren und dich l\u00e4nger auf der Plattform zu behalten.<\/p>\n\n\n\n

Du interagierst mit dem Content<\/h3>\n\n\n\n

Dass Likes und Kommentare deinen Feed beeinflussen, wusstest du bestimmt schon. Aber wusstest du auch, dass die \u00abTeilen\u00bb-Funktion mit den Jahren an Bedeutung gewonnen hat und mittlerweile sogar gr\u00f6sseren Einfluss auf den Algorithmus hat als Likes und Kommentare? Bei Instagram gilt dasselbe \u00fcbrigens auch f\u00fcr die Speicher-Funktion.<\/p>\n\n\n\n

Du interagierst mit bestimmten Nutzer:innen<\/h3>\n\n\n\n

Interagierst du regelm\u00e4ssig mit dem Content bestimmter Nutzer:innen? Kommentierst du die Posts bestimmter Leute und schreibt ihr euch Privatnachrichten? All diese Faktoren signalisieren dem Algorithmus, dass du diese Nutzer:innen pers\u00f6nlich kennst. Folglich wird deren Content f\u00fcr dich als relevanter eingestuft und h\u00e4ufiger angezeigt.<\/p>\n\n\n\n

Dies ist auch der Grund, weshalb du manchmal die Posts deiner Freund:innen auf Social Media<\/a> scheinbar verpasst. Ist es schon eine Weile her, dass du dir deren Content angesehen oder in sonst einer Weise mit diesen User:innen interagiert hast, erkennt der Algorithmus keine pers\u00f6nliche Verbindung zwischen dir und diesen Nutzer:innen und zeigt ihn dir deren Content weniger oft.<\/p>\n\n\n\n

Weitere Faktoren, die den Algorithmus beeinflussen<\/h2>\n\n\n\n

Dein Interesse am Content ist allerdings nicht der einzige Faktor, der beeinflusst, was alles in deinem Feed auftaucht. Hier deshalb die wichtigsten Faktoren als \u00dcbersicht:<\/p>\n\n\n\n

Der Content wird als relevant eingestuft<\/h3>\n\n\n\n

Jede Social-Media-Plattform bestimmt f\u00fcr sich, welche Inhalte auf der Plattform als relevant gelten und welche nicht. So sind beispielsweise auf Pinterest<\/a> Bastelideen oder Mode-Inspiration einige der relevantesten Inhalte, w\u00e4hrend auf X vor allem politische, journalistische und wirtschaftliche Inhalte als relevant eingestuft werden. Entsprechend wird Content, der auf diese Themen eingeht, auch mehr vom Algorithmus unterst\u00fctzt als jener, der es nicht tut.<\/p>\n\n\n\n

Regeln und Guidelines<\/h3>\n\n\n\n

Zudem bestimmen die Regeln und Guidelines der Plattformen, welche Inhalte oft und gerne gezeigt, und welche zwar zugelassen, aber nicht weiter verbreitet werden sollen. So hat Meta beispielsweise k\u00fcrzlich bekanntgegeben, dass auf ihrer Social-Media-Plattform \u00abThreads<\/a>\u00bb, das Meta-Pendant zu der Plattform \u00abX\u00bb, politische Inhalte vom Algorithmus nicht aktiv an Nutzer:innen empfohlen werden sollen.<\/p>\n\n\n\n

So kannst du den Algorithmus als Nutzer:in steuern<\/h2>\n\n\n\n

Hast du endg\u00fcltig die Nase voll von den Katzenvideos und Monster Trucks in deinem Feed, und m\u00f6chtest stattdessen lieber Content zu Jazzmusik und Naturparks erhalten, besteht nat\u00fcrlich auch die M\u00f6glichkeit, dem Algorithmus dies mitzuteilen.<\/p>\n\n\n\n

Einerseits kannst du unerw\u00fcnschten Content minimieren, indem du ohne Anzuhalten weiterscrollst, nicht mit den Posts interagierst, oder der Plattform sogar direkt mitteilst, dass du diesen Post nicht sehen m\u00f6chtest.<\/p>\n\n\n\n

