{"id":13276,"date":"2022-09-01T00:00:00","date_gmt":"2022-08-31T23:00:00","guid":{"rendered":"http:\/\/marketing.ch\/uncategorized\/bereal-social-media-revolution-oder-viel-hype-um-nichts\/"},"modified":"2023-08-22T10:07:37","modified_gmt":"2023-08-22T08:07:37","slug":"bereal-social-media-revolution-oder-viel-hype-um-nichts","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/marketing.ch\/social-media-marketing\/bereal-social-media-revolution-oder-viel-hype-um-nichts\/","title":{"rendered":"BeReal: Social-Media-Revolution oder viel Hype um nichts?"},"content":{"rendered":"\n

Die neue Social Media App BeReal inszeniert sich als eine Art Anti-Instagram: echte Fotos aus dem Alltag der Nutzer*innen, ohne Filter, nicht gestellt und absolut authentisch. Das Konzept geht scheinbar auf, denn BeReal erlebt gerade einen Hype mit stetigem Zuwachs an Nutzer*innen. Worum es bei der App geht und ob dieser Hype gerechtfertigt ist, erf\u00e4hrst Du hier.   <\/strong><\/p>\n\n\n\n

Nach Clubhouse <\/a>Anfang 2021 k\u00f6nnte BeReal nun zur n\u00e4chsten grossen App-Sensation werden. Eine Foto-App, die Dir mit ungestellten Bildern und echten Momentaufnahmen einen Einblick in das Leben Deiner Freund*innen erm\u00f6glicht und umgekehrt. Um diese Idee umzusetzen, gibt BeReal eine besonders interessante Spielregel innerhalb der App vor. Im Folgenden gehen wir einmal n\u00e4her darauf ein.  <\/p>\n\n\n\n

Ist BeReal das Anti-Instagram?<\/h2>\n\n\n\n

Es herrscht ein Konsens dar\u00fcber, dass Social Media f\u00fcr eine Verzerrung der Realit\u00e4t sorgen kann \u2013 und das in einem besorgniserregenden Ausmass auch tut. Besonders auf Plattformen wie Instagram <\/a>vermitteln viele Influencer*innen <\/a>das Bild eines immerzu perfekten und gl\u00fccklichen Lebens in st\u00e4ndigem Saus und Braus. Luxusg\u00fcter, sch\u00f6ne Menschen, exotische Urlaubsorte und extravagante Freizeitaktivit\u00e4ten springen Dir aus den Hochglanz-Profilen entgegen.<\/p>\n\n\n\n

Unterliegt man einer Dauerberieselung dieses Contents, sorgt das fr\u00fcher oder sp\u00e4ter zu Unzufriedenheit bei den Follower*innen, die diesen Lifestyle in der Regel nicht selbst f\u00fchren k\u00f6nnen. Dass hier oftmals noch ein sch\u00e4dliches Sch\u00f6nheitsideal propagiert wird, das gerade auf junge Menschen negativen Einfluss nehmen kann, steigert die Problematik enorm.<\/p>\n\n\n\n

BeReal will dem nun entgegensteuern: keine inszenierte, perfekte Welt, sondern echte Eindr\u00fccke aus dem Alltag der Nutzer*innen. Klingt erst einmal vielversprechend. Doch wie genau soll das funktionieren?<\/p>\n\n\n\n

Die Funktionen von BeReal<\/h2>\n\n\n\n

Das Konzept ist auf den ersten Blick simpel, aber wirkungsvoll. Die App gibt Dir jeden Tag genau zwei Minuten Zeit, um ein spontanes Foto zu schiessen und mit Deinen Freund*innen zu teilen. Der Clou: BeReal bestimmt willk\u00fcrlich den Zeitpunkt, an dem Du das Foto knipsen und posten darfst. So soll gew\u00e4hrleistet sein, dass die Fotos nicht gestellt oder nachbearbeitet sind. Egal, ob Du also auf der Arbeit, in der Bahn oder gerade beim Joggen bist: Die App erwischt Dich mitten im Alltag.<\/p>\n\n\n\n

