User Experience<\/a> (UX) st\u00fctzt sich darauf, Konsument*innen ein m\u00f6glichst gewohntes und gleichbleibendes Erlebnis zu bieten. Das kommt dem Menschen als Gewohnheitstier gelegen. Ein Hamburgermen\u00fc sieht darum in allen Benutzeroberfl\u00e4chen etwa gleich aus und hat die identische Funktion. Mit dieser Erwartungshaltung kann aber gespielt werden. <\/p>\n\n\n\nStell dir beispielsweise vor, in einem Kontaktformular werden freiwillige Eingabefelder mit einem Sternchen gekennzeichnet. Nat\u00fcrlich w\u00fcrdest du trotzdem alle deine Angaben preisgeben, denn du bist es von \u00fcberall sonst gewohnt, dass Sternchen nur Pfilchtfelder markieren. Aus der Best Practice wird eine Falle.<\/p>\n\n\n\n
Confirmshaming<\/h2>\n\n\n\n Das Nutzen von digitalen Dienstleistungen verlangt \u00f6fters mal, dass wir bestimmte Dinge best\u00e4tigen oder Checkboxen anw\u00e4hlen. Damit k\u00f6nnen zum Beispiel Zusatzangebote dazugebucht oder der Versand eines Produkts versichert werden. Der Anbieter verdient etwas dazu, aber aus Perspektive der Nutzer*innen lohnen sich diese Optionen selten. Also werden manche Marketer*innen schlicht gemein und versuchen uns geradezu in teurere Optionen zu mobben, indem sie sich \u00fcber unsere (fehlende) Auswahl lustig machen.<\/p>\n\n\n\n
Confirmshaming nennt sich das. Man gibt den Nutzer*innen die Schuld daf\u00fcr, nichts zus\u00e4tzlich gekauft zu haben. Das heisst, wenn wir uns nicht f\u00fcr den 30-Tage-Fitness-Kurs von Promi XY anmelden m\u00f6chten, wird die entsprechende Auswahloption mit einem \u00abNein, ich m\u00f6chte nicht ges\u00fcnder leben\u00bb quittiert.<\/p>\n\n\n\nBildquelle: medium.com<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\nSneak into Basket<\/h2>\n\n\n\n Man kommt allerdings gar nicht erst in die Situation, Konsument*innen drangsalieren zu m\u00fcssen, wenn man ihnen die Zusatzoptionen einfach unterjubelt. Das geschieht oft im Buchungsprozess eines Flugtickets. Man klickt sich nichtsahnend durch die Checkout-Seiten und kontrolliert st\u00e4ndig, dass auch ja alle Angaben richtig geschrieben wird, w\u00e4hrend das Tool unauff\u00e4llig schwereres Gep\u00e4ck oder eine Versicherung in den Warenkorb legt.<\/p>\n\n\n\n
Sneak into Basket nennt sich die Taktik passenderweise. Man kann diese Optionen, wenn man wachsam bleibt, problemlos abw\u00e4hlen. Doch das Problem liegt darin, dass sie \u00fcberhaupt standardm\u00e4ssig angew\u00e4hlt sind. Es wird ein Opt-out anstelle eines Opt-ins verlangt. Darum sollte man den Warenkorb immer zweimal kontrollieren.<\/p>\n\n\n\nBildquelle: mad.co<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\nWer lesen kann, ist im Vorteil<\/h2>\n\n\n\n Dark Patterns machen keinen Hehl daraus, dass sie Nutzer*innen mit unlauteren Methoden zu Interaktionen oder K\u00e4ufen anleiten wollen, die gar nicht erw\u00fcnscht sind. Das wirkt sowohl frech als auch unseri\u00f6s und l\u00e4sst Unternehmen darum unsympathisch und nicht vertrauensw\u00fcrdig dastehen. T\u00e4usche dich nicht: Dar UX ist nutzer*innenfeindlich und wird fr\u00fcher oder sp\u00e4ter abgestraft. Sei es von Plattforminhabern oder von den Konsument*innen selbst. UX hat in erster Linie, den Nutzenden zu dienen und nicht den Verkaufenden.<\/p>\n\n\n\n
Aus User*innen-Sicht kannst du Dark UX fast immer entgehen \u2013 was Dark Patterns aber keineswegs ok macht. Meist ist erkennbar, was die wahre Intention hinter der Benutzeroberfl\u00e4che ist, und wo sich die Option versteckt, die du tats\u00e4chlich w\u00fcnschst. Daf\u00fcr musst du dir diese aber gr\u00fcndlich ansehen, was bei der zeitgen\u00f6ssischen Aufmerksamkeitsspanne eine Herausforderung darstellt. Darum: Wer (schnell) lesen kann, ist im Vorteil.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
Wie oft hast du schon aus Versehen auf einen Download-Button geklickt, der sich als Werbebanner statt deiner gew\u00fcnschten Software entpuppte? Oder es nach langwieriger Suche in Men\u00fcs aufgegeben, einen Newsletter zu deabonnieren? Dark Patterns verleiten Nutzer*innen mit frechen Taktiken zu gew\u00fcnschtem Verhalten oder halten sie davon ab. Das sind die Tricks von Dark UX. Eine […]<\/p>\n","protected":false},"author":94,"featured_media":13012,"comment_status":"closed","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"inline_featured_image":false,"footnotes":""},"categories":[173,95],"tags":[],"class_list":["post-13003","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-digital-marketing","category-marketing-strategie"],"acf":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/13003","targetHints":{"allow":["GET"]}}],"collection":[{"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/users\/94"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=13003"}],"version-history":[{"count":3,"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/13003\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":18881,"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/13003\/revisions\/18881"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/media\/13012"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=13003"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=13003"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/marketing.ch\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=13003"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}