{"id":13141,"date":"2022-06-20T00:00:00","date_gmt":"2022-06-19T23:00:00","guid":{"rendered":"http:\/\/marketing.ch\/uncategorized\/native-advertising-vorteile-chancen-und-risiken-versteckter-werbung\/"},"modified":"2023-08-04T10:12:36","modified_gmt":"2023-08-04T08:12:36","slug":"native-advertising-vorteile-chancen-und-risiken-versteckter-werbung","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/marketing.ch\/content-marketing\/native-advertising-vorteile-chancen-und-risiken-versteckter-werbung\/","title":{"rendered":"Native Advertising: Vorteile, Chancen und Risiken «versteckter» Werbung"},"content":{"rendered":"\n

Unter Native Advertising versteht man eine Form der Werbung, bei der Konsument*innen werbliche Anzeigen kaum mehr von redaktionellen Beitr\u00e4gen eines Mediums unterscheiden k\u00f6nnen. Welche Vorteile und M\u00f6glichkeiten Native Advertising bietet und warum es kontrovers diskutiert wird, erf\u00e4hrst Du hier. <\/strong><\/p>\n\n\n\n

Was ist Native Advertising?<\/h2>\n\n\n\n

Beim Native Advertising bezahlt ein* Anbieter*in daf\u00fcr, Werbung in Form einer Text-Bild-Anzeige oder eines kompletten redaktionellen Beitrags auf einem Fremdmedium zu platzieren \u2013 so weit, so unspektakul\u00e4r. Der Clou: Die Anzeige wird so aufbereitet, dass Nutzer*innen den Unterschied zwischen einem «normalen», nicht-werblichen Beitrag und der Werbeanzeige kaum mehr erkennen.<\/p>\n\n\n\n

Der entsprechende Beitrag bettet sich in Form und Inhalt perfekt ein, sodass Nutzer*innen im Idealfall keinen Unterschied bemerken. Dieses Vorhaben klingt erst einmal widerspr\u00fcchlich, weil ja trotzdem ein Produkt, eine Dienstleistung und\/oder die Marke beworben werden soll. Bei einem Textbeitrag ist die Sprache beispielsweise subtiler und weniger werblich \u2013 Schlagworte wie \u201eabonnieren\u201c, \u201ekaufen\u201c oder \u201eanmelden\u201c wirst Du hier in der Regel nur selten finden. Das Ziel ist es, die Abneigung der Nutzer*innen gegen\u00fcber nervigen Pop-Ups und quietschbunten Werbebannern, welche die User Experience st\u00f6ren, zu umgehen und sich mit unaufdringlichen, Content-orientierten Beitr\u00e4gen anzun\u00e4hern.  <\/p>\n\n\n\n

Was ist der Sinn dahinter?<\/h2>\n\n\n\n

Unternehmen k\u00e4mpfen im Online-Marketing<\/a> schon lange mit Problemen wie Ad-Blockern, Banner Blindness und dem generellen Informations\u00fcberfluss, dem die Nutzer*innen im Internet ausgesetzt sind. Werbung kommt nicht gut an \u2013 besonders, wenn sie so platziert ist, dass sie den Lesefluss st\u00f6rt oder durch das viele Weiterscrollen bis zum n\u00e4chsten Beitrag in Arbeit ausartet.<\/p>\n\n\n\n

Die Masse an Werbung im Netz w\u00e4chst dabei immer weiter, w\u00e4hrend ihr Nutzen f\u00fcr Unternehmen stagniert. Native Advertising setzt genau hier an. Da es sich um Inhalte handelt, die gleichwertig neben normalen Beitr\u00e4gen platziert und im gleichen Stil aufbereitet werden, k\u00f6nnen Ad-Blocker sie z. B. nicht enttarnen. Die Ressentiments der Nutzer*innen werden umgangen, indem sie nicht einmal bemerken, dass es sich hier um Werbung handelt. Damit sinkt die Hemmschwelle, sich \u00fcberhaupt erst mit einem Beitrag zu besch\u00e4ftigen.<\/p>\n\n\n\n

Der Grund, warum Native Advertising letztendlich Erfolg f\u00fcr Unternehmen verspricht, liegt in Techniken des Content Marketings<\/a>: Die potenziellen Kund*innen werden mit \u00fcberzeugenden Inhalten abgeholt \u2013 ein klarer Unterschied zu einem Werbebanner, der (\u00fcberspitzt formuliert) mit einem reisserischen Bild wirbt und an Text nur einen Call-to-Action<\/a> auff\u00e4hrt, der zur n\u00e4chsten Landingpage weiterleitet. Native Advertising steht f\u00fcr inhaltliche Qualit\u00e4t, w\u00e4hrend herk\u00f6mmliche Online-Werbemassnahmen auf Quantit\u00e4t und Dauerbeschallung der Konsument*innen setzen.  <\/p>\n\n\n\n

Vorteile von Native Advertising<\/h2>\n\n\n\n

Unternehmen profitieren von Native Advertising, da es die Probleme herk\u00f6mmlicher Online-Werbung umgeht. Die ausbleibende Stigmatisierung der Nutzer*innen gegen\u00fcber Werbung bewirkt, dass mehr Raum f\u00fcr eine gehaltvolle, inhaltlich hochwertige Darstellung des eigenen Produkts, der Dienstleistung oder der Marke entsteht. Hier geht es nicht in erster Linie darum, schnell und reichweitenstark Aufmerksamkeit zu generieren.<\/p>\n\n\n\n