BeReal greift im Moment der Fotoaufnahme gleichzeitig sowohl auf die Front- als auch auf die Back-Kamera Deines Smartphones zu. Du knipst also ein Bild von dem, was Du gerade siehst, w\u00e4hrend parallel ein Selfie von Dir geschossen wird. Das Selfie erscheint beim Posting dann im Kleinformat oben links im Bildschirm. Zus\u00e4tzlich kannst Du noch Deinen aktuellen Standort angeben, wenn Du m\u00f6chtest.<\/p>\n\n\n\n

\"Screenshot
Bildquelle: heise.de<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n

Das Foto wird im Anschluss an Deine Freund*innen bei BeReal gesendet. Genauso erh\u00e4ltst Du ihre Fotos, sofern sie welche gemacht haben. Das Konzept beschr\u00e4nkt sich auf diese eine t\u00e4gliche Interaktion \u2013 eine Abwechslung zum endlosen Scrollen durch die Posts Deines Instagram-Newsfeeds<\/a>.<\/p>\n\n\n\n

Ein St\u00f6rfaktor in der App<\/h2>\n\n\n\n

Die Idee, die App entscheiden zu lassen, wann ein Foto aufgenommen und gepostet werden darf, klingt neu und spannend. Zum einen kommt ein spielerisches, spontanes Element in die Nutzung, das vielen Nutzer*innen Spass bereiten k\u00f6nnte. Zum anderen k\u00f6nnte so sichergestellt werden, dass die Fotos wirklich nicht pr\u00e4pariert werden k\u00f6nnen. Leider gibt es einen Haken, der den Sinn der App ein wenig infrage stellt.<\/p>\n\n\n\n

Es geht um die \u201eLate\u201c-Funktion. Hast Du bei der Benachrichtigung, dass Deine heutigen zwei Minuten laufen, gerade keine Zeit f\u00fcr ein Posting, darfst Du es auch einfach sp\u00e4ter nachholen. Dabei gibt es keine zeitliche Unterscheidung: Fotos, die nur einige Sekunden nach Ablauf der Frist gepostet werden, erhalten die Late-Markierung genauso wie solche, die f\u00fcnf Stunden sp\u00e4ter hochgeladen werden.<\/p>\n\n\n\n

Klar ist, dass man nicht st\u00e4ndig am Tag die Zeit hat, ein Foto hochzuladen, sobald die App Alarm schl\u00e4gt. Doch macht nicht gerade das auch den Reiz von BeReal aus? Immerhin sind die betroffenen Fotos markiert, sodass trotzdem der Anreiz besteht, innerhalb der festgelegten zwei Minuten zu posten.<\/p>\n\n\n\n

Schn\u00f6rkellos und einfach<\/h2>\n\n\n\n

Die Nutzung der App beschr\u00e4nkt sich auf einige wenige Funktionen. Das ist aber kein Manko, sondern eher ein Vorteil von BeReal. Du machst einmal pro Tag ein Foto und l\u00e4dst dieses f\u00fcr Deine Freund*innen hoch. Wenn Du m\u00f6chtest, f\u00fcgst Du noch eine kurze Beschreibung hinzu. Die Fotos anderer Personen kannst Du kommentieren oder Du reagierst mit einem Selfie darauf. Die App kommt also ohne grossen Schnickschnack aus und stellt die grundlegende Idee in den Vordergrund.<\/p>\n\n\n\n

M\u00f6chtest Du \u00fcber Deinen Freundeskreis hinaus Postings entdecken, steht Dir ausserdem der \u201eDiscovery\u201c-Bereich zur Verf\u00fcgung. Hier siehst Du die Fotos von Personen, die ihren Account auf \u00f6ffentlich gestellt haben.  <\/p>\n\n\n\n

Privatsph\u00e4re und Datenschutz<\/h2>\n\n\n\n

Die App ist ab 12 Jahren freigegeben. Bei Minderj\u00e4hrigen k\u00f6nnte die Funktion, seinen aktuellen Standort anzugeben, allerdings kritisch betrachtet werden. Deine Fotos werden nur innerhalb Deines Freundeskreises geteilt, es sei denn, Du stellst Dein Profil auf \u00f6ffentlich.<\/p>\n\n\n\n

