{"id":12921,"date":"2022-02-17T00:00:00","date_gmt":"2022-02-16T23:00:00","guid":{"rendered":"http:\/\/marketing.ch\/uncategorized\/die-groessten-marketingfails-des-jahres-2021\/"},"modified":"2023-09-22T12:52:31","modified_gmt":"2023-09-22T10:52:31","slug":"die-groessten-marketingfails-des-jahres-2021","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/marketing.ch\/kommunikation\/die-groessten-marketingfails-des-jahres-2021\/","title":{"rendered":"Die gr\u00f6ssten Marketingfails des Jahres 2021"},"content":{"rendered":"\n<p><strong>Wir lieben gutes Marketing, aber manchmal will man sich auch an den richtigen peinliche Fails erg\u00f6tzen und im besten Fall daraus lernen. In diese Fettn\u00e4pfchen sind Meta, Burger King und Co. 2021 getreten.<\/strong><\/p>\n\n\n\n<div class=\"wp-block-rank-math-toc-block\"><h2>Inhaltsverzeichnis<\/h2><nav><ul><li class=\"\"><a href=\"#h-facebook-versteckt-sich-hinter-einem-neuen-namen\">Facebook versteckt sich hinter einem neuen Namen<\/a><\/li><li class=\"\"><a href=\"#h-frauen-gehoren-in-die-kuche\">Frauen geh\u00f6ren in die K\u00fcche<\/a><\/li><li class=\"\"><a href=\"#h-regenbogen-kapitalismus\">Regenbogen-Kapitalismus<\/a><\/li><li class=\"\"><a href=\"#h-warum-marken-in-fettnapfchen-treten\">Warum Marken in Fettn\u00e4pfchen treten<\/a><ul><li class=\"\"><a href=\"#h-authentizitat-authentizitat-authentizitat\">Authentizit\u00e4t, Authentizit\u00e4t, Authentizit\u00e4t<\/a><\/li><\/ul><\/li><\/ul><\/nav><\/div>\n\n\n\n<p>Manche Marketingmassnahmen sind so einschlagend und genial, dass wir uns gerne Wochen sp\u00e4ter noch daran erinnern. Dazu z\u00e4hlen beispielsweise&nbsp;<a href=\"https:\/\/marketing.ch\/mit-dem-roboter-um-den-weihnachtsbaum-die-10-besten-schweizer-weihnachtsspots-2021\/\" target=\"_blank\" rel=\"noreferrer noopener\">Weihnachtsspots<\/a>&nbsp;oder diese&nbsp;<a href=\"https:\/\/marketing.ch\/misereor-the-social-swipe-was-du-aus-der-interaktiven-spendenaktion-lernen-kannst\/\" target=\"_blank\" rel=\"noreferrer noopener\">Spendenaktion von Misereor<\/a>. Andere sind einfach nur peinlich. Wir zeigen dir, welche Marketingfails sich Firmen 2021 geleistet haben und versuchen aufzuschl\u00fcsseln, warum Unternehmen manchmal einfach nicht anders k\u00f6nnen, als sich aufs Maul zu legen.<\/p>\n\n\n\n<h2 class=\"wp-block-heading\" id=\"h-facebook-versteckt-sich-hinter-einem-neuen-namen\">Facebook versteckt sich hinter einem neuen Namen<\/h2>\n\n\n\n<p>Kein Konzern sieht sich so oft in der Krise wie das skandalgeplagte Meta. Da war einerseits eine unterschlagene interne Untersuchung, die aufzeigte, dass das Unternehmen sich bewusst ist, welchen negativen Einfluss die Nutzung von Instagram auf das mentale Wohlbefinden seiner jungen Nutzer*innen hat. Die zweite grosse Kontroverse des Jahres entspann sich um die Aussagen der ehemaligen Facebook-Mitarbeiterin Frances Haugen. Sie best\u00e4tigte, was viele bereits vermuteten: Facebooks Algorithmus f\u00f6rdert aktiv negative, polarisierende Inhalte und User*innen mit schlechter mentaler Gesundheit werden in einen Sog weiterer negativer Inhalte gezogen.