Letzteres erreichst du meistens, indem du beim Post selbst nach einem Symbol mit drei P\u00fcnktchen suchst. Bei Instagram, Pinterest, YouTube und zahlreichen anderen Social-Media-Plattformen f\u00fchrt dich dieses Symbol zu einer Reihe von weiterf\u00fchrenden Interaktionsm\u00f6glichkeiten. Du kannst den Post teilen, ihn melden \u2013 oder eben verbergen.<\/p>\n\n\n\n

Indem du Posts derselben Thematik wiederholt verbirgst, teilst du dem Algorithmus aktiv mit, dass du diesen Content nicht sehen m\u00f6chtest. Das f\u00fchrt dazu, dass du innert kurzer Zeit weniger bis gar keine Vorschl\u00e4ge zu diesem Thema mehr erh\u00e4ltst.<\/p>\n\n\n\n

Ebenfalls kannst du den Algorithmus steuern, indem du h\u00e4ufiger mit Posts anderer Thematiken interagierst, neuen Accounts folgst. Auf diese Art teilst du dem Algorithmus<\/a> mit, dass du neue Interessen gefunden hast, und gerne mehr Vorschl\u00e4ge dazu erhalten m\u00f6chtest.<\/p>\n\n\n\n

Diese Art des Umgangs mit Social-Media-Algorithmen wird \u00fcbrigens auch empfohlen, um einen sicheren Umgang mit Social Media zu f\u00f6rdern. Indem du immer wieder aktiv aussuchst, welche Posts du sehen m\u00f6chtest, und welchem Content du lieber nicht ausgesetzt sein m\u00f6chtest, kreierst du einen Social-Media-Feed, der nicht nur genau deinen Interessen entspricht, sondern auch deine mentale Gesundheit weniger gef\u00e4hrdet.<\/p>\n\n\n\n

So kannst du den Algorithmus als Marketer:in zu deinen Gunsten nutzen<\/h2>\n\n\n\n

Damit kommen wir nun zum Thema, auf das alle (angehenden) Social-Media-Marketer:innen gewartet haben: Wie kann man den Algorithmus als Marketer:in so verwenden, dass der eigene Content besser performt?<\/p>\n\n\n\n

Tats\u00e4chlich gibt es einige wichtige Punkte zum Thema Algorithmus, die beim Marketing auf Social Media zu beachten sind:<\/p>\n\n\n\n

1. Bezahlte Beitr\u00e4ge erhalten mehr Sichtbarkeit als organische Beitr\u00e4ge<\/h3>\n\n\n\n

Klar, klingt logisch. Trotzdem soll hier nochmal erw\u00e4hnt werden, dass der Algorithmus deinen Content am h\u00e4ufigsten promotet, wenn du daf\u00fcr bezahlst. Seien es Meta Ads, TikTok Ads oder Anzeigen auf Pinterest \u2013 durch beworbene Beitr\u00e4ge erh\u00e4ltst du auf Social-Media-Plattformen die h\u00f6chste Sichtbarkeit.<\/p>\n\n\n\n

2. Richtlinien befolgen, um Einschr\u00e4nkungen zu vermeiden<\/h3>\n\n\n\n

F\u00fcr sowohl bezahlte als auch organische Beitr\u00e4ge gilt jedoch gleichermassen, dass die Richtlinien der Plattform nicht verletzt werden sollten. Das heisst, du solltest dir als Social-Media-Marketer:in einen Moment Zeit nehmen, Guidelines wie zum Beispiel die Meta Werbestandards<\/a> oder die Facebook-Gemeinschaftsstandards<\/a> durchzulesen.<\/p>\n\n\n\n

So verhinderst du auf der einen Seite, dass deine Werbeanzeigen abgelehnt oder deine organischen Posts bei der Plattform gemeldet und gel\u00f6scht werden.<\/p>\n\n\n\n

Besonders wichtig ist aber auch, dass du auf diese Weise erf\u00e4hrst, welcher Content von der Plattform als grenzwertig eingestuft und deshalb vom Algorithmus nicht oft ausgespielt wird. So\u00a0 ist es beispielsweise, wie oben erw\u00e4hnt, keine gute Idee, auf Threads<\/a> politischen Content zu posten, da dieser nur noch begrenzt an Nutzer:innen ausgespielt werden soll.<\/p>\n\n\n\n