Die potenziellen Kund*innen wenden sich nicht bereits im Vorfeld ab, sondern begegnen dem Inhalt unvoreingenommen, da er sich vermeintlich nicht von den redaktionellen Beitr\u00e4gen einer Plattform unterscheidet. Zwar geht es in dem Beitrag, den Du liest, z. B. um ein bestimmtes Produkt \u2013 dieses wird aber nicht offensiv beworben, sondern in einen informativen Text eingebettet, welcher der Zielgruppe einen Mehrwert liefern soll.<\/p>\n\n\n\n

Auf der anderen Seite profitieren auch Konsument*innen von Native Advertising. Die Fokussierung auf qualitativ hochwertige Inhalte gibt ihnen n\u00e4mlich die M\u00f6glichkeit, von Produkten oder Dienstleistungen zu erfahren, die sie wirklich interessieren k\u00f6nnten \u2013 und zwar auf eine informative und ansprechende Art. Auch die User Experience st\u00f6rende Elemente, die mit herk\u00f6mmlicher Online-Werbung einhergehen, k\u00f6nnen so ersetzt werden. Du denkst vermutlich direkt an Pop-Ups, die pl\u00f6tzlich einen Grossteil der Seite verdecken oder knallige Werbebanner, die am Seitenrand ungewollt Deinen Blick auf sich lenken. Native Advertising ist weniger aufdringlich, weniger nervig und verspricht f\u00fcr Unternehmen mehr Erfolg.  <\/p>\n\n\n\n

Welche Plattformen bieten sich an?<\/h2>\n\n\n\n

Besonders auf Plattformen mit redaktionellen Inhalten wird Native Advertising angewendet. Die Native Ads erscheinen hier im Content-Feed und mischen sich unter die regul\u00e4ren Beitr\u00e4ge der Redaktion. Empfehlungs-Widgets am Ende der Beitr\u00e4ge, welche die Nutzer*innen mit Headlines wie \u201eDas k\u00f6nnte Sie auch interessieren\u201c auf externe Inhalte weiterleiten, sind ebenfalls beliebt.<\/p>\n\n\n\n

Auch gesponserte Anzeigen bei Suchmaschinen<\/a>, die auf den hohen Platzierungen f\u00fcr entsprechende Suchanfragen ranken, z\u00e4hlen zum Native Advertising \u2013 abgesehen von einem unscheinbaren Vermerk, dass es sich um Werbung handelt, gleichen Sie in der Aufmachung einem normalen, organischen Suchergebnis.<\/p>\n\n\n\n

Social-Media-Plattformen wie Facebook w\u00e4hlen die angezeigten Native Ads nach dem Nutzer*innenverhalten aus und mischen sie unter die regul\u00e4ren Beitr\u00e4ge in der Timeline. Solche Advertorials stechen im ersten Moment nicht heraus und f\u00fcgen sich organisch ein.<\/p>\n\n\n\n

Hilfe bei der Auswahl der richtigen Plattform<\/h3>\n\n\n\n

Um den Nutzen einer Native Advertising-Kampagne zu maximieren, arbeiten viele Werbetreibende mit Content Discovery-Plattformen zusammen. Diese unterst\u00fctzen dabei, aus der Masse an Content im Netz herauszustechen und die Inhalte optimal auf den richtigen Plattformen zu verteilen. Das \u201eContent Seeding\u201c ber\u00fccksichtigt unterschiedliche Faktoren, z. B. welche Plattform die passende Zielgruppe, den besten Service und die meisten M\u00f6glichkeiten in der Skalierung und im Tracking anbietet.<\/p>\n\n\n\n

Kritik am Native Advertising<\/h2>\n\n\n\n

Kritiker bem\u00e4ngeln die bewusste Verschleierung von Werbung. Der Vorwurf: Den Nutzer*innen werden werbliche Inhalte unbewusst untergejubelt. In Deutschland besteht zwar immer noch die Pflicht, entsprechende Beitr\u00e4ge beispielsweise als \u201eSponsored Post\u201c zu kennzeichnen. Dennoch werden sie gezielt so aufbereitet und inszeniert, als geh\u00f6ren sie zum regul\u00e4ren Content. Viele Nutzer*innen bemerken infolgedessen nicht, dass es sich um Werbung handle.<\/p>\n\n\n\n

Ein weiterer kritischer Aspekt liege in der Vermischung journalistischer Arbeit und von Unternehmen finanzierter Beitr\u00e4ge. Kritiker bef\u00fcrchten eine steigende Abh\u00e4ngigkeit des Journalismus von der Wirtschaft, was eine neutrale Berichterstattung zunehmend gef\u00e4hrde.<\/p>\n\n\n\n

Fazit \u2013 Native Advertising birgt Chancen und Risiken <\/h2>\n\n\n\n

Native Advertising verspricht vor allem Vorteile f\u00fcr Unternehmen: Die Abneigung der Konsument*innen gegen\u00fcber Werbung kann bis zu einem bestimmten Punkt umgangen werden und sogar technische H\u00fcrden, wie Ad-Blocker werden ausgehebelt. Ausserdem bietet die Content-orientierte Form eine M\u00f6glichkeit, wieder mehr auf hochwertige Inhalte, statt auf Quantit\u00e4t in der Werbung zu setzen. Ein Faktor, von dem auch Konsument*innen profitieren.    <\/p>\n\n\n\n

Medienethisch gesehen, ist das Thema definitiv streitbar. Werbung zu konsumieren, ohne es zu bemerken, hinterl\u00e4sst ein mulmiges Gef\u00fchl. Nicht zu wissen, ob ein Beitrag nach journalistischem Massstab verfasst, oder von einem Unternehmen beauftragt wurde, kann zu Unsicherheit bis hin zum Vertrauensverlust gegen\u00fcber Medien f\u00fchren. Ein kritischer Dialog \u00fcber das Thema sollte daher definitiv aufrechterhalten werden.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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