<\/p>\n\n\n\n<p>Ende Oktober k\u00fcndigte der Facebook \u2013 der Mutterkonzern hinter den Plattformen \u2013 ein Rebranding an. Aus Facebook wurde Meta. Damit wolle der Konzern seine&nbsp;<a href=\"https:\/\/marketing.ch\/das-metaverse-was-es-ist-und-wie-es-die-marketingwelt-revolutionieren-wird\/\" target=\"_blank\" rel=\"noreferrer noopener\">Ambitionen im Metaverse<\/a>&nbsp;zur neuen Firmenidentit\u00e4t machen. Dass der neue Name auch ein Versuch war, sich vom skandal-befleckten Sorgenkind Facebook abzuheben, scheint klar. Es n\u00fctzte aber wenig. Schon das merkw\u00fcrdige Ank\u00fcndigungsvideo mit dem zuverl\u00e4ssig roboterhaften Mark Zuckerberg wurde in der \u00d6ffentlichkeit zerrissen und der Aktienkurs tauchte ab. Zahlreiche Expert*innen sowie Prominente machten klar: Wenn es das Metaverse mal gibt, dann wollen wir nicht, dass es von Facebook kommt.<\/p>\n\n\n\n<figure class=\"wp-block-embed is-type-video is-provider-youtube wp-block-embed-youtube wp-embed-aspect-16-9 wp-has-aspect-ratio\"><div class=\"wp-block-embed__wrapper\">\n<iframe title=\"Introducing Meta\" width=\"500\" height=\"281\" src=\"https:\/\/www.youtube.com\/embed\/pjNI9K1D_xo?feature=oembed\" frameborder=\"0\" allow=\"accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share\" referrerpolicy=\"strict-origin-when-cross-origin\" allowfullscreen><\/iframe>\n<\/div><\/figure>\n\n\n\n<p>Mit den k\u00fcrzlich erschienen Quartalsberichten zum Q4 2021 erhielt Meta die Quittung: Erstmals in der Geschichte des Sozialen Netzwerks Facebook sanken die Nutzungszahlen. Dazu kommen extrem hohe Investitionskosten in das Metaverse und instabile Werbeinnahmen aufgrund von Apples App-Tracking-Transparency. So taumelte Metas Aktienkurs in der Folge um 26 Prozent in die Tiefe.<\/p>\n\n\n\n<h2 class=\"wp-block-heading\" id=\"h-frauen-gehoren-in-die-kuche\">Frauen geh\u00f6ren in die K\u00fcche<\/h2>\n\n\n\n<p>Gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht. Das musste letztes Jahr Burger King lernen. Anl\u00e4sslich des internationalen Frauentags am 8. M\u00e4rz ver\u00f6ffentlichte die Fast-Food-Kette eine ganzseitige Anzeige in der New York Times. \u00abFrauen geh\u00f6ren in die K\u00fcche\u00bb, las sich die grosse \u00dcberschrift. Darunter erkl\u00e4rte sich Burger King im Kleingedruckten. Man wolle auf darauf aufmerksam machen, wie unterrepr\u00e4sentiert Frauen in der Gastronomiebranche sind. Daf\u00fcr hat man mit H.E.R: (Helping Equalize Restaurants) eigens ein Programm ins Leben gerufen. Auch auf Twitter wurde diese Headline getweetet, allerdings ohne das Kleingedruckte.<\/p>\n\n\n\n<figure class=\"wp-block-image is-resized\"><img fetchpriority=\"high\" decoding=\"async\" src=\"https:\/\/marketing.ch\/wp-content\/uploads\/2023\/01\/burger-king-kitchen-print-2021-845x1024.jpg\" alt=\"Burger King Deletes &#039;Women Belong in the Kitchen&#039; Tweet\" style=\"width:423px;height:512px\" width=\"423\" height=\"512\" title=\"\"><figcaption class=\"wp-element-caption\">Bildquelle: adweek.com<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n<p>Es folgte ein Shitstorm sondergleichen. Burger King mag das Wortspiel clever oder witzig gemeint haben, die \u00d6ffentlichkeit fand aber gar keinen Gefallen daran. Die L\u00f6schung und ein sp\u00e4terer Folgetweet, der den Satz zu erkl\u00e4ren versuchte, konnten da auch nichts mehr ausrichten. Was Burger King dabei vorgeworfen wurde, war oft nicht etwa Sexismus, sondern die Taktlosigkeit, mit einem so negativ behafteten Satz, eine ansonsten sch\u00f6ne Kampagne zu ruinieren.