{"id":13631,"date":"2023-10-04T10:00:00","date_gmt":"2023-10-04T08:00:00","guid":{"rendered":"http:\/\/marketing.ch\/?p=13631"},"modified":"2023-09-18T13:18:43","modified_gmt":"2023-09-18T11:18:43","slug":"was-ist-eigentlich-neuromarketing","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/marketing.ch\/marketing-strategie\/was-ist-eigentlich-neuromarketing\/","title":{"rendered":"Worum geht es beim Neuromarketing?"},"content":{"rendered":"\n

Konsumenten treffen einen Grossteil ihrer Kaufentscheidungen rein emotional. Genau aus diesem Grund werden im Marketing Erkenntnisse aus den Bereichen Psychologie und Neurologie immer relevanter. Sie bilden die Grundlage f\u00fcr einen ganz neuen Ansatz, um Konsumenten anzusprechen: das Neuromarketing.<\/strong><\/p>\n\n\n\n

Was genau sich hinter dem Begriff des Neuromarketings verbirgt und wie sich die Disziplin praktisch und erfolgversprechend einsetzen l\u00e4sst, zeigen wir hier.<\/p>\n\n\n\n

<\/a>Neuromarketing \u2013 eine Begriffserkl\u00e4rung<\/h2>\n\n\n\n

Bei Neuromarketing handelt es sich um einen einzigartigen und vergleichsweise neuen Marketingansatz. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er Erkenntnisse aus der Psychologie<\/a>, die sich auf das Wie von Kaufentscheidungen beziehen, ins Zentrum stellt.<\/p>\n\n\n\n

Es werden medizinische und neuropsychologische Erkenntnisse genutzt, um zu ergr\u00fcnden, wie die Kaufentscheidungen von Konsument:innen zustande kommen. Herangezogen werden dabei Erkenntnisse rund um Hirnaktivit\u00e4ten, unterbewusste Wahrnehmungen sowie weitere Mechanismen, die f\u00fcr die Steuerung emotionaler Kaufentscheidungen relevant sind. <\/p>\n\n\n\n

Zudem wird untersucht, wie die Produkt- und Markenwelt von Konsumenten bewusst sowie unterbewusst wahrgenommen wird. Zur\u00fcckgegriffen wird dabei auf Erkenntnisse, welche die Hirnforschung innerhalb mehrerer Jahrzehnte erarbeitet hat.<\/p>\n\n\n\n

Das Besondere am Neuromarketing ist also: Der Marketingansatz nutzt Erkenntnisse der Psychologie<\/a> und Hirnforschung aktiv und st\u00fctzt sich st\u00e4rker als andere Marketingstrategien auf wissenschaftliche Erkenntnisse. Ausserdem spielen die f\u00fcr Kaufentscheidungen besonders wichtigen Emotionen eine \u00fcbergeordnete Rolle.<\/p>\n\n\n\n

<\/a>Neuromarketing-Methoden: Theorie und Praxis<\/h2>\n\n\n\n

Es gibt verschiedene Methoden, die im Neuromarketing zum Einsatz kommen. Wer einen direkten Einblick in die Gef\u00fchls- und Denkwelt von Konsument:innen haben m\u00f6chte, kann sich etwa Methoden wie dem fMR (Functional Magnetic Resonance Imaging) oder EEG <\/a>(Elektroenzephalographie) bedienen. Nachteilig ist hierbei allerdings: Die Verfahren, die sozusagen einen Einblick in die Gehirne von Konsument:innen erlauben, sind aufw\u00e4ndig und kostenintensiv.<\/p>\n\n\n\n

Um Kosten zu sparen und gleichzeitig dennoch auf effektive und bew\u00e4hrte Instrumente zur\u00fcckgreifen zu k\u00f6nnen, wird in der Praxis eher auf bereits vorhandene Daten und Erhebungen gesetzt. Dabei stehen solche im Vordergrund, die sich auf eine Vielzahl von Personen \u00fcbertragen lassen. Aus diesen Erkenntnissen sind Prinzipien erarbeitet worden, die auf Neurologie sowie Psychologie im Bereich Marketing<\/a> beruhen \u2013 sich aber gleichzeitig in der Praxis ohne eigene Forschungsarbeit anwenden lassen.<\/p>\n\n\n\n

Welche dieser Erkenntnisse sich aus dem Bereich des Neuromarketings besonders leicht in der Praxis anwenden lassen und auf welchen psychologischen Mechanismen sie beruhen, zeigen wir im Folgenden.<\/p>\n\n\n\n

<\/a>Neuromarketing in der Praxis \u2013 die effektivsten Mechanismen<\/h2>\n\n\n\n

Es gibt mehrere M\u00f6glichkeiten, um Neurologie und Psychologie im Marketing zu nutzen. Die effektivsten und bew\u00e4hrtesten Ans\u00e4tze, die das Kauf- und Entscheidungsverhalten von Kunden beeinflussen k\u00f6nnen, betrachten wir n\u00e4her.<\/p>\n\n\n\n

<\/a>Der Priming-Effekt<\/h3>\n\n\n\n

Bei der Nutzung des sogenannten Priming-Effekts geht es darum, durch das Setzen bestimmter Reize eine Reaktion bei den Empf\u00e4ngern hervorzurufen. Der bewusst gesetzte Ursprungsreiz kann dabei sowohl positive als auch negative Assoziationen hervorrufen.<\/p>\n\n\n\n