3. Trends beachten \u2013 und trotzdem authentisch bleiben<\/h3>\n\n\n\n

Der Algorithmus wird deinen Content viel eher ausspielen, wenn dein Thema gerade im Trend liegt. So kannst du bei TikTok<\/a> oder Instagram Reels beispielsweise einen popul\u00e4ren Sound auf deinen Videos hinterlegen, um die Wahrscheinlichkeit zu erh\u00f6hen, dass der Algorithmus es ausspielt.<\/p>\n\n\n\n

Nun f\u00fchlt sich das nat\u00fcrlich nicht immer sehr authentisch an. Deshalb raten wir dir, nicht einfach blind zu jedem Trend Content zu produzieren. Stattdessen ist es eine gute Idee, gewisse Trends auszuw\u00e4hlen, die du toll findest, und dazu Content zu produzieren, der einen Mehrwert bietet.<\/p>\n\n\n\n

So stellst du nicht nur den Algorithmus zufrieden, sondern \u00fcberzeugst auch deine Viewer mit hochwertigem Content, der sich echt anf\u00fchlt.<\/p>\n\n\n\n

4. Posts erstellen, die zum Interagieren einladen<\/h3>\n\n\n\n

Wie wir gelernt haben, spielen die Interaktionsrate und -dauer eine grosse Rolle dabei, welcher Content dir auf Social Media angezeigt wird. Aus der Perspektive eines Creators ist diese Information besonders wertvoll, denn: Das Ganze funktioniert auch in die andere Richtung.<\/p>\n\n\n\n

Je mehr Nutzer:innen mit deinem Content interagieren, desto h\u00e4ufiger wird der Algorithmus diesen Content ausspielen \u2013 denn er empfindet ihn als relevanter.<\/p>\n\n\n\n

Als Marketer:in ist es deshalb eine gute Idee, Content zu produzieren, der zum Engagement<\/a> einl\u00e4dt. Fragen, Quizzes, R\u00e4tsel, Gewinnspiele oder \u00e4hnliche Inhalte sind dabei besonders geeignet.<\/p>\n\n\n\n

5. Poste zur richtigen Zeit<\/h3>\n\n\n\n

Nicht zu untersch\u00e4tzen ist auch die Zeit der Content-Ver\u00f6ffentlichung. Gerade bei organischen Posts lohnt sich eine kurze Recherche, wann Nutzer:innen auf deiner Social-Media-Plattform am aktivsten sind. Je mehr Personen deine Inhalte auf Anhieb sehen (und im besten Fall gleich damit interagieren), desto relevanter erscheint der Content dem Algorithmus.<\/p>\n\n\n\n

Zusammenfassung<\/h2>\n\n\n\n

Abschliessend l\u00e4sst sich sagen, dass die Funktionsweise von Social-Media-Algorithmen zwar komplex, aber nicht v\u00f6llig undurchschaubar ist. Wie wir gelernt haben, zielen sie haupts\u00e4chlich darauf ab, das Nutzererlebnis von Unser:innen durch das Vorhersagen von Interessen und Vorlieben zu optimieren. Dazu verwenden Algorithmen verschiedenste Datenpunkte wie die Interaktionsrate und Interaktionsdauer mit Beitr\u00e4gen, deine Verbindungen zu anderen Nutzer:innen und, unabh\u00e4ngig davon, Richtlinien und Trends auf der Plattform.<\/p>\n\n\n\n

Als Social-Media-Nutzer:in hast du durch bewusstes Interagieren und Ausschliessen von Inhalten die M\u00f6glichkeit, den Algorithmus zu beeinflussen und so deinen Feed aktiv mitzugestalten. F\u00fcr Marketer:innen hingegen er\u00f6ffnen sich durch das Verst\u00e4ndnis und die geschickte Nutzung dieser Algorithmen neue Wege, Faktoren wie Sichtbarkeit und Interaktion zu beeinflussen. Mit dem richtigen Einsatz kann also sowohl das Nutzer:innenerlebnis verbessert als auch der Marketingerfolg gesteigert werden.<\/p>\n\n\n\n

Wir hoffen, du fandest diesen Beitrag hilfreich und w\u00fcnschen dir noch viel Erfolg in deinem Social-Media-Marketing!<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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