<\/p>\n\n\n\n<figure class=\"wp-block-embed is-type-rich is-provider-twitter wp-block-embed-twitter\"><div class=\"wp-block-embed__wrapper\">\n<blockquote class=\"twitter-tweet\" data-width=\"500\" data-dnt=\"true\"><p lang=\"en\" dir=\"ltr\">We hear you. We got our initial tweet wrong and we\u2019re sorry. Our aim was to draw attention to the fact that only 20% of professional chefs in UK kitchens are women and to help change that by awarding culinary scholarships. We will do better next time.<\/p>&mdash; Burger King (@BurgerKingUK) <a href=\"https:\/\/twitter.com\/BurgerKingUK\/status\/1369036021925638154?ref_src=twsrc%5Etfw\" target=\"_blank\" rel=\"noopener\">March 8, 2021<\/a><\/blockquote><script async src=\"https:\/\/platform.twitter.com\/widgets.js\" charset=\"utf-8\"><\/script>\n<\/div><\/figure>\n\n\n\n<p>Die Reaktion der Community \u2013 vor allem auf den alleinstehenden Tweet \u2013 kann man kaum ver\u00fcbeln, weckt er doch Erinnerungen, an Werbespots wie diesen hier von Dr. Oetker, die zum Gl\u00fcck der Vergangenheit angeh\u00f6ren.<\/p>\n\n\n\n<figure class=\"wp-block-embed is-type-video is-provider-youtube wp-block-embed-youtube wp-embed-aspect-4-3 wp-has-aspect-ratio\"><div class=\"wp-block-embed__wrapper\">\n<iframe title=\"Dr. Oetker Werbefilm &quot;Wenn mans eilig hat&quot; mit Frau Renate 1954\" width=\"500\" height=\"375\" src=\"https:\/\/www.youtube.com\/embed\/pRHb4k9p7Ek?feature=oembed\" frameborder=\"0\" allow=\"accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture; web-share\" referrerpolicy=\"strict-origin-when-cross-origin\" allowfullscreen><\/iframe>\n<\/div><\/figure>\n\n\n\n<h2 class=\"wp-block-heading\" id=\"h-regenbogen-kapitalismus\">Regenbogen-Kapitalismus<\/h2>\n\n\n\n<p>Dass sich Unternehmen \u00f6ffentlich in ein gutes Licht r\u00fccken m\u00f6chten und darum gerne mal auf Trends und Meinungen setzten, die sie nicht wirklich vertreten, d\u00fcrfte niemanden \u00fcberraschen. 2021 wurde diese Handhabung aber auf die Spitze getrieben. Weltweit wird der Juni als Pride Month im Zeichen der LGBTQ+-Community zelebriert. Symbol der Bewegung ist die Regenbogenflagge und diese wird w\u00e4hrend des Monats gerne von Unternehmen in ihre Logos oder Produkte integriert.<\/p>\n\n\n\n<p>Dieses Mal machten sich viele Social-Media-Nutzer*innen aber die M\u00fche, die Scheinheiligkeit dieser Unternehmen zu enttarnen. Denn die farbenfrohen Logos vertraten diese Marken nur in Regionen, wo Pride offen gelebt und akzeptiert wird. Wo LGBTQ+ ein politisch brisantes Thema ist, stellte man sich nicht hinter die Community.