Dass die App den Zeitpunkt Deines Postings vorgibt, kann ebenfalls f\u00fcr manche Menschen zu Problemen f\u00fchren. Demnach k\u00f6nnte man unter Druck geraten, sich in einer privaten oder beruflichen Situation zu exponieren, die nicht f\u00fcr die \u00d6ffentlichkeit bestimmt ist. Die Fotos Deiner Freund*innen siehst Du \u00fcbrigens erst dann, wenn Du selber an dem Tag ein Foto hochgeladen hast \u2013 auch das kann in sozialem Druck enden.<\/p>\n\n\n\n

Wer ist die Zielgruppe von BeReal?<\/h2>\n\n\n\n

BeReal spricht vor allem eine j\u00fcngere Zielgruppe <\/a>an, besonders Sch\u00fcler*innen und Student*innen<\/a>. Auf dem franz\u00f6sischem und US-Amerikanischem Markt ist die App bislang am erfolgreichsten \u2013 ein Grund daf\u00fcr ist scheinbar auch das erfolgreiche Marketing-Konzept in diesen L\u00e4ndern. Dieses zielt n\u00e4mlich darauf ab, dass Sch\u00fcler*innen und Student*innen die App ihren Freund*innen weiterempfehlen und daf\u00fcr eine Pr\u00e4mie erhalten.<\/p>\n\n\n\n

In den deutschsprachigen L\u00e4ndern ist BeReal bisher (noch) nicht weit verbreitet, verzeichnet in den letzten Monaten aber steigende Nutzer*innenzahlen. Man k\u00f6nnte also von einem kleinen Hype sprechen. Die weitere Entwicklung bleibt aber auch in der Schweiz abzuwarten, da die App noch relativ jung ist.  <\/p>\n\n\n\n

Ist der Hype um BeReal gerechtfertigt?<\/h2>\n\n\n\n

Das Narrativ einer authentischen, lebensnahen Foto-App, die der glitzernden Scheinwelt von Instagram, TikTok & Co. den Kampf ansagt, klingt erst einmal sehr sch\u00f6n und wird auch hierzulande bestimmt noch einige Leute begeistern k\u00f6nnen \u2013 und sei es auch nur daf\u00fcr, die App einmal selbst auszuprobieren.<\/p>\n\n\n\n

Ob sich im Zeitverlauf nicht neue Probleme aus den Funktionen der App heraus ergeben, wie der Druck, t\u00e4glich auch in ung\u00fcnstigen Situationen posten zu m\u00fcssen, bleibt abzuwarten. Ob BeReal auch ausserhalb der USA und Frankreich (\u00fcbrigens der Heimatmarkt der App) den grossen Erfolg einfahren wird, ist zurzeit nur schwer zu prognostizieren.<\/p>\n\n\n\n

BeReal liefert neue Ans\u00e4tze f\u00fcr Social Media<\/h2>\n\n\n\n

Die Idee hinter BeReal ist innovativ und setzt einen erfrischenden Schwerpunkt im Vergleich zu den Big Playern der Social Media Apps. F\u00fcr viele wird das Konzept spannend und unterhaltsam klingen und bestimmt zu einem eigenen Testversuch animieren. Ob sich aber ein langfristiger Trend wie in den USA und Frankreich, oder nur ein kurzzeitiger Hype um die noch junge App entwickeln wird, bleibt abzuwarten.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Die neue Social Media App BeReal inszeniert sich als eine Art Anti-Instagram: echte Fotos aus dem Alltag der Nutzer*innen, ohne Filter, nicht gestellt und absolut authentisch. Das Konzept geht scheinbar auf, denn BeReal erlebt gerade einen Hype mit stetigem Zuwachs an Nutzer*innen. Worum es bei der App geht und ob dieser Hype gerechtfertigt ist, erf\u00e4hrst […]<\/p>\n","protected":false},"author":286,"featured_media":13279,"comment_status":"closed","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"inline_featured_image":false,"footnotes":""},"categories":[94],"tags":[],"class_list":["post-13276","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-social-media-marketing"],"acf":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/13276","targetHints":{"allow":["GET"]}}],"collection":[{"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/users\/286"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=13276"}],"version-history":[{"count":2,"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/13276\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":19469,"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/13276\/revisions\/19469"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/media\/13279"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=13276"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=13276"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=13276"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}