Praktisch bedeutet das beispielsweise: Erhalten Mitarbeiter im Vorfeld positive Informationen \u00fcber einen Gast, treten sie ihm etwa bei einem Meeting positiver gegen\u00fcber. Haben sie hingegen negative Informationen erhalten, sind Mitarbeiter den Besuchern gegen\u00fcber eher negativ oder skeptisch eingestellt. Dieser Mechanismus funktioniert allerdings nicht nur im realen Leben, sondern auch in der Bild- und Textsprache. So wird der Priming-Effekt auch im Marketingbereich nutzbar.<\/p>\n\n\n\n

Besonders leicht anzuwenden sind Priming-Techniken dabei auf einer eigenen Webseite oder im Bereich des Content-Marketings<\/a>. Der Effekt kann hier genutzt werden, um positive Nachrichten zu Produkten \u00fcber Worte, Bilder oder Stichpunkte zu vermitteln. Ohne aufdringlich oder zu vordergr\u00fcndig zu agieren, k\u00f6nnen so positive Emotionen rund um Produkt oder Dienstleistung ausgel\u00f6st werden.<\/p>\n\n\n\n

Gleichermassen kann auch ein hochwertiges Website-Design dazu beitragen, dass Kunden Produkte und Dienstleistungen als hochwertig wahrnehmen \u2013 und sie schliesslich kaufen. In diesem Zusammenhang kommt es, je nach angebotenem Produkt, nicht zwingend auf ein edles Design an. Auch ein besonders vertrauensw\u00fcrdiges Auftreten kann zielf\u00fchrend sein.<\/p>\n\n\n\n

<\/a>Social Proof<\/h3>\n\n\n\n

Das Prinzip des Social Proof l\u00e4sst sich auch als \u201eIch-auch-Effekt\u201c bezeichnen. Deutlich wird der Mechanismus etwa dann, wenn der Umstand, dass ein Restaurant ausgebucht ist, immer mehr Menschen dazu bewegt, eine Reservierung vornehmen zu wollen. \u00c4hnliches gilt, wenn sich eine Schlange vor einer Diskothek bildet. Der Umstand schreckt Besucher nicht ab. Vielmehr zieht die Schlange weitere G\u00e4ste an.<\/p>\n\n\n\n

Im Bereich des Online-Marketing l\u00e4sst sich Social Proof etwa mittels Reviews, Erfolgsgeschichten oder \u00fcber Testimonials nutzen. Gute Bewertungen oder ein vertrauensw\u00fcrdiges Testimonial best\u00e4rken potenzielle Kunden<\/a> in ihrer Kaufentscheidung und lassen den Wunsch entstehen, Teil einer Gruppe sein zu wollen. Insbesondere \u00fcber Social Media l\u00e4sst sich der Effekt effektiv nutzen.<\/p>\n\n\n\n

<\/a>Verlustangst<\/h3>\n\n\n\n

Menschen bleiben Verluste oft st\u00e4rker im Ged\u00e4chtnis als Gewinne: Wer beispielsweise an einem Gewinnspiel teilnimmt, ist oft entt\u00e4uscht, wenn der Gewinn ausbleibt. Eigentlich ist das paradox \u2013 schliesslich sind Teilnehmer weder reicher noch \u00e4rmer als zuvor, sofern der Gewinn ausbleibt.<\/p>\n\n\n\n

Diese menschliche Angst vor Verlusten kann aktiv im Marketing genutzt werden. Das gelingt etwa, indem eine begrenzte Anzahl an Testversionen eines Produkts oder einer Dienstleistung an potenzielle Kunden ausgegeben werden. Dieses Vorgehen ist vornehmlich f\u00fcr Anbieter von Online-Diensten wie etwa einem E-Commerce-SEO-Tool<\/a> sinnvoll. Schliesslich \u201edroht\u201c Konsumenten am Ende der Testphase der Verlust des Tools. Genau diesen werden viele Verwender vermeiden wollen und ein Abo abschlie\u00dfen.<\/p>\n\n\n\n

<\/a>Verknappung<\/h3>\n\n\n\n

Die Verknappung von Angeboten kann auf Konsumenten eine \u00e4hnliche Wirkung haben wie Verlustangst. Werden Produkte als nur begrenzt verf\u00fcgbar gekennzeichnet, kann das bei Kunden den Impuls ausl\u00f6sen, das Angebot nicht verpassen zu wollen.<\/p>\n\n\n\n

Die Verknappung ist daher insbesondere f\u00fcr Anbieter physischer Produkte eine sinnvolle Marketing-Massnahme. Das bedeutet: Werden etwa Fahrradzubeh\u00f6rteile als \u201efast vergriffen\u201c in einem Onlineshop angezeigt, bewegt das Interessenten dazu, ihre Bestellung direkt zu t\u00e4tigen, anstatt sie auf sp\u00e4ter zu verschieben.<\/p>\n\n\n\n

<\/a>Neuromarketing zusammengefasst<\/h2>\n\n\n\n

Setzt du auf Neuromarketing, machst du dir fundierte Erkenntnisse aus der Neurologie und Psychologie zunutze, um deine Produkte oder Dienstleistungen den Konsumenten n\u00e4herzubringen.<\/p>\n\n\n\n

Dabei kannst du sowohl auf einfache optische oder auditive Reize als auch auf psychologische Mechanismen setzen. Ziel deiner Bem\u00fchungen ist es dabei stets, potenzielle Kunden f\u00fcr deine Angebote zu interessieren und sie zu \u00fcberzeugen.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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