&nbsp;<\/p>\n\n\n\n<figure class=\"wp-block-image size-large is-resized\"><img decoding=\"async\" src=\"https:\/\/marketing.ch\/wp-content\/uploads\/2023\/01\/rainbow-capitalism-807x1024.png\" alt=\"\" class=\"wp-image-34728\" style=\"width:404px;height:512px\" width=\"404\" height=\"512\" title=\"\"><figcaption class=\"wp-element-caption\">Bildquelle: twitter.com<\/figcaption><\/figure>\n\n\n\n<p>Diese Taktik hat einen Namen: Rainbow Capitalism. \u00c4hnlich wie beim Greenwashing wird hier ein soziales und politisches Anliegen kommerzialisiert \u2013 ohne R\u00fccksicht auf die Bedeutung dahinter. Die Kultur und die Identit\u00e4t der LGBTQ+-Community wird sich angeeignet und der Community in Form von Marken oder Produkten zur\u00fcckverkauft. Dieses Anbiedern an Ideologien, das nur auf die Regionen beschr\u00e4nkt wird, wo sie popul\u00e4r sind, ist nicht nur peinlich und schadet der Sache. Es ist irref\u00fchrend und heuchlerisch, wenn Unternehmen einmal im Jahr Pride feiern, w\u00e4hrend sie den Rest des Jahres LGBTQ+-feindliche Politiker*innen mit Spenden unterst\u00fctzen. So geschehen im Falle von American Airlines.<\/p>\n\n\n\n<h2 class=\"wp-block-heading\" id=\"h-warum-marken-in-fettnapfchen-treten\">Warum Marken in Fettn\u00e4pfchen treten<\/h2>\n\n\n\n<p>Wie kommt es dazu, dass Marketingmassnahmen, die von zahlreichen Leuten \u00fcber lange Zeit hinweg geplant werden, solche peinlichen Schnitzer passieren? Es gibt im Englischen den wunderbaren Begriff tone deaf, der die zugrundeliegende Problematik zusammenzufassen scheint. Tone deaf bedeutet so viel wie unmusikalisch und l\u00e4sst sich wohl am besten mit dem deutschen taktlos umschreiben. Gemeint ist, dass Unternehmen M\u00fche damit haben, gut gemeinte Absichten in gute Tatsachen umzusetzen, weil ihnen das Gef\u00fchl oder der Bezug zum Inhalt fehlt.&nbsp;<\/p>\n\n\n\n<p>Kein Wunder also, kann Meta sich nicht von nutzer*innenfeindlichen Skandalen distanzieren und sich als Heilsbringer des Metaverses positionieren, wenn sie nun mal ersteres und nicht letzteres sind. Vielleicht h\u00e4tte Burger King den Fehltritt vermeiden k\u00f6nnen, wenn gen\u00fcgend Frauen an der Entstehung dieser Kampagne beteiligt gewesen w\u00e4ren. Und nat\u00fcrlich kann man sich eine LGBTQ+-freundliche Positionierung nicht nur in den Regionen aussuchen, wo das gut ankommt. Entweder man vertritt eine Meinung als Unternehmen oder man tut es nicht.<\/p>\n\n\n\n<h3 class=\"wp-block-heading\" id=\"h-authentizitat-authentizitat-authentizitat\">Authentizit\u00e4t, Authentizit\u00e4t, Authentizit\u00e4t<\/h3>\n\n\n\n<p>Was alle diese Kampagnen darum nicht sind, ist authentisch. Weil sie eben nicht Werte vertreten, die von den Unternehmen vorgelebt werden. Weil eben nicht Menschen hinter diesen Entscheidungen stehen, denen etwas an diesen Inhalten liegt. Und weil sie genau das nicht verstehen. Darum liebe Unternehmen: Im Jahr 2022 einfach etwas mehr zuh\u00f6ren. Eurer Community und euren Mitarbeitenden.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"<p>Wir lieben gutes Marketing, aber manchmal will man sich auch an den richtigen peinliche Fails erg\u00f6tzen und im besten Fall daraus lernen. In diese Fettn\u00e4pfchen sind Meta, Burger King und Co. 2021 getreten. Manche Marketingmassnahmen sind so einschlagend und genial, dass wir uns gerne Wochen sp\u00e4ter noch daran erinnern. Dazu z\u00e4hlen beispielsweise&nbsp;Weihnachtsspots&nbsp;oder diese&nbsp;Spendenaktion von Misereor. 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